Tach auch!

  • Als erstes: Ich bin weiblich. :zwinker:
    Möchte kurz Hallo sagen. :winken:


    Ich habe vor einiger Zeit angefangen, Umberto Eco zu lesen und bin sehr begeistert von seiner "Rose".


    Was ich nun hier will? Würde gerne Leute kennenlernen, denen es genau so geht und mir gerne weitere Anregungen holen, was noch lesenswert ist.



    Gruß
    onyx :sonne:

  • Zitat von "onyx"

    Was ich nun hier will? Würde gerne Leute kennenlernen, denen es genau so geht und mir gerne weitere Anregungen holen, was noch lesenswert ist.


    Gruß
    onyx :sonne:


    Hallo onyx,


    willkommen bei uns im Klassikerforum als neues Mitglied. :blume: :blume:


    Unser Forum besteht aus Menschen die gerne Klassiker oder auch moderne anspruchsvolle Literatur lesen und über das gelesene mit anderen sprechen möchten. Deshalb lesen wir hier auch Bücher zusammen. Zur Zeit laufen Leserunden zu Kafka, Milton, Tolstoi und Musil. Zumindest bei den letzten zwei Leserunden könntest Du, Interesse vorausgesetzt dich noch anschliessen.


    Ansonsten gibt es bei uns ein Forum mit Lesevorschlägen für zukünftige gemeinsame Leserunden. Vielleicht findest Du da ja was für dich Interessantes. Dann bitte einfach bei diesem Thread mit eintragen.


    Verrätst Du uns noch wo Du herkommst? Eigentlich genügt eine grobe Angabe, also Nord-, Süd- oder Ostdeutschland, oder Österreich oder Schweiz. Natürlich kannst Du auch das Bundesland angeben oder die Stadt. Am besten, wenn Du einfach Dein Profil an dieser Stelle ergänzt.


    Ansonsten wünche ich Dir viel Spaß in unserem Forum.


    Gruß von Hubert

  • Hallo Hubert, danke für den netten Empfang und für die Blumen. :smile:


    Ich denke, ich werde mich hier im Forum erst noch in Ruhe richtig einlesen.


    Was die Leserunden betrifft, denke ich, dass mir da (noch) etwas Literaturkenntnis fehlt, um regelmäßig mitdiskutieren zu können. Habe ja gerade erst durch den Eco wieder Spass am Lesen gefunden.
    Aber ich danke dir für die Tips.


    Zur Zeit lese ich übrigens von Vladimir Nabokov "Lolita".


    Zu deiner Frage, ich bin in Hessen zu Hause.



    Schönen Abend noch
    onyx

  • Hallo und herzlich willkommen, onyx!


    Zitat von "onyx"

    Was die Leserunden betrifft, denke ich, dass mir da (noch) etwas Literaturkenntnis fehlt, um regelmäßig mitdiskutieren zu können.


    Nun, Leserunden sind ja kein Muss. Allerdings ist es auch kein Muss, dass man zur Teilnahme an einer Leserunde irgenwelche Literaturkenntnis besitzt. So was kommt eh unterm Lesen :zwinker:


    Zitat von "onyx"

    Zur Zeit lese ich übrigens von Vladimir Nabokov "Lolita".


    Und, was hältst Du davon?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"


    Und, was hältst Du davon?


    Grüsse


    Sandhofer


    Hallo sandhofer,


    nun, ich hatte zuerst den Film gesehen, und fand ihn ziemlich klasse. Da wollte ich das Buch auch haben, da die Bücher ja allgemein zu 99% besser sind. (War bei Der Name der Rose übrigens genauso.)


    Ich finde die Story ziemlich interessant und spannend, weil sie aus der Sicht des Mannes erzählt ist. Da macht es auch nichts, dass es eigentlich unrealistisch ist, denn welche 12jährige verführt schon bewußt einen 40jährigen?
    Aber diese Sichtweise, dass seine Besessenheit und Leidenschaft keinen bösartigen oder gar gewalttätigen oder kriminellen Hintergedanken hat, sondern er quasi das Opfer seiner pädophilen Neigung ist, richtig verliebt ist, finde ich schon spannend.


