Beiträge von Hubert


    Hallo Hubert,
    man kann in dieser reizvollen Reihenfolge lesen. Aber muss man es auch? Ich glaube nicht.


    Warum Thérèse Raquin nicht in einem Atemzug mit Emma Bovary etc. genannt wird, hat mMn. einen ganz einfachen Grund: Es ist ein sehr durchschnittliches Werk, mehr ein literarisch misslungenes Experiment als ein guter Roman. Lies mal das Vorwort, dass Zola sich anlässlich der 2. Auflage abgerungen hat. Es spricht Bände ...


    Hallo Tom,


    muss man überhaupt Klassiker lesen? Ich kenne viele, die tuns nicht.


    Ich habe sowohl Anna K. als auch Thérèse R. je zweimal gelesen und ich versichere Dir bevor ich Anna K. ein drittes Mal lese, lese ich eher Thérèse R. ein drittes, viertes und fünftes Mal, also alles nur Geschmackssache.


    grüße


    Hubert

    Hallo Hubert,


    richte bitte Deine Ohren auf Nach-Beethovensche Symphonien (egal ob Schubert, Schumann, Brahms, Bruckner, Mahler, ....) und nenne mir ein oder zwei Merkmale, die über das hinausgehen, was Mozart und Beethoven zur Vollendung gebracht haben (z.B. in der No. 40 KV 550 oder in No. 5. op. 67). Damit wir uns nicht falsch verstehen: Nach Beethoven wurden gute und auch wichtige Werke geschrieben, aber als weitere Höhepunkte dieser speziellen musikalischen Gattung kann ich sie nicht empfinden.
    Es grüßt


    Tom


    Hallo Tom,
    wie Mombour schon anmerkte: „Als Vorbild zur Orchestration hatte er (Bruckner) immer die Orgelregister im Kopf gehabt (er war Organist). Daraus ergibt sich wohl der typische Brucknerklang.“, von dem Pianisten wie Beethoven oder Brahms nicht einmal träumen konnten. Ausgehend von der Orgelharmonik steht bei Bruckner im Unterschied zu Beethoven weniger die dramatische Konfrontation der Themen im Mittelpunkt, sondern deren organische Fortführung und wechselseitige Verbindung. Die einzelnen Instrumentengruppen werden bei Bruckner weniger vermischt, sondern voneinander abgegrenzt, unterschiedliche Lautstärken folgen oft unvermittelt aufeinander. Ein ständiges Neben- oder Übereinander von Zweier- und Dreierbildungen in der Rhythmik geben der Musik große Spannkraft. All dieses kenne ich von Beethoven so nicht. Versteh mich nicht falsch, ich liebe die Beethovensinfonien und habe sie alle nicht nur von Karajan und Bernstein auf Tonträger sondern habe sie alle auch schon mehrfach im Konzertsaal erlebt u.a. beim Beethovenfest in Bonn aber Bruckner ist noch mal eine andere Dimension und das nicht nur wegen der zeitlichen Dauer seiner Sinfonien.
    Grüße
    Hubert


    Hallo Harald,


    die DVD ist ja auch nicht unbedingt das was ich suche – eine möglichst original inszenierte Aufführung aber bei € 6,99 kann man auch so viel nicht falsch machen, sie liegt also im Einkaufswagen.


    Den Tartuffe werde ich mir möglicherweise ansehen, muss nur noch den Spielplan des Schauspiels Frankfurt mit meinem Terminkalender abstimmen.


    Vielen Dank und Grüße


    Hubert


    Mit "Effi Briest" von Fontane habe ich begonnen, ein immer wieder verschobenes Vorhaben in die Tat umzusetzen: Allen drei großen Damen des 19. Jahrhunderts (Emma, Anna, Effi) noch einmal zu begegnen. Bislang habe ich die Wiederholung nicht bereut.


