Beiträge von Hubert


    Hallo Hubert,


    liest du das Buch zeitnah? Berichte bitte.


    Grüße von
    Maria


    Hallo Maria,


    bei meinem momentanen Lesetempo werde ich wenn das Buch erscheint vermutlich noch mit dem Milchmann Tewje beschäftigt sein und drei Tage nach Erscheinen des Romans beginnt schon die Leserunde zur „Kartause von Parma“, so dass es vermutlich mit zeitnahem Lesen nichts wird. Aber ich versuche bei Walser immer zeitnah eine Lesung zu besuchen, was meistens klappt und dann werde ich zumindest erste Eindrücke hier berichten.


    LG


    Hubert


    Dankbar wäre ich aber zum Beispiel auch, wenn jemand zum Beispiel Downloadmöglichkeiten oder ähnliches zu Theaterstücken im Internet kennte - mir ist das noch nie über den Weg gelaufen.


    Unter folgendem Link kannst Du die Theateraufführungen vom Odyssee Theater zu Faust I und II von Johann Wolfgang von Goethe als Open Source HDTV kostenlos downloaden:
    http://www.areadvd.de/news/200…4/03042006001_Faust.shtml


    Daneben gibst noch den „Jedermann“, „Ein idealer Gatte“ von Wilde und ein Stück von Nestroy. Ich hab’s selbst noch nicht versucht. Vielleicht kannst Du ja mal von der Qualität hier berichten.


    Nimmt die Intensität der Lektüre mit zunehmendem Alter ab?


    Wie geht euch das? Habt ihr auch mit 40, 50, 60 Lektüreoffenbarungen,


    Hallo Christian,


    wie es mir mit 60 geht, kann ich Dir noch nicht sagen, so alt bin ich ja noch nicht.


    Ob die Intensität der Lektüre mit zunehmendem Alter abnimmt? – Nein bei mir nimmt sie zu! Mir geht es ähnlich wie Jaqui, obwohl ich so jung auch wieder nicht bin. Zwei Gründe fallen mir spontan ein, warum ich heute intensiver lese als früher:


    1.) Ich lese nicht mehr so viel.
    2.) Ich wähle meine Lektüre sorgfältiger aus.

    Hallo Steffi,
    hallo Bluebell,


    dass die Bewertung von Kafkas Erzählungen unterschiedlich ausfallen würde hatte ich schon geahnt, aber manche Bewertungen sind ja gerade entgegengesetzt: So wird die „Strafkolonie“ von Bluebell auf Platz 1 und von mir auf Platz 6 gesetzt und den „Bericht ….“ sehe ich auf Platz 1, Steffi aber auf Platz 6, - umso erstaunlicher, dass wir alle Drei das „Urteil“ auf Platz 2 sehen.


    Ich habe mal ein zusammenfassendes Ranking erstellt und dabei pro 1. Platz sechs Punkte, pro 2. Platz fünf Punkte usw. vergeben. Das ergibt folgendes Gesamtbild:


    1. Das Urteil (15 Punkte)


    2. Die Verwandlung (12 Punkte)


    3. In der Strafkolonie (11 Punkte)


    4. Ein Bericht für eine Akademie (10 Punkte)


    5. Ein Hungerkünstler (8 Punkte)


    6. Ein Landarzt (7 Punkte)


    Fazit: Nicht jede Erzählung gefällt allen gleich gut, aber letztendlich hat Kafka für Jede/n etwas zu bieten!

    Weiss ich nicht. Er schreibt auf FB, dass er das als Feedaback bekommt: "Giesbert Damaschke, du bist aus diesem Forum verbannt! Dein Bann wird nie ablaufen". Daher der Verdacht auf einen Hack.


    Huch, ich komm ja wieder rein! Ähnlich wie Giesbert hatte ich auch an Pfingsten, ich wollte gerade einen Beitrag von Lost beantworten, die Meldung erhalten: „Hubert, du bist aus diesem Forum verbannt! Dein Bann wird nie ablaufen.“


    Nicht für den Bruchteil einer Sekunde habe ich an Hacker gedacht!


    :breitgrins:


    Ich!


    Warum: Seit ungefähr20 Jahren kaufe ich jede Neuerscheinung (meist ungesehen) von Martin Walser, wenn möglich die Erstauflage. Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede (die kann man imo nur vermeiden wenn man auf Konsalik-Niveau schreibt), aber bereut habe ich bisher noch keinen Kauf.


