James Joyce: Ulysses

  • Hallo zusammen


    ich denke wir können uns jetzt schon ein bißchen warmlaufen und uns Gedanken über Sekundärliteratur zu Ulysses machen, des besseren Verständnisses wegen.


    Wer kennt solches?


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo,


    darf ich kurz etwas weiter ausholen?


    Ich lese zur Zeit den ersten Teil der Tetralogie "Der Kreis der Dämmerung". Eigentlich ein Gemisch aus Fantasy und historischem Roman. Die Bücher handeln von einem geheimen Verschwörerkreis, der die Menschheit innerhalb von 100 Jahren ausmerzen möchte. Dies soll aber nicht durch Massenmorde seitens der Verschwörer erfolgen, sondern durch gezielte Manipulation, damit sich die Menschheit selbst vernichtet. Start ist das Jahr 1900, in dem auch das Jahrhundertkind David geboren wird. David wird gegen diese Verschwörer kämpfen und der Leser begleitet ihn 100 Jahre lang.


    Die Bücher sind eine Reise in die Vergangenheit. Man trifft die wichtigsten Zeitgenossen und wird im Schnelldurchlauf geschichtlich reaktiviert *g*


    Was hat das alles mit Ulysses zu tun? Ich habe heute ein Kapitel gelesen, das zu der Zeit Anfang der 20er Jahre spielte. In dieser Zeit erschien wohl Ulysses und die Professoren bezeichneten es als Pamphlet und Schandwerk, das sich hinter der harmlosen Fassade eines Romans verstecke.


    In Großbrittanien und den USA wurde es sogar verboten. James Joyce hatte es anfangs nur häppchenweise in der Zeitschrift "The Little Review" veröffentlicht und die verantwortlichen Redakteure seien sogar ins Gefängnis gewandert. Ein weiteres Zitat von den Wissenschaftlern war, dass das Buch wegen "Behandlung sexueller Dinge in der Alltagssprache der unteren Klasse" nicht besprochen wurde und dass Joyce sich in den inneren Monologen seiner Protagonisten in geradezu epischer Breite über die Einzelheiten des menschlichen Verdauungsapparates ergehe.


    In Frankreich jedoch, fiel Ulysses auf fruchtbaren Boden und spätere Studentengenerationen machten Joyce zum Kultautor.


    Vielleicht keine Sekundärliteratur, aber meiner Meinung nach sehr interessant (und eine wirklich sehr empfehlenswerte Tetralogie!).


    Liebe Grüße
    nimue

  • hallo


    genau so wie ulysses erschien - sollte man es auch lesen - häppchenweise


    diesen tipp erhielt ich erst kürzlich von einer internetbekanntschaft (sehr belesen) und werde es nun endlich angehen diesen roman zu lesen der mich schon sehr lange interessiert - welchen ich aber aus angst und respekt bis dato vernachlässigte


    Hr.Enderlin

    mein lieblingsbuch deutscher sprache: mein name sei gantenbein
    <br />mein nicht deutsches lieblingsbuch: der englische patient

  • Hallo Enderlin


    "Ulysses" haben wir auch unter unseren Lesevorschlägen und da ergibt sich bestimmt noch eine gemeinsame Leserunde. Vielleicht hast du Lust zu warten? Wenn nicht, dann berichte ab und zu darüber :)


    CU Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • werd gern berichten - obwohl ich es bestimmt langsam angehe


    wär toll wenn es mehrere lesen - das hilft uns sicher leichter durch dieses buch


    hr enderlin :smile:

    mein lieblingsbuch deutscher sprache: mein name sei gantenbein
    <br />mein nicht deutsches lieblingsbuch: der englische patient

  • Hallo zusammen
    ich frage mich, ob das Lesen von Homers Odyssee eine gute Einführung in James Joyce Ulysses ist :) so eine Art Warmlaufen *gg*
    Habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht?
    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • die idee ist gut - doch denke ich dass ich damit das 2. mühsame werk vor mir liegen hätte :rollen:


    möglicherweise währe es sogar "sehr gut" wenn man homer zuvor lesen würde


    enderlin :smile:

    mein lieblingsbuch deutscher sprache: mein name sei gantenbein
    <br />mein nicht deutsches lieblingsbuch: der englische patient

  • Also es gibt ein relativ gutes Buch zum Verständnis von Ulysses, leider habe ich grad den Titel vergessen, aber ich werde nachforschen, versprochen!