    LG


    Tom


    Hallo Tom,
    hallo zusammen,


    ob die drei wirklich große Damen waren, will ich jetzt gar nicht diskutieren. Was ich mich in diesem Zusammenhang immer wieder frage: Warum wird immer nur Emma, Anna und Effi genannt wenn es um die Ehebrecherinnen der Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geht und warum wird Thérèse immer vergessen. Imo müsste man doch in folgender Reihenfolge lesen um ev. Einflüsse es einen Schriftstellers auf den anderen zu erkennnen:


    Madame Bovary, von Gustave Flaubert, 1857 in Buchform erschienen


    Thérèse Raquin, von Émile Zola, erschienen 1867


    Anna Karenina, von Leo Tolstoi, 1877/78 als Buch veröffentlicht


    Effi Briest, von Theodor Fontane, 1896 in Buchform erschienen



    Grüße


    Hubert

    Es spricht einiges dafür, dass die Symphonie mit Beethoven ihren Höhepunkt und Abschluss gefunden hat.



    Hallo Tom,


    auch wenn Du diese Diskussion nicht weiterführen willst, eine Frage erlaube ich mir noch. Sicher war Beethoven ein erster Höhepunkt der sinfonischen Musik, aber was spricht dafür, dass er auch deren Abschluss war („einiges“ ist mir da zu ungenau)?


    Hallo zusammen,


    für mich jedenfalls wäre die Welt ärmer, wenn die sinfonische Musik mit Beethoven geendet hätte. Vielleicht könnte ich noch auf Brahms Sinfonien verzichten, aber die vier Sinfonien von Robert Schumann, die neun Sinfonien von Anton Bruckner und die erste bis siebte Sinfonie von Gustav Mahler, sein Lied von der Erde und vor allem seine neunte Sinfonie wollte ich ebenso wenig missen wie z.B. die zweite Sinfonie in D-Dur von Jean Sibelius, die ich mir gestern Abend wieder einmal anhörte (Aufnahme mit Herbert von Karajan am Pult)



    Gruß


    Hubert


    Hallo Katrin,


    es spricht ja nichts gegen gute Unterhaltung und bei einem Sommertheaterfestival will man ja wirklich keine schwere Kost, da freue ich mich auch immer wieder über eine Komödie von Tirso de Molina, Lope de Vega, Moliere, Goldoni oder eben Shakespeare. Was in diesem Fall ärgerlich war, ist dass man ein Stück quasi unter falschem Autorennamen gezeigt hat.


    Liebe Grüße


    Hubert


    Ich habe sogar direkt am Abend nach der Aufführung eine Nachricht an das Fritz Remond Theater über deren Website geschickt, um meiner Enttäuschung über die Aufführung Ausdruck zu verleihen.


    Gute Idee, habe ich jetzt auch versucht, aber ich glaube deren Server war i.M. nicht erreichbar?



    Tja, was tun? Man kann das Original oder eine passende Übersetzung lesen und sich so seine eigene Aufführung im Kopf aufbauen. Oder man besorgt sich eine DVD mit einer renommierten Inszenierung.


    Ich habe mal geguckt, aber imo gibt es im Handel keine DVD von „Verlorene Liebesmüh“



    Um auf Deine ursprüngliche Frage zurückzukommen: normalerweise ist mir der gedruckte Text lieber: ich kann so schnell oder langsam lesen, wie es mir passt, den Kommentar zu Rate ziehen etc. Auch sind mir viele moderne Inszenierungen zu schrill, unecht und nicht überzeugend in der Darstellung der Emotionen und der Handlung. Trotzdem gehe ich ab und zu gerne ins Theater. Es gibt immer Aspekte, die mir bei der Lektüre entgehen und erst durch eine Aufführung bewusst werden.


    Ich war bisher kein Freund vom Lesen dramatischer Literatur und gerade Shakespeare hat ja nur für die Bühne geschrieben



    Manchmal sind es Improvisationen, die den meisten Spaß machen. Die Aufführung von Tartuffe hier in Frankfurt am ersten Weihnachtsfeiertag hatte eine von Moliere ungeplante Komik. Eine Schauspielerin war wegen der Bahn-Winterwetter-Probleme verspätet. Eine Regieassistentin hat in den ersten Szenen mit dem Textbuch in der Hand deren Rolle übernommen. Sie ist dann mitten in der Szene, mitten im Satz durch die auf die Bühne laufende Schauspielerin ersetzt worden... es gab Szenenapplaus :-)


    Und für solche Momente nimmt man doch auch mal einen Flop in Kauf? – Lohnt sich der Tartuffe am Schauspiel Frankfurt auch ohne diese Improvisation?


    Gruß


    Hubert


    Ich gehe so gut wie gar nicht ins Theater, weil mich die meisten Inszenierungen nicht ansprechen.


