Wer von euch hat überhaupt, von Händel einmal abgesehen, die Aufführung einer Barockoper gesehen?
Monteverdis Poppea an den Salzburger Festspielen fällt mir spontan ein.
CK
Wer von euch hat überhaupt, von Händel einmal abgesehen, die Aufführung einer Barockoper gesehen?
Monteverdis Poppea an den Salzburger Festspielen fällt mir spontan ein.
CK
Wer von euch hat überhaupt, von Händel einmal abgesehen, die Aufführung einer Barockoper gesehen?
Gruß
Hubert
Hallo Hubert,
nein, gesehen habe ich noch keine Aufführung einer Barockoper. Doch höre ich gerne "L’Inimico delle Donne“ von Baldassare Galuppi. Ich habe mir die Liveaufnahme im Radio angehört: http://www.barocktage.at/medieninfo.asp (Stift Melk).
Ist "Faust" von Charles Gounod Barock?
Viele Grüße
Maria
Hallo Maria,
hallo xenophanes,
vielen Dank für die Antworten. Das ist ja mehr als ich erwartet habe - aber, alle genannten Aufführungen, sind Aufführungen im Rahmen von Festspielen (Barocktage Melk, Salzburger Festspiele oder Schwetzinger Winterfestival), anscheinend ist kein Opernhaus in der Lage, eine Barockoper in das laufende Programm aufzunehmen?
Ist "Faust" von Charles Gounod Barock?
Leider nein. Das Ende der Barockmusik wird gewöhnlich mit dem Tod von J.S. Bach gleichgesetzt, also 1750. Gounod lebte von 1818 bis 1893, seine Oper Faust wurde 1859 in Paris uraufgeführt.
Viele Grüße
Hubert
Hallo!
vielen Dank für die Antworten. Das ist ja mehr als ich erwartet habe - aber, alle genannten Aufführungen, sind Aufführungen im Rahmen von Festspielen (Barocktage Melk, Salzburger Festspiele oder Schwetzinger Winterfestival), anscheinend ist kein Opernhaus in der Lage, eine Barockoper in das laufende Programm aufzunehmen?
Die neue (dritte) Oper in Wien, das Theater an der Wien, will als Programmschwerpunkt Barockopern spielen. Mal sehen, ob sie das in die Tat umsetzen.
CK
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Hallo Maria,
hallo xenophanes,
vielen Dank für die Antworten. Das ist ja mehr als ich erwartet habe - aber, alle genannten Aufführungen, sind Aufführungen im Rahmen von Festspielen (Barocktage Melk, Salzburger Festspiele oder Schwetzinger Winterfestival), anscheinend ist kein Opernhaus in der Lage, eine Barockoper in das laufende Programm aufzunehmen?
Leider nein. Das Ende der Barockmusik wird gewöhnlich mit dem Tod von J.S. Bach gleichgesetzt, also 1750. Gounod lebte von 1818 bis 1893, seine Oper Faust wurde 1859 in Paris uraufgeführt.
Viele Grüße
Hubert
Hallo Hubert
hallo zusammen,
danke Hubert für den Hinweis zu "Faust".
Mich hat das Thema ebenso interessiert und ich habe eine Freundin in Zürich gefragt, wie es denn dort so mit Barockopern aussieht. Sie hatte den Eindruck, dass Barockopern hoch im Kurs stehen.
Letztes Jahr gab es "Orlando" in der männlichen Hauptrolle, Marijane Mijanovic, die auf Barockmusik spezialisiert ist. Meine Freundin war sehr begeistert. Das Bühnenbild hatte "Zauberberg"-Atmosphäre, denn es sah aus wie ein Sanatorium zu Beginn des 20. Jahrhundert.
http://www.nzz.ch/2006/01/17/fe/articleDHSKC.html
und kürzlich hatte "Semele" mit Cecilia Bartoli Premiere. Dafür hat sie leider keine Karten mehr bekommen.
Man könnte schon neidisch auf dieses Programm werden.
Wie du bemerkt haben wirst, sind das Opern von Händel. Vielleicht orientiert sich die Opernwelt ja doch mehr an Händel, als an Vivaldi. (Ich liebe seine Flötenkonzerte). Ich wußte nicht mal, dass Vivaldi Opern geschrieben hat.
Herzliche Grüße
Maria
Die neue (dritte) Oper in Wien, das Theater an der Wien, will als Programmschwerpunkt Barockopern spielen.
Hallo xenophanes,
das wäre ja mal ein Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt dann nur noch ein (viertes) Opernhaus, das sich der zeitgenössischen Oper widmet. So weit ich mich an meine Wienbesuche erinnere, ist doch sowohl die Staatsoper als auch die Volksoper (hier zusätzlich Operette) hauptsächlich für Mozart, Wagner, Verdi zuständig?
