Beiträge von thopas

    Hallo zusammen, ich kämpfe mich mühsam durch das Buch. Ich versuche zumindest jeden Abend ein Kapitel zu lesen, bin jetzt mit Kapitel 19 fertig. Mal schauen, wie lange das so geht. Evtl. ist mal wieder nicht der richtige Zeitpunkt, dieses Buch zu lesen. Ich habe leider auch wenig zur Lektüre zu sagen, ich finde da wohl nicht den richtigen Zugang, tut mir leid. Aber es ist interessant, eure Eindrücke zu lesen :winken:.

    Zefira : ui, da hast du ja ein spannendes Thema aufgetan. Ich habe mir mal das Gedicht auf dem Link, den du gepostet hast, durchgelesen; auf englisch und auf deutsch. Und auch das Fragment, das in dem Martha-Grimes-Buch drin ist.


    Ich finde es ein sehr komplexes Gedicht, bei jedem Lesen wird es anders und man entdeckt immer wieder Neues. Anfangs hat es mich wenig angesprochen, aber mit der Zeit wird es immer faszinierender. Was es genau aussagt, kann ich nicht so genau erfassen. Und da beginnt ja auch das Problem, das ein Übersetzer hat: die eigene Interpretation spielt auch immer in die Übersetzung mit hinein. 10 Übersetzer = 10 Interpretationen = 10 verschiedene Versionen des Gedichts.


    Dann kommt noch hinzu, was Martha Grimes sich wohl gedacht hat beim Lesen des Gedichts (im englischen Original). Weshalb hat sie wohl diese Zeilen ausgewählt? Und wer hat die Übersetzung für die deutsche Version des Romans ausgewählt: der Übersetzer des Buches? oder war diese Version gemeinfrei und wurde deshalb genommen?


    Mir wirkt die Übersetzung, die nicht im Grimes-Roman steht, als ob sie eher den Ton des Originals trifft. Im Englischen steht "rage of order", was schon sehr stark ist; ich würde sagen, dass "Sucht nach Ordnung" eher schwächer ist. "Rage" ist ja fast schon Raserei. Aber da sind wir wieder bei der individuellen Wahrnehmung... Auch "ghostly" und "keen" sind in dieser Version besser getroffen. "Ghostly" ist eher gespensterhaft, nicht geistig; und "keen" eher scharf, schneidend, weniger kühn. Aber auch da kann man diskutieren...

    Schade finsbury ! Aber da kann man nichts machen.


    Ich habe mir jetzt vorgenommen, jeden Abend vor dem Einschlafen ein Kapitel zu lesen. Da brauche ich wohl auch etwas länger als geplant, hoffe aber, auf diese Weise durchzukommen.

    Ich stecke im 9. Kapitel und habe mich zwischendurch gefragt, ob Don Q. eigentlich überhaupt nie isst oder trinkt. Sein Knappe hat ja die Verpflegung in seinem "Zwerchsack", aber unser Ritter selbst braucht angeblich nie was, sondern lebt von der Liebe und seinem ritterlichen Ruhm.

    Sancho Pansa bietet ihm irgendwann mal etwas zu Essen an (ich weiß nicht mehr genau, in welchem Kapitel) und Don Q. lehnt ab mit dem Hinweis, dass Ritter eher wenig essen. Schlafen tut er ja auch nicht...


    Ich bin noch nicht viel weiter gekommen. Man begibt sich gerade zur Beerdigung des Schäfers, der Marcela angeschmachtet hat.

    Meine Ausgabe ist die dtv-Dünndruck-Ausgabe von 1994 (ich nehme an, die gleiche, die Volker hat). Meine wiegt ca. 600 Gramm. Das geht gerade noch so, ist aber nicht leicht für die Handmuskulatur...

    Ich habe auch mit dem ersten Buch angefangen. Während meines Studiums habe ich mal versucht, das Buch zu lesen (also das gesamte), habe aber nach ca. einem Drittel aufgegeben. D.h. ich habe das erste Buch nicht fertig gelesen. Es war mir einfach zu eintönig bzw. gleichförmig. Don Quijote stolpert in eine Situation, verhält sich unpassend bzw. komisch, wird verdroschen und muss dann wieder aufgepäppelt werden... Ich weiß, pikareske Romane sind so episodenhaft, aber vielleicht ist das nichts für mich.


    Mal sehen, wie es jetzt wird.

    2. Bei den Threadlisten ist es unterhalb der Threadnamen nicht mehr möglich, direkt auf die letzte Seite zu gehen. Man muss immer erst in dem Thread klicken und kann dann dort erst auf die letzte Seite gehen.


