Beiträge von alpha

    Hallo!



    Wenn "Die geschlossene Gesellschaft" wirklich, wie ich annehme und aus dem Post von sandhofer zu entnehmen ist, gleichzusetzen ist mit "Huis clos", so möchte ich dich schon noch darauf aufmerksam machen, dass das noch VOR Nachkriegszeit ist, wurde nämlich 1944 uraufgeführt.
    Äusserst seltsames Stück, fand ich, sehr einfach, stellenweise fast beklemmend, obwohl nüchtern. Ob es so aktuell ist, wie von dir gefordert, das kann ich nicht wirklich beurteilen, für mich ist es eher ein zeitloses Kuriosum, es kann allerdings auch sein, dass ich das Stück etwas falsch einschätze, habe ich es doch nur einmal auf Französisch gelesen - und das zu einer Zeit, als meine Französischkenntnisse noch am Steigen waren :breitgrins:
    Da ich ohnehin kein grosser Dramatik-Liebhaber bin, kann ich dir keine Empfehlungen geben, was sich zu lesen lohnt, da der Entstehungszeitramen nicht mehr ganz klar umrissen ist, wenn du zuerst ab 80er, dann Nachkriegszeit und dann eines der früheren Stücke Sartre nennst. - Aber weshalb überhaupt eine Zeitbeschränkung? - Auch alte Stücke können aktuell sein!


    Es grüsst
    alpha

    Hallo Damadin


    Animal Farm habe ich schlecht in Erinnerung, es kam mir nicht wirklich gelungen vor und die Lektüre ist lange her. Das einzig interessante daran schien mir das Konzept von "more equal", als jenen, die gleicher sind als die anderen. Findest du dieses Konzept nirgends in der Gegenwart annähernd verwirklicht? - Was ist mit Berlusconi, wenn du Politik schon liebst, ist er nicht "gleicher"? Gelten für Prominente die gleichen (moralischen) Gesetze wie für Otto-Normalbürger (den es zwar nicht mehr in Reinkultur gibt, aber sei's drumm)?


    Und zu 1984, welches viele von meinen Bekannten als tödlich langweilig empfanden gegen den Schluss (dies nur als Nebenbemerkung): Hast du die sprachlichen Finessen überlesen in deinem Ungestüm, deine Theorien prophezeit zu sehen? - "doublethink", "blackwhite", "freedom is slavery" und dergleichen? - Die Verdrehung der Sprache, bis sie die Wirklichkeit (fast) nicht mehr zu beschreiben vermag? - Oder die Verwaltungen, die ihren eigenen Menschentypus hervorbringen, die ganze Bürokratie, hast du Mühe, diese hierzunieden wiederzuerkennen?
    Und "Big Brother", von dem niemand weiss, ob er überhaupt existiert und wenn, dann wie, da er immer gleich alt ist, erinnert er dich nicht an die Gerüchte, Saddam habe mehrere Doubles, von denen man den echten kaum unterscheiden könne.
    Und "war is peace" gab es doch auch noch, wie war das noch einmal mit der Aussenpolitik, die helfen kann, von der Innenpolitik abzulenken? - Du liebst Politik, aber wieso siehst du denn diese einfachen Mechanismen nicht? - Und die permanente Angst, was anderes bewirk(t)en die Terrorwarnungen, nicht nur in Amerika nach 9.11, auch in Grossbritanien, Frankreich, Italien usw. "hate-week", ein sehr interessantes Konzept, sollte man häufiger veranstalten :entsetzt:
    Was gab es da noch? - Der arme Pöbel, der sich nicht um die Politk schert, unbekannt?
    Der Nahrungsmittelersatz, naja, den kann man heute vielleicht nicht zu sehr beschwören, leben wir doch in Saus und Braus...
    Und, vielleicht als Gegenbeispiel zu 1984 dürfen parteigetreue Chinesen heute höchstens ein Kind (einen Knaben!) zur Welt bringen...
    Ich habe ja keine Ahnung, was du wie schreiben darfst, willst, kannst.
    "big brother" - Die Sendung, naja, höchstens als Beispiel für den Verlust der Privatsphäre, weiter jedoch nicht wirklich interessant, finde ich. Im allgemeien ist vielleicht die Moral gesunken, das Privatleben gibt es jedoch noch immer, naja, für die meisten. Wenn du Beispiele brauchst für Leute ohen Privatleben, erkundige dich mal bei Personen in der naturwissenschaftlichen Forschung, die kennen sowas nur noch am Rande, die sind meistens zeimlich vereinnahmt von ihrer Tätigkeit.
    Achja, was auch schön ist, die Umschreibung von Geschichte und Tatsachen: Was liegt im Trend? - In den Schulen nichts mehr von der Evolution zu erzählen... - Und letzthin gab es doch einen Streit zwischen China und Japan über ein anscheinend die Geschichte verzerrendes Geschichtsbuch. Es gibt so vieles!
    Und den Medien kann man sich auch nicht mehr entziehen, obwohl man den Fernseher auch ausschalten kann, ist es doch im Grossen Ganzen ziemlich ähnlich, wie wenn man ihn nur leise schalten könnte.


