Rock-Klassiker


  • Offen gesagt war die Musik von W. Houston an mir immer irgendwie abgeglitten.


    Zugegeben, auch an mir war Whitneys Musik lange Zeit abgeglitten – aber aus genau gegensätzlichen Gründen (so unterschiedlich kann man eine/n Künstler/in wahrnehmen), Mir war Whitney Houston immer zu perfekt.


    Ansonsten beurteile ich Soulmusiker nicht nach ihrem Label, sondern nach ihrer Musik, will sagen ich mag, bzw. mochte sowohl Otis Redding, Wilson Pickett und Sam & Dave (alle Stax Records), als auch The Commodores, The Four Tops und The Temptations (alle Motown). Die letzten beiden Gruppen habe ich 2007? live bei einem gemeinsamen Konzert in der Alten Oper in Frankfurt erlebt und was die Alten Herren da auf der Bühne ablieferten – mehr geht nicht!


    Btw: Whitney Houston war meiner Meinung nach weder bei Stax noch bei Motown, sondern wie ihre Cousine Dionne Warwick, ihre Patentante Aretha Franklin und mein aktueller Favorit was Soulmusik betrifft, Alicia Keys, bei Arista Records.

  • Zitat

    Ansonsten beurteile ich Soulmusiker nicht nach ihrem Label, sondern nach ihrer Musik


    Völlig einverstanden - mir ging es auch mehr um den Grundakkord, und der klang in Memphis schon anders als in Detroit.


    Zitat

    Zugegeben, auch an mir war Whitneys Musik lange Zeit abgeglitten – aber aus genau gegensätzlichen Gründen


    Wieso gegensätzlich? Darin sind wir uns doch völlig einig. Das bewusste Stückchen, welches zur Perfektion fehlt, ist das, wo die nicht verplanten Sachen laufen. Genau die interessieren mich.

  • Ich hatte kürzlich das Vergnügen, Frank Zappas ehemalige Band, die "Mothers of Invention", die sich jetzt "Grandmothers reinvented" :breitgrins: oder so ähnlich nennen, live zu erleben.


    Ein ziemlich skurriles, für mich wohl einmaliges Erlebnis und jeden Cent wert!

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Völlig einverstanden - mir ging es auch mehr um den Grundakkord, und der klang in Memphis schon anders als in Detroit.


    Natürlich klangen die Platten aus Memphis anders als die aus der Mo(tor)town Detroit, aber warum kann einem nicht beides gefallen?


    Wieso gegensätzlich? Darin sind wir uns doch völlig einig. Das bewusste Stückchen, welches zur Perfektion fehlt, ist das, wo die nicht verplanten Sachen laufen. Genau die interessieren mich.


    So wie du es jetzt ausdrückst: okay d’accord!


  • Ich hatte kürzlich das Vergnügen, Frank Zappas ehemalige Band, die "Mothers of Invention", die sich jetzt "Grandmothers reinvented" :breitgrins: oder so ähnlich nennen, live zu erleben.


    Ein ziemlich skurriles, für mich wohl einmaliges Erlebnis und jeden Cent wert!


    Ich beneide dich um das Erlebnis. Kannst du noch ein, zwei Sätze zu dem Konzert sagen, z.B. was heißt in diesem Zusammenhang für dich „skurril“ und ob die alte oder neue Sachen spielten oder beides. Weißt du, ob die auch in Deutschland auftreten und wann und wo?


  • Ich beneide dich um das Erlebnis. Kannst du noch ein, zwei Sätze zu dem Konzert sagen, z.B. was heißt in diesem Zusammenhang für dich „skurril“ und ob die alte oder neue Sachen spielten oder beides. Weißt du, ob die auch in Deutschland auftreten und wann und wo?


    Also, Zappa war ja vor meiner Zeit und ich kannte bis zu besagtem Konzert wenig bis nichts von seiner Musik ... in den Augen meiner kompletten Schwiegerfamilie eine völlig inakzeptable Bildungslücke, weshalb ich ohne die geringste Chance auf Widerspruch zum Konzert mitgeschleift wurde! :breitgrins:


    Für mich war also fast alles "neu" :zwinker: , laut meinen Begleitern waren die Stücke von der Playlist aber großteils alt.


