Beiträge von Hubert

    Hallo Atomium,


    nein, meine Ausgabe hat keinen Kommentar und ich denke es gibt auch keine kommentierte Ausgabe. Schon bei „Manhattan Transfer“ habe ich mir wegen einem möglichen Kommentar neben der englischen, die deutsche und die amerikanische Ausgabe besorgt, - vergeblich. Man muss schon selbst recherchieren. Vielleicht können wir das ja abwechselnd tun?


    Bei der 1. Weltwochenschau geht es nicht um den Spanisch-Amerikanischen Krieg (den habe ich nur im Zusammenhang mit dem in der Wochenschau erwähnten McKinley genannt und weil die USA durch ihren Sieg bei diesem Krieg zur Weltmacht aufgestiegen waren, und sie ihre Weltmachtstellung nun durch weitere Kriege festigen wollen). Im Jahre 1900 als Dos Passos sein USA-Epos beginnen lässt, ist dieser Krieg bereits beendet, aber die USA befinden sich gleichzeitig in zwei anderen Kriegen: zum einen in einem Krieg mit China (darauf deutet ein Zitat in der Weltwochenschau hin: „Nie mehr wird die Zivilisation Shanghai aus der Hand geben. Nie mehr wird die Zivilisation Hongkong räumen. Nie wieder werden die Tore Pekings den Methoden der modernen Menschheit verschlossen sein.“ Aus heutiger Sicht ein sarkastisches Zitat), zum anderen in einem von 1899 bis 1901 dauernden Krieg mit den Philippinen (die Philippinen waren ja spanische Kolonie, aber nach der Niederlage Spaniens gegen die USA wurde diese Kolonie von den USA gekauft, was die philippinische Bevölkerung natürlich zum Aufstand bewog, der allerdings von den USA in einem dreijährigen Guerillakrieg niedergeschlagen wurde). Dieser Krieg wird durch ein Soldatenlied das die ganze Weltwochenschau durchzieht angesprochen: „Denn so mancher ist auf Luzon gefallen .... und auf Mindanao .... und auf Samar ....denn so mancher brave Mann ist auf den Philippinen gefallen und schläft nun in seinem einsamen Grab“.


    Eine Liste der von den USA geführten Kriege in der Zeit von 1898 bis zum 1. Weltkrieg habe ich mal im Thread „Gemeinsames Lesen – Chronik : - Dos Passos „USA“ hinterlegt, da ich denke, dass diese Kriege immer wieder Thema der Weltwochenschauen sind. Außerdem will ich noch einen Link auf die amerikanischen Präsidenten dort hinterlegen. Diese werden ja immer namentlich erwähnt und man kann dann die Wochenschau ungefähr zeitlich einordnen.


    Gruß von Hubert

    Da in den Weltwochenschauen der Romantrilogie USA immer wieder Kriege erwähnt werden, habe ich hier mal einige kriegerische Handlungen der USA in der Zeit von 1898 bis zum 1. Weltkrieg aufgelistet (ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit). In der Weltwochenschau I werden die rot gekennzeichneten Konflikte erwähnt:


    1898 Amerikanisch-Spanischer Krieg wg. Kuba: Folge: Spanien tritt im Vertrag von Paris Puerto-Rico an die USA ab, Kuba wird unabhängig, die USA kaufen die Philippinen für 20 Millionen Dollar.

    1899 Samoa: Briten und Amerikaner kämpfen im Bürgerkrieg auf Samoa gegen Deutsche Soldaten. Folge: Die Monarchie wird auf Samoa abgeschafft. Die Inselgruppe wird zwischen Deutschland und USA aufgeteilt. Deutschland erhält den westlichen Teil (heute West-Samoa), die USA den östlichen Teil, der heute noch immer unter amerikanischer Verwaltung steht. Die Briten zogen sich aus Samoa zurück.
    siehe auch folgenden Link (wg. Deutscher Beteiligung):
    http://www.jaduland.de/kolonien/samoa/index.html

    1899-1901 Philippinen: Die Philippinos lehnten die amerikanische Herrschaft ab, denn sie hatten bereits vor dem Kauf durch die USA von Spanien am 12.6.1898 ihre Unabhängigkeit erklärt. Emilio Aguinaldo und seine Anhänger führten einen Guerillakrieg gegen die Amerikaner. 1902 kapitulierten die letzten Freiheitskämpfer und die USA setzten eine zivile Regierung unter William Howard Taft ein.


