Beiträge von alpha

    Zitat von "Titania"

    Was soll ich tun wenn mich Hemingway zum erschaudern bringt während ich sehe wie Ernst Jandl heute noch Österreichs Literatur erschreckend prägt? Was tun wenn Böll tiefere Wahrheiten in schönerer Verpackung produzierte als hunderte als Klassik schlechthin geltende Autoren?


    Eine wunderbare rhetorische Frage :breitgrins: , denn was zu tun ist, liegt auf der Hand: Jandl und Böll lesen, geniessen, von ihnen lernen und von ihnen Schwärmen, auf dass andere sie auch lesen! - Egal ob sie jetzt offziell Klassiker sind oder nicht.


    Es grüsst
    alpha

    Ich gebe offen zu: Ich kenne Uwe Johnson nicht.
    Aber das Thema der Wahlfreiheit ist sehr interessant, dass das Individuum nur beschränkt wählen kann, wo es leben will, ist das eine, schliesslich muss es in dem Gewünschten Umfeld akzeptiert werden, sich dort ein Leben aufbauen können. Das andere ist: Kann die Gesellschaftsform gewählt werden? - Bisher ging das noch nie, so viel ich weiss, immer zerschlugen sich die schönen Träume, auch wenn sie in den besten Absichten angestrebt wurden. Eine Veränderung der Lebensform kann nur initiert werden, die Richtung, das Resultat ist nicht zu planen, weder wenn die Veränderung von innen noch wenn sie von aussen initiert wurde. Deshlab ist es falsch von einer Wahl zu sprechen, denke ich, dennoch oder erst recht, ist es wichtig, auf die Problematik aufmerksam zu machen, schliesslich sollte man nicht blind in die Zukunft rennen, manchmal ist auch eine Veränderung mit ungewissem Ausgang besser (oder einfach nötig), statt den "den Krug zum Brunnen zu tragen bis er bricht" - Der Bau von Wasserleitungen ist ein Versuch wert :breitgrins:


    Es grüsst
    alpha

    Hallo Titania


    Zitat von "Titania"

    Grundsätzlich stimme ich dir , offensichtlichkiet lass nach , natürlich zu das ein Semi-authist kein Techno hört. Trotzdem können sich auch durchaus ruhige Naturen z.B in agressiver Musik wiederfinden, denke ich.


    Zwei Fragen:


    - Hältst du Techno wirklich für aggressive Musik und wenn ja, mit welcher Begründung?


    - Wieso sollten nicht gerade Menschen, die ihre Gefühle nicht äussern wollen/können, das Bedürfnis haben, gerade solche Musik zu hören, die ihrem Wesen entgegengesetzt ist, sozusagen als Ausgleich? - Ist dies nicht fast wahrscheinlicher, als dass sie sich mit einer Bachsonate begnügen?


    Und schlussendlich denke ich, dass das soziale Mileu wichtiger sein kann, als als der Charakter: Familie und Freundeskreis. Je nach dem Verhältnis gibt es dann die Trotzreaktionen: Die Eltern hören klassische Musik, da kann ICH dies doch nicht hören...
    Eine schwierige Frage.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Manjula"

    Die Verantwortung der Wissenschaftler, nicht alles Denkbare auch zu realisieren - an aktuellen Beispielen hierfür mangelt es wohl nicht.


    Ist dies nicht nur ein Traum? - Was gedacht wurde und realisier bar ist, das wird sich auch realisieren, früher oder später, davon bin ich fest überzeugt. - Ein Gedanke kann nicht wieder ungedacht gemacht werden, vielleicht, wenn der eine Wissenschalftler seine Gedanken für sich behält, dauert es etwas länger, bis ein anderer den gleichen Gedanken hat und dann realisiert. Ausserdem kann kein Wissenschaflter wirklich abschätzen, welche Konsequenzen seine Ideen haben werden, weder die positiven noch die negativen. Weshalb? - Weil er keine Ahnung hat, was andere aus seinen Gedanken schlussfolgern!


