Mir gefällt Otts Übersetzung sehr gut. Und ich finde schon - entgegen der Aussage von Hubert - dass die Unterschiede zu anderen Übersetzungen wie z.B. jener von Littmann, beträchtlich sind.
Nicht unbedingt inhaltlich, aber vor allem stilistisch.
Hallo Ursula,
sorry, da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt, - auch ich bin der Meinung, dass die Übersetzungen von Littmann und Ott sich stilistisch unterscheiden, ich wollte nur darauf hinweisen, dass man auch mit einer anderen Übersetzung an dieser Leserunde teilnehmen könnte, da z.B. der erste Band der sechsbändigen Insel-Ausgabe inhaltlich in etwa der Ott-Übersetzung entspricht, sprich: die einzelnen Erzählungen sind in ihrer Reihenfolge identisch.
Wie groß die Unterschiede im einzelnen sind, will ich mal am Beispiel der Beschreibung der zweiten Dame in der Erzählung „Der Träger und die drei Damen“ zeigen. Littmann: „Ihr Hals glich dem der Antilope, ihr Busen einem Marmorbecken, und ihre Brüste glichen zwei Granatäpfeln; ihr Leib war weich wie Samt, und die Höhle ihres Nabels hätte eine Unze Benzoesalbe gefaßt.“ Das ist nur der letzte Satz einer ausführlichen Beschreibung und wenn man Otts Übersetzung nicht kennt, klingt das ja nicht schlecht. Bei Frau Ott lautet die gleiche Stelle: „Ihr Hals war wie ein schlankes persisches Weißbrot auf der Tafel eines Sultans, ihre Brust war frisch wie ein Springbrunnen, und ihr Busen ähnelte zwei prächtigen Granatäpfeln. Ihr Bauchnabel faßte zwei Unzen Behennußöl, und darunter saß etwas, das glich einem Kaninchen mit flauschig behaarten Ohren.“ Da merkt man, dass Littmann uns doch wesentliches einfach vorenthält.
Vielen Dank, Ursula, für Deinen Mail-Austausch mit Frau Ott.
Liebe Grüße
Hubert