    1900 China: in der Flotte gegen den Boxeraufstand stellten die USA den Panzerkreuzer "Newark"; Die USA waren Verbündete der Deutschen, Österreicher, Russen, Japaner, Engländer usw. gegen China.
    Siehe auch folgenden Link:
    http://www.jaduland.de/kolonien/asien/expedition/index.html


    1901-1903 Die USA unterstützen während des „1000-Tage-Krieges“ in Kolumbien eine Separatistenbewegung in der Provinz Panama und im Gegenzug für ihre militärische Hilfeleistung bekommen sie die Zusicherung, durch Panama einen nicht zuletzt ihren imperialen Interessen dienenden Kanal bauen zu dürfen


    1903 Honduras und 1907 und 1912


    1903-1904 Dominikanische Republik


    1903 Syrien


    1903-1914 Panama

    1904-1905 Korea


    1904 Tanger, Marokko


    1904-1905 Korea


    1906 und 1912 Neuerliche US-Invasionen auf Kuba


    1909 nach der ersten Invasion der USA in Nicaragua 1855 folgen weitere 1909, 1912 und 1926 und enden vorerst mit der Einsetzung der Somoza-Dynastie

    1911 China


    1912 Türkei


    1913 Mexiko


    1914 Haiti

    1914-1917 Mexiko


    1915 US-Marines überfallen Haiti und entwenden aus der Nationalbank Haitis 500 000 Dollar; das Geld wird der City Bank übergeben. Die Truppen bleiben bis 1934, als die politische Situation in ihrem Sinne gefestigt war. Das US-installierte Duvalier-Regime herrschte diktatorisch zwischen 1957 und 1986 über die Insel.


    1916 US-Invasion in der Dominikanischen Republik, bis 1924 herrscht das US-Mititär auf der Insel danach ist bis 1955 der „Schakal der Karibik“, Leonidas Trujillo, Präsident des Landes. Nachdem dieser Diktator 10.000 Angehörige der Opposition umbringen ließ, prägte Roosevelt den berühmten Satz „Er mag ein Hurensohn sein, aber es ist unser Hurensohn“.


    1917-1918 Erster Weltkrieg

    Hallo zusammen,


    da sich niemand für lateinamerikanische Musik interessiert und Mercedes Sosa wohl unbekannt ist, versuche ich es mal mit Afrika.


    Wer kennt Miriam Makeba, die Stimme Afrikas oder hat sie vielleicht schon mal live erlebt. Meine Lieblingslieder von ihr sind: Malaika und Pata, pata .


    Oder mögt ihr andere Formen von Weltmusik? Ich meine jetzt aber nicht internationale Popmusik mit Anleihen bei "Musik fremder Völker", sondern wirklich ursprüngliche Musik.


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,


    seit vielen Jahren werden ja überall auf der Welt berühmte Bauwerke zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt. Neuerdings gibt es auch eine Unesco-Liste des mündlichen und immateriellen Welterbes. Nach 2001 wurden jetzt in Paris zum zweitenmal Meisterwerke in diese Liste aufgenommen. Zu den neuernannten 28 Kulturgütern der Menschheit zählt neben der 3000 Jahre alten Guquin-Musik aus China und der türkischen Meddah-Tradition (Epen- und Märchenerzähler) auch das indonesische Marionettentheater Wayang.


    Hallo Kang bondet,


    vielen Dank für Deine ausführlichen und interessanten Erklärungen. Der Gedanke, dass die Figuren des Schattenspiels eine Seele haben, mag für die meisten Europäer tatsächlich fremd sein, für mich persönlich ist das aber durchaus vorstellbar, da ich auch an eine beseelte Natur und an die Heilkraft bestimmter Steine glaube oder daran, dass die Ikonen der christlichen Ostkirchen mehr sind, als nur schöne Heiligenbilder.


    Frage: Wenn der Unesco-Generaldirektor Koichiro Matsuura vom indonesischen Marionettentheater Wayang spricht, meint er dann das Schattenspiel Wayang kulit, oder gibt es noch eine andere Form?