    Etwas anderes ist, in welchem Massstab die neuen Ideen verwirklicht werden. - Eine Atombombe als Wissenschaftliches Experiment in einer unbewohnten Wüste würde ich persönlich auf eine ganz andere Stufe setzen als den "serienmässigen" Bau von Atombomben zu Kriegszwecken! - Die Frage, ob ein Atombombenexperiment notwendig sei oder ob nicht ein kleiner Reaktor genüge, würde ich persönlich bejahen, könnte es jedoch auf eine Art verstehen, wenn die Wissenschaftler wissen möchten, mit was sie eigentlich und wirklich arbeiten, wie gross die Gefahr ist, wenn etwas ausser Kontrolle gerät.


    Würde mich interessieren, wie ihr das seht, wie die Realität eurer Meinung in eine bessere Richtung gelenkt werden könnte, als durch freie Forschung? - Für mich sind staatliche Auflagen zentral, wobei ich das Problem hauptsächlich darin sehe, wer diese Auflagen wie bestimmt.


    Es grüsst


    alpha

    Hallo Saturnia,
    eigentlich willst du ja Postings, von solchen, die sich für solche Gedichte interessieren, andererseits wolltest du auch Wertungen, weshalb ich mir erlaube, kurz meine Meinung darzulegen:


    Ich kann mit Naturgedichten nicht viel anfangen, erstens weil ich mit Gedichten allgemein Mühe habe und zweitens, weil ich mich der Natur nicht so verbunden fühle, wie die Gedichteschreiber. Ich kenne die beschriebenen Gefühle nicht und kann sie mir auch kaum vorstellen. Ich lebe zwar in einer Stadt, aber die Sehnsucht, nach der reinen Natur ist mir fremd. Hin und wieder etwas Grün zum Spazieren oder Fahrradfahrn reicht mir durchaus.
    Natürlich kann man bei solchen Gedichten alles in Metaphern verwandeln und eine tolle Aussage hineininterpretieren, was ich persönlich immer als sehr fragwürdig empfinde.


    Ich suche in der Literatur mehr die Menschen als die Natur.


    Was mich interessieren würde: Weshalb bist du so fasziniert von solchen Gedichten? - Was ist der Reiz, sie zu lesen? - Oder: Wo liegt der Genuss?


    Es grüsst
    alpha

    Hallo binah!


    Weshalb interessiert dich die Rache? - Was interessiert dich daran? - Die Angst des Opfers oder die Psychologie des Rächers?
    "Der grosse Kater" fällt mir da ein - ist allerdings kein Klassiker!
    Im weitesten Sinne könnte man "Fürsorgliche Belagerung" von Böll auch hierhin stellen.


    Es grüsst
    alpha

    Sei gegrüsst im Klassikerforum!


    Hoffentlich spielst du hier nicht den Spielverderber :breitgrins:


    Als Begrüssung:
    Was verstehst denn du unter "Klassikern"? - Kannst du einige Lieblingsbücher -autoren aufzählen? - Fände ich noch interessant.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Da ich in diesen Tagen meine Zeit auf die Lektüre von Briefen Hesses verwende, bin ich auf eine Briefstelle gestossen, die zu der alten Diskussion gehört:


    Hesse schrieb im März 1931 an Fra Dr. Mia Engel:
    [...]Erstens was die Freundschaften Goldmund-Narziss, Veraguth-Burkhardt, Hesse-Knulp etc betrifft. Dass diese Freundschaften, weil zwischen Männern bestehend, völlig frei von Erotik seien, ist ein Irrtum. Ich bin geschlechtlich "normal" und habe nie körperlich erotische Beziehungen zu Männern gehabt, aber die Freundschaften deshalb für völlig unerotisch zu halten, scheint mir doch falsch zu sein. Im Fall Narziss ist es besonders klar. Goldmund bedeutet für Narziss nicht nur den Freund und nicht nur die Kunst, er bedeutet für Narziss auch die Liebe, die Sinnenwärem, das Begehrte und Verbotene.[...]


