Beiträge von Hubert

    Klingt sehr interessant und ich bin auch schon über andere Wege darauf gestossen (worden). Nur terminlich ... frühestens gegen Ende 2007 ...


    Hallo sandhofer,


    es freut mich, dass ich Dein Interesse geweckt habe. Terminlich sehe ich kein Problem, vor Ende 2007 hätte ich eh keine Zeit. Vielleicht gibt es ja bis dahin noch mehr Interessenten, aber ich denke, wir beide würden das notfalls auch alleine stemmen.


    Grüße


    Hubert


    Wenn man kein spezielles Interesse für den alten Goethe entwickelt hat, lasst man von den Wanderjahren wirklich lieber die Finger. (Die Komposition von Lang-Epen war so gar nicht Goethes Ding ...)


    Hmmm, --- vielleicht waren die „Wanderjahre“ ja gar nicht als Lang-Epos gedacht, sondern als Rahmenhandlung, die durch kurze Erzählungen, Novellen, Anekdoten, Märchen u.ä. immer wieder unterbrochen und in andere Richtungen gelenkt wird?


    Gruß


    Hubert


    PS: Bevor dieser Beitrag in zwei oder mehr Jahren mit der Frage, wie ich darauf komme, ausgegraben wird (und ich dann vielleicht gerade wieder einmal dabei bin, mich mit der neuesten Homer-Forschung zu beschäftigen und deshalb keine Lust habe über den alten Goethe und 1001Nacht zu diskutieren): in „Goethe, Scheherazade und die Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht“ vertritt Hannelies Koloska m.M.n. glaubhaft diese These. Einen Link dazu habe ich im Forum „Leserunden - Materialien“ im Thread „Februar 2007: „Tausendundeine Nacht““ heute hinterlegt:
    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/2164.0
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    Edit sandhofer: Die sich hier anbahnende Diskussion zu Goethes Wilhelm Meister habe ich abgetrennt und ihr einen eigenen Thread gegönnt. OK?
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    Am 14. Oktober 2005 feierte das Wiener Burgtheater in einer Gala den 50. Jahrestag seiner Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Festrede hielt Navid Kermani, ein deutscher und iranischer Staatsbürger und außer dieser Festrede kannte ich noch nichts von Kermani als ich Anfang dieses Monats eine Autorenlesung von ihm besuchte, aber diese Festrede hatte mich auf den in Köln lebenden Schriftsteller, Regisseur und „Kurator für außergewöhnliche Veranstaltungen“ am Schauspielhaus Köln neugierig gemacht.


    Kermani las aus seinem wenige Tage zuvor erschienenen Roman „Kurzmitteilung“,
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1172247074484.shtml
    der die Widmung trägt: „Im Gedenken an Claudia Fenner (1964 - 2005)“, und der Tod dieser Kölner Schauspielerin war der Anlass für Kermanis Auseinandersetzung mit der „Alltäglichkeit des Todes und das Tödliche unseres Alltags“. Wie Kermani betonte, handelt es sich bei diesem Roman aber keineswegs um einen Schlüsselroman und die im Roman erzählte Geschichte des Eventmanagers Dariusch der per SMS vom Tod einer entfernten Bekannten erfährt, hat mit Claudia Fenner ansonsten nichts zu tun.


    Navid Kermani hat mich bei seiner Lesung von seinem Roman überzeugt und ich habe den Roman, da nur 150 Seiten, zwischenzeitlich auch gelesen. Wie auf dem Umschlagtext steht ist „Kurzmitteilung“ eine Auflehnung gegen den Lauf der Dinge und zugleich ein höchst verstörender Kommentar zur Zeit. Da Kermani promovierter Islamwissenschaftler und habilitierter Orientalist ist, habe ich mir auch noch seine Dissertation „Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran“
    http://www.literaturkritik.de/…ez_id=5428&ausgabe=200211
    und seine Habilitationsschrift „Der Schrecken Gottes - Attar, Hiob und die metaphysische Revolte“
    http://www.perlentaucher.de/buch/22224.html
    gekauft. „Das Buch der von Neil Young Getöteten“
    http://www.br-online.de/kultur…/20021110/20021110_2.html
    habe ich mir, da auf dem Büchertisch schnell vergriffen, für meinen nächsten Besuch in einer Buchhandlung vorgemerkt.


    Hat jemand Interesse das Buch „Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran“ gemeinsam zu lesen?


    Viele Grüße


    Hubert


    im Zusammenhang mit 1001 Nacht gefallen mir Chagalls Bilder sehr gut .....
    Meiner Ansicht nach passt eine gewisse Üppigkeit durchaus zu 1001 Nacht. Und Chagall findet für diese Üpiggkeit eine wohltuend andere Bildsprache als das Gros der Illustratoren.