    LG


    Hubert


    PS: Das ältere Werk von Walser habe ich natürlich nachgekauft, aber meistens nicht die Erstauflage, manches sogar nur als Taschenbuch, aber auch Taschenbücher signiert Walser, im Gegensatz zu Grass, der nur noch gebundene Bücher signiert.


    Wenn wir durch sind, könnten wir ja zum Spaß jeder eine persönliche Reihung posten und vergleichen, wer womit wie viel oder wie wenig anfangen konnte! :smile:


    Hallo zusammen,


    nachdem ich schon mindestens fünfmal ungestellt habe sieht meine Reihenfolge im Moment so aus:


    1. Ein Bericht für eine Akademie


    2. Das Urteil


    3. Ein Hungerkünstler


    4. Ein Landarzt


    5. Die Verwandlung

    6. In der Strafkolonie


    Kann aber gut sein, dass ich nochmals umwerfe.


    Überrascht hat mich wie unterschiedlich diese sechs Erzählungen sind. Ich hatte ja von diesen Erzählungen bisher nur „Die Verwandlung“ gelesen und „Ein Bericht für eine Akademie“ kannte ich vom Theater. Ansonsten habe ich mich bei Kafka eigentlich immer nur mit dem „Schloss“ und dem „Prozess“ beschäftigt, das allerdings intensiv. Aber jetzt denke ich, dass die Erzählungen wichtiger sind als diese Romanfragmente.


    Jedenfalls bin ich gespannt auf euer Ranking!


    Liebe Grüße


    Hubert

    Hallo Tom



    Der Roman wurde 1891 veröffentlicht, also in einer Zeit, in der die Literatur des sog. bürgerlichen Realismus überholt war. Zur Erinnerung: 1890 schrieb Hamsun „Hunger“, einen großartigen Roman über ein verzweifeltes Künstlerleben in der Großstadt; ....... Zola verbreitete sich über relevante soziale Konflikte .........Fontane hingegen kramt eine olle Kamelle aus – und verlegt die Handlung auch noch in weltfremde Adelskreise aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Weniger zeitgemäß vorzugehen ist fast schon nicht mehr möglich.


    Euch allen frohe Pfingsten!


    Tom



    Fontane gehört ja gerade nicht zum bürgerlichen Realismus, er schreibt ja nicht über das Bürgertum, sondern immer über gehobenere Kreise, obwohl ich mir natürlich wünschen würde auch mal einen bürgerlichen Roman von Fontane zu lesen, - aber dafür haben wir ja Zola, also gut, dass es beide gibt und wir nach Lust und Laune mal einen Roman von Fontane und dann wieder einen von Zola lesen können, so wird es jedenfalls mir nicht langweilig.


    Auch von mir, die besten Wünsche für ein schönes Pfingstwochenende


    LG


    Hubert

    Hi André,


    empfehlenswert von Fontane: Der Stechlin - ein Roman wie ein ruhiger, träge dahinfließender Strom.
    Tom


    Hallo André,


    Toms Vorschlag den „Stechlin“ zu lesen ist imo ein guter Vorschlag. Eine andere Möglichkeit wäre, nachdem Du jetzt zwei Ehebruchsromane von Fontane kennst (Effi Briest und Unwiederbringlich) auch noch die anderen zwei Ehebruchsromane (L’Adultera und Graf Petöfy) von ihm zu lesen

    Nun fällt mir doch eine Erklärung ein. Vielleicht ist das alles Teil des Fontane-„Spiels“, dessen oberste Regel lautet: Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Nimm Effi Briest: Fontane manipuliert den Leser ständig in Bezug auf die Wahrnehmung der Titelfigur. .......
    Wenn wir uns nun Christine und Helmuth Holk ansehen, so werden wir als Leser auch frühzeitig manipuliert durch den von Dir, Hubert, festgehalten Passus. Warum das geschieht? Vielleicht um Holks Verhalten in Dänemark zunächst einmal wie das eines moralischen Lumpen aussehen zu lassen. Nur langsam, Stück für Stück lernen wir die wahren Gefühlsdefizite des Grafen und seine Einstellung gegenüber der bigotten Gattin kennen. Können wir ihn deshalb besser verstehen? Ich nicht, denn klar scheint mir, dass er immer wusste, worauf er sich einließ, als er Christine das Jawort gab. Insofern bleibt der Leser, wie bei Effi, im Zwiespalt zwischen Ablehnung und Verständnis - und das könnte Fontane beabsichtigt haben.