  • ich hab da auch mal ne sehr gute doku im TV darüber gesehen


    enderlin :smile:

    mein lieblingsbuch deutscher sprache: mein name sei gantenbein
    <br />mein nicht deutsches lieblingsbuch: der englische patient

  • Komisch, ich war mir so sicher, diesen Beitrag schon geschrieben zu haben.. :sauer:


    Also ,das Buch heisst 'Joyce' Ulysses', verfasst von Frank T. Zumbach, erschienen bei Piper.


    Nicht teuer und echt interessant.


    adia

  • Hallo Zusammen,


    Wer Ulysses interessiert, bitte schreibst eine Meinungen oder Erfährungen.
    Momentan es gibt nur zwei Personen: ich und Ulysses (Nickname).


    Hier ist meine Vorstellung, wie ich Ulysses erstemal interssierte, und Ulysses(Nickname) hat eine Antwort gegeben:


    Seit letzte März 2006 habe ich Ulyssess in gemeinsame Lesung bei James Joyce Stiftung in Zürich besucht. http://www.joycefoundation.ch


    Reading Ulysses
    Every Tuesday: 17.30 . 19.00
    Everyone may join at any time


    Ich bin überrascht, ein Roman zu lesen braucht man drei Jahre. Fritz Senn ist unsere Lehrer. Jede Dienstag, dauert 1,5 Std lesen wir gemeinsam. Za.12-14 Leuten sind regelmässig gekommen. Zuerst hören wir CD und dann nach Herr Senn las von Satz zu Satz und ab und zu erklärte er die schwierigste Texten. Und ich notiziere. Innerhalb 1,5 Std lesen wir nur za. 3-4 Seiten. Momentan lesen wir bis Seite: 101, Kapitel: 7 (Aeolus). Jetzt verstehe ich, warum diese Lesung dauert drei Jahre? Weil bis Jetzt 10 Monate Lang haben wir nur bis 101 Seite gelesen von gesamte 644 Seite (Ulyssess, The Corrected Text)


    Eines Tages fragte ich Herr Senn, warum Joyce bei Innere Monolog letze Kapitel schrieb 36 Seite ohne Komma? Er antwortete, gab es eine Komma bei eine Gedanken? Er sagte weiter, auf diese Innere Monolog gab es noch ein oder zwei Punkte in der Mitte.


    Schritt für Schritt, suchte ich die Sekunder Literatur, und las ich zwei Bände Biographie von Joyce bei Richard Ellmann. Von diese beide Bände, fühlte ich besser und nähe Joyce Leben und Werke kennenzulernen. Zuvor las ich Joyce für Jedermann von Anthony Burgess. Trozt meine Verwierung auf Ulyssess, las ich noch zwei Bücher als Begleitung Bücher, nämlich A Guide Through Ulyssess by Harry Blamires und Ulyssess Annotated by Don Gifford. Ich habe ersten male in meine Erfahrung ein Roman zu lesen braucht man wie eine Lexikon. Blamires schriebt wie eine grossen Rezension und Gifford schrieb wie Lexikon.


    Meine erste Begegnung mit Ulyssess, eigentlich als ich erstenmal bei Shakespeare & Co Buchhandlung in Paris besuchte. Dort fand ich die Geschichte von Sylvia Beach und Ulyssess. Als ich erstenmal bei Lesung in Zürich, Herr Senn zeigte mir die Kopien von Joyces`Handschrift auf Ulyssess. Diese Stiftung sei die grosste Sammlung von Joyce Bücher in Eropa.


    Momentan fand ich ein Buch: Neuere deutsche Aufsätze mit Herausgeber von Therese Fischer-Seidel. Als ich das began zu lesen, fand ich, dass Herr Senn auch auf diesem Buch schrieb. Bei Einleitung, sei Ulyssess mehr Aufmerksam bei Englische Länder hat als bei Deutsch sprächige Länder. Und es gibt nur zwei Übersetzer auf Deutsch, ersten von Goyert und zweite von Hans Wollschläger. Was ich noch auf diese Buch Interessant fand, Phillip F. Herring schrieb sei Arno Schmidt hatte ähnliche Weg wie Joyce. Joyce hatte eine Wanderung von Dublin nach Triest, Rome, Zürich und Paris, und Schmidt aus Deutschland nach Portugal.


    Ich bin gespannt, welche Buch von Schmidt, der ähnliche Szene wie Ulysses?
    Kann jemand mir helfen? Vielleicht kann ich noch vergleichen von beide Bücher.


