Hallo,
ich bin ja aus gesundheitlichen Gründen zum Wenig-Leser mutiert. Daher weiß ich das nicht so genau.
Hier die Favoriten des DLF:
Hallo,
ich bin ja aus gesundheitlichen Gründen zum Wenig-Leser mutiert. Daher weiß ich das nicht so genau.
Hier die Favoriten des DLF:
Wir haben ein kleines Tippspiel unter drei Sammlern (und Lesern) gemacht, von den 20 Titeln meiner Liste stehen nun 9 auf der endgültigen Liste und damit war ich der Sieger.
Bossong, Scheuer und Stanisic hatten alle auf der Liste. Das sind somit keine Überraschungen. Scheuer habe ich mir aufgrund der starken Leseprobe bereits vor einigen Wochen gekauft. Unbekannt ist mir Poladjan, aber die vielen guten Besprechungen haben mich auch dieses Buch auf meine Liste setzen lassen. Da würde ich mich auf eine Lesung freuen. Köhler habe ich auch drauf gesetzt, das Buch selber habe ich aber im Buchladen schnell wieder zurückgestellt. Da komme ich gar nicht mit zurecht.
Soviel fürs Erste.
Heute wird die Longlist veröffentlicht. Bin schon gespannt.
Zimtläden habe ich auch schon gelesen - die Erinnerung ist verblasst, aber das war ein schönes Leseerlebnis.
Brigitte Kronauer und Peter Hamm sind tot. Beide in Lesungen live erlebt. Kronauers Text (welcher weiß ich nicht mehr) als junger Schüler im Rahmen einer Hausaufgabe (unsachlich) zerlegt.
Peter Hamm hat auf seinem Sterbebett zu Michael Krüger gesagt: "So viele Bücher, und keines kann ich mitnehmen" (nachzulesen in der FAZ).
Bevor es in die Sommerpause geht, heute Abend Ian McEwan in München.
Zwischenbilanz für das erste Halbjahr 2019:
Zahlen für das 1. Halbjahr:
45 besuchte Lesungen (teilweise mit mehr als einem Autor)
105 signierte Bücher (teilweise antiquarisch erworben oder Signatur in Auftrag gegeben)
45 Signaturen im privaten Fotoalbum (jeweils mit Foto des Autors am Tag der Veranstaltung)
kumulierte Zahlen bis zum heutigen Tag:
122 Signaturen im Bildband Ohlbaum
96 Signaturen im Bildband Mangoldt
10 Signaturen im Bildband Wenzel
12 Signaturen im Band "Reden an die Abiturienten"
29 Signaturen im Band "Das erste Buch"
6 Signaturen im Band "Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas"
Gruß, Thomas
Auch wenn DKV und Manesse am Boden liegen, gibt es nach wie vor schön gemachte Ausgaben. In D wird darauf immer noch Wert gelegt. Die Andere Bibliothek hat auch so manches Schätzchen.
Im Juli freue ich mich auf Christoph Hein in Tübingen und Ian McEwan in München. Dann geht es langsam in die Sommerpause.
Wenn ich mal wieder eine abonniere, dann die FAZ. Hat die bestrecherierten Artikel über die eigene Firma (neben dem Handelsblatt). (Ist halt ein Bereich, bei dem ich es wirklich beurteilen kann). Auch im Feuilleton oft sehr gute Artikel.
Ok, vielleicht im nächsten Jahr.
Gerade bin ich auf den Solothurner Literaturtagen in der Schweiz. Sehr schöne Stadt. Gehe dann noch zu Hürlimann.
3 Tage - 3 Lesungen - 3 Buchempfehlungen.
Wolf Wondratschek liest in einer der schönsten Buchhandlungen Deutschlands. Böttger in Bonn. Die Buchhandlung ist ein schmaler langer Schlauch, an beiden Seiten deckenhohe Regale im Altbau, deren obersten Reihen nur mit der Bibliotheksleiter zu erreichen sind. Sortiert eher wie eine Bibliothek, da standen philosophische Klassiker der wichtigsten Autoren fein säuberlich aufgereiht. Dazwischen immer mal wieder der Hinweis auf signierte Exemplare. 5 -6 Klappstühle passen nur in eine Reihe, vorne Wondratschek hinter einem Pult, stehend. Er las aus seinem neuen Sammelsurium "Erde und Papier". Er enthält Reden, Notate, kleine Stücke. Intelligente und erheiternde Lektüre für zwischendurch. Der Nachruf auf Mohammed Ali ist bewegend, die Geschichte eines Mannes, der nie die richtige Frau kennenlernte und daher Wondratschek bat, ihm zu helfen ist erheiternd. Wondratschek halt mit einem Gedicht, der Mann ist heute noch glücklich verheiratet. In der Einleitung erzählt Wondratschek, dass sein Deutschaufsätze am Gymnasium nie benotet wurden, zu außergewöhnlich waren diese. Und so zeichneten diese sein Schriftstellerdasein schon vor. Ob das alles so stimmt, sei mal dahin gestellt.
Jaroslav Rudis - Winterbergs letzte Reise. Lesung in Oberursel vor kleinem Publikum. Unbedingt mal zur Lesung gehen, der Autor liest in (fast) jeder deutschen Stadt. Rudis kann unterhalten, weiß viel über Bier und warum das tschechische Bier in Berlin nicht schmeckt. Der Sound erinnert stellenweise an Thomas Bernhard mit seinen nie enden wollenden Wiederholungen. Dieses Stilelement mag der Autor und es entwickelt sich ein eigener Ton, dieser Eisenbahnfahrt durch die Geschichte Europas. Mit vielen Geschichten.