    Kann man das hier auch wieder so einstellen? :/

    Die Nummer 2 habe ich jetzt nach vielem Ausprobieren gefunden! Rechts vom Thread-Titel muss man auf das Avatar-Bildchen klicken (nicht auf den Namen des Verfassers), dann kommt man zu diesem letzten Beitrag und somit auf die letzte Seite im Thread. Da muss man auch erst mal drauf kommen...:sonne:

    Noch zwei Dinge, die irgendwie nicht mehr da sind und sehr praktisch (=zeitsparend) waren:


    1. Wenn ich in einem Thread bis nach unten gelesen habe, muss ich wieder ganz nach oben scrollen, um das komplette Menü zu sehen. Früher war das unten auch nochmal da.


    2. Bei den Threadlisten ist es unterhalb der Threadnamen nicht mehr möglich, direkt auf die letzte Seite zu gehen. Man muss immer erst in dem Thread klicken und kann dann dort erst auf die letzte Seite gehen.


    Kann man das hier auch wieder so einstellen? :/


    Am Ende des Romans gibt es noch eine Zusammenfassung der Personen der Neuen und Alten Welt. Feine Sache!


    Das habe ich auch erst mitten drin in der Lektüre herausgefunden. Ich habe das Buch auch schon beendet und bin jetzt noch bei diesen Informationen zu den Personen.


    Ein bisschen muss ich noch nachdenken über den Schluss...


    Edit:
    Noch etwas fällt auf und gefällt mir, nämlich dass Nasos Haus sowohl in seiner Heimat und wie auch die Behausung im Exil selbst „belebt“ werden und sich gegen das Eindringen Fremder wehren.


    Es scheint sich ja auch Tomi zu beleben. Nach dem zweijährigen Winter wird das Wetter immer besser und es gibt bald ein subtropisches Klima. Viele neue Pflanzen breiten sich in Tomi aus. Zu Anfang ist alles noch steingrau, später wird es grün und der Himmel ist immer öfter tiefblau. Das erinnert sehr an das Mittelmeer. Schön fand ich die Szene, als Cotta bei Arachne zu Besuch ist und dort die Teppiche bewundert. Die Atmospäre hat mich an eine griechische Insel erinnert.

    Ich komme momentan auch nicht voran. Erst am Freitag wird es besser :smile:.


    Danke für den Hinweis auf die Postmoderne, JHNewman. Mir war gar nicht so bewusst, dass das Buch aus den 80ern ist...Hab auch nicht nachgeschaut... Jetzt kann ich diese „Collage“ besser einordnen.


    Ich fand die Szene mit den Schnecken auch heftig, auch wenn ich gar kein besonderer Schneckenfan bin. Mir ist überhaupt aufgefallen, dass Tiere sehr grausam behandelt werden. Es wird ja auch beschrieben, wie der Schlachter den Ochsen die Schädel einschlägt... Und noch so ein paar Schilderungen.


    Für mich ist dieser Roman wie ein Vexierbild. Er liest sich meist, als ob er zu Ovids Zeiten spielt, und dann fallen plötzlich Worte wie Bushaltestelle oder Filmprojektor. Das reißt einen dann direkt aus dem Bild heraus und man macht sich Gedanken, was für eine Welt das eigentlich ist.


    Die Liga ist jedenfalls Erstklassik in der Arno Geiger schreibt.
    Ich fühle mich etwas an Hans Castorp erinnert. Nur dass hier der Protagonist nach dem Kriegstrauma in ein abgeschottetes Gebiet fährt und ankommt.


    Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht :breitgrins:. Ich werde allerdings auf das Taschenbuch warten...


    Letztes Wochenende war bei mir Kästner-Wochenende: zuerst Fabian und dann zur Aufheiterung Drei Männer im Schnee.

    Dann fange ich mal an.... :smile:


    Ein bisschen habe ich schon gelesen und bin noch dabei, mich einzufinden in diesem Buch. Die Sprache finde ich sehr schön, inhaltlich blicke ich aber noch nicht ganz durch. Aber das gibt sich vermutlich mit der Zeit.


    Gut, dass ich nachgeschaut und rausgefunden habe, dass Tomi = Constanta in Rumänien ist. Ich war schon mal am schwarzen Meer, allerdings etwas nördlicher, im Donaudelta. Damals war allerdings Frühsommer und es war recht warm, sodass ich mir die Natur und das Klima in Tomi noch nicht richtig vorstellen kann. Das schwarze Meer fand ich recht beeindruckend (zumindest dort, wo ich es gesehen habe), weil es sehr flach und ruhig war und eher dunkel :zwinker:.