Nein, im Ernst, ich beneide alle Wiener um das kulturelle Angebot.
Das Theater an der Wien, ist das Musicaltheater in dem mal Mozarts Zauberflöte die Uraufführung erlebte?, oder ein ganz neues Haus?
Grüße
Hubert
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ich habe eine Freundin in Zürich gefragt, wie es denn dort so mit Barockopern aussieht. Sie hatte den Eindruck, dass Barockopern hoch im Kurs stehen.
Letztes Jahr gab es "Orlando" in der männlichen Hauptrolle, Marijane Mijanovic, die auf Barockmusik spezialisiert ist. Meine Freundin war sehr begeistert. Das Bühnenbild hatte "Zauberberg"-Atmosphäre, denn es sah aus wie ein Sanatorium zu Beginn des 20. Jahrhundert.
http://www.nzz.ch/2006/01/17/fe/articleDHSKC.html
und kürzlich hatte "Semele" mit Cecilia Bartoli Premiere. Dafür hat sie leider keine Karten mehr bekommen.
Man könnte schon neidisch auf dieses Programm werden.
Wie du bemerkt haben wirst, sind das Opern von Händel.
Hallo Maria,
ja auch die Züricher sind, wie die Wiener, um ihr Opernhaus zu beneiden. Händelopern kann man aber auch in Deutschland sehen. Vor allem bei den Händelfestivals in Göttingen (hier wird 2007 "Giulio Cesare in Egitto" gegeben),
http://www.haendel-festspiele.…programm/index.php?IDD=34
Halle (2007: "Ariodante" und "Semele")
http://www.haendelfestspiele.halle.de/de/programm/
und Karlsruhe (leider diese Jahr keine Oper, obwohl ansonst gutes Programm).
http://www.staatstheater.karls…ndex.php?act=haendel_2007
Und bei den Festwochen für alte Musik in Innsbruck (auch immer eine Reise wert) gibt es 2007 "Acis e Galatea" von Händel sowie eine Oper von Telemann.
http://www.altemusik.at/deutsch/2007_oper.php
Liebe Grüße auch an Deine Freundin in Zürich
Hubert
Vivaldi. (Ich liebe seine Flötenkonzerte). Ich wußte nicht mal, dass Vivaldi Opern geschrieben hat.
Hallo Maria,
da kennst Du ja mehr von Vivaldi, als der Durchschnitt der Deutschen, die meinen Vivaldi hätte nur die "Vier Jahreszeiten" geschrieben. Tatsächlich war Vivaldi einer der produktivsten Komponisten aller Zeiten. Er soll über 40 Stücke für Chor und Orchester, 100 Werke nur für Orchester und 500 Konzerte für diverse Soloinstrumente und Orchester geschrieben haben. Zu letzteren gehören seine bekanntesten Werke, die als "Vier Jahreszeiten" bekannten Violinkonzerte und seine Flötenkonzerte, allen voran das Flötenkonzert in g-moll "La Notte"). Zu meinen persönlichen Lieblingen von Vivaldi gehören auch sein Hornkonzert in F-Dur, sein Trompetenkonzert in C-Dur und seine zwei Mandolinenkonzerte in C-Dur bzw. G-Dur.
Ja und dann soll er auch noch fast 100 Opern geschrieben haben, von denen heute immerhin noch 50 vorliegen. "Motezuma" wurde ja erst vor kurzem per Zufall wiederentdeckt.
Liebe Grüße
Hubert
Hallo Hubert!
Es fehlt dann nur noch ein (viertes) Opernhaus, das sich der zeitgenössischen Oper widmet. So weit ich mich an meine Wienbesuche erinnere, ist doch sowohl die Staatsoper als auch die Volksoper (hier zusätzlich Operette) hauptsächlich für Mozart, Wagner, Verdi zuständig?
Nein, im Ernst, ich beneide alle Wiener um das kulturelle Angebot.
Es gibt in Wien schon einiges zur zeitgenössischen Oper, allerdings kein fixes Haus im Moment. Das wird sein Jahren diskutiert.
Die http://www.neueoperwien.at/ macht immer ganz gute Sachen und das sind die einzigen.
Die Wiener Staatsoper konzentriert sich in der Tat auf das klassische Repertoire, und streut ab und zu "Exotisches" ein. Zeitgenössisches ist im Programm aber nicht übertrieben viel. Die Volksoper konzentriert sich auf die leichtere Muße und kann man meist vergessen.