Hans Traxler ist im Frankfurtern caricatura Museum bis September 2019 eine Ausstellung gewidmet. Gestern die Eröffnung mit dem Zeichner und Autor. "Mama, warum bin ich kein Huhn?" lautet der Titel seiner gerade erschienenen Kindheitserinnerungen im Insel-Verlag. Die Zeit des 2. Weltkriegs spielt hier eine zentrale Rolle. Oder man greife halt zu seinen "Kinderbüchern", der Alpentrilogie. "Sofie mit dem großen Horn" ist einer der Titel. Die kleine Sofie lernt Alphorn. Mit viel Witz erzählt und liebevoll gezeichnet.
Heute bin ich bei Stanisic - Herkunft. Interessant die Zuschauer, die sich für so wichtig halten, dass sie einen reservierten Platz erwarten, alle Reservierungsschilder lesen und doch nicht ihren Namen finden...
Die Lesung selber grossartig. Stanisic weiss zu unterhalten. Und er liest nicht, er erzählt vielmehr und doch steht es dann genauso in seinem Buch. Grosse Kunst was er aus einem Besuch beim Fussbalspiel zwischen Belgrad und Bayern macht. Angeblich sind die Details nicht erfunden, genau recherchiert. Kann man kaum glauben. Und so gibt es manche Abschweifung. Zur Recherche zieht er sich dann in die Unibibliothek zurück. Und da entstehen seine Anekdoten als ihn in der medizinischen Abteilung eine fremde Frau ansprach, welches Buch sie gegen ihre Steissbeinschmerzen konsulieren solle. "Ich denke, ich kann nicht helfen, ich bin Dermatologe." so Stanisic. Oder eben beim Zubettbringen seines Sohnes, wo zuvor Geschichten erfunden werden. Aber die sollen auch bald als Buch erscheinen.
Theresia Walser und Karl-Heinz Ott lesen im Stuttgarter Kammertheater ihr eigenes Theaterstück "Die ganze Welt". Ein Stück in drei Akten mit zwei Paaren, die zwei Wohnungen des gleichen Hauses bewohnen. Im ersten Akt Richard und Regina. Laut Regieanweisung nur zwei Stühle auf der Bühne und die beiden Protagonisten, die sich unterhalten. Vermutlich ein Ehepaar mittleren Alters, die sich nicht mehr allzu viel zu sagen haben, aber doch erstaunlich gut verstehen. Auf Partys geht man nicht mehr, obwohl man eingeladen wird. Aber man wird nur deshalb eingeladen, weil die Gastgeber wissen, dass man absagt, so zumindest die Vermutung des Ehepaars. Früher ist man von den Partys als letzter nach Hause gegangen, wenn man überhaupt gegangen ist und wurde deswegen nicht eingeladen. Heute könne man nicht mehr kommen. Man mache eine Kur, eine "Darmentleerung". Man habe gerade damit angefangen. Im zweiten Akt stehen dann Dolf und Tina aus der unteren Wohnung vor der Tür und es entspannt sich ein spannendes Gespräch. Mit zwei Personen nun etwas schwierig zu lesen, der Name der sprechenden Person muss mitgelesen werden. Die Themen sind vielfältig und so manche Wendung schockiert den Zuschauer. Kinder. Dolf und Tina haben inzwischen fast erwachsende Kinder und man ist etwas neidisch auf das kinderlose Paar Richard und Regina, die immer alle Freiheiten haben, bis dann herauskommt, dass die beiden auch zwei Kinder hatten, beide sind tot. Seitensprünge - Dolf hatte ein Affäre mit Sabine und Tina mit ihrem Zahnarzt und man frotzelt miteinander, ob man denn nicht zu viert in eine . Der dritte Akt wurde dann leider nicht mehr gelesen. Hinterher gab es einige Erläuterungen. Das Stück wurde mündlich am "Küchentisch" entworfen. Die Uraufführung war 2010 im Nationaltheater Mannheim. Interessant auch, dass einige Sätze und Modulationen speziell auf die Schauspielerin der Regina hin (verkörpert durch Irene Kugler) geschrieben wurden. Ein witziges und nachdenklich machendes Stück. Empfehlung.
Hier gibt es ein kleines Video: Die ganze Welt - Nationaltheater Mannheim. Die Lesung fand ich deutlich überzeugender, da sich ganz vieles im Kopf des Zuhörers abspielt und nicht explizit dargestellt wird (z.B. wie Dolf Tina schlägt). Dabei entfaltet der Text noch viel mehr Kraft, wirkt witziger und an einigen Stellen auch beklemmender.
Geht jemand nach Recklinghausen zu Louis Begley?
Les Murray, der große Dichter aus Australien, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Er würde als Anwärter auf den Nobelpreis gehandelt. Ich habe ihn im Mai 2014 in Heidelberg getroffen. "Aus einem See von Strophen" habe ich seinerzeit erworben. Ich werde noch mal reinlesen.
Ich habe nur die Ausschnitte gehört und daher habe ich mich entschieden, das Buch nicht zu kaufen. Aber selbst wenn ich es gelesen hätte, bleibt es ein subjektives Urteil.
Ich gebe dir recht, das kann kein Maßstab für die Bewertung des Werks zu sein. Der Baum als Protagonist überzeugte mich aber nicht.
Ja, Klang der Zeit gehört zu den sehr starken Büchern. Mir geht nur das Gehabe des Autors um seine Signatur gehörig auf die Nerven. Bücher werden nicht signiert, nur Einklebezettelchen.