    Ich glaube, dein grösstes Problem ist, dass du auf eine Idee fixiert warst, welche offensichtlich jedoch als ungünstig verurteilt wurde, nun heisst es eben neue Inspirationen suchen, sich überlegen... Denn schon alleine sprachlich gibt das Thema einiges her, vieles hat sich im Sprachgebrauch verändert, finde ich.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo xenophanes


    Weshalb ich Sloterdijk lese? - Weshalb nicht?
    Ich habe noch nicht viel von ihm gelesen, aber so unglaublich dumm schien er mir bisher nicht - und, was vor allem zählt: Das Thema von "Kritik der zynischen Vernunft" ist interessant...
    Mal sehen, vielleicht stimme ich dir ja nach den ersten paar hundert Seiten zu, kann ja sein, aber jetzt noch nicht.


    Und dann: Was verstehst du unter "guten Philosophen" - Was ist für dich das Kriterium?


    Grüsse
    alpha

    Hallo zusammen!


    Mich würde interessieren, ob ihr in der Literatur auf den Begriff Kynismus gestossen seid und wenn ja, wo und in welchem Zusammenhang.


    Ich persönlich bin erst jetzt bei beginnender Lektüre von Peter Sloterdijks "Kritik der zynischen Vernunft" darauf gestossen und bin irgendwie fasziniert, dass diese Lebensauffassung/Philosophie oder wie man immer will, irgendwie fast verschollen ist, obwohl, wie nachzulesen ist, sie von berühmten Männern wie Diogenes abstammt!


    Für alle, die genau so unwissend sind, wie ich war: Bei Wikipedia gibt es einen einigermassen vernünftigen Artikel Kynismus Etwas ausführlicher und von philosophischer Seite http://www.phillex.de/kyniker.htm


    Und eine Kurzfassung von Wikipedia, für all jene, die nicht den ganzen Artikel lesen wollen oder click-faul sind:


    Es grüsst
    alpha

    Hmm, "solche Literaturzeitungen" kenne ich eigentlich gar nicht, weshalb ich sie auch selten/nie lese :breitgrins:


    Das einzige, was ich mir hin und wieder ansehe, jedoch fast regelmässig gelangweilt und enttäuscht wieder weglege sind die Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung zur Literatur.


    Und wie ich mich über die neueste Literatur informiere? - Gar nicht? - Wieso wäre ich sonst auch hier bei den Klassikern? - Das wenige, was ich über moderne Literatur weiss, wird mir vom Hören-Sagen zugetragen oder per Zufall in einer Buchhandlung. Vielleicht entgeht mir so einiges von der zeitgenössischen Literatur, mag sein, aber das stört mich nicht weiter, habe ich doch noch genügend zu lesen, auch wenn ich auf die mir nicht bekannten modernen Autoren verzichte. :breitgrins:


