Was lest ihr gerade?

  • Wartet auch noch auf mich. Zusammen mit 9 weiteren Bänden seiner Romane ... :winken:


    Hallo Sandhofer,


    mir macht es immer wieder Freude seinen Beschreibungen zu folgen, es geht alles so schön Hand in Hand; Umgebung und Menschen.


    hast du dir die gebundenen Ausgaben gegönnt?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ich lese endlich mal wieder einen Klassiker: Denis Diderot "Jacques der Fatalist und sein Herr".
    Man merkt deutlich, das Diderot Sterne immitieren will. Er erreicht aber nicht dessen Leichtigkeit. Er albert sich mehr so durch die Geschichte.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • Ich lese endlich mal wieder einen Klassiker: Denis Diderot "Jacques der Fatalist und sein Herr".
    Man merkt deutlich, das Diderot Sterne immitieren will. Er erreicht aber nicht dessen Leichtigkeit. Er albert sich mehr so durch die Geschichte.


    Genau das lese ich auch gerade, komme aber zu einer anderen Einschätzung.


    Da, wo Sterne jede Gelegenheit nutzt, die Geschichte durch eine Digression zu zerfasern, zeigt Diderot nur jeweils - etwa auf jeder zweiten Seite - in einem auktorischen Einschub die Möglichkeit an, wohin die Erzählung jetzt abschweifen könnte - wenn er nur einen konventionellen Roman schreiben wollte. Dahinter versteckt sich eine Menge Theorie über den Roman, aber mit sehr viel Witz verpackt.


    Imitation ist m.E. auch nicht ganz zutreffend. Diderot knüpft offen an, will mit seinen Vorstellungen über den Roman aber darüber hinaus. Jaques' Dialog mit seinem Herrn beginnt ja mit einem fast wörtlichen Zitat aus dem 8. Buch im Tristram Shandy. Nur geht es in der Geschichte dann viel organisierter vorwärts.


    Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Büchern: Diderot hat einen Plan.

    Einmal editiert, zuletzt von Gronauer ()

  • Aus dem Regal geholt und abgestaubt: Gottfried Keller "Der grüne Heinrich" in der Erstfassung.
    Ich hatte längst vergessen, was für ein prachtvoller Schinken das ist! Eine sehr lohnende Zweitlektüre.


    LG


    Tom

  • "Die Hauptmannstochter" von Puschkin - schöne illustrierte Ausgabe der Büchergilde :smile:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"


  • "Die Hauptmannstochter" von Puschkin - schöne illustrierte Ausgabe der Büchergilde :smile:


    Illustriert? Hört sich toll an- sind die Bilder gut?


    Ich bin im Moment eher Buchlos, von einer Biographie mal abgesehen, und noch unentschlossen, was ich mal lesen könnte.


  • Illustriert? Hört sich toll an- sind die Bilder gut?


    Die Büchergilde legt da eine besondere Reihe auf, die Vorzugsausgaben lassen sie sich etwas kosten: https://www.buechergilde.de/sh…n&Rubrik2=Vorzugsausgaben
    und für den "Ottonormalleser" gibt es die preiswertere Version: https://www.buechergilde.de/sh…ik2=Das_Illustrierte_Buch


    Ob die Bilder gut sind? Diese hier in der Puschkin Ausgabe gefallen mir, beim Thomas Mann "Der kleine Herr Friedemann" war ich etwas enttäuscht, begeistert war ich von "Der alte Mann und das Meer",zum größten Teil sind sie sehr ansprechend.


    LG
    Anita

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • Die Büchergilde legt da eine besondere Reihe auf, die Vorzugsausgaben lassen sie sich etwas kosten: https://www.buechergilde.de/sh…n&Rubrik2=Vorzugsausgaben
    und für den "Ottonormalleser" gibt es die preiswertere Version: https://www.buechergilde.de/sh…ik2=Das_Illustrierte_Buch


    Wobei der Unterschied, wenn ich das richtig sehe, nicht im Buch liegt, sondern darin, dass der teureren Variante zusätzlich eine Originalgrafik (also wohl eine Seriegrafie) von einer der Buch-Illustrationen beiliegt. Das Buch selber ist das gleiche, oder?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,


    derzeit lese ich "Das Lied von Bernadette", Franz Werfel. Die Sprache ist gediegen, der Autor schreibt nich reißerisch, trotzdem finde ich es spannend wie einen Kriminalfall.
    Ich habe extra "Kriminalfall" und nicht "Krimi" geschrieben, da mir dieses Genre derzeit mächtig zum Hals raushängt.


    Viele Grüße

  • Eine lange Eisenbahnfahrt, und fertig mit Antunes' "An den Flüssen die strömen".


    Neu ist, dass es einmal nicht um Portugal geht, sondern um den Autor selbst und um seine Annäherung an den Tod. Nicht neu ist, dass es wieder ein kunstvoll komponiertes Patchwork von inneren Monologstückchen ist. Etwas ungewöhnlich ist die gelöstere Stimmung, die sich gegen das Ende - in doppeltem Sinne - hin ausbreitet. Zum ersten Mal sehe ich hier Spuren eines Alterswerks...

  • "Anleitung zum Seligsein" von Michael Schmidt-Salomon (nach meiner Diderot Lektüre passt das ganz gut ;) )[kaufen='978-3865690685'][/kaufen]

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Gottfried Keller: Spiegel, das Kätzchen.


    Als Vorbereitung auf:


    Walter Moers: Der Schrecksenmeister


    als Vorbereitung auf:


    Walter Moers: Das Labyrinth der träumenden Bücher.


    "Spiegel" und den"Schrecksenmeister" habe ich inzwischen gelesen und bin beim "Labyrinth".


    Der Keller (den ich vor Jaaahren schon gelesen habe) ist nach wie vor sehr, sehr gut. Keller gehört wohl mit Raabe zu den unterschätzesten Autoren des 19. Jahrhunderts.


    Der "Schrecksenmeister" ist eher langweilig, trotz gelegentlicher guter Einfälle und eines guten Finales.


    Das "Labyrinth" ist nur der erste Teil, weil Moers einfach nicht fertig geworden ist, was ihm einige Kritik eingebracht hat, liest sich aber schon auf den ersten 50 Seiten besser als der komplette "Schrecksenmeister".

  • Hallo Giesbert!


    Der Keller (den ich vor Jaaahren schon gelesen habe) ist nach wie vor sehr, sehr gut. Keller gehört wohl mit Raabe zu den unterschätzesten Autoren des 19. Jahrhunderts.


    Zu Moers fühlte ich mich noch nie verpflichtet, Keller allerdings kann ich jedem nur empfehlen. (Und zumindest hierzulande ist er keineswegs unterschätzt, eher das Gegenteil :breitgrins: )


    Nebenbei gefragt: Ich bin Mittwoch auf Donnerstag in München. Kannst Du mir ein gutes und preiswertes Hotel empfehlen? Und ein dito Restaurant? Entweder Nähe Hauptbahnhof oder Hilblestraße ...


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Keller gehört wohl mit Raabe zu den unterschätzesten Autoren des 19. Jahrhunderts.


    Hallo Giesbert,


    Keller gehörte in meiner Schulzeit (70er und frühe 80er Jahre) zu den Novellenautoren, an denen kein Weg vorbei führte. Auch der "Grüne Heinrich", den ich derzeit mit wachsender Freude wiederlese, ist fest im deutschsprachigen Romankanon verankert, nicht zuletzt dank Marcel Reich-Ranicki. Was Raabe anbelangt, magst Du allerdings richtig liegen.


    LG


    Tom