    Skurril war für mich das Gesamterlebnis - sehr ungewöhnliche (oder zumindest für mich ungewohnte) Musik mit teils ganz schön durchgeknallten Texten, gespielt von einem Haufen übermütiger 70 - 80jähriger in demselben Club, in dem ich zuletzt Melissa auf der Maur gesehen hatte ... doch, skurril trifft's schon ganz gut! :lachen:


    Mir hat das Konzert super gefallen, zu meiner Überraschung habe ich zu der Musik sofort Zugang gefunden, und die Performance war umwerfend ... leider weiß ich nix bezüglich weiterer Tourdaten!

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."


  • Also, Zappa war ja vor meiner Zeit und ich kannte bis zu besagtem Konzert wenig bis nichts von seiner Musik ... in den Augen meiner kompletten Schwiegerfamilie eine völlig inakzeptable Bildungslücke, weshalb ich ohne die geringste Chance auf Widerspruch zum Konzert mitgeschleift wurde! :breitgrins:


    Also Zappa nicht zu kennen ist wirklich eine Bildungslücke, er gehörte sicherlich zu den innovativsten Rockjazzmusikern. :winken:


    Gruß, Lauterbach


  • [quote='Bluebell','http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/&postID=49792#post49792']
    Also Zappa nicht zu kennen ist wirklich eine Bildungslücke, er gehörte sicherlich zu den innovativsten Rockjazzmusikern. :winken:


    Gruß, Lauterbach


    Das mit dem Rockjazz würde ich nochmal überdenken. Von F. Zappa ist ja der Satz überliefert:


    Jazz is not dead, it just smells funny :breitgrins:

  • Das mit dem Rockjazz würde ich nochmal überdenken. Von F. Zappa ist ja der Satz überliefert:


    Jazz is not dead, it just smells funny :breitgrins:


    Ich geb dir recht, ich hatte mich auch schwer getan, wie das zu nennen ist, was er da an Musik produziert hat, mir fiel halt keine bessere Verortung ein.


    Gruß, Lauterbach

  • Ich erinnere mich an eine Beat-Club Sendung bei der ich zum ersten Mal die Bee Gees gesehen habe. Sie spielten „Spicks And Specks“ oder „New York Mining Disaster 1941”, Colin Petersen am Schlagzeug, Vince Melouney an der Rhythmusgitarre, Maurice am Bass und Barry (der kurz davor oder kurz danach zum schönsten Mann der Welt gewählt wurde) an der Leadgitarre und dann gab’s noch einen, der nur da saß und guckte und ich hatte nur Augen für diesen, weil ich die ganze Zeit auf seinen Einsatz wartete und was würde das sein, - singen? tanzen? die Spannung stieg und dann war der Song zu Ende – der Mann stieg auf und guckte als hätte er den Song allein performt. Seit dieser Zeit bin ich von diesem Mann fasziniert. Es war Robin Gibb (* 22. Dezember 1949; † 20. Mai 2012)
    Am Sonntag um 22:46 ist Robin in London gestorben. Der letzte Song den er aufgenommen hat: „Don’t cry alone“ – Bei mir läuft gerade sein: „Another lonely night in New York“
    http://www.magistrix.de/lyrics…t-In-New-York-173436.html

  • Am Montag, dem 18. Juni 2012 ist Sir Paul McCartney 70 Jahre alt geworden und er ist immer noch sehr gefragt. So sang er 2 Wochen zuvor bei einem Konzert zu Ehren von Queen Elizabeth II bei deren 60. Thronjubiläum und obwohl Stars wie Robbie Williams, Cliff Richard, Tom Jones, Elton John und Stevie Wonder dabei waren, Sir Paul war der krönende Abschluss des Konzertes und auch am 27. Juli 2012 wenn die Olympischen Spiele in London mit der Eröffnungszeremonie „The Isles of Wonder“ starten wird Sir Paul dabei sein und sein Konzert wird die feierliche Eröffnung beschließen.


    Der Journalist. und Popmusiker Kristof Schreuf schreibt zu Pauls 70. in der FAZ:
    http://www.faz.net/aktuell/feu…t-die-liebe-11789245.html


    und empfiehlt „The Unknown Paul McCartney“ von Ian Peel:


    [kaufen='1903111366'][/kaufen]



    Zumindest altersmäßig hat Brian Wilson heute zu Paul aufgeschlossen!
    http://www.welt.de/newsticker/…wieder-ein-Beach-Boy.html


    und er ist wieder ein Beach Boy! Diese haben gerade ein neues Album heraus gebracht:


    [kaufen='B007U1FEJE '][/kaufen]


    und befinden sich auf einer erfolgreichen Welttournee, die auch heute an Brians rundem Geburtstag nicht unterbrochen wird, sondern mit einem ausverkauften Konzert in Montréal weitergeht und die 70-jährigen Boys Anfang August auch zu drei Konzerten nach Deutschland bringt.