    Lieber Gruss
    Ursula


    Hallo Ursula,
    hallo FA,


    es freut mich, dass euch die Chagall Bilder gefallen, unter dem folgenden Link habe ich noch eine aquarellierte Tuschfederzeichnung von Max Slevogt anzubieten: „Scheherezade mit einem Sklaven“
    http://www.kettererkunst.de/ku…bnr=400502298&anummer=297


    Liebe Grüße


    Hubert

    Man kann dies den Geschichten in dem Sinn nicht absprechen, als beide Gattungen - die Geschichten von Tausendundeine Nacht wie auch Märchen - ähnliche Motive enthalten. Aber es ist nicht unproblematisch, von einem Motiv oder Erzählelement, von einem märchenhaften Element per se zu sprechen. Die betreffenden Elemente werden von uns oft deshalb als märchenhaft empfunden, weil wir sie aus der Gattung Märchen kennen. Aber damit ein Text zu einem Märchen wird, müssen auch gewisse strukturelle Gesetzmässigkeiten erfüllt sein. Ein Motiv allein (= ein inhaltlich definiertes Element) macht noch kein Märchen.
    Die Art und Weise nun, wie die Motive in Tausendundeine Nacht angeordnet sind, wie sie ausgestaltet sind etc. gehorcht meiner Meinung nach anderen Gattungsgesetzen als jenen des Märchens.


    Hallo Ursula,


    mit märchenhaften Elementen, meinte ich keine bestimmten Motive, sondern die sicher unbestritten enthaltenen fabelhaften bis übernatürlichen Elemente. Ich stimme Dir zu, dass wir diese Element u.a. aus Märchen kennen, dass sie deshalb aber noch nicht jeden Text, der solche Elemente enthält zu Märchen machen. Allerdings ist mir nicht klar, welche strukturellen Gesetzmäßigkeiten bei den Erzählungen aus 1001Nacht fehlen um diese als Märchen bezeichnen zu können und unklar ist mir auch, welcher Gattung die Erzählungen dann zugeordnet werden können.


    Wäre Deiner Meinung nach dann auch die folgende Definition für Märchen falsch:
    „Als Märchen (Diminutivform zu mittelhochdeutsch maere "Kunde, Nachricht", abgeleitet von althochdeutsch māri "berühmt") bezeichnet man Prosaerzählungen, die über die wirkliche Welt hinausgehen und übernatürliche Elemente enthalten. Dabei wird das Übernatürliche als selbstverständlich vorausgesetzt, soll aber nicht notwendigerweise glaubwürdig sein, sondern dient eher der Erzählung.“? und wie müsste sie ergänzt werden?


    Liebe Grüße


    Hubert


    Hallo alpha,


    nachdem Sandhofer meinte, dass seine Klassikerdefinition eigentlich meine ist, erlaube ich mir hier noch eine kleine Klarstellung: Das zweite Kriterium meiner Klassikerdefinition ist nicht, dass das Werk noch in der Originalsprache erscheint, sondern dass es noch irgendwo auf der Welt erscheint. Ein Beispiel:


    Das Gilgamesch-Epos bleibt m.M.n. ein Klassiker, auch wenn es heute nicht mehr in sumerischer Keilschrift auf Tontafeln gemeißelt wird. Es reicht wenn es bei Reclam


    http://www.amazon.de/Das-Gilga…oks&qid=1173995054&sr=8-2


    oder sonst irgendwo auf der Welt gedruckt wird.


    Littmann hat aber eine andere Textgrundlage verwendet als Ott. Ob er uns an dieser Stelle etwas vorenthält, kann man deshalb nicht so ohne weiteres sagen.


    Hallo Wolf,


    danke Dir für die Klarstellung. Eigentlich weiß ich ja, dass Littmann und Ott verschiedene Texte übersetzten, aber dann sind die Ähnlichkeiten manchmal doch so groß, dass ich das hier glatt vergessen/verdrängt? hatte.


    Obwohl ich einige Übersetzungen von "Tausendundeine Nacht" habe, fehlt mir noch die von Burton, aber Du hast mich da richtig neugierig gemacht. Schade auch, dass es keine Synopse der verschiedenen Übersetzungen gibt.


    Bei der 65. Nacht bin ich leider noch nicht, so dass ich jetzt noch eine Runde lesen werde.


    Viele Grüße


    Hubert


    derzeit lese ich allerdings schon wieder einen Krimi; Der tote in der Badewanne von Dorothy L. Sayers. Ein ziemlich langweiliges doofes Zeug, aber bald bin ich durch, dann ist Sayers für mich wohl endgültig abgehakt. Ist mir ein Rätsel, warum die so bekannt geworden ist.


    Hier im Forum gab es ja mal begeisterte Beiträge zu Frau Sayers, die in einem Lesevorschlag mündeten


    http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/401.0


    und mich fast dazu gebracht hätten, meinen ersten Krimi zu lesen (nur Zeitmangel hat mich bisher davon abgehalten). Da bin ich Dir, giesbert, jetzt mal dankbar, dass Du mich vor einer möglichen Dummheit bewahrt hast.


    Mich würde interessieren, wie arabische Künstler(Innen) es illustrieren würden oder illustriert haben. Kennt jemand dazu Beispiele? Grüße, FA



    Kenne leider keine Beispiele von arabischen Illustrationen zu 1001Nacht. Bedingt durch das islamische Bilderverbot beschränkt sich die arabische bildende Kunst m.M.n. ja hauptsächlich auf Kalligrafie und Arabesken.

    "Mein Name ist Tito. Ich war sechsunddreißig Jahre lang Privatsekretär des römischen Staatsmannes Cicero - eine anfangs aufregende, dann überraschende, später mühsame und schließlich außerst gefährliche Aufgabe."



    Dies ist der Anfang meiner (neben "1001 Nacht") aktuellen Lektüre, des Romans "Imperium" von Robert Harris


    Liebe Grüße


    Hubert


    auch wenn Max Brod nach sandhofers Definition noch kein Klassiker ist (verstarb erst 1968) und Tycho Brahe momentan nicht mal mehr auf deutsch im Buchhandel erhältlich zu sein scheint und somit auch das zweite Kriterium zum Klassiker verfehlt,


    Huch, - ich kenne Sandhofers Klassikerdefinition zwar nicht, aber eine so nationalistische Definition (Klassiker muss auf deutsch im Buchhandel erhältlich sein), hätte ich ihm eigentlich nicht zugetraut.


    Mir Jedenfalls ist nicht klar, wo sich bei der 'Badeszene' in Der Träger und die drei Damen die

    verbirgt.


    Vor allem mit dem Satz: „Mit diesem Treiben hörten sie nicht eher auf, als bis sie alle völlig betrunken waren und der Wein mit ihren Hirnen wie mit Bällen spielte.“, wird sich ja über das islamische Alkoholverbot völlig hinweggesetzt.



    [quote author=Ursula]
    Solche Stellen machen deutlich, dass die Sammlung alles andere als eine Märchensammlung ist.
    [/quote]


    Sicher keine Sammlung von Kindermärchen, aber märchenhafte Elemente kann man den meisten Erzählungen doch wohl nicht absprechen, oder?


    Im übrigen ist Gewalt auch in Deutschen Hausmärchen ja wohl keine Seltenheit.


    Grüße


    Hubert


    Mir gefällt Otts Übersetzung sehr gut. Und ich finde schon - entgegen der Aussage von Hubert - dass die Unterschiede zu anderen Übersetzungen wie z.B. jener von Littmann, beträchtlich sind.
    Nicht unbedingt inhaltlich, aber vor allem stilistisch.


    Hallo Ursula,


    sorry, da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt, - auch ich bin der Meinung, dass die Übersetzungen von Littmann und Ott sich stilistisch unterscheiden, ich wollte nur darauf hinweisen, dass man auch mit einer anderen Übersetzung an dieser Leserunde teilnehmen könnte, da z.B. der erste Band der sechsbändigen Insel-Ausgabe inhaltlich in etwa der Ott-Übersetzung entspricht, sprich: die einzelnen Erzählungen sind in ihrer Reihenfolge identisch.
    Wie groß die Unterschiede im einzelnen sind, will ich mal am Beispiel der Beschreibung der zweiten Dame in der Erzählung „Der Träger und die drei Damen“ zeigen. Littmann: „Ihr Hals glich dem der Antilope, ihr Busen einem Marmorbecken, und ihre Brüste glichen zwei Granatäpfeln; ihr Leib war weich wie Samt, und die Höhle ihres Nabels hätte eine Unze Benzoesalbe gefaßt.“ Das ist nur der letzte Satz einer ausführlichen Beschreibung und wenn man Otts Übersetzung nicht kennt, klingt das ja nicht schlecht. Bei Frau Ott lautet die gleiche Stelle: „Ihr Hals war wie ein schlankes persisches Weißbrot auf der Tafel eines Sultans, ihre Brust war frisch wie ein Springbrunnen, und ihr Busen ähnelte zwei prächtigen Granatäpfeln. Ihr Bauchnabel faßte zwei Unzen Behennußöl, und darunter saß etwas, das glich einem Kaninchen mit flauschig behaarten Ohren.“ Da merkt man, dass Littmann uns doch wesentliches einfach vorenthält.


    Vielen Dank, Ursula, für Deinen Mail-Austausch mit Frau Ott.


    Liebe Grüße


    Hubert


    ........ Die andere CD kann ich i.M. nicht greifen, ... sie enthält aber außer der "Sheherazade" noch den weltberühmten "Säbeltanz"; Dirigent werde ich gelegentlich nachreichen.


    In sha' Allah


    Hubert


    bei der anderen CD wird die "Scheherazade" von Anton Nanut dirigiert, es spielt das Radio Symphony Orchestra Ljubiljana. Der Säbeltanz von Katschaturian wir vom gleichen Orchester aber mit Alfred Scholz als Dirigent gespielt.


    In sha' Allah


    Hubert


    Welcome :winken:


    (ich finde ja, es geht nichts über Realnamen :zwinker:)


    finde ich auch, und wenn mein Nick nicht so gut zu mir passen würde (Hubert kommt ja aus dem Griechischen und bedeutet "der durch seinen Geist Glänzende), hätte ich auch schon auf einen Realnamen umgestellt :breitgrins:


    PS: Sorry, war nur ein Joke, aber den Gag konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. :redface:



    Hallo Leseratte,


    auch von mir ein herzliches Willkommen :klatschen:


    tausend dank, sandhofer, für die schnelle antwort. somit weiß ich nächstens meine links eleganter zu setzen


    in sha' Allah


    Babur


    Hallo Babur,


    tausend Dank Dir, für die Zusammenstellung der Filmographie, da habe ich auch schon dran gedacht, aber zeitlich noch nicht geschafft. Ja, wir Europäer kennen hauptsächlich Sindbad, Aladin und Ali Baba und zumindest ich, lerne jetzt durch die Ott-Übersetzung auch die anderen Geschichten kennen.


    Was die Links angeht, mag ich persönlich die "elegante" Form nicht so, sondern sehe viel lieber sofort, wo mich der Link hinführt und kann dann entscheiden ob ich ihn anklicke oder auch nicht. Aber das ist wahrscheinlich, wie so vieles, Geschmacksache.


    Grüße


    Hubert


    Ich bin nach wie vor interessiert und melde mich schon mal zum Mitlesen. Der Zeitraum spielt keine große Rolle,


    lG Zefira


    Hallo Zefira und Babur,


    es freut mich, dass ihr euer Interesse zu dieser Leserunde bekundet habt. Wie gesagt auch bei mir ist der Lesebeginn, sofern er nicht sofort sein muß, egal (aber außer "Tausendundeine Nacht" lese ich z.Zt. wieder einmal "Anna Karenina" (in einem Semester mit einer ca. 15-köpfigen Leserunde) und auch immer wieder aktuelle Literatur), will sagen, ihr könnt und sollt eure zeitlichen Bedingungen durchaus äußern, es wäre ja schade, wenn die Runde wegen zeitlicher Probleme Interessenten auschliessen würde.


    Liebe Grüße


    Hubert


    Guten Morgen
    Ich bin ganz neu hier und habe mir soeben die "Tausendundeine Nacht"-Ausgabe von Ott bestellt. Wenn ich sie erhalten habe, würde ich ganz gerne auch mitlesen - falls ich darf :rollen:
    Ich habe mich vor einiger Zeit intensiver mit Märchen befasst. aber noch nie wirklich mit den Geschichten von 1001 Nacht. Ich denke, es würde mir nicht schaden, dies bei dieser Gelegenheit nachzuholen.


    Herzlich, Ursula


    Hallo Ursula,


    herzlich willkommen im Literaturforum und ganz speziell bei unserer Leserunde zu "Tausendundeine Nacht".


    Richtig intensiv habe ich mich seit meiner Kindheit nicht mehr mit Märchen befasst, aber immer mal wieder, z.B. vor Reisen mit afrikanischen, indischen und mexikanischen Märchen, oder mal nach einem Vortrag von Eugen Drewermann mit den Grimmschen Märchen und vor zwei Jahren nach einer Vorführung des chinesichen Nationalcircus im Zirkus Krone in München mir den Märchen von Hans C. Andersen. Schön, dass mit Dir doch noch eine Leserin zu unserer Männerrunde gefunden hat. :klatschen:



    Hallo montaigne und xenophanes,


    seit ihr noch dabei?`


    Grüße


    Hubert