    Gruß

  • Zitat von "onyx"

    [Ich finde die Story ziemlich interessant und spannend, weil sie aus der Sicht des Mannes erzählt ist. Da macht es auch nichts, dass es eigentlich unrealistisch ist, denn welche 12jährige verführt schon bewußt einen 40jährigen?
    Aber diese Sichtweise, dass seine Besessenheit und Leidenschaft keinen bösartigen oder gar gewalttätigen oder kriminellen Hintergedanken hat, sondern er quasi das Opfer seiner pädophilen Neigung ist, richtig verliebt ist, finde ich schon spannend.


    Hallo onyx,


    Nabokovs "Lolita" fand ich auch ziemlich interessant. Allerdings fand ich Humbert Humbert ist ein krimineller, bösartiger und gewalttätiger Mann und mit Liebe haben seine Gefühle zu Lolita m.M.n. absolut nichts zu tun.


    Gruß von Hubert

  • Hallo onyx,


    erst einmal auch von mir Herzlich Willkommen!


    Darf ich fragen, welche Verfilmung Du gesehen hast? Die 62er von Kubrick oder die 97er von Lyne oder vielleicht eine ganz andere Verfilmung, die ich noch nicht kenne?


    Hubert: Humbert Humbert ist sicherlich, unsere Normen zu Grunde gelegt, ein kriminell und moralisch verwerflich handelnder Mensch. Allerdings wird er meiner Meinung nach schon eher als Opfer dargestellt, denn als krimineller Täter. Ein Opfer Lolitas Verführung, seiner eigenen Lust, Gier und Zügellosigkeit, im Grunde ein Opfer seiner krankhaften Sucht, die von Lolita gezielt bedient wird.


    Gruß
    Berch

  • Hallo Berch,


    ich habe die '97er Verfilmung gesehen.


    Ja, genau wie du es beschreibst, habe ich den Film auch empfunden, bzw empfinde ich das Buch.
    Natürlich benimmt er sich moralisch verwerflich, keine Frage, aber er tut das nicht aus böswilliger Absicht heraus, sondern weil er seiner eigenen Lust verfällt.



    Gruß onyx

  • Hallo onyx,


    guten Abend und willkommen hier! :smile:
    Bin auch erst ein paar Tage in diesem Forum, und finde es bisher recht interessant.
    Das Buch "Lolita" kenne ich nicht, auch nicht den Film, aber wegen der hier vertretenen Meinungen muß ich es unbedingt lesen!


    Zu "Der Name der Rose": Ja, zuerst habe ich das Buch gelesen, besser verschlungen, dann den Film gesehen. Ich gebe Dir vollkommen recht, dieser Film, wenn auch als solcher gut gemacht u. die Atmosphäre treffend, ist nur ein Abklatsch des Buches. Allein die seitenlange Meditation des jungen Mönchs beim Betrachten der Figuren des Jüngsten Gerichts an einer Kirchentür - so was kann natürlich nicht filmisch dargestellt werden. Und gerade solche Passagen lese ich gern! Na, hier ist ja Gelegenheit, seine Eindrücke kundzutun.