    Vor einigen Jahren hab ich die Metamorphosen gelesen und erkenne jetzt zumindest die Geschichten oder Personen, die auftauchen. Wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin, um was für eine Welt es sich genau handelt.

    Mir hat „Mrs Dalloway“ sehr gut gefallen, ich habe es vor längerer Zeit mehrmals gelesen. Eigentlich könnte ich es ja wieder mal versuchen :zwinker:.


    Ein paar andere Bücher von ihr habe ich auch gelesen, die sind aber z.T. sehr unterschiedlich im Stil. „Orlando“ hat mir nicht so zugesagt, „The Waves“ und „The Years“ waren ganz nett. „To the Lighthouse“ habe ich schon zweimal angefangen und bin nie recht weit gekommen :rollen:.


    „The Hours“ von Cunningham habe ich auch mal gelesen, kann mich aber kaum erinnern, wie es war...

    Im Rahmen des Wettbewerbs 2017 habe ich den Radetzkymarsch gelesen. Es war eine Zweitlektüre, da ich beim ersten Mal sehr begeistert war von diesem Buch und es unbedingt nochmal lesen wollte. Auch diesmal hat mich das Buch fasziniert.


    Am Schicksal der Familie Trotta beschreibt Roth den langsamen Untergang der Habsburgermonarchie. Der "Held von Solferino" rettet dem Kaiser Franz Joseph das Leben bei der Schlacht von Solferino. Dadurch ist das Schicksal der Trottas auch direkt mit dem Kaiser verknüpft. Der Sohn des Helden soll nicht zum Militär, wird Bezirkshauptmann irgendwo in Mähren. Der Enkel, Carl Joseph, kommt dann wieder zum Militär, ist aber eigentlich völlig unglücklich dort. Und auch völlig ungegeignet.


    Gut gefallen haben mir der Kaiser und auch der Bezirkshauptmann. Sie sind die letzten, die noch in der alten Welt leben und versuchen, sie am Leben zu erhalten. Die Audienz, die der Bezirkshauptmann beim Kaiser erhält, ist toll beschrieben. Und letztendlich ist es dann quasi unmöglich, dass die Trottas den Kaiser überleben. Als Franz Joseph stirbt, bleibt dem Bezirkshauptmann fast nichts mehr übrig, als sich ins Bett zu legen und auch zu sterben. Den Tod seines Sohnes, der wenig ruhmreich gleich am Anfang des Weltkriegs stirbt, hat er nicht verwunden. Als der Kaiser tot ist, fehlt ihm jeglicher Lebenssinn. Seine Welt ist untergegangen.


    Vor allem die Sprache und die Erzählweise von Roth haben mich gefesselt. Er verwendet viele Beschreibungen wie Formeln, die immer wieder auftauchen und damit auch bestimmte Stimmungen heraufbeschwören. Auch Licht und Farben werden sehr plastisch eingesetzt. V.a. das Thema Vorfahren (der Held von Solferino; der große, bärtige Jude, Großvater von Max Demant) ist sehr bedeutend. Die Enkel ("er war auch ein Enkel") können da schon gar nicht mehr mithalten und zeigen an ihrem Verhalten, dass das Habsburgerreich zum Untergang verdammt ist.


    Für den Wettbewerb 2018 habe ich mir Die Kapuzinergruft von Joseph Roth ausgewählt, da ich unbedingt noch mehr von ihm lesen möchte. Außerdem war es mal wieder eine gute Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Habsburger und Franz Joseph I. zu beschäftigen. Immer wieder interessant.

    Im vergangenen Jahr habe ich um die 30 Bücher gelesen. Das ist mehr als im Jahr davor, aber mehr als ca. 50 Bücher habe ich noch nie geschafft (seit ich zähle...).


    Durch den Wettbewerb habe ich mich mit französischen Klassikern beschäftigt, die mir alle gut gefallen haben. Von meinen Wettbewerbs-Büchern haben mir am besten gefallen:
    Maupassant - Bel-Ami
    Tolstoi - Anna Karenina


    Ansonsten habe ich mich dieses Jahr auch mit Horrorliteratur beschäftigt, gut gefallen haben mir:
    Shirley Jackson - The Haunting of Hill House
    Susan Hill - The Woman in Black


    Ganz nett waren außerdem:
    Evelyn Waugh - A Handful of Dust
    Elizabeth von Arnim - The Enchanted April


    Da einige von euch so begeistert von Anthony Powell sind, habe ich Band 1 probiert, stecke dort aber immer noch bei ca. einem Drittel fest. Es hat mich irgendwie nicht gefesselt. Das muss ich mal zu einer anderen Zeit versuchen, vielleicht noch ein paar Jahre warten :zwinker:.