    Woher weißt Du, dass dich die Inszenierungen nicht ansprechen, wenn Du sie dir gar nicht ansiehst?



    Mir gefallen traditionelle oder historische (oder wie auch immer man das nennt) Inszenierungen viel besser, als die neuen, modernen.


    Traditionelle Aufführungen sehe ich mir auch gerne an, aber wenn man Hamlet drei, vier Mal gesehen hat, dann freut man sich doch beim fünften Mal wenn dem Regisseur mal was Neues einfällt, oder?



    Grüße


    Hubert


    Hallo,
    aller Wahrscheinlichkeit werde ich mich noch dazu gesellen. Da ja bekanntlich auf der Titanic viel Platz ist werde ich bei unserer Überfahrt wohl kaum stören. :smile:


    Hallo André,


    Du störst sicher nicht. Herzlich willkommen als 8. Teilnehmer an der Leserunde. :blume:


    Grüße


    Hubert

    Hallo Hubert,


    Fazit: Unter Shakespeares Namen wurde eine Boulevardkomödie verkauft. Ein Etikettenschwindel.


    - Harald


    Hallo Harald,


    was soll ich sagen: - danke, dass Du Shakespeares Ehre gerettet hast! Ich verstehe nicht, dass ein renommiertes Theater, wie das FRT, so einen Etikettenschwindel nötig hat. Was bleibt: nach England fahren – das Original ansehen?


    Vielen Dank


    Hubert

    - oder wann war noch mal Silvester? :eis:


    Allen Mitgliedern und Lesern des Klassikerforums wünsche ich Feliz 2011 oder wir wir Freizeitspanier gerne sagen:


    Salud, amor y dinero


    Huberto


    :urlaub: :sonne:

    Bobby Farrell lebte inzwischen in Amsterdam, tourte aber weiter durch die Welt. Am Mittwoch muß er seinen Auftritt im russischen St. Petersburg wegen starker Schmerzen in der Brust unterbrechen. Dazu kommen Atemprobleme. Jeder würde verstehen, wenn Farrell sich mit Verdacht auf Herzinfarkt in notärztliche Behandlung begeben würde - nicht so Ma Baker. Farrell kehrt auf die Bühne zurück und bringt mit Schweißperlen auf der Stirn seinen Auftritt zu Ende (Was für ein Mann?). Die begleitenden Tänzerinnen geben ihr Bestes, vielleicht spüren sie, das ist der letzte gemeinsame Auftritt. Danach geht Farrell ins Hotelzimmer, wo er am Donnerstag morgen gegen 9 Uhr tot aufgefunden wird. Bobby Farrell ist tot - Daddy Cool lebt weiter!



    PS: es gibt mehrere Versionen vom letzten Tag des Bobby F. Die vorstehende gefällt mir am Besten.

    Ich habe nun mit der Lektüre begonnen. Inhaltlich möchte ich noch nichts sagen; was die Gestaltung betrifft: Wir haben hier ein Buch-Gesamtkunstwerk vor uns, wo Text und Gestaltung zusammen gehören. Die oben genannten Amazon-Rezensenten halte ich, mit Verlaub, für Ignoranten. Ein Buch ist eben, unter Umständen, mehr als nur der reine Text. Auch wenn das die Generation der Kindle&Co-Leser nicht wahrhaben möchte/kann. :breitgrins:


    Hallo sandhofer,


    da sind wir mal wieder einer Meinung. :klatschen:


    Ich habe mir das Buch auch gleich besorgt, obwohl ich es i.M. nicht lesen werde. Aber von so einem gut gemachten Buch will ich doch die Erstausgabe!


    Gruß


    Hubert


    Es würde mich freuen hier eine Kunstdiskussion zu entwickeln, was sich in der Vergangenheit als nicht leicht erwiesen hat.


    Hallo Friedrich-Arthur,


    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Wenn wir beide das jetzt gezielt angehen, bin ich überzeugt, wird das in Zukunft eine interessante Angelegenheit.