    Grüße,
    Gitta



  • Hallo Gitta,


    wie schön, endlich jemanden zu treffen dem es ähnlich geht wie mir. :klatschen:


    Ich habe bereits als Kind den Film gesehen, fand ihn damals schon klasse, allerdings damals natürlich aus anderen Gründen als heute.
    Du hast ganz Recht, wobei ich nicht so weit gehen würde, zu behaupten, der FIlm wäre ein Abklatsch. Er ist für mich durchaus einer der qualitativ hochwertigsten und spannendsten Filme überhaupt. Auch wenn es schade ist, dass es im Film "lediglich" um die Morde und deren Aufklärung geht, die ganzen Hintergründe, das "Drumherum" sozusagen, ein wenig zu kurz kommt. Aber sei mal ehrlich, wie lange müßte der Film laufen, wenn er die ganzen Facetten des Buches abdecken würde? Vermutlich 24 Stunden... sowas ist nicht 100%ig umsetzbar, wie du schon selbst sagst.
    Wobei, ich muß ganz ehrlich sagen, dass ich mich mit solchen, oft seitenlangen Monologen etwas schwer getan habe. Diese ganzen geschichtlichen Ausschweifungen, die da bis ins Detail erläutert werden, hab ich teilweise als anstrengend empfunden.


    Aber das ist eben typisch für Eco, bin auch deswegen vorgewarnt worden. :breitgrins: Da muß man sich einfach richtig hineinlesen.


    Darf ich fragen was dir an dem Buch besonders gefällt? Welche Figur dich am meisten beeindruckt hat?
    Bei mir ganz klar William von Baskerville. Weil er einerseits diesen tiefgläubigen Mönch verkörpert, ehrfürchtig, fromm, väterlich, gutmütig. Andererseits einen messerscharf logisch und analytisch denkenden Dedektiv mit einem genial arbeitenden Verstand, der nicht an Zynismus, Subtilität und Humor spart.
    Diese Mischung finde ich grandios.


    liebe Grüße und gute Nacht
    :winken:

  • Zitat von "Berch"

    Hubert: Humbert Humbert ist sicherlich, unsere Normen zu Grunde gelegt, ein kriminell und moralisch verwerflich handelnder Mensch. Allerdings wird er meiner Meinung nach schon eher als Opfer dargestellt, denn als krimineller Täter. Ein Opfer Lolitas Verführung, seiner eigenen Lust, Gier und Zügellosigkeit, im Grunde ein Opfer seiner krankhaften Sucht, die von Lolita gezielt bedient wird.


    Hallo Berch,


    zwar weiß ich nicht welche Normen Du zu Grunde legst, für mich ist ein Mann, der einem 12-jährigen Mädchen sehr starke Schlaftabletten gibt, unter dem Vorwand es wären Vitamintabletten und in der Absicht sich an dem schlafenden Mädchen sexuell zu vergehen, ein Schwein und kein Opfer.


    Im übrigen wird Humbert Humbert nicht dargestellt, sondern er stellt sich selber dar und wie die meisten Verbrecher stellt er sich als Opfer dar.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "onyx"

    Natürlich benimmt er sich moralisch verwerflich, keine Frage, aber er tut das nicht aus böswilliger Absicht heraus, sondern weil er seiner eigenen Lust verfällt.

    :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Hallo onyx,


    99 von 100 Vergewaltiger und 98 von 100 Sexualmörder sowei 97 von 100 Kindesentführern begehen ihre Taten nicht in böswilliger Absicht, sondern weil sie ihrer eigenen Lust verfallen sind.


    Gruß von Hubert

  • Hallo zusammen!


    Ach, du grüne Neune - da hab' ich ja was angerichtet mit meiner Frage :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Eigentlich wollte ich ja nur onyx' Meinung zu Lolita - keine Diskussion über Nabakovs Roman. Dafür haben wir nämlich schon einen Thread. JMaria hat den weiter oben verlinkt. In einer Vorstellungsrunde werde ich später wohl kaum mal eine Diskussion zu Nabakov suchen :sauer:


    Für meine Meinung zum Thema verweise ich also nochmals auf den Link.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen,


    sandhofer: Du hast Recht, eine große Nabokov-Diskussion gehört hier sicher nicht hin, aber einmal muß ich noch dürfen, es brennt mir so unter den Nägeln. :zwinker:



    @ Hubert


    Zitat von "Hubert"


    zwar weiß ich nicht welche Normen Du zu Grunde legst, für mich ist ein Mann, der einem 12-jährigen Mädchen sehr starke Schlaftabletten gibt, unter dem Vorwand es wären Vitamintabletten und in der Absicht sich an dem schlafenden Mädchen sexuell zu vergehen, ein Schwein und kein Opfer.


