oder wie Tewje zum Milchmann wurde. Das erste Kapitel ist imo noch nicht Teil des Musicals „Anatevka“, aber Musiktheater kann ja als dramatisches Werk nie einen ganzen Roman sondern immer nur einen Teil oder einen Aspekt eines epischen Werkes wiedergeben. Tewje, erzählt (die erste Überraschung: ich habe nämlich immer gedacht es wäre ein Briefroman, aber „Wenn einem der Haupttreffer beschert ist, hört Ihr, Reb Scholem-Alejchem, so ….“, so der Romanbeginn) dem Schriftsteller Scholem Alejchem Episoden aus seinem Leben und der hört nur zu. In der ersten Episode rettet Tewje zwei weibliche Sommerfrischler aus Kiew (Jehupez), die den Sommer in Bojberik, dem Kaff in dem Tewje lebt, verbringen, aus der „Wildnis“ (man könnte auch sagen, diese haben sich beim Wandern übernommen und sind zu faul heim zu laufen) und wird dafür fürstlich belohnt. Eigentlich ist das die Vorgeschichte, den erst jetzt kann sich Tewje zwei Milchkühe leisten und ist Tewje der Milchmann.
eine gemütliche Leserunde käme mir sehr entgegenn
Hallo finsbury,
unter einer gemütlichen Leserunde hatte ich mir eigentlich nicht vorgestellt, dass Du in einem Rutsch mehr als ein Drittel des Buches durchliest (Drei von acht Kapiteln) und wäre Dir dankbar, wenn Du einen Gang zurückschalten könntest. Ich habe am Donnerstag das erste Kapitel gelesen (in der Manesse-Ausgabe, die aber seither verschwunden ist), am Freitag war ich auf einer Geburtstagsfeier, so dass am Samstag Erholung angesagt war und hatte jetzt am Sonntag Mühe zu Dir aufzuschließen).
Dass Tewje ein Nachfahr des biblischen Hiobs ist, drängt sich direkt am Anfang auf.
Die Nachbarschaft zu Hiob drängt sich mir, obwohl in der Sekundärliteratur mehrfach erwähnt, nicht auf. Hiob war imo, ich habe das jetzt aber nicht nachgelesen, ein reicher von Gott bevorzugter Typ, der erst nachdem der Teufel mit Gott gewettet hatte (also Vorbild für Goethes Faust), von Gott versucht wurde, während Tewje als armer Schlucker beginnt, der vorübergehend zu Wohlstand? kommt.