• Vielen Dank! Das reicht mir vorerst, um diese Übersetzung auf die watch list zu setzen.


    Viele Grüße


    Tom



    Noch eine Bemerkung zur Geschichte selbst, unabhängig von der Übertragung.


    Hier wird über weite Strecken akribisch geschildert, wie hirnlose, rohe Haufen von Landsknechttypen aufeinander einstürmen und sich gegenseitig massakrieren. Viel mehr hat die Geschichte nicht zu bieten, sieht man von der historischen Bedeutung für die Mythologie und die antike Geschichte ab.


    Ich bezweifle, dass dir die Schilderung zusagt.


  • Noch eine Bemerkung zur Geschichte selbst, unabhängig von der Übertragung. Hier wird über weite Strecken akribisch geschildert, wie hirnlose, rohe Haufen von Landsknechttypen aufeinander einstürmen und sich gegenseitig massakrieren. Ich bezweifle, dass dir die Schilderung zusagt.


    Nun ja, die Geschichte ist mir hinlänglich bekannt durch meine Schwab-Lektüre. Das kann mich also nicht schrecken. Trotzdem vielen Dank für die Warnung.


    Viele Grüße


    Tom

  • Lieber Lost,


    vielen Dank für den Schubs zum Schrott. Eine tolle Übersetzung! Sie zieht einen sofort hinein ins Geschehen und lässt nicht mehr los. Ich bin zwar noch nicht beim Hauen und Stechen angekommen, aber der Streit ist so lebendig dargestellt, dass ich das Gefühl hatte daneben zu stehen.


    :winken:
    Poppea

  • Ich habe begonnen, die Ilias-Übertragung von Wolfgang Schadewaldt aus dem Jahr 1974 zu lesen. Im Unterschied zu der schwer lesbaren Voß-Übersetzung hat Schadewaldt sich gegen die Übertragung in Hexametern entschlossen und stattdessen freie, rhythmisierte Verse gebildet. Das bekommt der Sache gut, hat Saft und Kraft und ist hervorragend lesbar. Ich bin froh, mich letztlich gegen die neue Prosa-Übersetzung von Raoul Schrott entschieden zu haben, obwohl auch diese sicher einiges für sich hat und überwiegend gelobt wurde.


    LG


    Tom

  • Nach der "Ilias" in der Schadewaldt-Übertragung lese ich nun auch dessen "Odyssee" aus dem Jahr 1958. Seine Prosaübersetzung gefällt mir. Im Nachwort beschreibt er ein wenig die Mühen des Übersetzens und betont, dass eine Prosaübertragung der Homerischen Sprache wohl am ehesten gerecht werde. Die Probleme des deutschen Hexameters, mit denen Voß sich beispielhaft herumgeplagt hat, wollte Schadewaldt elegant umschiffen, was ihm meiner Meinung nach gelungen ist.


    LG


    Tom

  • Servus,


    ich bin im Moment in eine Odyssee-Übersetzung von Roland Hampe vertieft, die in Hexametern gehalten ist. Mir gefällt sie gut, ohne allerdings irgendwelche Vergleiche ziehen zu können.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Servus Tom, :winken:


    meiner Neigung folgend, konnte ich es nicht unterlassen, zwischenzeitlich das Nachwort zu lesen, wo die Schwächen der Vosschen Übersetzung angedeudet werden, wenngleich die mir vorliegende natürlich auf dieser aufbaut. Inhaltlich erscheint mir das Ganze an manchen Stellen allerdings einfach eine unterhaltsame "Räuberpistole" zu sein, deren Tiefsinn sich mir nicht recht erschließt. Zumindest hinsichtlich der Erzählungen bei den Phäaken, wo Homer doch ziemlich unglaubliche Dinge geschehen lässt, deren historischen Hintergrund wohl keine noch so gut gemeinte Wissenschaftssendung des deutschen Fernsehens aufzuklären imstande sein dürfte, deren eine ich erst vor wenigen Tagen kopfschüttelnd verfolgte :zwinker:.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

    Einmal editiert, zuletzt von meier ()


  • Inhaltlich erscheint mir das Ganze an manchen Stellen allerdings einfach eine unterhaltsame "Räuberpistole" zu sein, deren Tiefsinn sich mir nicht recht erschließt.


    Die "Odyssee" eine "Räuberpistole"? Das ist Gotteslästerung und wird mit der "Ilias"-Zwangslektüre bestraft! :breitgrins:


    Euch allen einen guten Rutsch ins neue Lesejahr!