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,


    auch ich habe begonnen und auch ich bin noch nicht sehr weit, vor allem deshalb weil ich mich gleich bei der ersten Weltwochenschau zu sehr mit dem historischen Hintergrund beschäftige:


    also das Buch beginnt am 30. November 1900 (Oscar Wilde stirbt 46-jährig in Paris); unter ihrem 25. Präsidenten, William McKinley (1843 – 1901) hat sich die USA durch ihren Sieg 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg als Weltmacht etabliert und befindet sich im Krieg mit den Philippinen, der von 1899 bis 1901 dauert. Mancher Amerikaner findet sein Grab auf einer der philippinischen Inseln Luzon, Mindanao und Samar. Schnitt: Kamera-Auge (?). Schnitt: Fainy McCreary lebt in Middletown. Als seine Mutter stirbt kommt er zu seinem Onkel Tim O’Hara nach Chicago. Schnitt: Kamera-Auge (?)


    Erstaunliche Erkenntnis meiner Recherchen: Allein in den Jahren zwischen 1898 und 1912 hat die USA mehr als 20 (in Worten: mehr als zwanzig) Kriege geführt.


    Gruß von Hubert

    Hallo Atomium,


    einen neuen Thread für dieses Thema anzufangen war eine gute Idee. Der Begriff Kurzgeschichte ist ja nicht ganz eindeutig, manche verstehen darunter nur die im angelsächsischen Sprachraum erfundenen und dort häufigen „short stories“, andere bezeichnen auch allgemein jede kürzere Erzählung so.


    Bei den „short stories“ ging es mir auch lange so wie Ingrid, mir fehlte da oft der Schluß. Aber da Kurzgeschichten zum Sprachen lernen ideal sind, habe ich immer wieder welche gelesen (z.B. die bei dtv erschienenen zweisprachigen TB wie „Moderne italienische Kurzgeschichten“ oder „Argentinische Kurzgeschichten spanisch/deutsch usw) Bis ich dahinter kam, dass der oft offene Schluß gewollt ist und einem zum Nachdenken zwingt und seither lese ich wie Du mit Begeisterung „short stories“, und unterwegs auf Reisen sind sie wirklich ideal.


    Du hast geschrieben:
    Mit Kurzgeschichten kann man neue Autoren entdecken


    Nun, das kann man mit Romanen auch, eigentlich mit jeder Literaturgattung, aber, wie Sandhofer schon bemerkte, nicht jeder gute Schreiber von Kurzgeschichten schreibt auch gute Romane und umgekehrt.


    Ansonsten kann ich mich nur Sandhofer anschliessen:
    Joyce „Dubliner“ gehören für mich zum Besten auf diesem Gebiet, außerdem: Böll (z.B. „Wanderer, kommst Du nach ...“), Faulkner, Hemingway,


    und dann noch die Kurzgeschichten von Wolfgang Borchert, der mit 26 Jahren starb und anscheinend wusste, dass er keine Zeit hat, große Romane zu schreiben und seine Verzweiflung aber auch seine Lebenslust in den für mich besten deutschsprachigen Kurzgeschichten festgehalten hat und noch zu erwähnen Ilse Aichinger, die z.B. mit ihrer „Spiegelgeschichte“ den Preis der Gruppe 47 gewann.


    Und international: die Neuseeländerin Katherine Mansfield, die als Erfinderin der „short stories“ gilt , wilde Jahre in London verbrachte und mit 34 Jahren starb, der Russe Anton Cechov und der Italiener Luigi Pirandello.


    Steffi
    Hallo Steffi, von Francis Scott Fitzgerald kenne ich nur “Der große Gatsby“. Sind seine Kurzgeschichten im gleichen Stil? Jane Mansfield, kenne ich nur als sehr blonde Schauspielerin, wusste gar nicht, dass die auch schreibt, oder hast Du die jetzt mit der o.a. Katherine verwechselt?


    @eRDe
    Hallo Ralph, Borges, sind das nicht eher philosoph. Erzählungen und Parabeln als typische „short stories“ und ich glaube ich habe das schon mal gefragt: Welche würdest Du empfehlen?


