Beiträge von Harald

    Bei mir steht es schon in der Signatur: Programm für dieses Jahr sind Dostojewski, Herman Melville und G. E. Lessing.


    Aber vielleicht lasse ich mich auch von der einen oder anderen Leserunde inspirieren.


    - Harald

    Guten Morgen,


    Mir reichen die Ordner "Buchvorschläge", "Klassische Autoren und Werke" und "Allgemeines Diskussionsforum" zur Sortierung bzw. Kennzeichnung völlig aus.


    - Harald

    Guten Morgen,


    Ich habe vor ca. zwanzig Jahren den Nachsommer gelesen und fand ihn damals ziemlich behäbig. Das war nicht meine Sache... Den Witiko habe ich nach 100 Seiten entnervt aus der Hand gelegt - und das passiert mir selten: meistens halte ich durch bis zum Ende. Einige von Stifters Erzählungen dagegen haben mich beeindruckt.


    Wenn ich mir Stifter noch einmal vornehmen würden, dann zuerst die Erzählungen. Eventuell noch mal den Nachsommer: es ist denkbar, dass ich ihn heute mit anderen Augen lesen würde.


    - Harald

    Ich habe Buch II beendet. Die Chronologie ist mir unklar. Vom Ende des ersten Buches werden ungefähr drei Jahre übersprungen, aber später, als er das Paar Melina trifft, wird es so beschrieben, als ob ihre Bekanntschaft nicht lange her sei.


    Wie auch immer, Wilhelm wendet sich ganz von seinen Theaterträumen ab, vernichtet sogar alle Manuskripte und alle Gegenstände, die ihn an Mariane erinnern. Er macht eine (Geschäfts-)Reise, um einige Schulden einzutreiben. In einem kleinen Städtchen erlebt er eine Truppe von Artisten und macht die Bekanntschaft einiger Schauspieler, in deren Kreis er sich hineinziehen lässt. Sehr rätselhaft ist Mignon. Weiß jemand, ob es dafür eine reale oder literarische Vorlage gibt? Wie ist Goethe auf diese Gestalt gekommen?


    Auch mir ist unklar, wieso Wilhelm sich nicht eher zur Weiterreise entschließt. (Wahrscheinlich, damit der Roman nicht vorzeitig zuende geht ;-) .) Er beginnt einen Brief nach Hause zu schreiben und merkt erst zum Schluss, dass das Briefpapier auf der Rückseite schon beschrieben war. Eine Freudsche Fehlleistung?


    Ein Unbekannter tritt auf, der eine Anspielung auf das Puppentheater macht, als ob er Wilhelms Vorgeschichte kennt, und verschwindet wieder.


    Das Ende von Buch II bildet mit dem "reinsten, unbeschreiblichsten Glück" den größten Kontrast mit dem Ende von Buch I.


    Ich mache zwei Tage Pause für einen Shakespeare, dann geht es mit Buch III weiter.


    - Harald

    Ich habe gestern das erste Kapitel beendet. Wilhelm erzählt Erlebnisse aus seiner Kindheit, Puppentheater und Theaterspielen. Charakteristisch für ihn sind seine Begeisterung, seine Begabung und der Mangel an Ausführung - viel wird begonnen und wenig vollendet. Seine Geliebte Mariane schläft bei seinen Erzählungen ein und Wilhelm merkt es nicht... er begibt sich auf eine Ebene, auf die sie ihm nicht folgen kann oder will, ohne dass er es wahrnimmt. So wird er dann auch am Ende des ersten Kapitels bitter enttäuscht werden.


    Wilhelms Freund Werner wird eingeführt. Sowohl Werners Argumente als auch die Geschichte von Melina und ihrem Freund können ihn nicht von seinen Ansichten über die hohe Bedeutung des Theaters abbringen. Er wird seine eigenen Erfahrungen machen müssen...


    Wilhelms Jugenderinnerungen scheinen stark autobiographisch gefärbt zu sein (wenn man Dichtung und Wahrheit glauben darf). Und sowohl Wilhelms Vater als auch sein Großvater haben Eigenschaften von Goethes Vater bekommen.


    Nun Kapitel 2...


    - Harald

    Ich war heute in Europas angeblich größter Buchhandlung, Foyles in der Charing Cross Road, und siehe da, sie hatten ein Exemplar des Wilhelm Meister im Angebot (dtv, mit den Anmerkungen der Hamburger Ausgabe).


    So habe ich das erste Kapitel mit den Mariane und den Puppentheatererinnerungen begonnen und hoffe, bald aufgeholt zu haben, Foyles sei Dank!


    - Harald

    Zitat von Sandhofer

    Roderick Random des Schotten Tobias George Smollett


    Smollets Schilderungen der Zustände auf einem englischen Kriegsschiff im 18. Jahrhundert sind beklemmend realistisch. Er hat das beschriebene Unternehmen als Schiffsarzt mitgemacht und weiß, wovon er redet. Seine Schilderungen haben übrigens angeblich dazu beigetragen, dass die britische Marine die Lebens- und Arbeitsbedingungen für ihre Seeleute verbessert hat.


    - Harald

    Ich habe "Ivanhoe" vor etwas mehr als einem Jahr gelesen. Es war der erste und wird der letzte Roman von Scott sein, den ich mir vornehme. Es ist Trivialliteratur, vergleichbar mit einem amerikanischen Kostümfilm der 50er Jahre: Durchaus spannend, wenn man so etwas mag, aber ansonsten uninteressant. Die Charaktere haben keine Tiefe, die Handlungsabläufe allzu vorhersagbar.


    - Harald

    Zitat

    Mit zunehmendem Alter bin ich immer weniger für surrealistische Plots zu begeistern. Noch schlimmer ergeht es mir mit Träumen in der Literatur.


    Dazu koennte man sagen, dass alle literarischen Geschichten erst in unseren Koepfen entstehen und somit (Tag-)Traeume sind. Manche Werke sind von Anfang bis Ende Traeumen aehnlich, wie die Romane von Kafka. Begeistert hat mich "The Unconsoled" von Kazuo Ishiguro... ein ganz eigenartiges Buch - es soll aber Leute geben, die es nach fuenfzig Seiten vor Wut an die Wand schleudern :breitgrins:


    Zuletzt gelesen: Shirley von Charlotte Bronte. Spielt in Yorkshire zur Zeit der napoleonischen Kriege. Realistischer als Jane Eyre. Politischer Hintergrund ist der wirtschaftliche Niedergang der nordenglischen Fabrikanten auf Grund der Kontinentalsperre und die daraus entstehenden Konflikte zwischen Fabrikbesitzern und Arbeitern. Dazu eine Liebesgeschichte in der Art von Jane Austen.


    - Harald

    [url=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,626808,00.html]Buechnerpreis fuer Walter Kappacher[/url]: Der Autor war mir bisher unbekannt. "Der Fliegenpalast" ist vorgemerkt.


    - Harald