Englischsprachige Klassiker

  • Hallo,
    Kenntnisse über klassische englischsprachige Literatur sind bei mir leider spärlich. :sauer:
    Ich möchte aber gerne wenigstens meine Englischkenntnisse pflegen, und wie ginge es für mich als Literaturliebhaber angenehmer, als durch klassische Literatur? Doch mein' ich nicht Shakespeare - denn ihn im Original zu lesen, scheint mir schwierig; ich zweifle sogar daran, ob ich mit Maturaniveau ein englisches Werk aus dem 18. Jahrhundert verstehen würde.


    Ich bitte um Empfehlungen - - meine Kenntnisse gehen leider gegen Null, also wende ich mich an euch.


    Es sind nur wenige Anhaltspunkte, die ich geben kann:
    "The Great Gatsby" (Fitzgerald) gefiel mir sehr,
    und "The Glass Menagerie" von Williams. - Ich bevorzuge eher traurige Bücher.


    Die Anhaltspunkte sind sehr allgemein, aber ich hoffe, dass ihr dadurch mehr an Empfehlungen liefern könnt...


    Gruß


  • Es sind nur wenige Anhaltspunkte, die ich geben kann:
    "The Great Gatsby" (Fitzgerald) gefiel mir sehr,
    und "The Glass Menagerie" von Williams. - Ich bevorzuge eher traurige Bücher.


    Hallo Knabe,


    "Tender is the night" von Scott Fitzgerald möchte ich Dir (gemäß der genannten Kriterien) sehr ans Herz legen. "Ms Dalloway" von Virginia Woolf ist ebenfalls recht lesenswert. Und auch wenn ich hier regelmäßig gesteinigt werde für meine Hemingway-Vorliebe: "Schnee am Kilimandscharo" ist eine Sammlung schöner Kurzgeschichten, auch wenn sie nicht als Klassiker bezeichnet werden können. Alle genannten Titel haben jedoch den Vorzug, im Original lesbar zu sein - und zwar ohne übermäßige Anstrengung.


    Viele Grüße


    Tom

  • Hallo Knabe,


    wenn dir Tennessee Williams gefällt, dann solltest du auf jeden Fall noch A Streetcar named Desire und Cat on a hot Tin Roof von ihm lesen. Die sind auch sehr melancholisch. Ich kann Sir Thomas beipflichten, Mrs Dalloway ist ein sehr schönes und auch etwas trauriges Buch.


    Ansonsten muß ich noch ein bißchen nachdenken, ob mir noch Bücher mit den genannten Kriterien einfallen.


    Einstweilen viele Grüße
    thopas


  • Ich bitte um Empfehlungen - - meine Kenntnisse gehen leider gegen Null, also wende ich mich an euch.


    Wie wäre es denn mit Jane Austen, "Pride and Prejudice" etwa? Sollte mit Matura-Niveau ganz gut zu lesen sein. Einer der (meiner Meinung nach) besten Klassiker ist Sternes "Tristram Shandy". Erfüllt aber nicht dein Traurigkeits-Kriterium, da es eines der komischsten Bücher ist, die je geschrieben worden sind.


    CK

  • Vielleicht wäre Dubliners von Joyce etwas für dich? Die Geschichten sind gut lesbar und zumeist eher traurig, vor allem die letzte "The Dead".


    Wenn es spätes 19. Jahrhundert und traurig bis trostlos sein darf, könnte ich Thomas Hardy empfehlen (Jude the Obscure, Tess of the d'Urbervilles). Hardy ist aber vielleicht schon etwas zu deprimierend. Da muß man in der richtigen Stimmung sein.


    Viele Grüße
    thopas


  • Und auch wenn ich hier regelmäßig gesteinigt werde für meine Hemingway-Vorliebe: "Schnee am Kilimandscharo" ist eine Sammlung schöner Kurzgeschichten, auch wenn sie nicht als Klassiker bezeichnet werden können. Alle genannten Titel haben jedoch den Vorzug, im Original lesbar zu sein - und zwar ohne übermäßige Anstrengung.


    Ich möchte noch auf die frühen Stories von Hemingway verweisen, die er in Paris geschrieben hat. Da sind sehr einfühlsame und klar strukturierte Geschichten darunter. "Oben in Michigan" gehört zu meinen Favoriten. Ein Teil der dort geschriebenen Stories soll ja verbrannt sein :sauer:

  • Ich werbe mal für Melville.


    Die Piazza Tales, soweit sie erhalten geblieben sind, und dazu den wunderbaren (und traurigen) Billy Budd gibt es in einer Sammlung (Billy Budd and other Stories/Penguin Classics). Sprachlich noch am schwierigsten ist Benito Cereno, relativ am modernsten erschienen mir Bartleby the Scrivener und The Belltower. Die Umfänge liegen so zwischen 60 und 100 Seiten, man verliert so nicht so schnell die Ausdauer.


    Gronauer

  • Hallo Knabe,


    "Great Expectations" von Dickens zerrisse einem mehrfach das Herz, wenn dieses Organ nicht so flexibel wäre. Zu Herzen geht auch "Jane Eyre" von Charlotte Bronte, noch mehr "Wuthering Heights" von ihrer Schwester Emily. So, jetzt müsstest du schon eine Großpackung Taschentücher ordern :zwinker:.
    Bei den Amerikanern fällt mir E.A. Poe mit dem "Fall of the house of Usher" ein und "Uncle Tom's cabin" von Beecher-Stowe oder an modernen "Klassikern": "Lay down in darkness" von William Styron oder auch "The Bonfire of the Vanities" von Tom Wolfe. Auch "The Hotel New Hampshire" von John Irving ist bei aller Komik in der Grundstimmung sehr melancholisch.
    An Lyrikern empfehle ich dir unbedingt Yeats und Auden.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich danke euch sehr. Ich habe heute sechs Bücher gekauft:


    Jane Austen: Pride and Prejudice
    Charles Dickens: Great Expectations
    F. Scott Fitzgerald: Tender Is The Night
    James Joyce: Dubliners
    Hermann Melville: Billy Budd
    Virginia Woolf: Ms. Dalloway


    Damit meine ich, niemanden ausgelassen zu haben. Danke noch einmal! Ich bin euch wirklich viel schuldig! :klatschen:


    Gruß

  • Von Virginia Woolf würde ich unbedingt auch "Die Wellen", "Die Fahrt zum Leuchtturm" und "Die Jahre" empfehlen...


  • Hallo Knabe,


    ich gratuliere Dir zu dieser wunderbaren und geschmackvollen Auswahl.


    Viel Spaß und viele Grüße sendet


    Tom

  • Vor den Dubliners würde ich noch in eine Biografie über Joyce schauen und seine Geschichte bis zum1. Weltkrieg lesen. Die Geschichten öffnen sich dann regelrecht, weil viel Autobiografisches enthalten ist.

  • Hallo Knabe,


    falls Du weiterhin auf der Suche sein solltest, könntest Du von den Dramatikern Eugene O'Neill antesten, der sogar mir als nicht allzu großem Dramenliebhaber zusagt. Und was die Kombination aus melancholischer Grundstimmung und einem gemäßigt hohen Sprachniveau angeht, wäre es Sylvia Plath mit ihrem Roman "The Bell Jar" mitunter wert, sich ihr zu nähern.


    Beste Grüße,
    Glahn