    :winken:


    Tom

  • Bin mit dem Homer jetzt durch und, um das blasphemische etwas zu relativeren sei gesagt, dass zumindest beim Freiermord einiger Tiefsinn erkennbar ist. Immerhin werden alle Unschuldigen verschont!!! Sicherlich seinerzeit ein vorher nur selten gedachter Gedanke, insbesondere weil das letzte Kapitel ein echtes Happy End bringt und weiteres Blutvergießen abgewendet wird. Eigentlich könnte es jetzt auch mit der Ilias weitergehen, die aber leider nicht vorrätig ist. Außerdem sind meine derzeitigen Prioritäten mit den Bronte Sisters klar definiert.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit


  • Eigentlich könnte es jetzt auch mit der Ilias weitergehen, die aber leider nicht vorrätig ist.


    Die Ilias ist mir persönlich deutlich lieber, vielleicht weil sie so archaisch ist. Dieser Krieg mit göttlicher Unterstützung und unbedingten Rachegelüsten donnert über einen hinweg wie ein Gewitter.


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Zitat

    Die Ilias ist mir persönlich deutlich lieber, vielleicht weil sie so archaisch ist. Dieser Krieg mit göttlicher Unterstützung und unbedingten Rachegelüsten donnert über einen hinweg wie ein Gewitter.


    Das ist sicherlich Geschmackssache. Man kennt den Film eh. Laut meinem Nachwort ist sich allerdings niemand wirklich sicher, ob beide Bücher auch wirklich Homer zuzuschreiben sind, was freilich für den Lesegenuss unerheblich sein dürfte.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Das ist sicherlich Geschmackssache. Man kennt den Film eh. Laut meinem Nachwort ist sich allerdings niemand wirklich sicher, ob beide Bücher auch wirklich Homer zuzuschreiben sind, was freilich für den Lesegenuss unerheblich sein dürfte.


    Gruß
    Meier


    Das Letztere hat mich auch nie bei der Shakespeare-Lektüre gestört. Zunächst steht das Werk im Mittelpunkt, dann für sein Verständnis der Autor.


    Was meinst du mit: Man kennt den Film eh ...
    Ich bezog mich auf die Voss'sche Übersetzung. Der Film - falls du den mit Brad Pitt als Achilles :hm: meinst - ist dagegen nur ein laues Lüftchen.


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Die Ilias spielt ja an zwei Orten, auf der Erde und im Olymp. Der Film hat das Niveau der irdischen Szenen, die sich hauptsächlich im öden Gemetzel erschöpfen. Die Teile der mir gut gefallen haben spielen im Olymp. Hier werden die Intrigen zwischen den Göttern geschildert - besonders die geistvollen Göttinnen machen die Lektüre zu einem Vergnügen. Die männlichen Griechen und Trojaner sind nicht mehr als primitive Kampfmaschinen, lediglich Odysseus scheint mir hier noch mit pragmatischem Verstand gesegnet zu sein.


  • Der Film ...


    ... von W. Petersen ist mMn. gar nicht so übel. Es ist halt ein Film, der unterhalten soll - und das gelingt ihm auf einem ordentlichen Niveau.



    Die männlichen Griechen und Trojaner sind nicht mehr als primitive Kampfmaschinen ...


    Homer gibt sich durchaus Mühe, die Menschen halbwegs differenziert zu zeichnen. Bsp. Achilles: Ihn lediglich als "Kampfmaschine" abzutun, greift zu kurz. Menschliche Züge sind durchaus vorhanden (seine Melancholie angesichts des ihm prophezeihten Todes, die Trauer um Patroklus, die Herausgabe von Hectors Leichnam ...). Vielleicht sollte man diese Figuren nicht an unseren "modernen" und "aufgeklärten" Vorstellungen messen.


    LG


    Tom

  • Homer gibt sich durchaus Mühe, die Menschen halbwegs differenziert zu zeichnen. Bsp. Achilles: Ihn lediglich als "Kampfmaschine" abzutun, greift zu kurz. Menschliche Züge sind durchaus vorhanden (seine Melancholie angesichts des ihm prophezeihten Todes, die Trauer um Patroklus, die Herausgabe von Hectors Leichnam ...). Vielleicht sollte man diese Figuren nicht an unseren "modernen" und "aufgeklärten" Vorstellungen messen.


    Im Vergleich mit Achilles ist Old Shatterhand ein Philosoph (wenn ich mich irre hihihi).