Was lest ihr gerade?

  • Spontan griff ich zu Flauberts "Lehrjahre des Gefühls" und bin ergriffen. Er romantische Ton des 19. Jahrhunderts tut gut nach Lektüre aus dem extremen Zeitalter, auch wenn Flaubert eine Neigung zu wenig eleganten Szenenübergängen zu haben scheint.

  • Nach Scholtis (den ich übrigens sehr empfehlenswert finde) nun: "Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt" von Teresa de la Parra.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Ich versuche mich zum dritten Mal an "Krieg und Frieden" von Tolstoi und wundere mich beim Lesen warum ich die beiden ersten Male abgebrochen habe.


    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich das Buch nun am Kobo lese und nicht mehr einen Wälzer in der Hand habe. Bisher (Seite 80) bin ich jedenfalls begeistert vom Buch.


    Katrin

  • Dann wünsche ich dir viel Spaß Katrin! Das Buch hat schon seine Längen, aber im Ganzen gesehen ist es ein schöner Schmöker. :winken:


    LG
    Anita

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"


  • Dann wünsche ich dir viel Spaß Katrin! Das Buch hat schon seine Längen, aber im Ganzen gesehen ist es ein schöner Schmöker. :winken:


    Danke :winken:
    Bin derzeit irgendwo bei Seite 100 und damit schon weiter als bei meinen ersten beiden Versuchen. Erinnern konnte ich mich noch an die Gesellschaft am Anfang und die Geschichte mit dem Fenster samt Bären.




    Back to classics! Die Phase, in der hier Fantasy und andere Geschmacksrichtungen kursierten, scheint passé ... :breitgrins:


    Komischerweise greife ich gerade jetzt zu einem Klassiker, wo ich wenig Lesezeit habe. Aber vielleicht genieße ich genau aus dem Grund das Buch so sehr. Immer wenn ich zum Lesen komme, ist das wie ein kleiner Urlaub vom Alltag samt Kind :breitgrins:


    Katrin

  • Für mich ist der Alltag Urlaub vom anstrengenden Lesen. :breitgrins:
    Denn: Der Alltag hat eine viel geringere Realität als die Phantasie. (Egon Friedell)



    Noch zwei Jahre und lesen wird zum Alltag und Urlaub gibt es keinen mehr :sauer:

  • Lenz' Deutschstunde wird immer besser. Wer es noch nicht gelesen hat: meine Empfehlung. Man kann sich sogar während der unvermeidlichen Telefonate a la "ich bin gleich da" noch konzentrieren. Schön gearbeitet, gut erzählt, es passiert was und wie es passiert. Gut. Der ist besser als Grass würde ich fast behaupten.

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  • Lenz' Deutschstunde wird immer besser. Wer es noch nicht gelesen hat: meine Empfehlung. Man kann sich sogar während der unvermeidlichen Telefonate a la "ich bin gleich da" noch konzentrieren. Schön gearbeitet, gut erzählt, es passiert was und wie es passiert. Gut. Der ist besser als Grass würde fast behaupten.


    In meinen Augen ist das so! Und "Deutschstunde" ist ein Werk ganz straff am literarischen Faden gestrickt - wunderbar nachzuvollziehen, eigentlich ein Paradebeispiel dafür, wie man es richtig macht. "Die Auflehnung" ist ähnlich aufgebaut, da geht es um das Auflehnen und bei der "Deutschstunde" eben dreht sich alles um Pflichterfüllung. Ich mag den Lenz sehr, mit Grass kann ich gar nichts anfangen.


    LG
    Krümel

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • Nachdem ich Siggi leider allein zurücklassen musste, jetzt begonnen: W.G.Sebald: Austerlitz. Allerdings nervt mich der Schriftsatz.

  • Zur Einstimmung auf die demnächst kommende Leserunde, und weil es in meiner Ausgabe dem Musarion vorgelagert ist:


    Wielands Danischmend.


    Bis jetzt eine sehr amüsante, mit zum Teil für Wieland ungewöhnlich scharf-ätzender Satire versehene Spiegelfechterei.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Mittlerweile bin ich vom Sebald begeistert, man wird regelrecht in diese großformatig-verschachtelten Sätzen hineingezogen, muss sie immer und immer wieder lesen... Ich kenne die Geschichte der nach England geretteten Kinder aus einem Film über Nicholas Winston, aber ich bin bereits gespannt, wie sie hier/ und ob überhaupt erzählt wird.

  • Ich bin immer noch bei Bleakhaus, mein erster Dickens seit 9 Jahren! :redface: Und damals war es Oliver Twist ... Ich mag den Roman zwar trotz des Kitsches, aber Bleakhaus ist deutlich besser. Der Aufbau ist mustergültig und die komischen oder schrullig-schrägen Figuren liebe ich einfach. Von den wunderbaren Handlungsorten ganz zu schweigen.


    Gruß, Gina

  • Nach Abschluss und durchaus gegebener Begeisterung für Sebalds Austerlitz
    ein kleines Buch, bei dem ich, hoch empfindlich (da ich mit dem Autor zusammen studiert habe und seinem Vater öfters auf der Straße begegnet bin), zwischen angenehmen Gefühlen und dem "Griff ins Klo" schwanke:


    Sascha Lange: DJ Westradio.


    Vermutlich ist für mich die Ost-Nachwende-Literatur ein, um mal Dalos zu zitieren, "vermintes Gelände".

  • Je nun. Goethe war nun mal - den Werther vielleicht ausgenommen - kein Romancier. Und auch gegen den Werther als Roman liesse sich so einiges sagen. Wieland dagegen stand die Prosa zur Verfügung wie keinem zweiten zu seiner Zeit. Und wenigen nach ihm. Er wird dadurch aber leider manchmal ein wwenig geschwätzig.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus