Statt zügig Ordnung zu schaffen, d.h. die Freier aus dem Palast zu werfen, den Wind für Odysseus wehen zu lassen, lässt sie den kleinen Telemachos zappeln, wie einen Frosch im Milchkrug. Alles nur der Spannung wegen, alles nur Homer zuliebe, dass er sein Epos verfassen kann. Die Sterblichen als Spielzeug , damit sich die Götter nicht langweilen. Dabei machen sie sich gegenseitig genug Verdruss um umtriebig zu sein. Vielleicht zweifelt die Glutäugige ja auch an der Herkunft von Telemachos und will ihn auf die Probe stellen. Sie versichert ihn zwar ihrer Unterstützung und steigt auf sein Schiff, (dabei bringen Frauen an Bord Unglück) lässt aber die Möglichkeit des Scheiterns offen. Gefragt ist also Mut und der ernsthafte Wille das Vorhaben auszuführen. Auf die Hilfe der Götter ist eben kein Verlass. Damals nicht, heute nicht. Ob das mal gut geht ?
Mit der Frage nach den Zuständigkeiten und der Rolle der Götter bei Homer wirfst du einen wichtigen Punkt auf, der von den Wissenschaftlern schon lange hitzig diskutiert wird. Ich habe dazu einen sehr interessanten Artikel im Internet gefunden, den man meiner Meinung nach gut als Aufhänger für weiterführende Diskussionen verwenden kann: http://www.scienzz.de/magazin/art10065.html.
Zu der Stelle, die Lost angesprochen hat: Ich würde das Pferd andersrum aufzäumen. Dadurch, dass sie ihm nicht aktiv hilft, leistet sie ihm viel größere Unterstützung, da er in sich selbst die Kraft finden soll mit den Freiern fertig zu werden. Athene weckt das in ihm schlummernde Potenzial.