Beiträge von Sir Thomas

    Worüber sich auch trefflich streiten liesse ...


    Lieber sandhofer,


    besser nicht, ist ohnehin Alles eine Geschmacksfrage ... :breitgrins:



    ... käme vielleicht auch noch der Deutschbalte Eduard von Keyserling in Frage (Wellen, Schwüle Tage).


    Das ist eine gute Idee, wobei v. Keyserling den Untergang des deutsch-baltischen Adels beschrieben hat - das aber so wunderschön, dass er unbedingt dazugehört. Wenn wir schon bei den eher impressionistisch angekränkelten Autoren sind, fällt mir auch Rilkes einziger Roman "Malte Laurids Brigge" ein, auch wenn das ein Künstlerdrama ist.


    Schönes Wochenende!


    Sir Thomas


    Dennoch würde ich Dir schriftstellerische Fähigkeiten zutrauen. Allerdings weniger einen Bestseller, sondern etwas Tiefsinniges mit vielen schönen Gedanken, über die man auch ein bißchen philosophieren kann.


    ... kannst Du sehen, wie sich mein Gesicht mit einer tiefen Röte überzieht?
    Gleich stottere ich auch noch vor lauter Verlegenheit ... :redface:


    Danke für die Blumen und viele Grüße!


    Sir Thomas


    In was für einem Medium, vergleichbar mit diesem hier, wohl dein kommender Bestseller später mal diskutiert wird?


    Hallo, Stoerte,


    das mit dem Bestseller war ein Scherz ... :breitgrins:


    Ich schreibe beruflich zwar viel, aber keine Literatur. Privates wandert in die eigene Schublade, gelegentlich mal in ein Tagebuch. Nix zum Veröffentlichen, kein Blog oder Ähnliches. Sorry ... :breitgrins:


    Viele liebe Grüße


    Sir Thomas


    Heinrich Mann fehlt. Der Untertan ist klasse. Wobei der überakademisch anmutende Titel das Wort Neurosen enthält. Also vielleicht doch eher Professor Unrat? Oder einfach beide.


    Wie konnte ich den Heinrich nur vergessen! Schuld ist der kleine Bruder, der Thomas, der für mich nicht der bessere Mann, aber der bessere Schriftsteller war.


    "Überakademisiert" ist das richtige Wort für den Titel einer Deutschunterreichtsreihe. Immerhin: Über allzu seichte Stoffe und Bildungsferne können wir uns zumindest bei diesem begnadeten Gymnasium (im katholischen Sauerland liegt es) nicht beschweren.


    Gute Nacht!


    Sir Thomas


    Ich kann mit Euch mitlesen und bitte um Aufnahme in die Leserunde.


    Ist hiermit geschehen, obwohl ich nicht darüber entscheiden möchte, wer hier mitliest oder nicht ... :zwinker: Von einer "Aufnahme" kann also keine Rede sein. Trotzdem: Welcome, my dear! Let´s hope for a delightful and enlightened discussion ...


    Viele Grüße


    Sir Thomas


    Also, wenn ich die deutsche Gegenwartsliteratur mit z.B den hochgelobten Amerikaner vergleiche,
    dann weiß ich was ich lesen werde, auf jedenfall nicht die Amerikaner.


    Hallo, Lauterbach,


    das geht mir jetzt ein wenig zu weit. Nichts gegen die deutsche Gegenwart, aber die amerikanische ist auch nicht schlecht. Mein persönlicher Favorit (auch wenn er nicht nur Goldiges, sondern auch lesbaren Edelschrott produziert hat) ist Cormac McCarthy, der hier übrigens einen eigenen Ordner hat.


    Liebe Grüße


    Sir Thomas

    Mensch, Dostoevskij, was für eine beeindruckende Liste! :klatschen:


    Ich habe nicht von jeder/jedem, der/die dort aufgeführt ist, etwas gelesen. Tortzdem hast Du Deine These, dass auch heutzutage noch recht ordentlich geschrieben wird, sehr gut untermauert. Von dem einen oder anderen würde ich kein zweites Werk lesen (z.B. Uwe Timm, ich erinnere mich nicht, was ich las, müsste es nachschauen ..), was aber nicht gegen den Autor gerichtet ist, sondern persönlichen Geschmack wiedergibt.