Ich bin 2000 wegen des kulturellen Angebots nach Wien gezogen und kann das allen zur Nachahmung empfehlen :breitgrins:
CK
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Tatsächlich war Vivaldi einer der produktivsten Komponisten aller Zeiten. Er soll über 40 Stücke für Chor und Orchester, 100 Werke nur für Orchester und 500 Konzerte für diverse Soloinstrumente und Orchester geschrieben haben. Zu letzteren gehören seine bekanntesten Werke, die als "Vier Jahreszeiten" bekannten Violinkonzerte und seine Flötenkonzerte, allen voran das Flötenkonzert in g-moll "La Notte"). Zu meinen persönlichen Lieblingen von Vivaldi gehören auch sein Hornkonzert in F-Dur, sein Trompetenkonzert in C-Dur und seine zwei Mandolinenkonzerte in C-Dur bzw. G-Dur.
Ja und dann soll er auch noch fast 100 Opern geschrieben haben, von denen heute immerhin noch 50 vorliegen. "Motezuma" wurde ja erst vor kurzem per Zufall wiederentdeckt.
Liebe Grüße
Hubert
Hallo Hubert,
ich werde nach weiteren Werke von Vivaldi Ausschau halten. "La Notte" ist wirklich sehr schön. Ebenso gefällt mir das Flötenkonzert in f-dur "La Tempesta di Mare" oder auch "La Gardellino" in d-dur u.a.
neuentdeckt habe ich Tomaso Albinoni, Baldassarre Galuppi, Giuseppe Tartini. Zwar erst wenige Concertos, doch ich bin weiter auf der Suche
bis dann
Maria
Hallo!
Ich hätte reisebedingt eine Parsifal-Karte für die Wiener Staatsoper abzugeben: 8. April
Link zu dieser Aufführung:
http://www.wiener-staatsoper.a…eibung.php?eventid=333411
Hat jemand Interesse?
CK
[size=9pt]Ich war bis jetzt noch in keiner Oper, interessiere mich aber sehr dafür. Deswegen will ich mit ein paar Freunden sobald wie möglich eine Oper anschauen. Wir wollten ins Nationaltheater in München gehen, wissen aber noch nicht so recht was wir denn anschauen sollen.
Könnt ihr mir eine gute Oper als Einsteiger empfehlen, die nicht zu schwierig für den Anfang ist. Danke.[/size]
Könnt ihr mir eine gute Oper als Einsteiger empfehlen, die nicht zu schwierig für den Anfang ist.
Hallo chrischtian,
hier drei Opern, die sich meiner Meinung nach besonders zum Einstieg eignen:
Verdi- La Traviata
Bizet - Carmen
Mozart - Die Entführung aus dem Serail.
Mit Strauß- und vor allem mit Wagner-Opern solltest Du etwas warten. Sie sind eher ungeeignet für den Neuling.
Viele Grüße
Sir Thomas
Hallo !
Mit Mozart kann man als Anfänger nichts falsch machen, die Musik ist doch sehr eingänglich.
Empfehlen würde ich auch noch Madama Butterfly von Puccini, allerdings habe ich die Inszenierung in Stuttgart gesehen, die mir sehr gefallen hat.
Gruß von Steffi
Könnt ihr mir eine gute Oper als Einsteiger empfehlen, die nicht zu schwierig für den Anfang ist. Danke.[/size][/color][/font]
DIE klassische Einstiegsoper ist Mozarts "Die Zauberflöte". Zusätzlich zu den genannten ist sicher auch Beethovens "Fidelio" geeignet.
CK
Noch ein kleiner Hinweis für den Opernnovizen: Ohne Opernführer geht es nicht. Ich greife gern auf den preiswerten Führer von Reclam zurück. Dort sind alle Werke aufgelistet, die auf den Bühnen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz mehr oder weniger regelmässig gespielt werden.
Es grüßt
Sir Thomas
Hallo,
nach dem ich seit Jahren mal wieder in der Oper war und es mir wirklich Spaß gemacht hat, würde ich gern etwas öfter gehen.
Ich habe Ostern in Leipzig die Operette "Die lustige Witwe" gesehen und muss sagen, trotz "modernem" Touch im Bühnenbild fand ich es sehr gelungen.
Leider bin ich bei Opern ja ein totaler Laie und trage mich nun mit dem Gedanken an einen Opernführer. Reclam wurde ja schon erwähnt, wie steht ihr zu Harenberg - der soll ja sehr ausführlich sein. Kennt ihr vllt. beide und könnt mir etwas empfehlen?
Danke und Grüße
schokotimmi
Hallo zusammen
Gestern besuchte ich eine Vorstellung von Verdis "Maskenball" am Mainfrankentheater in Würzburg. Und um es gleich vorweg zu nehmen, es war ein ziemlicher Reinfall. :sauer:
Das Bühnenbild bestand aus zwei bühnenhohen, in der Mitte der Drehbühne sich kreuzenden, weißbespannten Gängen welche die Drehbühne in vier durch Türen verbundene Segmente teilten. Und von dieser Drehbühne wurde während des Spiels ausgiebigst Gebrauch gemacht, was zur Folge hatte, daß auch die Sänger ständig in Bewegung waren und dadurch eine große Unruhe erzeugt wurde.