    Grüsse
    alpha

    :entsetzt: Hör ich da recht? - Da legt jemand Doktor Faustus weg, nur weil er/sie keine Ahnung von Zwölftonmusik und dem ganzen Kram hat???
    Unglaublich! - Naja, die Musik ist schon wichtig, aber die Musiktheorie, nimmt sie nicht einen ähnlichen Platz ein, wie die medizinischen Details im Zauberberg? - Oder die naturhistorischen Ausführungen im Krull? - Sie sind ja ganz schön, aber ich gehe davon aus, dass 90% der Leser (ich gehöre zu ihnen) nicht das hinterletzte Detail begreiffen - und auch nicht begreiffen müssen! - Thomas Mann selbst hat ja viele Stellen entweder schlicht und einfach abgeschrieben (so sagt man, ich habe nie oder nur selten "Beweise" dafür gesehen) oder dann mit Theodor Adorno ausführlichst besprochen, wie auch seine Tagebücher und "Die Entstehung des Doktor Faustus" zeigen, hat sie also auch nicht wirklich aus sich selbst in das Werk eingebracht und mühte sich oftmals längere Zeit ab, sie anzufertigen oder zu begreiffen. :rollen:
    Doktor Faustus ist zwar der Roman eines Tonsetzers, nicht jedoch ein Roman über das Tonsetzen :breitgrins: Jedenfalls bekam er mir auch recht gut, obwohl ich vorher noch nie etwas von Zwölftonmusik gehört hatte. :zwinker:
    Die Ironie, so scheint mir, steckt auch nicht in erster Linie in den musiktheoretischen Ausführungen, aber es kann natürlich auch sein, dass ich sie mangels Verständnis nicht gefunden habe :redface: Und dann muss doch auch gesagt sein, dass es Thomas Mann mit diesem Roman, der ihm, wie er zu sagen pflegte, fast das Leben kostete, ernster war, als mit den anderen, dass seine eigentümliche Ironie sich zwar auch im Faustus nicht ganz verbirgt, aber alles in allem, ist es ein ernster Roman und einer der persönlichsten wie mir scheint.


    Ich rate dir wirklich: Nimm die Lektüre wieder auf (früher oder später jedenfalls), es lohnt sich!


    Grüsse
    alpha

    Im weiteren Sinn gehören auch die beiden folgenden Zitate vielleich hierher:


    Schriftsteller reden Gestank.
    Franz Kafka, Tagebücher



    Übrigens ertappte er sie geradeso auf Lügen wie Diedel. Kein Wunder, da sie Romane las!
    Heinrich Mann, Der Untertan


    Grüsse
    alpha


    p.S. Es gibt noch viele mehr! - Ich mag nur gerade nicht, sie alle zusammen suchen, sorry!


    Bin gerade noch über ein schönes gestolpert:
    Unsere Schulen lehren offenbar nur buchstabieren, lesen lehren sie nicht.
    Peter Bichsel, Dem Bestehenden Schwierigkeiten machen

    Hallo Fosca,


    da fragst du etwas! - Welche Übersetzung... Kümmere mich selten darum, obwohl ich weiss, dass dies eine Unterlassungssünde ist. Aber wenn das Buch in irgendeiner Übersetzung bereits herumsteht, so lese ich dieses und kaufe nicht zuerst eine neue Übersetzung, erst wenn die alte sich als unleserlich erweist!
    Ich lese die Übersetzung von Fritz Güttinger, in einer Manesse-Ausgabe.
    Ich kenne weder das Original, noch eine andere Übersetzung, komme mit der genannten jedenfalls gut zu Schlag!


    Grüsse
    alpha

    Hallo



    Was mir momentan dazu einfällt:


    - Erstens: Dostojewskij schrieb um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, seine Werke mussten also Leser finden, da gehört Spannung nunmal einfach dazu und Überraschungseffekte stören kaum.


    - Zweitens: Weshalb darf für dich Prosa keine unwahrscheinlichen Handlungen aufweisen, welche du den Theaterstücken eher noch zubilligst?


    - Drittens: Unwahrscheinliche Handlungen sind sehr, sehr weit verbreitet in der Literatur, nach allem, was ich mitbekommen habe. Ist Simplicius Simplicissiumus ein schlechtes Buch, weil es nicht realistisch ist? - Stört es, dass Don Quichote kaum eine wahrscheinlich, lebender Mensch sein kann? Ein Gantenbein von Frisch wird auch kaum anzutreffen sein. - Um ganz extreme Beispiele zu nennen.