    Trotzdem: Ich halte es mit einigen Anderen hier im Forum, die einen Klassiker im Zweifelsfall vorziehen. :zwinker:


    Viele Grüße


    Sir Thomas


    ... für mich schreibt Frau Jelinek wie der personifizierte Weltverdruss, und ich bin schon schlecht gelaunt, wenn ich nur ein paar Seiten von ihr gelesen habe.


    Liebe Madeleine,


    hast Du schon mal etwas von Thomas Bernhard gelesen? Er wird oft mit Jelinek in einen Topf geworfen. Hüte Dich also vor diesem Autor, falls diese Warnung überhaupt nötig ist ... :breitgrins:


    Es grüßt


    Sir Thomas

    Von Manns „Buddenbrooks“ zu Koeppens „Tauben im Gras“: Die Neurosen der Bourgeoisie im Spiegel der deutschsprachigen Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts


    So, liebe Klassikfreunde, lautet der Titel einer Unterrichtsreihe im Deutsch-Leistungskurs meiner Cousine, die derzeit (nach einer Phase der Irrungen und Wirrungen) im Alter von 23 Jahren ihr Abitur nachholt (löblich, sehr löblich).


    Die Schüler haben die Aufgabe, bis zu den Sommerferien eine zehn Titel umfassende Leseliste zu erstellen mit themenrelevanten deutschsprachigen (Roman)Werken zwischen 1900 und 1950, wobei die "Budenbrooks" und "Tauben im Gras" als Anfangs- und Endpunkt gesetzt sind. Nach den Ferien werden dann wohl die einzelnen Bücher in Form von Gruppenreferaten beackert, vorgestellt und besprochen. So weit, so gut.


    Gestern Abend hat das eigentlich recht aufgeweckte Gör nicht etwa das Internet, sondern den „alten und verstaubten Bücheronkel“ konsultiert, um sich den einen oder anderen Rat abzuholen. Der hat sich gewichtig in seinem Sessel zurechtgesetzt, eine Zigarette in Asche verwandelt und dann aufgezählt:


    Kafka. Natürlich darf Kafka nicht fehlen. Nimm den „Process“ und „Das Schloss“ in die Liste auf.
    Döblin, ja Döblin. „Berlin Alexanderplatz“. Ist zwar ein Proletarierdrama, aber wichtig.
    Hesse? Mein Gott, der „Steppenwolf“! Gehört er unbedingt dazu? Oder doch eher „Unterm Rad“? Ratlosigkeit ...
    Thomas Mann. Der hat ja nicht nur „Die Buddenbrooks“ verzapft, sondern auch den „Zauberberg“, „Der Tod in Venedig“ und „Doktor Faustus“ – also Werke, die mit den Befindlichkeiten des Bürgertums spielen. Eine gute Wahl, aber zuviel Thomas Mann, ist das gut für die zu erstellende Liste?
    In Österreich gab (und gibt) es auch gute Autoren. Also los: Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ und von Doderers „Strudlhofstiege“ gehören schon auf die Liste. Moment noch: Joseph Roth darf uns nicht durch die Lappen gehen. Der „Radetzkymarsch“ ist schon Pflicht. War´s das schon? Vertagen wir Österreich ...
    Die Schweiz. Klein, aber fein. Robert Walser, am besten „Jakob von Gunten“, oder doch besser den „Gehülfen“ oder die „Geschwister Tanner“? Was machen wir mit Friedrich Glauser? Gott sei Dank sind Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt auszuschließen (2. Hälfte des 20. Jahrhunderts).


    Ich will euch nicht weiter langweilen. Meine Cousine ist schließlich halbwegs beglückt nach Hause gefahren – nicht zuletzt, weil sie gesehen hat, dass sie (fast) keines der o.g. Bücher wird kaufen müssen. Der „Bücheronkel“ hat sie ja (fast) alle, wie schön!