Ein leidiges Thema sind für mich stets die mittlerweile üblichen deutschen Übertitelungen, welche oftmals geradezu sinnentstellend das Geschehen auf der Bühne zu erklären versuchen. So auch hier. Beispielsweise die Szene, als der oberste Richter die "Zauberin" Ulrica des Landes verweisen will, wird in der Übertitelung als Grund dafür angegeben "weil sie niederen Standes ist"; im Libretto dagegen heißt es sehr viel drastischer "weil sie aus dem schmutzigen Blut der Neger" stamme. Oder als des Königs Geliebte Amelia sich von Ulrica Rat holen will, singt sie laut Übertitelung lapidar "Ich habe Liebeskummer", was ja alles Mögliche bedeuten kann. Im Libretto steht dagegen sehr genau (sinngemäß aus dem Italienischen): "geheime Liebe quält mein Herz". Solche Schludrigkeiten finde ich immer sehr ärgerlich.
Nach dem Budenzauber mit dieser Magierin und damit am Ende des 1. Akts wäre ich jedenfalls schon reif für die Pause gewesen. Aber nichts da. Mit Karacho gings in den 2. Akt, welcher vollends zum bühnenbildnerischen Desaster geriet. Die Szene spielt um Mitternacht(!) in einsamer Gegend auf dem Galgenberg, wo die liebeskranke Amelia ein bestimmtes Kraut sammeln soll. Und wie sieht das Bühnenbild aus? Taghell erleuchtet und ein Doppelbett mit Kissen und Überwurf unter den baumelnden Gehängten. :grmpf: Keine Ahnung, was das sollte :rollen:
Zu Beginn des dritten Akts stand die Drehbühne dann endlich einmal still und sofort gewann das Spiel unglaublich an Intensität, und man bekam einen Eindruck davon, wie spannend dieser Opernabend hätte sein können. Leider wurde die Bühne aber dann doch wieder in Bewegung gesetzt. :rollen:
Es war aber nicht alles schlecht :smile: Die Sänger waren durch die Bank hervorragend, jedoch war das absolute Highlight das Philharmonische Orchester Würzburg. Jonathan Seers dirigierte stets sehr genau und aufmerksam.Die Abstimmung mit den Sängern war perfekt. Lediglich im dritten Akt dominierte manchmal das Blech etwas zu stark, was jedoch angesichts des dramatischen Geschehens auf der Bühne nicht allzusehr störte. Schade, daß dieser Dirigent Würzburg zum Ende der Saison schon wieder verlassen wird.
Somit ein eher enttäuschender, mitunter ärgerlicher Opernabend, aber wenn man die Augen zumachte ein Genuß :smile:
Viele Grüße
ikarus
Moderne Operninszenierungen sind manchmal hart an der Grenze dessen angesiedelt, was ich als originell oder geschmackvoll empfinde. Die jetzt letzmalig in Dortmund gespielte Gluck-Oper „Orpheus“ ließ diesbezüglich Schlimmes ahnen. Schon allein die Verkürzung des Originaltitels (Orpheus ed Eurydike) klang wie eine unausgesprochene Drohung und nach Solisten, die auf Leitern, Baugerüsten oder Ähnlichem herumturnen müssen.
Ich war deshalb positiv überrascht, wie frisch und schnörkellos die Inszenierung des Spiels an der Grenze zwischen Leben und Tod angegangen wurde. Im Mittelpunkt der Bühne stand der Chor, die Solisten kreisten auf einer leicht erhöhten elliptischen Bahn um das Chorgeschehen und schlugen sich sehr tapfer. Orpheus und Eurydike entsprachen den Erwartungen, die Interpretation Amors hingegen war eine Überraschung: Mal als strenger Hohepriester, dann als seltsames Vogelwesen gekleidet, hatte sein Spiel etwas Dämonisches und Beunruhigendes. Die wenigen Auftritte, die Gluck ihm zusprach, hat der Dortmunder Amor jedenfalls optimal genutzt.
So macht Oper Spaß!
Eine schöne Woche wünscht
Tom
So macht Oper Spaß!
Hallo Tom,
danke, dass Du uns von Deinem Dortmunder Opernevent berichtet hast. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das Ruhrgebiet, was die Dichte der Theater und Opernhäuser betrifft, Berlin oder Wien in nichts nachsteht. Kann das sein? Mein nächstes Theatererlebnis im Ruhrgebiet ist voraussichtlich im Schauspiel Bochum.
LG
Hubert