Dichterinnen

  • Hallo zusammen


    ich habe eine schöne Webseite über Dichterinnen gefunden mit Bildnis und Kurzporträt.


    Ich lese sowas ja unwahrscheinlich gern und hinterher würde ich mich am liebsten vor mein Bücherregal pflanzen und mir etwas von diesen Frauen raussuchen und lesen. Leider kenne ich einige der aufgeführten nur vom Namen.


    Welche der Dichterinnen (oder auch andere, die nicht aufgeführt sind), lest ihr gern?


    Viele Grüße und viel Spaß beim Stöbern
    Maria :schmetterling:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    seit wir vor einigen Jahren Marbacka besichtigt haben, ihr Haus, bin ich neugierig auf sie und ihre Werke geworden. Ich glaube, sie war trotz all ihrer Berühmtheit eine sehr einsame Frau. Ich wollte einfach mehr von ihr wissen und habe ein bißchen was von ihr gelesen, u.a. "Gösta Berling", den unsterblichen "Nils Holgersson" und habe dabei auch eines der schönsten Weihnachtsmärchen entdeckt, mein Lieblingsweihnachtsmärchen "Die heilige Nacht".


    Es ist für mich immer ein eigenartiges Gefühl, in Räumen zu sein, in denen Menschen gelebt haben, die geschrieben haben, ich empfinde (mal ein bißchen schwülstig ausgedrückt) so etwas wie Ehrfurcht. Es war schön, durch die Räume zu gehen, in denen sie gelebt habt, die Scheune, in der sie gespielt hat, das Bett zu sehen, in dem sie gestorben ist. Und den Herrenhof, in dem sie "Gösta Berling" leben lässt. Hast du in ihrer Biographie gelesen, dass sie immer dieses Heimweh nach Värmland hatte, ganz egal wo sie war?


    Möchtest du ein bißchen was von Marbacka sehen?


    http://http://home.t-online.de/home/erich.hartmann/selma.htm


    Das war es von mir zu Selma Lagerlöf. Schade, ich glaube, sie wird nicht mehr so viel gelesen.


    Ich habe von einigen der anderen Schriftstellerinnen (colette, Bronté usw. ) auch ein bißchen was gelesen, aber ich habe mich mit keiner von ihnen näher befasst.


    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid
    dein Bericht hat mich erinnert, daß ich mich ähnlich gefühlt habe, als ich das alte Schloß Meersburg besucht habe, dort lebte zeitweise Annette von Droste Hülshoff, von ihr habe ich ein paar Gedichte gelesen.


    Die Judenbuche steht noch im Bücherregal, vielleicht nehm ich mir das zwischendurch mal vor.


    Hier ist ein Bild vom alten Schloß in Meersburg und noch ein Bericht über das Leben und ihre Aufenthalte in dieser schönen Stadt am Bodensee:


    http://www.droste-gesellschaft.de/annette/annette04.html


    Liebe Grüße
    Maria
    PS: leider kenne ich kein Werk von Selma Lagerlöff, obwohl meine Mutter sie früher las. Wie man doch an gewisse Dinge wieder erinnert wird :)
    Der Link, den du gesetzt hast, funktioniert bei mir nicht, seltsam.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Der ist jetzt zwar nur auf schwedisch bzw. englisch, aber der andere hat - warum wissen die Götter - bei mir auch nicht funktioniert :grmpf:


    Liebe Grüsse und ich guck mir jetzt in Ruhe deinen Link von Meersburg an.


    Ingrid


    Ps: Die Judenbuche habe ich in der Schule gelesen.


    http://www.marbacka.s.se/

  • Hallo Ingrid


    danke, jetzt funktioniert es. Ich werde es mir in Ruhe anschauen. Ein schönes Haus.


    Einen Link wollte ich noch legen, da sieht man das Arbeits- und Sterbezimmer im Meersburger Schloß.


    Man muß etwas runter scrollen:


    http://www.lwl.org/literaturko…n/abbildung/7abb_orte.htm


    Ich hoffe es ist nicht zu lade-intensiv.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo maria,
    vielen dank für den interessanten tipp. einige dieser dichterinnen (oder besser gesagt deren werke) stehen bei mir im regal, grösstenteils ungelesen. was für ein jammer! vielleicht inspiriert mich ja diese seite, das zu ändern


    lg, adia (die weiss gott noch genug lesestoff vor sich hat)

  • Hallo Maria,


    vielen Dank für die interessante Seite. Mit einigen dieser Dichterinnen habe ich mich schon ausgiebig beschäftigt (z.B. Bettina von Armin und ihre unglückliche Freundin Caroline von Günderrode) andere kenne ich noch nicht einmal dem Namen nach (Carson McCullers?). :redface:


    Wichtig: die Bronte-Sisters, die meiner Meinung nach in Deutschland total unterschätzt werden (in England genießen sie ja heute noch Kult-Charakter). Bei Harriet Beecher-Stowe wurde ich wieder daran erinnert: „Onkel Toms Hütte“ nochmals lesen!!!