    Vielen Dank
    Sigit


    ****


    Hallo Sigit Susanto,
    ich kenne von Senn die beiden Bücher "Nichts gegen Joyce" und "Nicht nur nichts gegen Joyce", die ich Dir auch empfehlen möchte.
    Wenn Du vorschlägst, den Ulysses hier im "Klassikerforum" zu lesen: bin ich dabei! Es wäre zwar nun schon das vierte Mal, dass ich ihn lese, aber ich schätze, dass man ihn zehnmal lesen kann und immer wieder Neues entdeckt. Da ich auch etwas die von Dir genannte Sekundärliteratur kenne (Ellman-Biographie, Budgen, Kenner, Burgess) und beide Übersetzungen ins Deutsche (Goyert und Wollschläger) bin ich auf einen Austausch neugierig!
    Von einer Reise Arno Schmidts nach Portugal weiß ich nichts. Woher weißt Du davon? Hast Du eine Quelle?


    ***
    Hallo Ulysses,


    Ich habe Quelle in verbindung zwischen Arno Schmidt und Ulysses. Im Buch James Joyce "Ulysses." Neuere deutsche Aufsätze, Herausgaber Therese Fischer-Seidel, edition Suhrkamp. 1977. Phillip F. Herring schrieb sei Arno Schmidt hatte ähnliche Weg wie Joyce. Joyce hatte eine Wanderung von Dublin nach Triest, Rome, Zürich und Paris, und Schmidt aus Deutschland nach Portugal. Joyce und Schmidt waren beide Lehrer.


    Aber als ich Herr Senn letzte Dienstag fragte, ob wirklich Schmidt schrieb einem Roman wie Ulysses-Wanderung? Herr Senn sagte, nein, sondern ähnlich wie Winnegans Wake. Über deine Empfehlung von beiden Bücher "Nichts gegen Joyce" und "Nicht nur nichts gegen Joyce" von Herr Senn, werde ich gern zuerst fragen, ob das möglich zu kaufen oder kopieren.


    Budgen und Kenner, las ich noch nicht. Nur von Ellmann und Burges las ich schon.


    Was ich besondere Interessant bei Ulysses fand, ist die Kapitel Penelope: Innere Monolog. Das habe ich von deutsche Hörbuch gehört. Aber offentgesagt, die kronologische Geschichte von diese Ulysses ist schwer für mich. Beim gemeinsam Lesung, oft die Amerikanerinnen lachten. Weil ihre Muttersprache Englisch sind.


    Im Buch las ich die Parallel zwischen Ulysses und Odyssee sind:
    -Odeysseu-Bloom
    -Telemach-Stephen Dedalus
    -Penelope-Molly
    -Kalypso-Martha Clifford
    -Antonioos-Boylan


    Kannst du etwas grob erzählen uber die Parallelen vor allem die Personen.


    Vielen Dank
    ss

  • Hallo!


    Tiens ... ich wusste nicht einmal, dass Fritz Senn noch lebt ... :redface:


    Phillip F. Herring schrieb sei Arno Schmidt hatte ähnliche Weg wie Joyce. Joyce hatte eine Wanderung von Dublin nach Triest, Rome, Zürich und Paris, und Schmidt aus Deutschland nach Portugal.


    Ich bin gespannt, welche Buch von Schmidt, der ähnliche Szene wie Ulysses?
    Kann jemand mir helfen? Vielleicht kann ich noch vergleichen von beide Bücher.


    Arno Schmidt hat sich ja in vielem an Joyce orientiert. Schmidts Wanderung nach Portugal ... meinst Du jetzt die reale Person Arno Schmidt? Der ist nie nach Portugal gekommen. Oder meinst Du eine Reise nach Portugal in einem seiner Bücher? In denen, die ich kenne (aber ich kenne sein Alterswerk nicht, v.a. nicht Zettels Traum), kommt das iirc auch nicht vor. Eigentlich müsste Dir giesbert antworten können ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Zusammen,


    Gute Idee von Maria über sekundärliteratur zu diskutieren. Ich begin mit Richard Ellmann.



    Sekundärliteratur:
    Richard Ellmann-James Joyce Biographie, 2 Bände.


    Nach dem Studium verliess Joyce Dublin nach London und Paris in 1902. Während er in Paris war, starb seine Mutter in 1903. Er war sehr traurig, besuchte er in die Kirche zum beten. Und ging er zurück nach Dublin. Am 10. Juni 1904 bei Nassau Street in Dublin, traf er einer grossen Frau, die im Hotel Finn arbeitete. Sie heisst Nora Bernacle. Am 16. Juni trafen sie sich regelmässig und sagte er Nora, “Du hast mich zum Mann gemacht.“ Später 16. Juni wurde als Bloomsday genannt. Eine Heilige Tag für Joyce und Nora.


    Oktober 1904 begann sie eine Wanderung nach Europa: Zürich, Pola, Rom, Triest, Zürich, Paris, Zürich. In Triest war Joyce als English Lehrer und hatte mit Teodoro Mayer, ein ungarische Jude befreundet. Mayer war Chef von eine Italienischen Nationalisten Bewegung und auch ein Chef von Zeitung "Il Piccolo della Sera." Joyce war sehr begeistert von ihm. Dann nach nahm Joyce diese Person als der Protagonist bei Ulysses, nämlich Leopold Bloom. Während seine eigene Frau Nora Bernacle als Frau von Leopold Bloom spielte und wurde Bloom Molly genannt.


    Darf ich wenig formulieren in Verbindung mit Odyssee bei Homer. Es gibt Odysseus, der Mann und seine Frau heisst Penelope.
    Odeysses-->Leopold Bloom, Penelope-->Bloom Molly


    Unterdessen hatten diese Paar zwei Kinder, Giorgio und Lucia. Ende Juni 1915 gingen sie nach Zürich. Ezra Pound in 1920 hatte Joyce empfohlen, sollte er in Paris bleiben. In Paris hatte er schnell ein Autorenkreis entdeckt und hatte er Sylvia Beach Kontakt gemacht. Sylvia Beach war eine Besitzerin von "Shakespeare & Co" Buchhandlung bei Quartin Latin in Paris. Sie war eine Judische Amerikanerin und publizierte sie Ulysses zum ersten male, während paar Verlage hatte diesem Manuskript abgelehnt. Später kam Beckett zum Joyce. Beckett hatte enge Beziehung mit Lucia. Aber Lucia war oft geistkrank. Unterdessen Joyce hatte Problem mit den Auge. Diese Familie in 1940 gingen wieder zurück nach Zürich für immer. 13. Januar 1944 starb Joyce in Zürich.


    Falls ich eine Fehler mache, bitte korrigierst du!


    Grüss
    Sigit

  • nicht wirklich. Schmidt ist nicht nach Portugal gewandert. Also zumindest nicht in personam. Aber der portugiesische Auor António Lobo Antunes ist wohl, äh, "von Schmidt beeinflusst" oder wie immer man das nennen mag.


    **
    Hallo Sandhofer und geisbert,


    Ja wohl, Sandhofer.
    Herr Senn ist noch gesund und aktive. Ich kenne kein Werke von Schmidt. Hier kopiere ich die Erklärung von Phillip F. Herring und in Zusammenhang mit "Zettel Traum" (Herr Senn hat recht, als ich ihm gefragt habe. Er sagte, sei ein Werk von Schmidt ähnlich wie Winnegans Wake, nicht ULysses, wie ich gedacht habe.)


    geisbert,
    Auf diesem Buch unten, dass Schmidt in Portugal gewesen war. Ist das nur Phantasie oder wahr?


    James Joyce “Ulysses“
    Neuere deutsche Aufsätze. Herausgegeben von Therese Fischer-Seidel, edition suhrkamp, 1977. Seite: 80.
    Zur Tektgenese des “Ulysses“ Joyce Notizen und seine Arbeitsmethode
    Phillip F. Herring schrieb:
    Mit Zettels Traum hat Arno Schmidt versucht, der deutschen Literatur ein Finnegans Wake zu geben…..falls es möglich ist, dass er auch der Autor von Ulysses sei und bedenke die biographieschen Implikationen. Voller Abscheu verlass Schmidt 1963 im Alter von 22 Jahre Deutschland und nimmt in Portugal eine Stellung als Sprachlehrer an. Das Leben dort ist sehr schwer: er muss seine Familie ernähren; er hat wenig Geld; nach einer Reihe von Operationen bleibt er halbblind für den Rest seines Lebens; er lebt in relativer Abgeschiedenheit und spricht fast nur Portugiesisch. Trotz alldem, im Alter von 40 Jahren, fern von zu Hause in grossen Not, schreibt Schmidt einen Roman….Unsere Ulysess beschreibt das Hamburg von 1936 in solch erstaunlichem Detail.


    Ciao
    ss

  • Auf diesem Buch unten, dass Schmidt in Portugal gewesen war. Ist das nur Phantasie oder wahr?


    Das ist ein Witz, da wird eine Schmidt-Biographie mit Joyce-Anleihen zusammenfantasiert. Ein Spaß, sonst nichts. "Zettel's Traum" beschreibt natürlilch auch nicht "Hamburg", sondern 1 Tag in eine Dorf in der Lüneburger Heide (für das Bargfeld (Schmidts Wohnort), Modell stand).


