Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker

  • Hallo zusammen


    da wir ja eine ausgiebige Diskussionsrunde über Kriminalklassiker im Forum hatten. Hier mal der erste Vorschlag im deutschsprachigen Raume:


    Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker


    auch in dieser Doppelausgabe enthalten:


    http://www.amazon.de/exec/obid…d_1_1/302-2755945-8200823


    entnommen aus:
    Buch der 1000 Bücher und Amazon
    Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)


    Der Richter und sein Henker
    OA 1952 Form Kriminalroman Epoche Moderne
    Ausgangspunkt der Kriminalromane von Fried-rich Dürrenmatt ist die Nichtberechenbarkeit der Welt. Damit verletzt er die üblichen Regeln des Genres, das die Berechenbarkeit des menschlichen Handelns und die innere Ordnung der Welt durch ausgleichende Gerechtigkeit voraussetzt. In Dürrenmatts Kriminalromanen spielt wie in seinen Dramen der Zufall die Hauptrolle. In Der Richter und sein Henker werden weitere Genre-Erwartungen enttäuscht: Der Kommissar macht sich schuldig – er ist dem Verbrecher in seinem Verhältnis zur Gerechtigkeit sehr ähnlich – und der Verbrecher wird für ein nicht begangenes Verbrechen bestraft. Diese Erweiterung der Spielart des Krimis trug zur Attraktivität und zum Fortbestand des Genres bei.
    Entstehung: Dürrenmatt verfasste Der Richter und sein Henker aus finanziellen Gründen zunächst als Fortsetzungsroman für den Schweizerischen Beobachter. Der Qualität des Kriminalromans schadete dies keineswegs; Dürrenmatt folgte hier ganz seinem Grundsatz: »Kunst da tun, wo sie niemand vermutet.«
    Inhalt: Zentrale Figur des Kriminalromans ist der alte, kranke Kommissar Bärlach, der in seiner Jugend eine Wette mit dem Verbrecher Gastmann abschloss. Während Bärlach meinte, dass »die menschliche Unvollkommenheit, die Tatsache, dass wir die Handlungsweise anderer nie mit Sicherheit voraussagen können, und dass ferner der Zufall, der in alles hineinspielt, der Grund sei, der die meisten Verbrechen zwangsläufig zu Tage fördern müsse«, erkannte Gastmann gerade darin die Möglichkeit, ein nicht aufzuklärendes Verbrechen zu begehen. Vor den Augen Bärlachs stieß er einen Unbeteiligten von einer Brücke. Die Polizei ging von Selbstmord aus. Gastmann wurde trotz der Hinweise des Kommissars nicht zur Rechenschaft gezogen und machte eine große Gangster-Karriere.
    Am Ende seiner Laufbahn sieht Bärlach nun die Chance, Gastmann nach 40 Jahren der vergeblichen Jagd endlich zu überführen. Ein Kollege Bärlachs wird in der Nähe des Schweizer Dorfes Twann ermordet. Der Kommissar meint den Mörder zu kennen, lenkt den Verdacht aber geschickt auf Gastmann. In einem raffinierten und verwirrenden Spiel benutzt Bärlach den tatsächlichen Täter, seinen Kollegen Tschanz, als Henker. Tschanz erschießt Gastmann in angeblicher Notwehr, um sich selbst zu decken. Der »Sieg« Bärlachs ist kein Sieg der Gerechtigkeit; er kann Gastmann – das Böse – nur mit dessen eigenen Waffen schlagen.
    Wirkung: Kommissar Bärlach reiht sich ein in die Riege der einsamen Roman-Polizisten, wie sie Georges R Simenon mit Maigret oder Raymond R Chandler mit Philip Marlowe schuf. Doch ist er nicht der einsame Verfechter der Gerechtigkeit, im Gegenteil, die Gerechtigkeit wird als Mythos entlarvt. Diese beunruhigende Variante des Kriminalromans, die die Regeln dieses Genres erst verletzt, dann ad absurdum führt, fand schnell ein breites Publikum. Die Kriminalromane von Dürrenmatt, alle drei Prosawerke von literarischem Rang, wurden in 20 Sprachen übersetzt und erreichten eine Millionenauflage. Auch als Film und in jüngster Vergangenheit als Remake der Originalverfilmung feierten sie Erfolge.
    Klappentext
    Dieses ist die Geschichte eines Mordes. Mit den reißerischen Mitteln einer Detektivstory erzählt er die Aufklärung einer Gewalttat an einem Polizeileutnant, den letzten Fall des todkranken Kommissärs Bärlach- die Geschichte einer hintergründigen Pointe.


