Wenn ich B.S.-B. richtig verstehe, dann ist im eine ordentliche Komadröhnung sympathischer als ein maßvoller Genuss. Eine in ihrer Radikalität ausgesprochen teutsche Haltung. Epikuräertum geht anders.
Fundstücke
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Moin, Moin!
Wenn ich B.S.-B. richtig verstehe, dann ist im eine ordentliche Komadröhnung sympathischer als ein maßvoller Genuss. Eine in ihrer Radikalität ausgesprochen teutsche Haltung. Epikuräertum geht anders.
Aus der Sicht eines Nichtalkoholikers ist der Text nicht zu verstehen. Für einen Säufer aber sehr blausibel.
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Moin, Moin!
"Zwei Minuten brauche ich alleine schon, um an der Waschmaschine den Feinwaschgang zu finden. Ich bin selber erstaunt, denn wenn mir meine Freundin mit ihrer freundlichen Pädagoginnenstimme, die sie benutzt, wenn sie merkt, dass ich gerade wieder einmal drei Jahre alt geworden bin, erklärt, wie es geht, dann sehe auch ich: Den Feinwaschgang kann ich da einstellen, wo auf der Maschine Feinwäsche draufsteht. Aber in der Hitze des Gefechts trübt sich mir oft der Blick. Es verlangt mir schon übermenschliche Kräfte ab, zu entscheiden, mit welchen anderen Farben zusammen ein hellblaues Hemd gewaschen wird. Auch als Mann, der in einem gentrifizierten Viertel lebt, in dem sogar die Rindersteaks, die ich beim Biometzger kaufe, in nicht-geschlechtsdiskriminierenden Ställen von veganen Lesbierinnen großgezogen wurden, mache ich eben nicht alles richtig."
"Eine Frau begibt sich mit der Geburt ihres Kindes nicht einfach in ein Dilemma, sie begibt sich ins tiefe Tal der Dilemmata, dort, wo niemals die Sonne scheint und man nur noch vor sich hinstolpert."
"Reicht es nicht, irgendwie nett zu sein, einkaufen zu gehen, zu spülen, zu schnipseln, Bereitschaft zu signalisieren, eines fernen Tages Windeln zu wechseln, das Bad zu reinigen, bei der Magisterarbeit zu helfen und andere Frauen zu ignorieren oder ist man als Mann im Grunde immer ein notdürftig rasierter Taliban?"
=> Malte Welding: <a href="http://www.malte-welding.com/2013/03/09/frau-die-milch-kocht-uber-frauen-sind-die-packesel-der-emanzipation/#">„Frau, die Milch kocht über“ – Frauen sind die Packesel der Emanzipation</a>
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Ein ganz und gar nicht satirisch zubereiteter Tatsachenbericht dazu von Bettina Weber im Tagesanzeiger, der Malte Wedings Blog bestätigt:
Wenn der Vater Vollzeit arbeitet, hat die Mutter schon verloren.
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Moin, Moin!
Ich habe eine Kollegin, Krankenschwester, deren Mann ebenfalls Krankenpfleger in einer anderen Klinik ist. Sie haben inzwischen 3 Kinder und teilen sich da wunderbar rein. Es geht, wenn man nur will.
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Moin, Moin!
In der letzten ZEIT gibt es einen Themenschwerpunkt über Menschen um die 50, wodurch ich mich naturgemäß angesprochen fühle. Hier einige wenige Zitate:
Neuerdings begehen in Amerika, so liest man, Frauen das Ausbleiben der Menstruation mit einer Art Unfruchtbarkeitsfest. (Die ZEIT: Da geht noch was)
Studien über uralte Menschen zeigen, daß Skepsis gegenüber modischen Marotten anscheinend die Langlebigkeit fördert. Über Hundertjährige haben das Leben nicht als Produkt der Umstände betrachtet, sie haben sich schon lange frei gemacht von den Erwartungen anderer. (Die ZEIT: Da geht noch was)
Gleichzeitig setzt bei vielen von ihnen ein Ermüdungseffekt ein. Sie haben mehr als zwanzig Arbeitsjahre hinter sich, und fast dieselbe Zeit steht ihnen noch bevor. Da fragt sich mancher, ob er das noch schafft oder schaffen will. Deshalb ist die Lebensmitte für viele Menschen ein guter Zeitpunkt, um zu überlegen, ob sie weiterleben wollen wie bisher oder die Chance ergreifen wollen, etwas Neues zu beginnen. Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung hat einmal gesagt, man könne die zweite Lebenshälfe nicht nach dem Muster der ersten leben. (Die ZEIT: Ändere dich, um dir treu zu bleiben)
Tatsächlich scheint um das fünfzigste Lebensjahr herum ein Umschlagpunkt zu liegen. Wer mit fünfzig beginnt, regelmäßig Sport zu treiben, ist, statistisch gesehen, für die Gebrechen des Alters ebenso gut gerüstet wie jemand, der schon immer durchs Leben joggte. (Die ZEIT: Jetzt kommt es darauf an)
In rund achtzig Ländern haben Forscher die Daten zur Lebenszufriedenheit miteinander verglichen. Die Resultate ergaben das Bild einer U-Kurve: Ihren Tiefpunkt erreicht die Stimmung bei vielen in den Jahren zwischen 45 und 50. (Pasqualina Perrig-Chiello)
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Moin, Moin!In der letzten ZEIT gibt es einen Themenschwerpunkt über Menschen um die 50, wodurch ich mich naturgemäß angesprochen fühle. Hier einige wenige Zitate:
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Wieso nur waren mir solche Rundflüge um den eigenen Bauchnabel immer ein Graus?
Vielleicht weil ich um Ratgeber-Literatur jeglicher Art immer den größtmöglichen Bogen gemacht habe? Jaduliebergott, die wievielte Generation musste die 50 passieren, bis jemand ein Thema darin erkannte? Mit welchem Recht machen die Fuffies so ein Wesen um ein Alter, das nur deshalb so prominent aussieht, weil wir dezimal zu zählen pflegen?
Leute, möchte man dorthin rufen, macht eine ordentliche Geburtstagssause, wenn es soweit ist, freut Euch, dass Ihr Eure restliche Lebenserwartung noch in zweistelligen Prozentzahlen ausdrücken könnt und hört endlich auf, in den Krümeln der Kekse nach Unbill zu suchen, auf die Ihr mir damit geht.
Nix für Ungut :breitgrins:
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Moin, Moin!
Wieso nur waren mir solche Rundflüge um den eigenen Bauchnabel immer ein Graus?
Uns Introvertierte kitzeln solche Bauchpinseleien ungemein. Und Bauch habe ich ja ausreichend!
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Moin, Moin!
Der afghanische Präsident Hamid Karsai sagte am 8. März, dem Internationalen Frauentag: "Männer sollten sich mit Amerikanern oder Taliban anlegen, wenn sie beweisen wollten, wie stark sie sind - und nicht ihre Frauen verprügeln". (Gelesen im Politikteil der aktuellen ZEIT)
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Moin, Moin!
Ria Endres: Rast
im Morgenrot
da bist du totsagte der Reim
laß das Reimen sein
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Moin, Moin!
Entweder waren die jungen Männer eine Labsal für die Augen, aber wie ein kalter Guss für die Phantasie, oder ihre ansprechenden Geistesgaben waren unangemessen einquartiert. (Edith Wharton: Ein altes Haus am Hudson River)
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Heute in meinem Kalender: "Always read something that will make you look good if you die in the middle of it." (Lies immer etwas, dass Dich gut aussehen lässt, falls Du mittendrin stirbst.) :breitgrins:
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Ein ganz und gar nicht satirisch zubereiteter Tatsachenbericht dazu von Bettina Weber im Tagesanzeiger, der Malte Wedings Blog bestätigt:Wenn der Vater Vollzeit arbeitet, hat die Mutter schon verloren.
Den habe ich auch gelesen! Bringt es auf jeden Fall auf den Punkt!
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Moin, Moin!
Gleich zu Beginn finde ich mein Fundstück der Woche. In der ZEIT-Rubrik 'Freitext' <a href="http://www.zeit.de/freitext/2015/04/20/poesie-zaimoglu/">schreibt</a> Feridun Zaimoglu über eine Frau, die plötzlich Gedichte liest bzw. eher über deren hilflosen Mann.
"Lebst du, dann schreibst du nicht, lebst du nicht, schreibst du, bist du Dichter, bist du tot, einfach wie Einmaleins und ABC."
"Mir ist wie Mischung aus Herzinfarkt und fünf Gläser Metaxa. Bin ich Tier? Mann und Gedicht ist wie Mann und Kosmetik".
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Moin, Moin!
"Zu Melvilles Roman (Moby Dick) griff ich wieder, weil ich nach Eckers <a href="http://www.amazon.de/Bahnhof-von-Pl%C3%B6n-Roman/dp/395462530X/">Bahnhof von Plön</a> Angst vor einem Absturz hatte. Auf Höhen müssen Höhen folgen, oder wir zerknirschen. Uns wird übel. Man möcht' dann nur noch speien." <a href="http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/wieder-am-netz-arbeitsjournal-montag-der-29-februar-2016-darinnen-chri/">(Alban Nikolai Herbst)</a>
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Moin, Moin!
"Ich trage den genetischen Defekt der Selbstgerechtigkeit in mir. Das, was Moralistinnen eben so auszeichnet. Diese Eigenschaft befindet sich in einem Dauerbattle mit dem anderen Teil in mir, der hochgradig albern ist. Es gewinnt immer der, den zuletzt die Kraft verlässt." (<a href="http://www.musikexpress.de/me-gespraech-sibylle-berg-interview-528681/">Sibylle Berg im Interview</a>)
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Moin, Moin!
<a href="https://medium.com/deutsch/was-ist-wenn-man-%C3%BCbrig-bleibt-c18a1039926f#.xebrkeurx">Was ist, wenn man übrig bleibt?</a> - ein berührender Text über das Alter, über die Situation, wenn alle anderen wegsterben und man alleine zurück bleibt.
Passend dazu, falls ich ihn nicht schon erwähnt habe, Claudia Klingers Blogeintrag über ihren <a href="http://www.claudia-klinger.de/digidiary/2016/04/27/mein-erster-besuch-in-einem-pflegeheim/">ersten Besuch</a> in einem Pflegeheim, wobei unbedingt die Kommentare mitzulesen sind.
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Moin, Moin!
"<a href="http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/buchkultur-weniger-lesen-dafuer-doppelt-ld.113256">Weniger lesen, dafür doppelt</a>: Wir lesen falsch. Wir lesen zu wenig selektiv und zu wenig gründlich. Wir brauchen einen anderen Umgang mit Lektüre: Plädoyer für eine radikale Buchkur."
Zitat"Stellen Sie sich nun eine Buchlesekarte mit fünfzig Feldern vor. (...) Bevor Sie ein Buch lesen, müssen Sie ein Feld entwerten. (...) Es wird Ihnen unmöglich sein, eine neue zu beziehen. Ist die Karte aufgebraucht, können Sie keine neuen Bücher mehr aufschlagen (...) und auch nicht Schwarzlesen. Fünfzig Bücher für das ganze Leben – für viele Menschen ein 'non-issue', (...) eine entsetzliche Vorstellung. Wie soll man mit so wenigen Büchern halbwegs zivilisiert durchs Leben kommen?"
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Moin, Moin!"<a href="http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/buchkultur-weniger-lesen-dafuer-doppelt-ld.113256">Weniger lesen, dafür doppelt</a>: Wir lesen falsch. Wir lesen zu wenig selektiv und zu wenig gründlich. Wir brauchen einen anderen Umgang mit Lektüre: Plädoyer für eine radikale Buchkur."
Herr Dobelli macht m. E. einen Grundfehler, wenn er erwartet, der Wert des Lesens und der Bücher bemesse sich an dem, was man daraus noch erinnere. Der Umgang mit guter Literatur hat ja nicht zum Ziel, möglichst viel abzuspeichern. Der Umgang mit Literatur kann - wenn es gelingt - zur Seelen-, Charakter- und Persönlichkeitsbildung beitragen. Er kann mir Zugang zu Gedanken und Erfahrungen vermitteln, die ich ohne den Weg der Literatur nicht machen würde. Und dabei ist es dann unerheblich, ob ich konkrete Handlungsstränge oder ähnliches aus den Büchern noch präsent habe.
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Herr Dobelli macht m. E. einen Grundfehler, wenn er erwartet, der Wert des Lesens und der Bücher bemesse sich an dem, was man daraus noch erinnere. Der Umgang mit guter Literatur hat ja nicht zum Ziel, möglichst viel abzuspeichern. Der Umgang mit Literatur kann - wenn es gelingt - zur Seelen-, Charakter- und Persönlichkeitsbildung beitragen. Er kann mir Zugang zu Gedanken und Erfahrungen vermitteln, die ich ohne den Weg der Literatur nicht machen würde. Und dabei ist es dann unerheblich, ob ich konkrete Handlungsstränge oder ähnliches aus den Büchern noch präsent habe.
Wobei wohl auch ein wenig Nostalgie dabei ist. Seit einigen Jahrzehnten sind wir aus einer Phase intensiven Lesens (wenige Bücher, die aber immer wieder) in eine Phase extensiven Lesens (viele Bücher, die aber nur einmal im Leben) übergetreten. Beides hat seine Vor- und seine Nachteile. Und die Erinnerung an einen konkreten Handlungsstrang ist darunter einer der geringsten.