    Der Vergleich mit FW hinkt, der mit Ulysses allerdings auch ;-)


    JP Reemtsma stellt mal irgendwo die These auf, Schmidts Roman "Kaff auch Mare Crisium" sei eine Reaktion auf Ulysses; aber das müsste man noch mal ausführlicher untersuchen.

  • giesbert,


    Ich besuchte heute im Bibliothek, las ich Schmidt`s Biographie schnell. Du hast recht, er war noch nie in Portugal gewesen.


    Nun, vielleicht können wir "Nicht nur Nicht gegen Joyce" von Fritz Senn, Haffmans Verlag, 1999, gemeinsam lesen. (Ulysses-Nickname) hat mir das Buch empfohlen und heute habe ich das Buch von Bibliothek geholt. Hoffentlich finden wir bessere Interpretation über Ulysses.


    Gruss
    sigit

  • Hallo, ich hoffe, dass mein Nick nicht zuviel Verwirrung stiftet in diesem Thread!
    Sigit Susanto (den ich um seine Vorlesungen bei Fritz Senn beneide!!), hatte mir mitgeteilt, dass hier über die Sekundärliteratur zu Ulysses gesprochen wird.
    Meine Antwort darauf ist schon von ihm hier veröffentlicht worden, und mir sind jetzt noch zwei Bücher eingefallen, die für ein Verständnis des Ulysses wirklich hilfreich sind.
    1. Stuart Gilbert: "Das Rätsel Ulysses".
    Dieses Suhrkamp-Taschenbuch enthält das berühmte "Gorman-Gilbert-Schema": es beschreibt in einer Tabelle
    zeilenweise die achtzehn Kapitel und spaltenweise die Kategorien "Schauplatz", "Stunde", "Organ", "Kunst", "Farbe", "Symbol", "Erzähltechnik".
    Beispiel: Kapitel VII: "Aeolus" spielt in einer Zeitung ("Freeman's Journal and National Press, das Gebäude existiert noch: ist jetzt ein Kaufhaus) um 12 Uhr mittags, das "windige" Organ der Lunge wird an manchen Stellen indirekt gestreift ("bis zum letzten Atemzug"), notwendig für die Kunst des "Sprechens", der Rhetorik. In diesem Kapitel sind alle rhetorischen Figuren von der Metapher über den Pleonasmus bis zum, Litotes versammelt: für eine genauere Untersuchung empfehle ich dann aber lieber (2). Die Farbe "rot" verweist auf zwei geschilderte Mordfälle, es gibt einen "karminroten Postwagen", der Tenor hat "gerougete Backen". Symbol: der Redakteur und Erzähltechnik: "Enthymem" http://de.wikipedia.org/wiki/Enthymem Die "zeitungshafte" Erzählweise in kurzen Textabschnitten mit einer zusammenfassenden Kurzüberschrift fällt einem ja schon beim ersten Durchblättern des Ulysses ins Auge.
    Jedes Kapitel wird in einer Kurzzusammenfassung vorgestellt. Anschließend der Bezug zur Odyssee hergestellt und abschließend nach dem vorgestellten Schema untersucht.
    2. "Ulysses annotated" von Don Gifford. Das ist ein ziemlich umfangreicher Materialienband, der fast keine Textstelle unkommentiert läßt. Zum Beispiel wird ein Extrakapitel für die genaue Entschlüsselung aller rhetorischen Figuren aus "Aeolus" spendiert. Dieses Buch dürfte die meisten offenen Fragen beantworten, die sich dem interessierten Leser bei der Lektüre stellen.
    3. Etwas weniger umfangreich ist der 2004 bei Suhrkamp erschienene "große" Ulysses mit Kommentierung. Schön ist es, dass man nicht ständig mit zwei Büchern herumhantieren muß: auf einer Seite hat man den Hildesheimer-Text, gleich daneben werden die Kommentierungen abgedruckt. So weit ich weiß, bedient man sich dabei aber auch des Giffords.


    Wenn hier Interesse nach den Senn-Büchern besteht, und ja sogar ein "Hörer" mitschreibt: ich bin gern dabei! "Nichts gegen Joyce" war das erste: wollen wir nicht damit anfangen?

    Sie haben einfach keine Zeit, Kitsch oder auch nur Durchschnittliches zu lesen: Sie schaffen in Ihrem Leben nicht einmal sämtliche Bände der Hochliteratur!