Mittlerweile bin ich bei Kapitel 18 angekommen.
Die Dummheit/ Einfältigkeit/ Naviität von Mutter und Tochter sind sehr schwer zu ertragen. Ich hatte Anfangs noch auf etwas Ironie gehofft, aber der Humor in diesem Buch ist enden wollend.
Dass die Menschen am Land vielleicht nicht so aufgeklärt wurden wie bereits in anderen Teilen der Welt, das es im 19. JH in Teilen sehr prüde und konservativ zugegangen ist verstehe ich. Das Jahrhundert begann ja mit der Neuordnung nach dem Wiener Kongress und der Biedermaierzeit, wo Zensur und Reglementierungen an der Tagesordnung standen.
Dass das Mädchen nicht mitbekommt, wenn es defloriert wird ist schon schwer zu glauben, aber dass eine Frau, die schon zwei Kinder geboren hat, die Anzeichen nicht kennt und erkennt, auch wenn sie am Land lebt ist schon schwer zu glauben.
Generell ist das Verhalten der Mutter für mich sehr schwer erträglich. Heutzutage gibt es übrigens im Norden ein Phallusmuseum, leider hatte es damals zu als wir dort waren, sahen es also nur von außen, die Prüderie dürfte als mittlerweile abgelegt worden sein.
Auch als ihr der Pfarrer und er Verwalter wohlgesinnt sind, und ihr einen Ausweg bieten wollen mit der Verehelichung mit ihrem Kinderfreund geht sie nicht drauf ein. Sie wird vorgeladen, muss aussagen, ohne jegliche Ahnung was ihr geschehen ist, ohne Beistand, ohne dass ihr jemand offen erklärt was ihre Optionen wären. Sie bleibt ihrer naiven Wahrheit treu.
Der Besuch von Steinar in Kopenhagen beim König ist auch sehr skurril. Er besucht das Pferd, schenkt ihm die Schatulle mit den Geheimfächern, bespaßt damit den gesamten anwesenden europäischen Hochadel, kann mit den Zauberkünsten und artistischen Vorstellungen im Tivoli nichts anfangen. Bis jetzt ist noch nicht so richtig rausgekommen wieso er diese Reise überhaupt angetreten hat, nur weil er eine formlose Einladung erhalten hat?
Will er ausbrechen aus seiner engen Gesellschaft? Er kann sich nicht mal vorstellen, dass es bei ihm zu Hause anders zugeht als bei seiner Abreise. Für ihn ist die Zeit dort stehen geblieben, hat nicht den Weitblick, wie sich alles weiterentwickelt in seiner Abwesenheit.
Mal sehen wie es weitergeht, ..
p.s.
gar nicht zum Thema passend aber irgendwie doch
das Thorbergur Zentrum im Süden Islands, in Höfn, also dort wo die Männer immer zum Fischen hinfahren.
Das Museum schaut von außen aus wie ein Bücherregal, ziemlich cool.
https://www.south.is/en/service/thorbergssetur