Zitat von "sandhofer"
Arno Schmidt, ja. Der nun seinerseits eine Art Anti-Kanon führte.
Eher eine Kanon-Erweiterung als ein Anti-Kanon, denn die Lektüre von Goethe/Schiller/Lessing usw. hat er als selbstverständlich vorausgesetzt. Gegen das Lesen der allgemein anerkannten Klassiker hatte er doch nie etwas einzuwenden; klar, er hat einige Werke verrissen, wie etwa Stifters "Witiko", aber das führte nicht dazu, daß er Stifter grundsätzlich für nicht lesenswert hielt. Und seine Vorliebe für Fouqué führte nicht dazu, daß er die anderen Romantiker vernachlässigt hätte: Tieck, Hoffmann und Brentano hielt er für künstlerisch bedeutender als Fouqué und dementsprechend natürlich auch für sehr lesenswert. Novalis, Arnim und Hauff schätzte er geringer, aber auch da hatte ich nie den Eindruck, daß er einem vom Lesen dieser Autoren abhalten wollte, ganz im Gegenteil. Jean Paul hielt er ebenfalls für sehr lesenwert oder auch Herder, Wieland und Klopstock (Gelehrtenrepublik), das sind alles bekannte Namen, auch jemanden wie Brockes findet man heutzutage in Kanonlisten.
Schöne Grüße,
Wolf