    Ist Dir bekannt nach welchen Kriterien Norgard Kohlhagen die Auswahl getroffen hat? Vermisst habe ich z.B. Marie von Ebner-Eschenbach, Anna Seghers, Jane Austen und eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen: Grazia Deledda!!!


    Als Danke schön ein Gedicht von Marie Luise Kaschnitz, das mich sehr beeindruckt:


    Hiroshima (von M. L. K.)


    Der den Tod auf Hiroshima warf
    Ging ins Kloster, läutet dort die Glocken.
    Der den Tod auf Hiroshima warf,
    Sprang vom Stuhl in die Schlinge, erwürgte sich.
    Der den Tod auf Hiroshima warf
    Fiel in Wahnsinn, wehrt Gespenster ab
    Hunderttausend, die ihn angehen nächtlich
    Auferstandene aus Staub für ihn.


    Nichts von alledem ist wahr.
    Erst vor kurzem sah ich ihn
    Im Garten seines Hauses vor der Stadt.
    Die Hecken waren noch jung und die Rosenbüsche zierlich.
    Das wächst nicht so schnell, daß sich einer verbergen könnte
    Im Wald des Vergessens.
    Gut zu sehen war
    Das nackte Vorstadthaus, die junge Frau
    Die neben ihm stand im Blumenkleid
    Das kleine Mädchen an ihrer Hand
    Der Knabe der auf seinem Rücken saß
    Und über seinem Kopf die Peitsche schwang.
    Sehr gut erkennbar war er selbst
    Vierbeinig auf dem Grasplatz, das Gesicht
    Verzerrt vor Lachen, weil der Photograph
    Hinter der Hecke stand, das Auge der Welt.

  • Hallo !


    Ja, ein traumhafter link :smile:


    Und sie ist dabei, meine absolute Lieblingsschriftstellerin (schon beim klicken auf die Seite fallen mir all die wunderbaren Kurzgeschichten ein )


    Katherine Mansfield - ihre zerissene, gefühlsbetonte Persönlichkeit spiegelt sich in jeder Zeile wieder. Ihre Geschichten sind so intensiv, so persönlich und so eindrucksvoll, treffsicher, pointiert ... schwärm !!!


    LG von Steffi

  • Hallo Steffi


    du machst mich neugierig auf Manfield und es gibt da eine neue Gesamtausgabe bei Amazon


    Ich glaube, ich habe mal gelesen, daß sie mit Virginia Woolf befreundet war. Hast du von dieser Schriftstellerin schon mal gelesen und kannst du etwas empfehlen?


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria !


    Katherine Mansfield kann ich dir unbedingt empfehlen !


    Von Virginia Wolf kenne ich leider nur "Mrs Dalloway" - das finde ich auch sehr schön, ebenfalls mit viel Gefühl und kritischen Tönen wird das Leben einer Frau der Society beschrieben - sie entschied sich für den biederen Gentleman und verzichtete auf den impulsiven Abenteurer.


    Gruß von Steffi

  • Hallo Maria,
    danke für den Linkhinweis auf die Dichterinnen-Website.


    Ich habe sie gleich in meinen Favoritenordner getan.


    Herzliche Grüße
    Erika



    :blume:

    Wer Klugheit erwirbt, liebt das Leben und der Verständige findet Gutes.
    <br />Sprüche Salomo 19,8

  • Hallo Steffi


    ich habe gerade Dykes' Ohrenlesen durchgeschaut und folgende Info über Katherine Mansfield gefunden:


    SWR 2
    Freitag 20.06. von 23.00 - 23.30 in SWR 2 vor Mitternacht


    "Ein Pfeiler bin ich, sie der weisse Vogel" - Die Freundschaft zwischen Katherine Mansfield und Ida Baker von Margrit Irgang
    Katherine Mansfield ist 15, als sie Ida Baker im Londoner Queen's College kennen lernt. Vor ihnen liegt eine 20-jaehrige, spannungsreiche Freundschaft. Der frühe Tod von Katherine Mansfield 1923 stürzt Ida Baker in Verzweiflung. Rastlos, genial und labil ist die Schriftstellerin Katherine Mansfield, Ida Baker schlicht und bodenständig, die sich in der Londoner Boheme nicht wohl fühlt. Von Katherines Arbeit versteht sie nichts, in Katherines Mann sieht sie den Rivalen. Doch wenn Katherine ihre nächtlichen Angstzustände bekommt, ist es Ida, die ihr beisteht: Ida kocht, näht, sucht Wohnungen, gibt Geld, opfert sich auf und verwechselt dies mit Liebe. Ida pflegt Katherine, als bei ihr die Tuberkulose ausbricht. Beide brauchen einander und ertragen einander nur schwer, entwickeln Aggressionen und bleiben einander tief verbunden. Ida Baker wurde 90 Jahre alt. Ihre Zeit mit Katherine Mansfield war die kostbarste in ihrem Leben. "Ein Pfeiler bin ich für sie gewesen", sagte Ida Baker später, "sie der weisse Vogel, der sich dann und wann auf diesem Pfeiler ausgeruht hat."


    :urlaub:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    vor einiger Zeit bin ich in einer Bücherei über ein Jugendbuch von Norgard Kohlhagen gestolpert: "...und durfte nur heimlich lösen mein Haar". Dort wurden auch mehrere (besonders romantische) Dichterinnen vorgestellt. Besonders fasziniert hat mich Karoline von Günderrode, über die ich jetzt nächste Woche referieren möchte. In dem Zusammenhang tauchte die Frage auf, ob ihr Geliebter Friedrich Creuzer ihren Freund Clemens Brentano nun geschätzt hat, oder eine Abneigung gegen ihn hatte. Während meiner Recherchen habe ich beide Aussagen gefunden. Ich weiß, dass Karoline auf Creuzers Wunsch ihn ihre Freundschaft zu Bettina Brentano abbrach, doch war ihr bruder Clemens da mitinbegriffen?


    Auch von mir vielen Dank für den interessanten Link! :smile:

  • Grundsätzlich bin ich der Meinung bin, es gibt keine Frauen- oder Männerliteratur (und alle anderen Kategorien sind ebenso hinfällig), es gibt nur gute und schlechte Literatur... - und unter den guten Literaten gibt es halt auch einige bemerkenswerte Frauen, die ich immer wieder gerne lese; ich bleibe einmal bei der Lyrik, weil dies die für mich bedeutendste Sparte ist: Ingeborg Bachmann, Nelly Sachs, Dagmar Nick, Elisabeth Borchers, die Niederländerin Anna Enquist u.a.m.


  • Besonders fasziniert hat mich Karoline von Günderrode, über die ich jetzt nächste Woche referieren möchte. In dem Zusammenhang tauchte die Frage auf, ob ihr Geliebter Friedrich Creuzer ihren Freund Clemens Brentano nun geschätzt hat, oder eine Abneigung gegen ihn hatte. Während meiner Recherchen habe ich beide Aussagen gefunden. Ich weiß, dass Karoline auf Creuzers Wunsch ihn ihre Freundschaft zu Bettina Brentano abbrach, doch war ihr bruder Clemens da mitinbegriffen?



    Hallo Monolith,


    ich habe nur ein Reclam mit Gedichten, Prosa und Briefe der Günderrode. Im Anhang zu ihren Daten um Leben und Werke steht einzig der Bruch der Freundschaft mit Bettina Brentano. Leider gibt es nicht mehr Hintergrundmaterial. Kannst du eine Biographie über sie empfehlen?


    Viel Erfolg mit deinem Referat !


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • ...so - hab jetzt im Regal gestöbert und kann die Liste der Dichterinnen deutlich erweitern: Ilse Aichinger, Hilde Domin, Judith Herzberg, Gertrud Kolmar, Hertha Kräftner, Elisabeth Langgässer, Else Lasker-Schüler, Friederike Mayröcker, Anne Sexton, Wislawa Szymborska...

  • Hallo,


    am 14. April 2010 ist die Lyrikerin Erika Burkart gestorben. Das Schweizer Fernsehen hat zum Gedenken an sie ein 16-min.-Filmdokument ins Netz gestellt aus dem Jahr 1983 mit sehr schönen Impressionen von Haus und Garten; die Dichterin spricht aus ihrer Kindheit (in Schwyzerdütsch, könnte vielleicht für manchen etwas schwierig zu verstehen sein).


    http://videoportal.sf.tv/video…f6-4738-b791-e07329fe94db


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Hallo,


    am 14. April 2010 ist die Lyrikerin Erika Burkart gestorben.


    Oh, wusste ich gar nicht. Ich habe die alte Dame mal persönlich kennengelernt, allerdings war es keine sehr tiefe Bekanntschaft.


    (in Schwyzerdütsch, könnte vielleicht für manchen etwas schwierig zu verstehen sein)


    Nö ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus