Beiträge von Hubert

    Moin zurück,


    zu denen gehöre ich auch. Das liegt zum einen daran, dass die die Sortierung der Bücher in Buchhandlungen unbrauchbar ist (mein Favorit ist die Sortierung nach Farben :roll:). Zum anderen stört mich, dass die so entsetzlich viel Plunder im Sortiment haben. ....
    Jedenfalls kaufe ich die meisten Bücher über booklooker oder e-bay,


    Zwar habe ich noch nie bei booklooker oder e-bay gekauft aber reingeschaut habe ich da auch schon mal und wenn ich mich richtig erinnere, sind die Bücher da auch nicht nach Farbe sortiert – :grmpf: :breitgrins:


    Und bei einer persönlichen Untersuchung von mir, wo es mehr Plunder gibt, bei e-bay oder im Buchhandel, ging eindeutig e-bay als Sieger hervor!


    Die Bücher, die ich kaufe, sind MIT Porto immer noch um 50 bis 70% billiger als die im Buchhandel angebotenen. Ohne Kreditkarte. Mit Banküberweisung. Hatte noch nie Probleme. Lieferungen landen im Briefkasten. Ich möchte das Internet nicht missen, das diese Komfortabilität ermöglicht. Schon kurios, wie man eine Sache so unterschiedlich erleben und handhaben kann.


    Hallo Markus,


    Du irrst Dich, wenn Du meinst wir erleben eine Sache unterschiedlich – Nein, hier wird wieder einmal, wie so oft im Klassikerforum, über unterschiedliche Dinge diskutiert, als sei der Kauf von gebrauchten Büchern das gleiche als der Kauf von neuen Büchern, oder sogar dieselbe Sache. Beim Eingangsposting zu diesem Thread ging es um den Niedergang des amerikanischen Buchhandels und den Schluss, dass das nun auch dem deutschen Buchhandel blüht. Giesbert hat schon darauf hingewiesen, dass wegen der Buchpreisbindung, der Buchhandel in Deutschland davor geschützt ist und Dein Kauf von gebrauchten Büchern im Internet, den nur gebrauchte Bücher können wegen dieser Buchpreisbindung billiger sein, schadet dem Buchhandel in keiner Weise. Davon abgesehen würde ich niemals 30% bis 50% des Neupreises für ein gebrauchtes Buch, das auch noch im Buchhandel erhältlich ist, ausgeben. Imo ist ein solches Buch € 1,00 wert und keinen Cent mehr. Und nach dem Kauf eines Buches auch noch eine Banküberweisung tätigen zu müssen, ich denke, da würde ich lieber das Bücher kaufen sein lassen zumal ich mir noch zu Zeiten als es noch kein Internet gab, einen Vorrat an Büchern zugelegt habe, den ich auch nicht auslesen kann, wenn ich 110 Jahre alt werde.


    Gruß


    Hubert

    Tewje und Scholem-Alejchem haben sich lange Zeit nicht gesehen. Wir erfahren, dass Tewje gar nicht ins Heilige Land gefahren ist, - der Grund: sein ältester Schwiegersohn, der Flickschneider Motel Kamisol fing zu hüsteln an, keine Ziegenmilch und keine Schokolade mit Honig half, er hüstelte bis er das letzte bisschen Lunge ausspie und Tewje musste sich nun um Zeitel und deren unmündige Kinder kümmern. Wir erfahren weiter, dass Pedozur, der Mann von Bejlke, sein Vermögen verlor und die Beiden inzwischen nach Amerika ausgewandert sind, wo sie Socken auf einer Maschine stricken und „ein Leben machen“.
    Inzwischen hat sich die Lage der Juden extrem verschlechtert und die Dorfbewohner überlegen, wie der Bürgermeister Tewje mitteilt, ob sie ihm nur die Scheiben einschlagen, weil sie ja eigentlich nichts gegen ihn persönlich haben oder doch seine Kate, samt Stall und Hausrat verbrennen, wie das jetzt wohl üblich ist. Bevor Tewje sein Dorf verlässt gibt es noch eine, von Zeitel eingefädelte, rührende Versöhnung mit Chawe, die zu ihren Leuten zurückkehrt.



