Ich habe im 2. Teil die ersten vier Kapitel gelesen, bemühe mich aber, wieder aufzuholen.
Meine Ansicht über Sachar hat sich kaum geändert. Für meine Begriffe ist er einfach zu faul und nimmt sich zu viel heraus. Bei aufrichtiger Zuneigung zu Oblomow sollte man doch erwarten, dass er sich mehr um seinen Herrn kümmert, auch wenn ihm das schwer fällt, weil Oblomow eine ganz eigene Art hat, sich vor unangenehmen Dingen zu drücken. Und selbst wenn ihm das nicht gelingt, lässt seine Solidarität zu wünschen übrig. Im Gespräch mit den anderen Dienstboten lässt er sich die Gelegenheit nicht entgehen, seinen Herrn zu diffamieren. Erst als die anderen Oblomow verspotten, schlägt er sich auf seine Seite, doch offensichtlich nur deshalb, weil sich die Angestellten untereinander über ihre Herrschaften definieren. Wie könnte er da Oblomow in Misskredit bringen?
Seit Stolz in der Geschichte auftauchte, habe ich den Verdacht, dass Oblomow sich auch deshalb treiben lässt, weil er in Stolz einen Anker hat, der ihn stets in die Realität zurückholt. Die beiden sind so unterschiedlich, wie es nur geht, aber es sieht so aus, als bräuchten sie sich gegenseitig. Im Fall von Stolz bin ich allerdings noch nicht dahintergekommen, was außer der gemeinsamen Kindheit ihn an Oblomow bindet.
In der Sue-Leserunde bin ich übrigens auch dabei.