    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    ich habe noch nie etwas von Dürrenmatt gelesen.


    Wenn ihr nicht in den nächsten Wochen damit anfangen wollt, wäre ich auch gerne dabei.


    Liebe Grüße
    Ingrid

  • hallo zusammen,


    dieser roman ist ein echter klassiker der kriminalliteratur. da will ich sehr gerne mitlesen. also ab mitte august bin ich dabei.

  • Hallo zusammen!


    Könnte es sein, nimue, dass Du von August 2003 sprachst? Oder willst Du die Divina Commedia und Dürrenmatt parallell lesen?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,


    bisher habe ich von Dürrenmatt nur "Besuch der alten Dame" für die Schule gelesen. "Der Richter und sein Henker" habe ich vor langer Zeit mal geschenkt bekommen, aber jedes Mal, wenn ich es lesen wollte, ist mir ein anderes Buch in die Hände gefallen, dass unbedingt zuerst gelesen werden musste.


    Also, ich bin auf jeden Fall dabei. :zwinker:


    LG BettyBoo

  • Hallo,


    nachdem Betty das alte Thema wieder hochgeholt hat, möchte ich mich gerne anschließen.


    Da ich seit meiner Dürrenmatt-Phase in der Abschlussklasse gar nichts mehr von ihm gelesen habe, wäre ich sehr gerne Teil einer Leserunde.


    Hat denn aktuell noch jemand Lust, "Der Richter und sein Henker" zu lesen?


    Ich würde mich sehr freuen, wenn es diesmal klappt :o)


    Viele Grüße



    Eva

  • Yesssss.... Dürrenmatt war ein treuer Begleiter während meiner Schulzeit. :klatschen:


    "Der Richter und sein Henker" hab ich wohl irgendwann schon mal gelesen, kann mich aber eh nicht mehr so recht erinnern. Ich wäre gerne dabei!!!

  • Hey-ho,


    habe bis jetzt von Dürrenmatt gelesen: "Die Physiker" (der Klassiker), "Meteor" (herrlich makarber) und "Dichterdämmerung" (das verrückteste Stück, das ich bis jetzt von ihm gelesen hab)


    allesamt stilvoll komisch.


    von der Geschichte her würde "Durcheinandertal" mich auch interessieren.


    "Der Richter und sein Henker" hab ich noch nicht gelesen. Mir wurde aber berichtet, dass es sehr gut sein soll.

  • Hi Nils!


    Bedeutet Dein Beitrag nun, dass Du bei einer gemeinsamen Lektüre von Der Richter und sein Henker mitmachen möchtest?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • prinzipiell würde auch ich mich beteiligen, dürrenmatt zählt zu meinen lieblingsdramatikern... das buch habe ich bereits gelesen, aber meine kenntnis über das werk auffrischen würde ich gern, wie gesagt. ich wäre allerdings froh, wenn sich der termin auf die sommerferien legen ließe...

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Hallo,


    ich würde gerne auch noch mal "Der Richter und sein Henker" lesen. Sind denn noch Interessierte da???? Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es mit einem Termin klappen würde.


    Liebe Grüße von
    Taki

  • Das Buch liegt auch auf meinem SUB und ich schlage jetzt einfach mal den 1. November 2006 vor.
    Sonst zieht sich der Thread noch über ein paar Jahre hin. :breitgrins:


    Da ich im Septermber und Oktober genug zu lesen habe, kann ich da nicht, aber im November geht es bei mir. Dezember und Jänner sind dann schon wieder schlecht. :sauer:


    Katrin