    Wie ich geschrieben habe, ist H.H. ein kriminell und moralisch verwerflich handelnder Mensch. Das ist gar keine Frage. In einem vergleichbaren realen Fall würde ich Zeter und Mordio schreien und eine möglichst harte Bestrafung für den Täter fordern und selbstverständlich würde ich alle Versuche des Täters, sich als Opfer darzustellen, als vorgeschobene und schändliche Rechtfertigungsversuche deuten.
    Aber genau das macht 'Lolita' in meinen Augen so faszinierend. Stellenweise hatte ich fast Mitleid mit dem 'armen Tropf' und hätte ihm am liebsten zugerufen "Laß es, laß es doch!" (und das nicht um Lolitas, sondern um seiner selbst willen), nur um zu lesen, daß er sich immer weiter in den kriminellen Sumpf reitet. Ich finde es wirklich faszinierend, daß es Nabokov gelungen ist, eine Figur zu kreieren, die eine der schändlichsten Taten begeht, die ich mir denken kann und die dennoch, wenn auch nicht Verständnis oder gar Sympathie, so doch zumindest in gewissem Maße Mitleid dafür erntet.


    Gruß
    Berch

  • Hallo onyx,


    Zitat

    ... wobei ich nicht so weit gehen würde, zu behaupten, der FIlm wäre ein Abklatsch.


    Natürlich nicht – „starke Komprimierung“ paßt im Computer-Zeitalter vielleicht besser. :zwinker:

    Zitat

    Er ist für mich durchaus einer der qualitativ hochwertigsten und spannendsten Filme überhaupt.


    Stimmt!

    Zitat

    Diese ganzen geschichtlichen Ausschweifungen, die da bis ins Detail erläutert werden, hab ich teilweise als anstrengend empfunden.


    Geschichte interessierte mich schon immer, und gerade auch das Mittelalter. Man erfährt so viel über diese Zeit, allein, wenn ich an die Szene in der Bibliothek denke, wo die Mönche über ihren Schreibarbeiten sitzen. William kommt dazu, zückt seine Brille, die Sensation ist perfekt!

    Zitat

    Aber das ist eben typisch für Eco, bin auch deswegen vorgewarnt worden. :breitgrins: Da muß man sich einfach richtig hineinlesen.


    Stimmt! Die ersten Seiten, die Vorgeschichte sozus., sind anstrengend. Aber selten noch las ich ein Buch in einem Rutsch (Herr der Ringe noch – klar!)
    Dem, was Du über Baskerville sagst, muß ich nichts hinzufügen. Er ist ja eigentlich kein mittelalterlicher Mensch mehr, sondern ein modern und aufgeklärt denkender. Er darf dies nur nicht laut sagen, das wäre gefährlich für ihn. Sein Gegenpart der Novize (ist es einer, weiß nicht mehr so genau?), für den er Mentor ist, u. der – so habe ich es jedenfalls aufgefasst – Baskerville in jung ist. Er verkörpert die Zukunft, zwar noch von der Angst des Mittelalters geprägt (s. die von mir genannte Stelle bei den Figuren der Kirchentür), aber schon zweifelnd. Hochinteressant natürlich die verschiedensten Mönchscharaktere und der Abt.
    Also das sind alles nur sehr subjektive Eindrücke; jemand anderes kommt vielleicht zu ganz anderen Schlüssen. Was soll’s? Dafür ist ein Forum da! Ja, ja, ich weiß, dafür gibt’s auch die vorgesehenen Threads! Will mich auch bessern!


    Zunächst mal liebe Grüße, :smile:
    Gitta