    Gibt es gemeinsames zwischen den beiden Popgenies?


    Beide wurden 1988 mit ihren Bands in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. In einer 2003 veröffentlichten Liste des US-Rolling Stone „The Greatest Albums of All Time“ belegen
    Platz 1: The Beatles „St. Pepper’s Lonely Hearts Club Band” und
    Platz 2: The Beach Boys: “Pet Sounds”


    zwei Alben die zum einen von Paul zum anderen von Brian wesentlich geprägt wurden.


    Die Legende:


    1965 brachten die Beatles das Album „Rubber Soul“ heraus, das erste Album, das keine Sammlung von Einzelsongs war, sondern als Gesamtkunstwerk betrachtet wurde. Es spiegelte die Weiterentwicklung der Band sowohl was Kompositionen und Arrangements als auch was die Texte betraf.


    Brian war von der Beatlesplatte so beeindruckt, dass er sich von Tourneen zurückzog und an einer Antwort darauf arbeitete. 1966 erschien „Pet Sounds“ ein Konzeptalbum der Beach Boys mit Klassikern wie „God only knows“, für Paul McCartney, der schönste Liebessong der je geschrieben wurde.


    Das Album „Pet Sounds“ wurde, wie der Beatles Produzent George Martin später sagte zum entscheidenden Einfluss für das Beatlesalbum „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“. In der Entstehungszeit dieses Albums nahmen die Beatles noch vier weitere Titel auf u.a. „ Strawberry Fields Forever“das jedoch vorzeitig als Single veröffentlicht wurde.


    Als der 24-jährige Brian Wilson „Strawberry Fields Forever“ zum ersten Mal hörte lenkte er seinen Rolls Royce an den Fahrbahnrand und lauschte den Klängen aus dem Autoradio und als der letzte Ton verklungen war sagte er: „Die Beatles haben gewonnen.“. Wahrscheinlich waren es diese Minuten die den genialen Kopf der Beach Boys von der Genialität in ein tiefes Tal der Antriebslosigkeit versetzten und dem Album „Smile“, das als Antwort auf „Revolver“ gedacht war den Todesstoss versetzte. Brians Depression hielt mehrere Jahrzehnte an – schön, dass er wieder auf Tour ist.


  • auch am 27. Juli 2012 wenn die Olympischen Spiele in London mit der Eröffnungszeremonie „The Isles of Wonder“ starten wird Sir Paul dabei sein und sein Konzert wird die feierliche Eröffnung beschließen.


    Ich hatte mir die Eröffnungsfeier im TV angesehen und es war schon beeindruckend als am Schluss 60.000 Athleten zusammen mit Sir Paul "Hey Jude" im Stadion sangen aber um ehrlich zu sein der Schluss der Abschlussfeier gestern Abend mit der Rockband "The Who" hat mir persönlich besser gefallen.

  • B.B. ist ja auch noch erfreulich aktiv, auch wenn er sich inzwischen mehr auf erzählen als aufs spielen während seiner Konzerte verlegt hat. Wollte mir ihn letztes Jahr eigentlich noch ansehen, fast 90 € waren mir allerdings zu viel.

  • So langsam gehen mir die Woodstock-Heroen aus, die ich mir nochmal betrachten wollte. Kürzlich war immerhin noch einmal Johnny Winter unterwegs. Die Gute Nachricht: inzwischen kann er wieder zwei oder drei Stücke im Stehen spielen. Und angeblich geht's jetzt sogar ohne Methadon.


    Arg hinfällig ist er trotzdem. So ein Konzert hat dann doch mehr die Funktion eines Heldengedenktages als die eines Musikereignisses. Völlig blind, auf einem Campingstuhl sitzend, mühsam gegen ein Kettensägenmassaker des Schlagzeugs ankämpfend, anstatt des mächtigen Firebird nur noch eine wirklich federleichte Lazer auf den Knien - und dann "Good Morning Little Schoolgirl".


    Ich fürchte, irgendwann wird er auf der Krankentrage auf den Bandstand geschleppt, und am Ende aller Tage stellt man seinen Sarg auf die Bühne. Aber jede Wette: auch dann jagt er noch der Vierundsechzigstel hinterher.