    Die Briefe sind im Allgemeinen sehr zu empfehlen, mir jedenfalls bringen sie den Menschen Hermann Hesse wesentlich näher.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo sandhofer

    Zitat von "sandhofer"


    Böll schliesslich wurde m.M. zu Lebzeiten als Autor tatsächlich überschätzt. Er wird sich in die lange Reihe jener eingliedern, die als Lebende hoch gelobt (z.T. Nobelpreis-gekrönt), als Tote vergessen werden: Freytag, Heyse, Spitteler ...


    Weshalb denkst du, Böll sei überschätzt worden? - Gut, ich habe nicht zu Bölls Blütezeit gelebt, weiss also nicht, wie gross der Rummel um ihn war, aber bekam er wirklich mehr Aufmerksamkeit als er verdiente? - Ich meine, besonders die Zeitgenossen hätten einiges bei ihm lernen können, besonders was das gesellschaftliche Umfeld oder die Kunst der Satire anbelangt.
    Dass er vergessen werden wird, das ist eine andere Frage, aber war er nicht für seine Zeit ungeheuer wichtig und charakteristisch? - Seine Werke sind meist nicht zeitlos, das sehe ich auch, sie sind sehr stark an Milieu und Zeitstimmung gebunden, was seine Vergänglichkeit ausmachen könnte.


    Es grüsst alpha

    Hallo zusammen!


    Wie steht es eigentilch mit Anna Seghers? - Ich habe noch nie etwas von ihr gelesen, vielleicht dass man sie nur in der DDR in der Schule lesen konnte (ich meine, dies sei der Fall gewesen, täusche ich mich?)


    Weniger geeignet für die Schule, und nicht wirklich als "klassische Literatur" einzustufen, aber interessant, ist Jewgenia Ginsburg, die als Schriftstellerin auch nicht gerade schlechte Arbeit geleistet hat, ihre Vergangenheit und die ihrer Zeitgenossen zu bewältigen. Sie schrieb über ihre Erlebnisse in den Straflagern Stalins, ohne dass das Werk wirklich düster oder bitter wurde, was ich eine ausserordentliche Leistung finde.


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "sandhofer"


    Um ehrlich zu sein, ist mir diese Vermischung der Fächer suspekt. Es steckt doch immer der Hintergedanke drin, dass Philosophie und Literatur beide ja nur Gefasel über Gott und die Welt sind.
    Zum Thema:
    Sartre: Les jeux sont faits [Das Spiel ist aus]


    Das erinnert mich an Sartre's "Huis clos". Theaterstück aus dem Himmel...


    Was die Vermischung von Philosophie und Literatur anbelangt, so verstehe ich beide Auffassungen sehr gut. Gegen die Vermischung spricht die reine Philosophie, die eigentlich völlig abstrakt ist (für mich jedenfalls) und in dem Sinne fern von jeglicher Praxis. Dagegen findet sich in der Literatur bisweilen ein, man könnte sagen, "angewandte" Philosophie, Schopenhauer war Philosoph, anerkanntermassen, sein Werk hinterliess Spuren in Thomas Mann und wurde in den Buddenbrooks zum Beispiel in der "Praxis" wirksam. Wenn man die Philosophie studieren will, ist es dann nicht auch legitim zu studieren, was aus ihr im Leben und in literarischen Werken geworden ist und wie sie in der Literatur reflektiert wurde. Die Ergebnisse von "offiziellen" Philosophen und Literaten zu vergleichen, scheint mir sehr interessant und wichtig. Natürlich muss gekennzeichnet sein, was woher stammt.


    Es grüsst
    alpha

    Vielen Dank für die Erheiterung!


    Ist schön, dass man noch so tiefsinnig-leichte Satire findet!


    Es grüsst
    alpha


    p. S. Wenn diese Würmer aber wirklich zugebissen haben, tut es der Seele dennoch weh, es sind ja immer die alten Bücher , nicht der neue Schund, ob sie Hochglanzpapier auch vertragen?

