Liebes Forum,
vor einiger Zeit sprach ich mit einem französischen Geschäftsfreund u.a. über die Romanliteratur des 19. Jahrhunderts. Erstaunt war ich über eine Aussage, die sinngemäß etwa wie folgt lautete: Die Mehrheit der heutigen Franzosen habe Stendhal längst vergessen. Flaubert werde nicht sehr geschätzt, seine „Madame Bovary“ sei eher etwas für die unterkühlten Deutschen. Zola habe sich durch seine Stellungnahme in der Dreyfus-Affäre zu sehr kompromittiert. Mit mehr oder weniger Begeisterung gelesen würden heute vielleicht noch Balzac („dieser barocke Fabulierer“), Hugo und der Tausendsassa Dumas mit seinen Abenteuerschinken.
Ich bin bei weitem kein intimer Kenner der französischen Seele und Vorlieben und frage mich deshalb, ob diese Einschätzung wirklich stimmt.
Über sachdienliche Hinweise und auf eine interessante Diskussion freut sich
Sir Thomas