    Danke, Tom, für diese schöne Erklärung, ich stand hier selbst vor einem Rätsel, aber Du hast es imo glaubwürdig gelöst. :klatschen:


    LG


    Hubert

    Scholem Alejchem ist das Pseudonym des jüdischen Schriftstellers Scholem Rabinowitsch und bedeutet „Friede sei mit euch!“. In seinen Büchern beschreibt Scholem Alejchem das Leben der osteuropäischen Juden. Sein bekanntestes Werk „Tewje der Milchmann“ spielt um das Jahr 1905, also kurz vor der Russischen Revolution, in einem kleinen Dorf, wo Tewje zusammen mit seiner Frau und seinen sieben Töchtern lebt. Das Buch bildet die literarische Vorlage für das Musical „Anatevka“.


    Den ersten Mitleser habe ich bereits in einer Wette gewonnen, weitere MitleserInnen sind herzlich willkommen..


    Vielen Dank für diese Spuren. Hilf mir bitte auf die Sprünge: Was ist daran bedeutsam?


    Hallo Tom,


    die Antwort auf diese Frage will ich Dir nicht schuldig bleiben:


    Zunächst erscheinen diese Spuren nicht bedeutsam. Ob sie es dennoch sind hängt davon ab, warum man Fontane liest. Ich z.B. lese Fontanes „Unwiederbringlich“ nicht wegen der geschichtlichen Begebenheiten und schon gar nicht wegen der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen zwei Adligen. Davon kann man auch heute noch in der Regenbogenpresse genug bekommen, was mich aber nicht interessiert. Natürlich schreibt Fontane intensiver als besagte Blätter, aber unglückliche Liebesgeschichten habe ich schon selbst genug erlebt und da kann wiederum Fontane nicht mithalten.


    Was mich an Fontane interessiert ist also nicht das WAS, sondern das WIE, wie beschreibt er solche Geschichten, welche Spuren legt er, und quasi Thomas Mann vor weg nehmend, welche Leitmotive gibt es?


    Was ich meine will ich an einem Beispiel erläutern:
    Das in meinem Beitrag vom 4. Juni als dritte Spur erwähnte Rabengedicht, führt meiner Meinung nach zum Gedicht „Die Brücke am Tay“ und von da zu Macbeth ist der Weg ja bekannt und wenn später, wie von Dir auch geschrieben Lady Macbeth auftaucht, haben wir ein Leitmotiv und dieses durch den weiteren Roman zu verfolgen macht mir Freude, - deshalb, wegen dieser Freude beim Lesen liebe ich Fontane


    LG


    Hubert

    Hallo Bluebell,
    hallo Steffi!



    Ganz spontan gebrainstormt: Das Schwache, Unerwünschte, Krankhafte, Lästige verschwindet ("wird verschwunden") und das Kräftige, Schöne, Gesunde dehnt sich sofort in den freigewordenen Platz hinein.
    Möglich, dass Kafka (fälschlicherweise) ein ähnliches Schicksal für sich selbst vorausgeahnt hat!?


    Ich habe lange nachgedacht, die Zeit hattest Du ja nicht, Bluebell, trotzdem - wenn ich meine Frage selbst beantwortet hätte, wäre die Antwort genau so, zum Teil sicher auch wortwörtlich so ausgefallen, also: Hut ab!


    LG


    Hubert

    Hallo zusammen,


    etwas hatte ich noch bei meinem letzten Beitrag vergessen. Imo gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Schluss vom „Hungerkünstler“ und der „Verwandlung.“. Seht ihr das auch so, und wie ist das zu interpretieren?


    Bei der „Verwandlung“ heißt der letzte Satz, nachdem der verhungerte Gregor Samsa entsorgt war und die Restfamilie vom Familienausflug zurückkehrte: „ … als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und ihren jungen Körper dehnte.“


    Als der Hungerkünstler samt dem Stroh entsorgt ist, gibt man einen jungen Panther in den Käfig. „… dieser edle, mit allem Nötigen bis knapp zum Zerreißen ausgestattete Körper, …“.