    Erst als sie gegangen war, ließ ich mir den Titel der Unterrichtsreihe (den Zettel hatte das Mädel liegen lassen) noch einmal durch den Kopf gehen. Auf welche Ideen die heutigen Deutschlehrer kommen! Erstaunlich.


    Wer Lust hat, mag meine Zusammenstellung kommentieren oder ergänzen. Meine Cousine wird´s danken!


    Liebe Grüße


    Sir Thomas

    Hallo, Jaqui,


    wenn Dir "Jane Eyre" gefällt, probier auch "Sturmhöhe" von Charlotte Brontes Schwester Emily. Dann hast Du zwei der gaaanz großen und wirklich lohnenswerten victorianischen Klassiker gelesen.


    Liebe Grüße


    Sir Thomas


    Ich frage mich, welches Werk der Frau Jelinek sich überhaupt zu lesen lohnte?!


    Und es wäre wohl auch kein großer Verlust, wenn sie das Schreiben ließe.


    Hallo, Madeleine,


    das klingt nach aufrichtiger Abneigung! :breitgrins: Worauf begründet sich diese? Ich habe von der Dame Jelinek noch nix gelesen und kann daher kein Urteil abgeben. Bin aber umso gespanntet auf Deines.


    Viele Grüße


    Sir Thomas

    Zusatzfrage: Was haltet Ihr grundsätzlich von dem "Geschäftsmodell", einen Roman ausschließlich im Netz zu publizieren?


    Meine Meinung: Interessante Sache, allerdings nur für gestandene NobelpreisträgerInnen und Idealisten! :breitgrins:



    Es grüßt


    Sir Thomas

    Ihr Lieben,


    wie schon gesagt: "Die Ursache - eine Andeutung" war mein bislang einziger Versuch, mich Bernhard zu nähern. Gefallen hat mir seine unheimliche Sprachkraft, die zweifelsohne ihresgleichen sucht. Nicht gefallen hat mir der Eindruck, dass Bernhard mit drei oder vier zentralen Gedanken auskommt, die er dann immer wieder neu verpackt. Nun kann man einwenden, dass andere Autoren vermutlich froh darüber wären, drei oder vier gescheite Gedanken in gute Sprache verpacken zu können, und da ist sicher etwas dran ... :breitgrins:


    Ich habe TB trotz meines Einwands nicht abgeschrieben oder aus meinem Lesekreis verbannt. Allerdings warte ich noch auf ein "inneres Signal", das mir sagt: Jetzt bist Du reif für ein weiteres Werk jenes Küsntlers, der die Gemüter spaltet wie kaum ein Zweiter.


    Wann es wohl so weit ist?


    Viele Grüße


    Sir Thomas


    Der soeben ausgelesene zweite Band bestätigt meine Meinung: Glauser ist auch mit seiner Kleinprosa lesenswert. [...] Noch immer also eine sehr erfreuliche Lektüre, die Kurzprosa Glausers. :klatschen:


    Hallo, sandhofer,


    auch ohne den Umweg über die Schweiz (kommt erst nächste Woche) habe ich mir inzwischen über den Gebrauchtmarkt den ersten Erzählband besorgt und mir sofort die kurze Titelgeschichte "Mattos Puppentheater" gegönnt (Der Krimi "Matto regiert" hat mich damals einfach umgehauen, da konnte ich dem kurzen Stück aus Glausers Frühwerk nicht widerstehen). Sehr schön! Superb! Mehr darüber zu einem anderen Zeitpunkt. Jetzt muss ich erst einmal den zweiten Band mit der ersten Studer-Geschichte irgendwo "abgreifen".


    So long, viele Grüße


    Sir Thomas

    Hallo Uhu,


    um die Verwirrung etwas aufzulösen: es gibt 2 Thomas, aber nur einer davon ist Sir Thomas, der andere ist klassikfreund. Und mein Nick ist auch noch recht ähnlich, da ist es kein Wunder, wenn man da durcheinander kommt :smile:


    Viele Grüße
    thopas


    Sag ich doch ...


    Viele Grüße


    Sir Thomas