    - Viertens: Ich gebe dir recht, es wirkt störend auf die Lektüre, wenn man merkt, zu welchem Kunstgriff eben gegriffen wird. Fehlte es Dostojeewskij also an künstlerischen Fähigkeiten, das Handwerk zu vertuschen. Man könnte auch sagen, er sei ehrlicher gewesen, als andere Autoren, in dem man bei ihm merkt, wann er dem Publikum Zugeständnisse macht. - Denn:


    - Fünftens: Wer will schon eine alltägliche Geschichte lesen, in einer alltäglichen Sprache? - Nicht niemand, aber nur wenige, denke ich.


    Grüsse
    alpha

    Was bisher noch unerwähnt blieb:


    Die zarten Liebesgeschichten bei Thomas Mann: Ob im Zauberberg Madame Chauchat (oder so ähnlich :zwinker:) oder im Felix Krull zu Frau und Tochter des Professors oder im Tod in Venedig, nicht zu vergessen der Tristan, Wälsungenblut und Königliche Hoheit. Eigenartige Liebesgeschichten, aber auf jeden Fall beachtenswert.


    Grüsse
    alpha

    Hallo!


    Naja, viel Originelles kommt mir auch nicht in den Sinn, aber da gibt es schon das eine oder andere:
    - Anna Karenina
    - Der Idiot
    - Le Rouge et le Noir
    - Education Sentimentale
    - eventuel auch etwas von Heinrich Mann, wie "Venus", "Im Schlaraffenland" oder "Der Untertan" - Allerdings ist dort die Liebe eher Neben- als Hauptthema - und im Nebenthema auch noch etwas absonderlich...
    - Houllebecq: Plateforme


    Grüsse
    alpha

    Hallo zusammen!


    Weiss das nicht mehr so genau. Entweder "Götz von Berlichingen" oder "Die Judenbuche" - Hatte sie zu Hause in einem Kasten gefunden...


    Weshalb sind diese Büchelchen eingentlich so populär? - Viel Qualität für wenig Geld? - Praktisch wegen dem kleinen Format? - Ich persönlich kann sie kaum leiden.


    Grüsse
    alpha

    Zitat von "Jaqui"

    Irgendwann war es mir immer zu blöd und ich habe es weg gelegt.


    Wieso denn das? Der Zauberberg! - Das Buch, das den Ruhm Manns in Amerika konstituierte - und in Europa eher abschätzig aufgenommen wurde... - Habe es vor längerer Zeit mit Begeisterung gelesen!


    Zitat von "Cosima"

    aber drüber diskutieren immer gerne. :breitgrins:


    Da wär ich auch mit dabei! - Für eine Voll-Lektüre fehlt mir momentan die Zeit, aber so das eine oder andere nochmals zu lesen, das angesprochen wird und dann darüber zu diskutieren, das klingt sehr verlockend!


    Grüsse
    alpha

    Willkommen!


    Klingt so, als wärest ziemlich leselustig - gut so :breitgrins:


    ALLES zu lesen, von dem du hörst! - Ein idealistischer Ansatz und bei Unsterblichkeit auch ein richtiger Ansatz, - aber eben: Eine gewisse Auswahl, Einschränkungen, Präferenzen und Prioritäten zu treffen/setzen ist unumgänglich - und schlussendlich gibt es auch Bücher, die man lieber nicht gelesen hätte, weil die Lektüre wenig bereichernd war. :zwinker:


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Ich danke euch vielmals für eure Hinweise! - Werde mich auf in eine Buchhandlung machen :smile:


    Allerdings scheint es, als wäre mein Lesewunsch ziemlich ausgefallen...


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Da gibt es Romane in der Ich-Form, der klassische Er-Roman, eine "Wir"-Roman hab ich auch mal auftreiben können, aber ein aus der Du Perspektive geschriebener Roman, ist mir noch nicht untergekommen. Wohlgemerkt: Ich möchte eine ganze Geschichte, nicht eine Szene, sondern wirklich ein ganzer Roman, in dem ein Ich, das völlig im Hintergrund steht erzählt, was Du gemacht hast oder eventuell noch, dass nur der Teil des Geschprächs vorliegen wäre, der das Ich zum Du sagt, die Hälfte eines Dialogs also! - Besonders lustig stelle ich es mir vor, wenn das ich nicht zu einem fiktiven Du sprechen würde, sondern zum Leser selbst, allerdings dürfte dies ziemlich abstrakt werden...