    Das Musical heißt Anatevka, aber Tewje wohnt gar nicht dort, sondern der avisierte Ehemann für Zeitel, der wohlhabende Schlachter. Der Ort spielt im Roman kaum eine Rolle. Ich nehme an, dass er als Titel für das Musical genommen wurde, weil er aufgrund der Vokalkombination recht wohllautend ist.


    Hallo finsbury,


    im Roman wohnt Tewje nicht in Anatevka, im Musical schon. Wenn man eine epische Erzählung dramatisiert, muss man zwangsweise vereinfachen und so werden die verschiedenen Orte aus dem Roman im Musical zu Anatevka zusammen gefasst, sicher wie Du vermutest wegen des wohllautenden Namens im Unterschied zu z.B. Bojberik.


    Sprinzes Schwangerschaft, da hast Du Recht, steht nicht im Text und ich habe mir das Kapitel noch mal angesehen, imo gibt das der Text auch nicht her. Natürlich ist wikipedia noch nicht fehlerfrei, aber ich ziehe wikipedia inzwischen dem Kindler Literaturlexikon vor.


    Das Erscheinungsdatum, bzw. die – bleiben im Moment ein Rätsel, ich hoffe ja noch, dass meine Manesse-Ausgabe noch mal auftaucht, da gab es mehr Anmerkungen und auch ein Nachwort – vielleicht findet sich da des Rätsels Lösung.


    Grüße


    Hubert

    « C’est dans l’hiver de 1830 et à trois cents lieues de Paris que cette nouvelle fut écrite ; … »


    Die Erzählung wurde allerdings nicht 1200 km (das entspricht den 300 Meilen) von Paris geschrieben, sondern mitten in Paris und zwar in der rue Caumartin Nr. 8 und wie sandhofer schon anmerkte diktiert und das auch nicht im Winter 1830, sondern im Winter 1838, um genau zu sein vom 4. November bis zum 26. Dezember 1838, - 53 Tage: eine erstaunlich kurze Zeit für einen solchen Roman, Stendhal arbeitete dabei täglich mehr als 10 Stunden, Besuchern wurde gesagt er sei auf der Jagd.


    Wo wären die 1200 km von Paris gewesen:
    Paris – Parma ist Luflinie 756 km
    Paris – Padua ist Luftlinie 816 km, die Strecke beträgt 1.080 km
    Paris – Rom ist Luftlinie 1.106 km, die Strecke beträgt 1.444 km
    Hmm


    Hallo Tessi,


    herzlich willkommen bei uns im Klassikerforum! :blume: :blume: :blume:


    Schillers Räuber mag ich auch sehr, (da fällt mir ein, dass ich das Stück vor noch nicht langer Zeit zum gefühlten hundertsten Mal gesehen habe, nämlich bei den Schillertagen und will wohl demnächst noch darüber berichten) und antike Dramen wie Ödipus oder Antigone zählen zu meinen Lieblingsdramen. Liest Du auch gern klassische Romane (z.B. Fontane) oder gute Romane des 20. Jahrhunderts (z.B. Böll)?


    Liebe Grüße


    Hubert

    Das Buch hat 505 Seiten und gliedert sich in folgende fünf Kapitel:


    1. Dem Leben zuliebe
    2. Dieses Leben
    3. Mein Jenseits
    4. Fortleben
    5. Letzte Nachricht


    Das dritte Kapitel „Mein Jenseits“ hat Martin Walser bereits 2010 im Verlag Berlin University Press veröffentlicht um dem Verlagsinhaber Gottfried Honnefelder, mit dem Walser seit gemeinsamen Suhrkamptagen freundschaftlich verbunden ist einen Gefallen zu tun. So konnte man es bisher schon lesen und dass der Rowohlt-Verlag das zugelassen hat ehrt diesen Verlag. Walser erklärte jetzt bei der Lesung, dass das sicher zutrifft, der Hauptgrund für die vorzeitige Veröffentlichung eines Kapitels aber sei gewesen, dass er wissen wollte wie Kritiker und Leser auf den neuen Walser, der nicht über politische oder gesellschaftliche Fragen sondern über Glaubensfragen schreibt, reagiert. Deshalb hat er das dritte Kapitel, das gerade zu diesem Zeitpunkt fertig war, veröffentlicht und da die Reaktion allgemein positiv war konnte er beruhigt weiterschreiben.


    Irgendwo habe ich gelesen, dass es leichter sei, zu sagen worüber der Roman nicht handelt, als darüber worüber er handelt. Also fange ich mal so an:


    Worüber der Roman nicht handelt:


    Über einen alten Mann der eine junge Frau liebt und sie (nicht) kriegt.


    über gesellschaftliche oder politische Themen


    über den Unterschied von CDU und SPD (Walser hat auf diese Tatsache mehrmals hingewiesen)


    und worüber handelt der Roman:


    über Augustin Feinlein, den wir schon aus „Mein Jenseits“ kennen, aber der ist jetzt nicht mehr die Hauptperson, das ist Percy, den seine Mutter nach dem Soulsänger Percy Sledge („When A Man Loves A Woman“) genannt hat und über Arno, der eigentlich Hugo heißt, sich aber Arno nennt, seit er von Arno Schmidt die Erlaubnis dafür bekommen hat, der Roman handelt ferner über Goethes „Iphigenie“ und natürlich über Jakob Böhme und Heinrich Seuse und über Jungfrauengeburt und vor allem über den Glauben. Ist der Walser jetzt auf seine alten Tage fromm geworden? Ich denke nicht, sonst würden seine Protagonisten nicht saudumme Sätze sagen, wie: „Gäbe es Gott dann gäbe es kein Wort dafür.“


    Kann ich den Roman empfehlen?


    Sicher nicht jeder/m, aber wer Walser, wie ich, bisher wegen seiner Sprache liebte und nicht wegen seiner Romaninhalte, den wird auch dieser Roman nicht enttäuschen. Wer sich auf Neues einlassen kann und will, der wird hier sicher fündig werden, wer sich mit anderen gerne über „Literatur“ unterhält, der greift sicher nicht falsch, den Walser ist einer der bekanntesten lebenden Schriftsteller deutscher Sprache und was auch immer der Walser schreibt wird vielfach gelesen und kontrovers diskutiert.


    Werde ich selbst den Roman zeitnah lesen?


    Nein, ich warte auf das vom Autor selbst gelesene Hörbuch:
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,4412.0.html

    Einen Tag vor dem offiziellen Erscheinungstermin seines neuen Romans „Muttersohn“ gab’s im Literaturhaus Stuttgart eine Veranstaltung mit Martin Walser und Julia Schröder (Redakteurin bei der Stuttgarter Zeitung).
    Wie bei der Einführung gesagt wurde, war dies Walsers 10. Lesung im LH Stuttgart und da das Literaturhaus im November 2001 eröffnet wurde, kann man sagen, der Walser liest hier regelmäßig einmal im Jahr.
    Der große Saal des Literaturhauses war durch Herausnehmen einer Trennwand zusammen mit Saal 2 zu einem noch größeren Saal erweitert worden, trotzdem war natürlich ausverkauft. Walser, der im März diesen Jahres 84 Jahre alt wurde, las eine Stunde lang am Stehpult quer durch den Roman. Als ich die Leseprobe bei amazon zu dem Roman gelesen hatte, war ich, zugegeben, nicht sonderlich begeistert. Als aber Walser mit seiner immer noch kräftigen Stimme zu Lesen anfing, hat mich der Roman sofort gepackt. Vor und nach der Lesung ließ sich Walser noch jeweils 20 Minuten von Julia Schröder befragen oder erzählte Anekdoten, wie z.B. die Folgende über Arno Schmidt, der im Roman auch eine, wenn auch etwas schräge, Rolle spielt:


    Walser war ja vor seiner Schriftstellerkarriere Radioredakteur in Stuttgart und hatte einmal Arno Schmidt zu einem Radiofeature eingeladen, wobei es auch zu einem Besuch von Arno Schmidt und dessen Frau bei Walser zu Hause kam. Mangels eines Kinderbetts lag die kleine Franziska (Walsers älteste Tochter), es muss also 1952/53 gewesen sein, in einem Wäschekorb, der im, so Walser, „Alleszimmer“ stand und schlief. Als sie an dem Baby vorbeigingen raunte Arno Schmidt seiner Frau zu: „Dafür haben wir Katzen“.


    Da Walser Lesungen immer ein Event sind habe ich die nächsten Lesungen hier genannt:
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,4413.0.html


    Zum Roman:

    okay :-)


    LG
    Maria


    Hallo Maria,


    auch diesmal hat es wieder geklappt und zwar so zeitnah, wie es eigentlich nur bei Walser möglich ist. Sammler von signierten Büchern wie ich einer bin, sind natürlich daran interessiert, dass die Bücher möglichst zeitnah zum Erscheinen signiert werden. Ideal ist eine Signatur mit Datum des Erscheinungstages. Walser hat mir seinen neuen Roman „Muttersohn“ schon einen Tag vor dem offiziellen Erscheinungstermin im Literaturhaus in Stuttgart nach einer spannenden Lesung signiert. Mehr geht nicht! Ist mir aber z.B. auch bei seinem letzten Werk „Mein Jenseits“, damals im Literaturhaus Frankfurt gelungen und dazwischen war noch der dritte Band seiner Tagebücher in der alten Aula der Uni Heidelberg, auch sehr zeitnah.


    LG


    Hubert


    Zur Lesung:

    Am 14. Juli 2011 habe ich im Literaturhaus Stuttgart eine Lesung von Martin Walser aus seinem neuesten Roman „Muttersohn“ besucht.
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,1583.45.html


    Da es mir gefallen hat, will ich Euch die nächsten Termine, in den drei größten Städten Deutschlands, nicht vorenthalten:


    26.07.2011 19:30 Literarisches Colloquium Berlin


    28.07.2011 20:00 Literaturhaus München


    26.08.2011 20:00 Literaturhaus Hamburg


    Und natürlich wird Martin Walser auch bei der SWR-Literaturnacht am 27.08.2011 in Mainz sein. Dort wird um 20:00 Uhr im Spiegelzelt auf dem Schillerplatz eine Sendung „Literatur im Foyer“ mit Thea Dorn als Gastgeberin und Martin Walser als Gast aufgezeichnet.


    (Btw: Anschliessend um 21:30 Uhr gibt’s an gleicher Stelle eine Aufzeichnung von „Literatur im Foyer“ mit Felicitas von Lovenberg als Gastgeberin und Daniel Kehlmann als Gast.)

    Zusammen mit dem Argon-Verlag haben der SWR und Bayern 2 ein Hörbuch zu dem Roman „Muttersohn“ von Martin Walser produziert: 8 CD’s für € 29,95 (Erscheinungstermin: 12.08.2011)


    Auf SWR2 wird die Autorenlesung seit dem 19.07.2011 und bis zum 23.08.2011 von Montags bis Freitags um 14:30 Uhr in 26 Folgen gesendet, die nächste Sendung die fünfte ist also am Montag 25.07.2011 um 14:30


    Bayern2 sendet in größeren Blöcken. Dort ist die Autorenlesung in 6 Folgen von „radio texte – Das offene Buch“ seit dem 17. Juli 2011, jeweils Sonntags um 11:00 Uhr zu hören. Nächste Folge, die Zweite, also am Sonntag den 24. Juli 2011 um 11:00 Uhr.


    Viel Vergnügen


    Btw: Mehr zu „Muttersohn“ gibt’s hier:
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,1583.45.html

    Hallo zusammen,


    da ich über Stendhal doch relativ wenig weiß, habe ich mir zur Ergänzung der Leserunde „Die Kartause von Parma“ heute zwei Stendhal-Biographien in der Bücherei ausgeliehen:


    1. „Stendhal“ Eine Biographie von Robert Alter (aus dem Amerikanischen übersetzt von Gerhard Windfuhr), 397 Seiten plus Anhang
    2. „Stendhal“ Biographie von Johannes Willms, 297 Seiten plus Anhang


    Da ich es mit Sicherheit nicht schaffe beide Biographien zu lesen, meine Frage: Kennt jemand von Euch eine der beiden Biographien und kann sie empfehlen oder gibt es noch andere Biographien die vielleicht geeigneter sind?


    Grüße


    Hubert


    Hallo!
    Ich bin neu hier und würde mich der Leserunde gern noch anschließen, wenn ich darf. :zwinker:
    Die Materialien dazu habe ich entdeckt, gibt es auch eine Einteilung in verschiedene Abschnitte, die dann diskutiert werden?


    Hallo Ancama,


    herzlich willkommen im Klassikerforum und als Mitleser in der Stendhal-Leserunde. :blume:
    Deine Idee den Roman in verschiedene Abschnitte einzuteilen um dann darüber zu diskutieren halte ich für überlegenswert. Wie sehen das die Anderen?


    Gruß


    Hubert


    Mir sind die sprachlichen Eigenheiten auch gar nicht aufgefallen. In diesem Roman geht in erster Linie um Inhalte, weil es ein Actionroman ist, und zweitens schimmert die damalige Zeit hindurch, deswegen sich viel interessantere Diskussionsansätze auftun als deutschlehrerhafte Korrekturvorlieben.


    1. Bei einer Leserunde sollte es imo wie bei einer Brainstorming-Sitzung zugehen: Das heißt, jede/r darf sagen was er denkt, ohne von anderen gerügt zu werden. Wenn einem ein Beitrag nicht gefällt, braucht man sich dazu nicht zu äußern.
    2. Es gibt mehrere Gründe warum ich Bücher lese, einer davon ist, weil ich meine sprachlichen Fähigkeiten verbessern will. Ich freue mich deshalb, wenn ich auf sprachliche Fehler hingewiesen werde umso mehr wenn die mir selbst nicht aufgefallen sind, denn da habe ich mich zu verbessern.
    3. Manchmal halte ich mich selbst nicht an Punkt 1.: z.B. wenn es um Grundsätzliches geht. Was ist von einem Leserundenteilnehmer zu halten, der anstatt sich in einem Beitrag zu Inhalt oder durchschimmernder Zeit zu äußern und damit eine interessante Diskussion anzuregen, lieber andere Beiträge kritisiert: Ich finde das Oberlehrerhaft.

    Zuerst erfahren wir, dass und wie Golde gestorben ist – dann taucht der Heiratsvermittler wieder auf (im Musical war’s imo eine Heiratsvermittlerin): Pedozur ein reicher Mann hat ein Auge auf Tewjes jüngste Tochter, Bejlke, geworfen. Es dauert etwas, aber dann wird die Chuppe (Traubaldachin) gestellt. Als das junge Paar von der Hochzeitsreise aus Italien zurückkehrt, wird Tewje von seinem Schwiegersohn „vorgeladen“. Pedozur gibt Tewje eine „recht hübsche Summe“ aus seiner Brieftasche damit dieser mit dem Zug nach Odessa und von dort mit dem Schiff nach Jaffa fahren kann. Der Schwiegervater wird also ins Heilige Land abgeschoben.


    Hallo finsbury,


    im Materialordner habe ich nochmals zwei Links hinterlegt. Der zweite Link führt zu einem Dokument in dem es u.a. heißt, dass Scholem Alejchem den Roman zwischen 1894 und 1916 schrieb, die einzelnen Kapitel zunächst aber nur unabhängig voneinander in jiddischen Zeitungen erschienen (das klingt dann doch so, als ob zwischen dem Schreiben der einzelnen Episoden längere Zeiträume gelegen hätten) und die erste Buchausgabe auf Jiddisch erst 1924 in New York erschien. Wem soll man glauben?


    kann schon sein, das Buchhandlungen irgendwann aussterben.


