Beiträge von klassikfreund


    Moin, Moin!


    In der FAZ der Artikel <a href="http://www.faz.net/s/RubE2C6E0BCC2F04DD787CDC274993E94C1/Doc~E517EB1B98B434FB3AAEDFBA1C10A72FB~ATpl~Ecommon~Scontent.html">Zögert nicht, handelt!</a> von Hubert Spiegel, bereits vom Dezember, trotzdem, wie ich finde, summarischer als viele anderen, die nur mit technischen Details aufwarten.


    In der FAZ gab es auch am Wochenende einen sehr guten Artikel über den Sony-Reader. Wenn man das so liest, dann ist das e-book technisch schon brauchbar, doch dann wird noch recht ausführlich über den Kopierschutz sinniert. 6 Kopien darf man sich machen, warum diese Zahl dennoch viel zu klein ist, wird anschaulich beschrieben. Niemand wird sich solche e-books für den fast gleichen Preis wie ein richtiges Buch kaufen.


    Gruß, Thomas

    Kurios! Eigentlich sollte man zuschlagen ...


    Viele Grüße


    Tom


    Wenn Du noch nicht Mitglied bist: die Versandkosten werden extra berechnet und die jährliche Mitgliedsgebühr von 11,- Euro ist auch zu tragen. Dafür bekommt man aber auch eine Einladung zur Frankfurter Buchmesse an den Fachbesuchertagen (Eintritt muss man natürlich selber tragen).


    Gruß, Thomas

    ...und auf dem Foto der Verlagsseite sieht der Einband doch stark nach Leinen aus, auch wenn das nirgends steht. Die Ausgabe scheint von Text und Kommentar her identisch mit der Frankfurter Ausgabe zu sein.


    Es ist schon die Frankfurter Ausgabe, die Suhrkamp demnächst (vergünstigt) herausgibt. Aber im Prospekt (siehe unter Downloads) steht lediglich "Gebunden", das deutet nicht auf Leinen hin. Die Ausgabe der WBG ist die originale lilafarbene Leinenausgabe aus dem Suhrkamp-Verlag (im Vorsatz ist dann noch ein WBG-Vermerk reingedruckt). Wenn man die relativ hässlichen Umschläge abnimmt, hat man eine wunderschöne Ausgabe.


    Gruß, Thomas

    Ich möchte noch die Übersetzungen von Elisabeth Schnack und Ruth Schirmer (Manesse 2008) hinzufügen:


    Übersetzung Schnack:


    An der Bucht
    Sehr früh am Morgen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, und die ganze Crescent-Bucht lag unter weißem Seenebel versteckt. Die großen, mit Buschwald überzogenen Hügel dahinter waren ganz in Nebel gehüllt. Man konnte nicht erkennen, wo sie aufhörten und wo die Koppeln und Bungalows begannen. Die sandige Straße war verschwunden, und auch die Koppeln und Bungalows auf der anderen Seite, und hinter ihnen waren keine weißen, mit rötlichem Gras bedeckten Dünen: nichts war da, was hätte anzeigen können, wo der Strand und wo das Meer war. Starker Tau war gefallen. Das Gras war bläulich. Große Tautropfen hingen an den Büschen und zauderten zitternd; das silbrige, flaumige Wollgras hob sich schlaff auf seinen langen Stielen, und alle Ringelblumen und Nelken in den Bungalowgärten wurden von der Nässe zur Erde gebeugt. Tropfnaß waren die kalten Fuchsien, runde Tauperlen lagen auf den flachen Kapuzinerblättern. Es sah aus, als hätte das Meer in der Dunkelheit lautlos angegriffen und als wäre eine riesige Woge herangerollt - wie weit wohl? Wenn man mitten in der Nacht aufgewacht wäre, hätte man vielleicht einen großen Fisch sehen können, wie er zum Fenster herein- und wieder hinausschnellte ...