    Grüße von Hubert

    John Dos Passos wurde am 14. Jan. 1896 als Sohn einen Rechtsanwalts in Chicago geboren. Seine Jugend verbrachte er zum Teil in Mexiko und Europa. Von 1912 bis 1916 Studium an der Harvard University. Seine Eindrücke als Sanitäter auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges ließen John Dos Passos zum Pazifisten werden.


    1921 erschien „Drei Soldaten“, das als erster bedeutender Kriegsroman der amerikanischen Moderne gilt.


    1925 wurde Dos Passos mit „Manhattan Transfer“ und dem darin angewandten revolutionären, vom Film übernommenen Erzählverfahren bahnbrechend für die literarische Moderne.


    Diese Schreib-Technik hat Dos Passos in der USA-Trilogie weiterentwickelt:


    1930 erschien: „Der 42. Breitengrad“


    1932 erschien: „Neunzehnhundertneunzehn“


    1936 erschien: „Die Hochfinanz“


    Strukturell ist die Trilogie aus verschiedenen, scharf voneinander abgesetzten Textarten aufgebaut:


    1. den „Biographien“, in denen wichtige Personen dargestellt werden,


    2. dem „Kamera-Auge“, das insgesamt in 51 Folgen von der Sicht- und Erlebnisweise des Autors berichtet und


    3. der „Weltwochenschau“ die in 68 Folgen Zitate aus den Medien bringt.


    Die Integration dieser montierten Einzelteile zu einem Gesamtbild wird dem Leser überlassen.


    1961 erscheint der Roman „Jahrhundertmitte“, der als Höhepunkt von Dos Passos Spätwerk gilt.


    John Dos Passos starb am 28. Sept. 1970 in Balitmore. Sein Gesamtwerk umfasst mehr als 20 Romane, dazu Reiseberichte, Essaysammlungen, Dramen und lyrische Werke.

    Hallo zusammen,


    wie besprochen, habe ich jetzt den Thread zu "Dos Passos" verschoben und damit die Leserunde gestartet. Gerade hab ich schon mal in der Trilogie geschnuppert, das ganze scheint mir doch noch mehr strukturiert zu sein als "Manhattan Transfer", aber richtig zu lesen beginnen, werde ich erst Montag oder Dienstag Abend.


    Einen kurzen Eintrag habe ich im Forum "Gemeinsames Lesen - Chronik" auch schon gemacht, der kann natürlich noch durch Links oder Bilder oder weitere Informationen von Euch ergänzt werden.


    Nun wünsche ich viel Spaß und Freude und Erkenntnis beim Lesen


    Hubert

    Hallo Steffi,


    du hast geschrieben:
    Meine Erläuterungen geben "Ketzer" als Antwort - für mich bedeutet das aber eine Beschränkung auf die Religion, ich hatte das mehr allgemein gesehen. Sind einfach meine Erläuterungen schlecht ?


    Meine Erläuterungen erklären zu den Ketzern folgendes:
    "Um Dantes Behandlung der Ketzer zu verstehen, muß man sich von den Vorstellungen moderner Toleranz freimachen und bedenken, daß für das Mittelalter die Ketzer als Leugner Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zugleich Empörer gegen die sittliche Weltordnung und gegen die menschliche Gesellschaft waren, die sich mit der Christenheit deckte."


    Der Begriff "Ketzer" ist also nicht auf die Religion beschränkt, d.h. Deine Gedanken waren durchaus richtig und die Erläuterungen nicht falsch, aber vielleicht nicht deutlich genug.



    Gruß von Hubert



    Hallo zusammen,


    hoffentlich seid Ihr mir nicht böse, wenn ich mich als „Nichtmitleser“ zu Wort melde. Aber vielleicht kann ich etwas zu der zum 1. Gesang aufgetauchten Frage nach der Begegnung mit den drei wilden Tieren beitragen (Gerade der 1. Gesang ist ja quasi als Einleitung des gesamten Werkes zu sehen und sollte schon richtig verstanden sein.)


    Maria hatte gepostet:
    3 Tiere hindern ihn, ein Luchs (Laster: Sinneslust), ein Löwe (Laster: Hochmut) und eine Wölfin (Laster: Habsucht). Wobei für Dante die Habsucht am schlimmsten ist, deswegen wird die Wölfin auch als häßlichstes Tier beschrieben.