    Ja, traurig ist es, wie es um unsere Gesellschaft steht, aber da können wir kaum etwas dagegen tun, da hilft kein Lamentieren!
    Man sagt, wenn vor Hitlersmachtergreifung "Mein Kampf" mehr gelesen worden wäre, wenn man dem Inhalt Glauben geschenkt haben würde, wäre so manches anders gekommen. Bei euch höre ich eher Bedenken, dass die Popularität des üblen Buches schädlich wirken würde, aber wahrscheinlich ist sie ja mehr Ausdruck von dem maroden Zustand, in dem sich die Gesellschaft befindet. Da nützt kein Vorbot, keine Diskrimination, in den Köpfen ändern solche drakonischen Massnahmen (leider) wenig. Was not tut? - Ich weiss auch nicht, wie man die Lage verbessern könnte, ausser vielleicht allgemeiner Wohlstand, diesen zu erreichen ist allerdings auch kein Kinderspiel... Und schlussendlich muss man es auch akzeptieren, dass wir nicht in einer heilen Welt leben, ob die Gewalt von links oder rechts kommt (oder gar aus der Mitte), spielt letzten Endes praktisch keine Rolle und Diskriminierung hat bisher auch zu den Menschen gehört (versteht mich nicht falsch: Ich finde es sehr absurd, jemanden wegen Aussehen, Glauben etc. zu diskriminieren), ob es die Hexen im Mittelalter waren, die Schwarzen in Amerika oder die Juden unter dem NS-Regime. Mir scheint es, als würde Diskriminierung zu unserer Gesellschaftsform gehören wie Armut und Reichtum. Wenn wir etwas ändern wollen, müssten wir positive Ideal verbreiten, die die gleichen Probleme lösen können, auf welchen die Diskriminisierung basiert. (Ich habe keine solchen zu bieten, tut mir leid!)


    Es grüsst
    alpha

    Hallo kai,
    kennst du Kafka, in jedem der drei grossen Romane gibt es sehr eindrückliche Raumerfahrungen, wie du sie suchst, denke ich:


    - Amerika: Die Villa des Onkels


    - Der Prozess: Die Kanzleien


    - und wahrscheinlich am wenigsten im "Schloss": Das Wirtshaus, der Herrenhof.


    Ausserdem, vielleicht auch interessant: "Der Tunnel" von Dürrenmatt, eine Altagsszene, nur dass der Tunnel kein Ende nimmt...


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "sandhofer"

    Hallo zusammen!
    Die umgekehrte Situation (die Frau beträchtlich älter als der Mann) scheint in der Literatur weniger beliebt zu sein. Im Moment würde mir jedenfalls kein Name einfallen ...


    Es ist mir unangenehm, einen Titel zu nennen, den ich nicht sehr mag: "Der Vorleser". Gut, sandhofer, er fällt nicht eigentlich in die Kateogrie "Literatur", bei mir wenigstens, aber es soll Leute geben, die Schlinks Werkchen doch dazu zählen möchten :breitgrins: Deshalb soll er doch genannt werden.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!

    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Für mich war auch Franz Kafka ein Großmeister der Ironie.


    Dies ist für mich ein eher ungewohnter Ansatz für das Werk Kafkas. Ist, was Kafka schreibt, Ironie? - Ich finde keine darin. Für mich besteht sein Werk aus tiefstem Ernst, vielleicht mit etwas Bitterkeit vermischt, so dass es in das Groteske rutscht. Aber wirklich ironische Stellen habe ich nur selten gefunden und wenn, dann nur kleine, selbstironische Bemerkungen, die in Bemerkungen über die Romanfiguren versteckt sind.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen,

    Zitat von "Berch"


    Die andere Seite der Medaille ist jedoch, daß überhaupt die Notwendigkeit besteht, solche Klausuren schreiben zu lassen.