    Nicht so lange ich lebe! Trotzdem hoffe ich natürlich, dass ihr mit euren Internetkäufen Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel vor meinem Ableben in die Knie zwingt, den dann ist der Tag nicht mehr fern an dem eine kleine aber feine Buchhandlung eröffnet wird: Huberts Book Shop! :breitgrins:

    Nicht im Buchhandel, denn nicht alle Läden sind so groß wie Thalia, die Meyersche oder Hugendubel. In neun von zehn Läden steht der depressive Inhaber mit seiner ebenfalls depressiven Familie hinter der Ladentheke. Das sind klassische Selbstausbeutungsmodelle, wogegen natürlich nichts einzuwenden ist. Aber außer einer gelegentlichen Aushilfe auf 400 Euro-Basis werden dort kaum sozialversicherungspflichtige Stellen angeboten. Soviel zur Idylle der lebenswerten Stadt mit ach so quicklebendigen Händlern und fröhlichen Angestellten.


    Hallo Tom,


    welche Statistik hast Du da zu Rate gezogen? Und seit wann sind Arbeitsplätze von Selbständigen keine Arbeitsplätze mehr? Und kannst Du mal kurz den Unterschied zwischen einem klassischen und einem nicht klassischen Selbstausbeutungsmodell erläutern? Und wie viele Buchhändler kennst Du, die sich selbst ausbeuten? Und warum machen die das?


    Und depressive Mitarbeiter findet man wohl zumindest seit einigen Jahren eher bei Hugendubel [gehört übrigens seit 2006 zur Finanzholdung DBH, an dem wiederum die Familie Hugendubel (depressive Buchhändler?) zu 50% beteiligt ist], als bei kleinen Buchhandlungen:
    http://www.boersenblatt.net/319966/
    http://www.boersenblatt.net/325070/


    Ich kaufe Bücher beim Händler


    Gruß, Thomas


    Ich mach’s wie Thomas, weil ich einfach nicht einsehe, dass ich ein Buch im Internet bestellen soll, dort meine Adresse und meine Kreditkartennummer offenbaren soll, dann warten muss, bis ich das Buch geliefert bekomme, ev. noch Extrakosten für Porto bezahlen muss und da ich nie zu Hause bin, wenn der Postmann klingelt, das Buch dann innerhalb einer Woche bei einer bestimmten Poststelle abholen muss, wenn ich das gleiche Buch zum gleichen Preis auch einfach in einer Buchhandlung kaufen und gleich mitnehmen kann und bei der zweiten Variante noch nicht mal unnötige und umweltbelastende Verpackung anfällt.


    Was die Erzählperspektive angeht, geht es schon auf den ersten Seiten etwas drunter und drüber. Das Buch beginnt mit dem üblichen "allwissenden Erzähler", der sagt dann plötzlich und recht unvermittelt "Ich", eine Figur erzählt ihm etwas, der Leser wird plötzlich direkt mit "Sie" angesprochen, als würde der Erzähler die Geschichte in geselliger Runde erzähle. Mal sehen, ob sich Stendhal entscheiden kann, welche Perspektive er wählen soll ;-).


    Na ja, das kennt man ja von den Franzosen, dafür ist ja auch Flauberts „Madame Bovary“ berühmt geworden. Bin nur froh, dass nicht ich diese Übersetzung vorgeschlagen habe. :breitgrins:


    Gruß


    Hubert


    Kurz drauf gibt es noch eine ungewöhnliche Deklination: "… die mich … der Inbegriff von Pracht dünkte". Ich hätte da ein "… die mir … dünkte" erwartet. Da Edl Österreicherin ist, könnte es sich bei diesen mir etwas schräg in den Ohren klingenden Deklinationen um Austriazismen handeln.


    Hallo Giesbert,


    schön, dass Du uns auf die grammatikalischen Besonderheiten der Übersetzung hinweist. Dass das Austriazismen sind, wäre für mich keine Entschuldigung, - der Carl Hanser Verlag sitzt in München und das ist nicht Österreich. Trotzdem wäre es natürlich interessant, ob das wirklich so ist, haben wir eine(n) ÖsterreicherIn in der Leserunde?