    Steffi hatte gepostet
    In meiner Übersetzung ists ein Pardel (=Leopard) mit buntgeflecktem Fell !


    Bei Dante selbst steht: „Ed ecco, quasi al cominciar dell'erta, una lonza leggiera e presta molto, che di pel maculato era coverta;


    und im Wörterbuch heißt es: lon·za [-¯-] f GASTR Lendenstück n


    (Luchs = lince; Panther = pantera; Leopard = leopardo kommen aber bei Dante nicht vor)


    Dante sieht also einen Teil eines Tieres (Lendenstück) mit buntgeflecktem Fell und das könnte zunächst mal, sowohl ein Luchs als auch ein Leopard sein, aber natürlich auch ein Rehkitz oder ein Wildschweinfrischling.


    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Dante hier auf Jeremias Kap. 5 anspielt (die Ziffern bezeichnen den Vers):


    1Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut und merkt auf und sucht auf den Straßen der Stadt, ob ihr jemand findet, der Recht übt und auf Wahrheit hält, so will ich ihr gnädig sein. 2Und wenn sie auch sprechen: Bei dem lebendigen Gott!, so schwören sie doch falsch. 3HERR, deine Augen sehen auf Wahrhaftigkeit. Du schlägst sie, aber sie fühlen's nicht; du machst fast ein Ende mit ihnen, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein Angesicht, härter als ein Fels, und wollen sich nicht bekehren. 4Ich aber dachte: Wohlan, es sind arme, unverständige Leute und wissen nicht um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht. 5Ich will zu den Großen gehen und mit ihnen reden; die werden um des HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie alle haben das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen. 6Darum wird sie auch der Löwe aus dem Walde zerreißen, und der Wolf aus der Steppe wird sie verderben, und der Panther wird um ihre Städte lauern; alle, die von da herausgehen, werden zerfleischt. Denn ihrer Sünden sind zu viele, und sie bleiben in ihrem Ungehorsam.


    Und dann kann eigentlich nur der Panther gemeint sein und der „Panther Panthera pardus“ kommt ja nicht nur als „schwarzer Panther“ oder mit weißem Fell (Schneeleopard) vor, sondern vor allem mit geflecktem Fell (Leopard). Übersetzungen, die hier den Luchs sehen, verkennen m. M. nach, dass Dante bereits im ersten Gesang seine Dichtung sowohl in der Antike (es folgt das Erscheinen Vergils) als auch in der Heiligen Schrift verankert hat (und durch Verknüpfung von Bibel und Antike die Renaissance begründet).



    Auch die allegorische Bedeutung der drei Tiere wird verschieden kommentiert. z.B.:


    Panther = Sinneslust; Löwe = Hochmut; Wölfin = Habsucht oder
    Panther = Falschheit; Löwe = Gewalt; Wölfin = Begierde oder
    Panther = das guelfische Florenz; Löwe = das Florenz bedrohende Frankreich; Wölfin = Kurie


    Welche Deutung ist richtig? Ich denke alle diese Deutungen durchdringen einander, im Panther steckt ebenso die Sinneslust, wie die Falschheit und die Wendigkeit der florentinischen Partei, im Löwen der Hochmut und die Gewalttätigkeit sowie die politische Gefahr der franz. Fremdherrschaft und in der Wölfin sieht Dante nicht nur Habgier oder Gier im allgemeinen, sondern auch das Laster der entarteten Kirche.


    Gruß von Hubert

    Hallo Judith,


    zunächst herzlich willkommen, hier im Klassikerforum. Deine Frage, ob die Beziehung von Simone de Beauvoir zu Sartre wirklich so erfüllend war, ist natürlich absolut berechtigt. Ich denke sie war es nicht, im Gegenteil. Ob eine „normale“ Beziehung (aber welche Beziehung ist das schon?) ihr Weltbild verändert hätte? Wir wissen es natürlich nicht, aber ich kann mir das gut vorstellen, und – was ist dann ihr Weltbild noch wert? Zu Sartre: Ich persönlich mag „Weltverbesserer“ nicht, die im eigenen zwischenmenschlichen Bereich so viel zu verbessern hätten, aber dazu nicht in der Lage sind.