    Ja, genau, dort sehe ich auch das Problem. Wieso wollen so viele Studieren, die nicht bereit sind (oder nicht in der Lage!), die nötigen Leistungen zu erbringen? - Niemand kann mir erzählen, dass in den letzten, sagen wir mal vierzig Jahren die jungen Leute immer gescheiter und schlauer geworden sind. Vielmehr ist es doch so, dass die Anforderungen gesunken sind, da ein grösserer Anteil studieren will oder sogar gesellschaftlich dazu gezwungen wird, da einer, der keinen schönen Titel vorweisen kann je länger je weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, heutzutage, da es bald für jede Ausbildung auch noch ein schönes Etikett gibt sowieso. Wieso gibt es "gute" und "schlechte" Unis? Wieso muss ein Lehrer auch studiert haben? - Könnte doch genau so gut eine Lehrerausbildung machen, die dann keinerlei Ambitionen an die Studenten stellt, Forschung zu betreiben oder besonders viel zu lesen, für einen Lehrer reicht eine handwerkliche Ausbildung völlig aus, der muss nicht forschen, muss eigentlich keine eigenen Ideen haben! - Dann ist auch völlig klar, was er gelernt hat, denn wenn jemand Germanistik studiert hat, wie soll später ein potentieller Arbeitgeber herausfinden können, ob der Bewerber einer der faulen oder einer der besonders fleissigen oder gar brillianten war? - Natürlich gibt es Noten, aber über die Art der Prüfung, über die Anforderungen weiss der Arbeitgeber sehr wenig.
    Es grüsst
    alpha

    Hallo Gretchens Freund,


    Zitat von "Gretchens Freund"


    Das was ich eigentlich wissen will, ist warum man bspw. in der Schule Thomas Mann und Theodor Fontane liest, aber nicht z.B. John Grisham oder Ken Follet o.Ä.


    Hmm, ist das eine erst gemeinte Frage? - Nun, ich muss davon ausgehen. Im Gegensatz zu Ken Follet, habe ich von John Grisham bereits das eine oder andere gelesen, schliesse aus deiner Zusammenstellung des weiteren, dass Ken Follet in eine ähnliche Kategorie gehört und erlaube mir nun folgende Antwort, die du jedoch nicht als Beleidigung oder Angiftelei zu verstehen geruhen mögest. :smile:
    Meiner Meinung nach (um schön subjektiv zu bleiben) eignet sich Grisham keineswegs zur Lektüre in der Schule, ausgenommen vielleicht im Fache Englisch, dort hat man allerdings meist nicht so viel Zeit um Bücher zu lesen, welche die Stärke (physikalisch gemeint) der repräsentativen Romane Grishams haben. Für den Deutsch Unterricht finde ich persönlich Übersetzungen völlig fehl am Platz, ausgenommen solche, die historisch wichtig waren für die Deutsche Literatur, ich denke da an Shakespeare, eventuell noch an Dante, der jedoch kaum gelesen wird in der Schule, nehme ich an. Der Deutschunterricht soll die Deutsche Sprache und die deutsche Kulturgeschichte vermitteln - und nicht in erster Linie der Unterhaltung dienen, was Grisham für mich charakterisiert. Oder bist du der Meinung, die Schule sei der Unterhaltung, dem Spass und dem Genuss gewidmet? - Es herrscht Meinungsfreiheit, bekanntlicherweise.
    Ich muss bedauerlicherweise schreiben, dass ich in der Schule weder Fontane noch Thomas Mann gelesen habe, dafür "Sansibar oder der letzte Grund" von Andersch und "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. Zeit, die für mich nahezu verloren war, denn auch wenn man die Bücher als lesenswert einschätzen würde (was ich für Sansibar immerhin ein Stück weit tue), so ist doch das Platzwalzen in der Schule völlig überflüssig, mir hat es jedenfalls nur Zeit gekostet und keine neuen Erkenntnisse gebracht. Hingegen bei Fontane oder Thomas Mann sollte der Ertrag von einer längeren Diskussion gross sein, im schlimmsten Fall (wenn man von Inhalt nicht viel mitbekommt) hat man "nur" gepflegte Sprache gelesen - was immerhin etwas ist!


    Zitat von "Gretchens Freund"


    Aber: Was sollen denn immer diese Angiftungen hier im Forum?


    Hätte es ein einfaches "Mir ist nicht ganz klar, was du eigentlich wissen willst. Dein Posting erscheint mir ein wenig durcheinander." nicht auch getan? Was soll immer dieses böse Blut ?


