Bücher über Tod und Sterben?

  • Moin, Moin!


    In dem aspekte-Beitrag "Unser Ende - Was passiert, wenn wir sterben" auf den Ausdruck terminale Luzidität gestoßen, einen Moment der geistigen Klarheit und Geisteskraft kurz vor dem Tod. Als Pflegekräfte kennen wir die scheinbare Besserung des Zustandes eine sterbenden Patienten, den wir manchmal als Zwischenhoch bezeichnen. Plötzlich kehren vermeintlich geistige oder körperliche Kräfte zurück, zeigen sich längst verlorenen Ressourcen noch einmal. Die Sendung vom 14. August "Endlich - ein neuer Umgang mit dem Sterben" widmet sich gänzlich dem Thema. Das erwähnte Buch "So sterben wir. Unser Ende und was wir darüber wissen sollten" von Roland Schulz ist frisch auf dem Buchmarkt.

  • Hallo Dostoevskij


    es gibt seit nahezu drei Jahrzehnten kaum ein Thema, das mich mehr beschäftigt hätte, auch wegen mehrerer entsprechender Erlebnisse in der Kernfamilie. Du empfiehlst am Schluß das Buch von Roland Schulz. Gibt es darin besondere hervorhebenswerte Dinge? Am Schluss hatte ich mich seit einigen Jahren vor allem an Borasio festgemacht.

    Auf Palliativmedizin als Alternative zu anderen Möglichkeiten zu sehr zu hoffen, bringt in den Fällen nicht allzu viel, wenn die Kapazitäten doch auch regional begrenzt sind, eigene finanzielle Mittel kaum vorhanden sind und man dann auch noch Gefahr läuft, von Gläubigen am Schluss mit ihren Wertvorstellungen bedrängt zu werden, die man im eigenen Leben nie hatte. Ein Mix an Überlegungen der allerverschiedensten Art würde mir auch nicht so viel bringen (sondern eher pragmatisch-praxisorientierte Fragen). Also, was meinst Du: Was bringt Roland Schulz Interessantes?

  • In den Essais von Montaigne findet man auch immer mal wieder Bemerkungen zum Tod und zum Sterben. Man muss sie allerdings zusammensuchen, weil Montaigne in einem Essai nicht unbedingt über das schreibt, was der Titel verspricht, und er gewisse Themen (so den Tod) diverse Male angeht.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich habe mir das Buch von Roland Schulz bestellt.

    Das Thema ist bei uns in der Familie auch gerade aktuell ...


    Edit: Ich habe es heute morgen runtergeladen und etwa ein Viertel gelesen (aus irgendeinem Grund kann ich es nur am Rechner lesen, nicht auf den Reader übertragen).

    Es enthält vieles, was ich schon früher gehört habe (das Bild mit den konzentrischen Kreisen, in deren Mittelpunkt der Leidende steht - nach innen nie klagen, nur nach außen), oder aus eigenem Erleben kenne infolge Sterbesituationen in der Verwandtschaft.

    Etwas befremdlich - aber eigentlich einleuchtend - ist, wie der Autor den Leser/die Leserin mit Du anredet.

    Ich kann später gern noch mehr darüber berichten.

  • Hat eine(r) von euch das Buch von Roland Schulz "So sterben wir" schon gelesen?

    Ich habe den ersten Teil "Tod" gelesen, ein Drittel des Buches. Danach kommt noch ein Teil "Trauer" (habe ich angelesen) und dann Nachwort, Danksagungen etc. Ich wüsste gern, ob mir viel entgeht, wenn ich es einfach abbreche. Im ersten Teil stand kaum etwas, was ich nicht bereits wusste; der zweite Teil "Trauer" brachte schon gleich am Anfang einen Absatz, der mich richtig geärgert hat. Ich habe das Gefühl, der Autor verallgemeinert hier vieles und schafft eine Art Idealvorstellung davon, wie man mit dem Sterbeprozess umzugehen habe, die im Einzelfall nicht unbedingt hilfreich ist, sondern eher noch zusätzlich Druck schafft.