    Liebe Grüße von Hubert

    Hallo zusammen,


    schön, dass sich unsere Leserunde so schnell verdoppelt hat. Also ab Montag geht’s los.


    Emma
    Hallo Emma,
    toll, dass es so schnell mit einer gemeinsamen Leserunde klappt.


    Atomium
    Hallo und herzlich willkommen bei uns im Klassikerforum und ganz besonders bei der DosPassos-Runde. Da wir sicher nicht so schnell lesen, kannst Du natürlich auch etwas später einsteigen, aber die USA-Trilogie ist sicher auch in jeder besseren Leihbücherei vorhanden, so dass Du, wenn es am Samstag nicht klappt, das Buch auch ausleihen kannst, bis das bestellte da ist.


    Grüße von Hubert .

    Hallo zusammen,


    In der Diskussion war mal die Frage aufgetaucht, ob der echte Sorbas, wenn er den Roman der seinen Namen trägt, gelesen hätte, eher stolz oder eher ärgerlich gewesen wäre. Ich habe dazu jetzt einen interessanten Link gefunden, der einige Informationen über den 1870 in einem mazedonischen Fischerdorf geborenen und 1942 in Skopje gestorbenen Georgios Sorbas (dem Freund von Kazantzakis und historischen Vorbild von Alexis) enthält (z.B. spielte der historische Sorbas kein Santouri, sondern Bouzouki) und darüber hinaus die Einstellung von Sorbas Nachkommen zu Kazantzakis’ Roman:


    http://www.alexis-zorbas.de/Ge…rbas/georgios_sorbas.html


    Ich will die Eingangsfrage nochmals neu formulieren: Was gläubt ihr, ist der Protest der Sorbas-Kinder berechtigt oder nicht? Darf ein Schriftsteller einen Roman schreiben indem er seine Freunde so offen darstellt? Hätte man den Roman unter Berufung auf Sorbas Persönlichkeitsrechte stoppen lassen können/sollen?


    Ich bin gespannt auf eure (nimue, Ingrid, Polly, Lucien aber auch stille Mitleser oder Nichtmitleser) Meinung


    Hubert

    hey<eine forum wo jeder seine eigenen gedichte oder kleine geschichten veröffentlichen kann fande ich nicht gut weil dann ware es kein klassikerforum mehr!.


    xy alias Hubert


    PS: Davon abgesehen, gibt es bereits genug Foren für eigene Gedichte, Erzählungen u.a.

    Hallo Stefan,


    das klingt ja spannend, habt ihr die Ergebnisse des Projekts eigentlich veröffentlicht?


    Vielleicht wäre es ja mal interessant, Büchners Lenz und etwas von Lenz zusammen hier im Forum zu lesen? Wenn Du willst kannst Du gerne einen Lesevorschlag in dieser Richtung machen.


    Gruß von Hubert

    Hallo Sandhofer,


    das passt mir sehr gut so. Ich habe jetzt mal unverbindlich die 46. KW als Lesebeginn für den 1. Band der Trilogie für mich vorgesehen. Ich denke das wird eine spannende Leserunde.


    Gruß von Hubert

    Hallo Markus,


    sorry, keineswegs wollte ich Dich unter Druck setzen. Das Klassikerforum soll den Spaß beim Lesen steigern, keineswegs will es Stress erzeugen. Also Du kannst heimlich oder offiziell an einer Leserunde teilnehmen, durchhalten oder abbrechen, alles ganz wie es Dir beliebt, keiner blamiert sich oder wird schief angesehen, wenn er warum auch immer eine Leserunde abbricht.


    Und wenn einem nichts Gescheites einfällt, kann man auch etwas Belangloses oder überhaupt nichts posten. Die Postings zu den Leserunden werden im übrigen nicht benotet. :zwinker: Wenn Du also irgendwie, irgendwo, irgendwann mitlesen willst, tue es, und zwar in dem Dir genehmen Umfang, wenn nicht lass es einfach sein. Aber mach Dir bitte keinen Stress.


    Schönen Resturlaub und viel Lesespaß


    Hubert