    Ach komm schon, du hast es dir ja schon selbst übersetzt, hast ja wohl begriffen um was es geht. Wieso fühlst du dich persönlich mehr angegriffen, wenn es allgemein formuliert ist (wie MAN so etwas tun kann), als wenn man dir vorwirft, DU könnest dich nicht verständlich artikulieren? - Ich bin ja auch ein Anhänger von guten Umgangsformen, aber andererseits finde ich auch eine gewisse Klarheit im Ausdruck durchaus hilfreich, hilfreicher als nebulöse Umschreibungen. Dann gerade von "bösem Blut" zu sprechen scheint mir doch etwas übertrieben, etwas gereizte Nerven auf der einen und/oder auch auf der anderen Seite erklären die Tatsachen wahrscheinlich besser. Und worauf bezieht sich eigentlich das "immer", auf die Threads zu den Pflichtlektüren? - Ist auch dort eher die Ausnahme! Male den Teufel nicht an die Wand! :breitgrins:


    Es grüsst
    alpha

    Hallo Gitta,

    Zitat von "Gitta"

    Also nichts für ungut! :smile:


    Schworen nicht schon die alten Griechen und Römer auf körperliche Ertüchtigung, mens sana usw...?


    Mit "denken" meine ich im allgemeinen nicht nur wirklich anstrengende Geistestätigkeit, nein, für mich gehören dazu auch Nachdenken über Erlebtes, Erfahrenes und Verarbeitung dessen, Reflexion über Trauriges, Lustiges, Schönes. Dies alles gehört für mich zum Denken im weiteren Sinn.


    Nein, nein, alles ist in Ordnung, weiss nicht, wieso du durch meine Antwort fast verunsichert worden bist, aber komme mir bitte nicht mit dem Mens sana in corpore sano! - Dies ist ein so verschandeltes Zitat und ich musste es schon so oft hören (obwohl ich durchaus gesund bin!) und ich weiss, dass viele andere auch damit fast gequält wurden, dass ich es nicht mehr hören mag. Ich gebe offen zu, ich kann kein Lateinisch, aber man sagte mir, bzw. schrieb in einem der "lustigen" Büchern über "populäre" Irrtümer, dass der ursprüngliche Zusammenhang, aus dem das Zitat gerissen wurde, sehr sarkastisch war, dass es nämlich hiess "es wäre zu wünschen dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt", dass sich der betreffende Dichter genau über diese Meinung lustig machte!
    Deine weitere Definition von Denken finde ich sehr interessant, denn einerseits habe ich das Gefühl, denken könne nur sein, was Anstrengung ist und andererseits stimmt es natürlich schon, dass auch diese von dir genannten Reflexionen Teil der Geistesaktivität sind, die man eigentlich "denken" nennen könnte. So kann dies doch auch mit dem Sport gehen: Die einen nennen den Spaziergang am Sonntag bei schönem Wetter Sport, die anderen Entspannung, die dritten was weiss ich wie, Naturbetrachtung oder so - und doch ist immer die ziemlich gleiche Tätigkeit gemeint, allerdings mit verschiedenen Absichten. Dann wiederum überlege ich mir, ob der Mensch eigentlich viel denkt oder wenig, dies ist keine einfach Frage, allerdings auch keine von grosser Bedeutung...


    Titania: Ich weiss nicht, ob es dich entschuldigt, dass du in einem Sportgymnasium gehst: Ist das Folge oder Ursache von/für deinen Sportwahn? :smile: Aber es verlangt auch niemand eine Verteidigung von dir, höchstens dass wir an Erklärungen interessiert sind! - Wie kommt jemand, der intellektuel und kulturel nicht gerade minderbemittelt ist, dazu, in ein Sportgymnasium zu gehen? - Eine verfängliche Formulierung, hängt mich bitte nicht daran auf!


    Es grüsst
    alpha

    Hallo sandhofer,


    "Die haarsträubenden Fälle des Philipp Maloney" sind ja so lustig, besonders eigentlich wegen dem Tonfall von Maloney und dem Polizisten!


    Die Hörspiele von Dürrenmatt habe ich leider nur gelesen. Ich finde, man hört selten gute Hörspiele, obwohl dies etwas sehr schönes sein kann, wenn die Sprecher den richtigen Tonfall treffen, die Stücke werden dann viel lebendiger, als wenn man sie einfach liest, man bekommt auch neue Ideen zur Betonung usw.


    Es grüsst
    alpha