    Kennt jemand von euch ein Buch, das in etwa meinem Suchkriterium entsprechen würde? - Oder ist meine Vorstellung absurd, meine Phantasie mit mir durchgegangen?


    Gespannt auf eure Antworten
    grüsst
    alpha

    Zitat von "Manjula"


    alpha: Hesse hat ja hier wieder eine recht radikale Meinung niedergelegt. Man kann Kafka sicher überinterpretieren, aber den Roman ganz ohne eigene Deutungsversuche zu lesen, ist für mich schwer vorstellbar. Und das macht doch auch Spass, oder?


    Natürlich ist Hesses Meinung eine radikale, deshalb habe ich sie auch gepostet. Ja, ich stehe dazu: Ich habe ein Flair für radikale Meinungen, oft habe ich fast das Gefühl, ein Gemisch aus verschiedenen Radikalen Meinungen beschreibe die Welt fast treffender, als eine fein abgewogene, vielschichtige, subtile Meinung. (In der Chemie nennt man das Resonanzstrukturen, falls sich jemand daran erinnert :breitgrins: )


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen,


    weiss nicht, was ihr davon haltet, aber ich fand den Artikel anlässlich des Todestages ziemlich unwürdig, langweilig, nicht viel wert, aber immerhin wurde Mann erwähnt, musste ja fast, aber die Schreiberlinge hätten sich auch was besseres einfallen lassen können


    Im Schatten früher Grösse


    Dieser Artikel ist nicht ganz so langweilig, aber bringt auch wenig Neues zum Vorschein, ausser dem Brief, der aber auch nicht ein völlig neues Licht auf Thomas Mann wirft


    Warum Thomas Mann ein politisches Amt im Kampf gegen den Faschismus ablehnte


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Pius"


    Da unsere Diskussionen vom eigentlichen Thema abzudriften beginnen, wäre ein persönliches Schlußwort zum Roman "Das Schloß" vielleicht nun das richtige. Dann würde diese Diskossionsrunde im "würdigen Rahmen" ausklingen.
    Ich überlasse Euch den Vortritt bzw. warte Eure Ansicht dazu ab.


    Grundsätzlich mag ich es nicht, wenn mir jemand sagt, was ich zu tun habe! Deshalb folge ich der Aufforderung auch nur indirekt und statt einem persönlichen und schlossspezifischen Schlusswort (weiss gar nicht, was das sein soll!) poste ich nochmal ein Zitat - mit fremden Zungen zu sprechen ist manchmal besser, als so zu tun, als hätte man die Aufforderung richtig verstanden. :breitgrins:


    Zitat von "Hermann Hesse"

    [size=12px]
    Kafkas Erzählungen sind nicht Abhandlungen über religiöse, metaphysische oder moralische Probleme, sondern Dichtungen. Wer fähig ist, einen Dichter wirklich zu lesen, nämlich ohne Fragen, ohne intellektuelle oder moralische Resultate zu erwarten, in einfacher Bereitschaft, das aufzunehmen, was der Dichter gibt, dem geben diese Werke in ihrer Sprache jegliche Antwort, die er sich nur wünschen kann. Kafka hat uns weder als Theologe noch als Philosoph etwas zu sagen, sondern einzig als Dichter. Dass seine grossartigen Dichtungen heute Mode geworden sind, dass sie von Menschen gelesen werden, die nicht begabt und nicht gewillt sind, Dichtung aufzunehmen, daran ist er unschuldig.
    [...] Er [Kafka] gibt uns die Träume und Visionen seines einsamen, schweren Lebens, Gleichnisse für seine Erlebnisse, seine Nöte und Beglückungen, und diese Träume und Visionen einzig sind es, die wir bei ihm zu suchen und von ihm anzunehmen haben, nicht die "Deutungen", die diesen Dichtungen von scharfsinnigen Interpereten gegeben werden können. Dieses "Deuten" ist ein Spiel des Intellekts, ein oft ganz hübsches Spiel, gut für kluge aber kunstfremde Leute, die Bücher über Negerplastik oder Zwölftonmusik lesen und schreiben können, aber nie ins Innere eines Kunstwerkes Zugang finden, weil sie am Tor stehen, mit hundert Schlüsseln daran herumprobieren, und gar nicht sehen, dass das Tor ja offen steht[/size]


    Es grüsst
    alpha
    [/quote]