    Viele Grüße und frohes Neues Jahr


    Hubert


    Ich habe mir die Aufführung heute abend angesehen. Das war nicht "Verlorne Liebesmüh" von Shakespeare, sondern eine freie Bearbeitung durch den ehemaligen Klimbim-Schauspieler Horst Jüssen. Das Grundgerüst der Handlung ist erhalten geblieben, die Ausführung und die Texte sind von Jüssen. Eine nette Komödie mit Unterhaltungswert, aber eben nicht Shakespeare.


    Hallo Harald,


    ein Shakespearestück auf einer deutschen Bühne, ist normalerweise übersetzt und damit bearbeitet, meistens auch gekürzt. Trotzdem bleibt es ein Shakespearestück. Ich habe mir gerade die Homepage des FRT nochmal angesehen:


    http://www.fritzremond.de/remond/stuecke/index.html


    Da heißt es ganz klar:


    VERLORENE LIEBESMÜH
    Komödie von William Shakespeare


    Gruß


    Hubert

    Wie wäre es damit: Weil diese Komödie ein Motiv seines Lebens abbildet!? Nämlich, zugunsten der Kunst/Wissenschaft auf das Leben zu verzichten?


    Wobei in der Komödie (anders als in Leverkühns eigener Lebensgeschichte) dieses wunderschöne Projekt von den Damen kunstvoll zum Scheitern gebracht wird.


    Hallo Harald,


    dass T. Mann diese Komödie ohne Grund ausgesucht hätte, konnte ich mir nicht vorstellen und ich denke Du hast den Grund genannt: Leverkühn verzichtet zugunsten der Kunst auf die Liebe, der König von N. will, wenn auch nur zeitweise, zugunsten der Wissenschaft auf die Liebe verzichten. Vielen Dank für den Hinweis.


    Gruß


    Hubert


    Libretti, die der Musik ebenbürtig sind, bzw. sog. "kongeniale" Librettisten: Ja. Das sind Libretti, die sich so gut an die Musik anschmiegen, dass die Oper wie aus einem Guss wirkt. Immer aber steht die Musik im Vordergrund und der Komponist. "Le nozze di Figaro" oder der "Don Giovanni" sind von Mozart. Nicht von da Ponte. Nicht einmal von Mozart und da Ponte. Und als eigenständige literarische Werke sind da Pontes Libretti ja auch nicht bekannt.


    Hallo sandhofer,


    es gibt, ich hoffe ich kann das gelegentlich mal hier präsentieren, Programmzettel, da heißt es xxx, Oper von Da Ponte, Musik von Mozart.
    Jedenfalls für mich ist die Musik bei einer Oper nie die Hauptsache, deshalb höre ich mir auch keine konzertanten Aufführungen von Opern an, sondern immer ein Gesamtkunstwerk aus (im Idealfall) literarischer Vorlage, Libretto, Musik, Gesang, Bühnenbild, Kostüme und Licht.


    Gruß


    Hubert

    Hallo zusammen,


    spezielles Leseverhalten habe ich zu Weihnachten nicht. Eher schon spezielles Hörverhalten: Also Weihnachten ohne Bachs Weihnachtsoratorium geht für mich nicht. Und seit ein paar Jahren gehört auch der Besuch des Konzerts der Harlem Gospels Singers zur Weihnachtszeit.


    Gruß


    Hubert


    Ich habe den Tipp bekommen, auch einmal den Rougon-Macquart-Zyklus von Zola zu lesen. Die ersten beiden Baende (Das Glueck der Familie Rougon /Die Beute) habe ich bereits gelesen.Es gefällt mir sehr. Da ich auch noch parallel die menschliche Komödie von Balzac und die Suche von Proust lese, habe ich einen guten Vergleich. Zola kommt meiner Meinung Balzac kaum Etwas nach. Eine sehr interessante Millieustudie in einem wunderbaren Schreibstil.


    Hallo stevenomen,


    herzlich willkommen hier im Klassikerforum. :blume:


    Da hast Du Dir ja das ganz große Programm ausgesucht: Balzac, Proust, Zola (und nebenbei noch die Russen). Respekt!
    Du hast Recht: Zolas beste Sachen sind imo sogar besser, als die weniger guten von Balzac. Wirklich schlechtes haben beide nicht geschrieben. Aber wer solche Werke verfasst, kann nicht immer nur auf höchstem Niveau schreiben. Ich würde mich freuen, wenn Du über Deine weiteren Leseerfahrungen hier berichten würdest.


    Gruß


    Hubert