    nach Schirmer (2008)
    In der Bucht
    Erste Frühe. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, und die ganze Crescent-Bucht lag unter weißem Seenebel. Die hohen, buschbestandenen Hügel im Hintergrund waren völlig in Dunst eingehüllt. Man konnte nicht sehen, wo sie endeten und die Weiden und Bungalows begannen. Die sandige Straße war verschwunden, und damit die Weiden und Bungalows auf der anderen Seite; man sah keine der weißen Dünen mit dem rötlichen Gras darauf, keine Trennungslinie von Strand und See. Schwerer Tau war gefallen. Das Gras war blau. Dicke Tropfen hingen an den Büschen, bereit hinabzufallen; die silbrigen, flaumigen Palmlilien hingen schlaff von ihren langen Stengeln, und all die Ringelblumen und Nelken in den Gärten der Bungalows waren von der Nässe zur Erde gedrückt. Tropfnaß waren die kalten Fuchsien, runde Tauperlen lagen auf den breiten Blättern der Kapuzinerkresse. Es war, als ob die in der Dunkelheit alles sanft überschwemmt hätte, als ob eine ungeheure Welle alles langsam überspült hätte - nur wie weit? Vielleicht hätte man, wäre man mitten in der Nacht aufgewacht, einen großen Fisch zum Fenster hinein- und wieder hinausschnellen sehen.


    Gruß, Thomas

    Diese Übersetzungen geben einen interessanten Einblick in die Schwierigkeiten einer guten Übersetzung. Ganz schwer zu beurteilen. Auf jeden Fall sind auch die älteren Übersetzungen nicht schlecht, an der ein oder anderen Stelle gefallen sie mir besser, fragt sich halt nur, ob hier die Autorin verbessert wurde oder ob man das wirklich so übersetzen kann.


    So gefällt mir "schwerer Tau" besser als "starker Tau", auch das "Wenn man ... aufgewacht wäre" im letzten Satz ist nicht allzu elegant. Auch toi-toi und Bangalos wirken befremdlich und sind in den anderen Texten einfacher zu verstehen. Die Frage ist halt nur, wie leicht ist der originale Text für einen englischen Muttersprachler zu verstehen.


    Gruß, Thomas

    So, ich habe das dünne Büchlein nun vor mir liegen. Es enthält etliche SW-Abbildungen mit Frauen der Zeit, die natürlich alle wunderschöne lange Kleider tragen.


    Mit Texten kann ich aber leider nicht so recht weiterhelfen. Obwohl zahlreiche Stellen kursiv als Zitat gekennzeichnet sind, werden diese Zitate nicht nachgewiesen, so dass unklar bleibt aus welchem Werk sie stammen. Eine richtig lange Stelle, in der Proust nur über Kleider sinniert, gibt es wohl nicht, es sind lediglich zahlreiche einzelne Sätze zitiert.


    Gruß, Thomas

    Hallo Thomas,


    ich habe mir heute die Haffman Ausgabe bestellt. Ich berichte. Vergleichen kann ich diverse Erzählungen in der Übersetzung von Ursula Grawe und von Heide Steiner.


    Gruß,
    Maria


    Danke. Kann man denn schon vorab herausbekommen aus welchem Jahr die Übersetzungen sind? Sind die jetzt extra angefertigt oder handelt es sich um ein Buch des "alten" Haffmans Verlags?


    Gruß, Thomas

    klassikfreund Thomas,


    ich habe Band 1 und 2 gehört und das hat mir wirklich sehr viel gebracht. Peter Matic liest aber auch hervorragend! Ich werde sicherlich auch die weiteren Bände im nachhinein hören.


    Schöne Grüße
    Maria


    Ich höre jedoch die Lesung von Hahn und Lieck, siehe
    http://www.lengfeldsche.de/index.php/proustcdedition.html


    Verglichen mit Matic würde ich diese Lesung wie folgt bewerten (auf einer 10er-Skala):


    Peter Matic-Lesung:
    Sprecher: 7
    Text: 8 (Rechel-Mertens Übersetzung)
    Preis: 5


    Bernt Hahn / Peter Lieck-Lesung:
    Sprecher: Hahn: 9 Lieck: 7, in Kombination jedoch: 10.
    Text: 10 (überarbeitete Übersetzung)
    Preis: 1


    Ich habe die ersten drei Bände der Matic-Lesung, werde mir aber die weiteren nicht mehr kaufen. Die Hahn/Lieck-Lesung gefällt mir trotz des astronomischen Preises einfach viel besser, die überarbeitete Übersetzung ist an vielen Stellen zudem etwas eleganter, und da ich sonst keine teuren Hobbys habe, gönne ich mir die CDs nach und nach. Die Bände 4 - 7 habe ich inzwischen komplett, die anderen 3 Bände in der Matic-Lesung.


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Ihr schreibt ganz wunderbar über die letzten Seiten von Proust. Ich lese das hier wirklich gerne und erinnere mich an die Lektüre zurück.


    Am Rande: Zur Zeit höre ich Band 4 als Hörbuch und ich muss sagen, dass dieser Band gegenüber der Erstlektüre deutlich gewonnen hat.


    Gruß, Thomas