Beiträge von Hubert


    Anna positiv belegt????? Diese selbstsüchtige, eitle, dumme Person? Also jetzt muss ich doch mal wie MMR sagen: Frau Löffler, ich weiß ja nicht welches Buch Sie gelesen haben, aber offenbar ein ganz anderes als ich!


    Hallo Poppea,


    MMR, wer ist das? Falls Du MRR gemeint hast, dann will ich Dir, liebste Poppea ein Geheimnis seines Erfolges verraten, - bevor MRR loswettert, hört er genau zu bzw. liest genau. – Weder Steffi noch ich haben Anna als positiv belegt bezeichnet. Ich habe mir überhaupt kein Urteil zu Anna erlaubt und Steffi hat „sowohl Effi als auch Emma (als) positiv belegte Figuren (bezeichnet), Thérèse als nicht sympathisch“ und zu Anna geschrieben, dass sie das Buch nicht kennt, sondern nur den Film und deshalb zum Buch auch kein Urteil abgegeben.


    Im übrigen, halte ich es für ein Merkmal eines guten Romans, das unterschiedliche Personen, diesen unterschiedlich wahrnehmen, nur sehr flache Romane werden von allen Lesern gleich wahrgenommen.


    Gruß


    Hubert


    "Feuervogel" als modernes Ballett, nackt vorgetragen, gefiel mir gar nicht :entsetzt: da schaukelte mir zu viel :breitgrins:


    Hallo Anita,


    wahrscheinlich weißt Du das schon, aber Männer ticken manchmal anders. Ich jedenfalls halte es da mit Rainhard Fendrich und liebe „dieses wippen an den weiblichen Rippen“ :redface:
    ………
    Hamburg, - ist natürlich, - John Neumeier sei Dank, das Paradies für Ballettfreunde. Ich hab mir für 2011 das folgende notiert:


    http://www.hamburgballett.de/d/rep/10_mahler.htm


    Gruß


    Hubert

    Hallo Hubert,


    ich erinnere mich noch an eine 5-Stunden-Cymbelin-Aufführung. Die berühmte Lear-Inszenierung habe ich leider nicht gesehen...


    Viele Grüße
    thopas



    Hallo thopas,


    Cymelin, eine der späten Romanzen von Shakespeare, habe ich leider nicht gesehen, leider, weil man ja kaum Gelegenheit hat dieses Stück zu sehen. Hat es sich gelohnt?
    Vor zwei Jahren habe ich im Theaterkanal des ZDF das ebenfalls legendäre „Troilus und Cressida“ gesehen – ich glaube ich hab mir das fünf mal hintereinander angesehen.


    Gruß


    Hubert


    Hallo Hubert, ich habe vor, in nächster Zeit "Die Eroberung von Plassans" aus dem Rougon-Macquart-Zyklus zu lesen. vielleicht willst du (oder noch Andere) das Buch gemeinsam lesen. Grus Stefan


    Hallo Stefan,


    natürlich würde zumindest ich gerne „Die Eroberung von Plassans“ mitlesen. Aber im Moment bin ich noch mit den verschiedensten „Faust“-Lektüren beschäftigt und danach habe ich schon für ein bis zwei Kafka – Leserunden zugesagt. Also wenn Du solange warten willst, mach doch bitte einen Lesevorschlag für den Roman und wenn Du nicht so lange warten willst, mach doch bitte jetzt schon einen Lesevorschlag für den dann nächsten Band des Zyklus, also für „Die Sünde des Abbé Mouret (La faute de l'Abbé Mouret)“. Ich denke, die meisten Mitglieder im Klassikerforum brauchen ein paar Wochen Vorlauf und je mehr Mitleser desto interessanter wird so eine Leserunde.


    Gruß


    Hubert


    mein bisheriger Favorit ist aber "Der Totschläger". Die Beschreibungen des Wäschereigewerbes und auch die Zustände in einem der großen Mietshäuser und wie die ganze Umgebung und die Umstände sich auf die Personen auswirken - einfach großartig !


    Hallo Steffi,
    hallo zusammen,


    „Der Totschläger“ ist nicht nur ein großartiges Buch sondern auch für das Verständnis zweier weiterer Bände des Rougon-Macquart-Zyklus sehr wichtig. Hier erfahren wir, in welchem Milieu Nana, die Edelhure des gleichnamigen 9. Bandes des Zyklus und Etienne der Protagonist des 13. Bandes (Germinal), beides Kinder der Wäscherin Gervaise (Protagonistin im „Totschläger“) aufgewachsen sind.


    Gruß


    Hubert


    Ach, Thérèse, ja, ich finde auch, dass das eine nicht so gelungene Geschichte von Zola ist. Es ist auch so, dass sowohl Effi als auch Emma (Anna kenne ich nur aus dem Film) positiv belegte Figuren sind, ziemlich sympathisch und ihre Handlungen, zumindest aus heutiger Sicht, nachvollziehbar. Bei Thérèse sieht das ja anders aus, mir jedenfalls war sie nicht sympathisch. Aber dass ein direkter Vergleich der vier Romane durchaus reizvoll wäre, da stimme ich dir zu !


    Hallo Steffi,


    also ganz ehrlich, wenn Dir Thérèse sympathisch wäre, dann wärst Du mir nicht mehr so sympathisch. Und Effi – also ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mich beim Lesen in Effi verliebt habe und ich kenne andere männliche Leser, denen es genau so erging. Nur – wir sind hier im Klassikerforum – und da, und ich denke das gilt zumindest für uns Beide, beurteilen wir Romane nicht danach, wie sympathisch uns die Figuren sind, oder?


    Grüße


    Hubert


    Weitere Erfahrungen mit Musicals habe ich keine, da ich am liebsten ins Ballett gehe. Tschaikowsky ist und bleibt mein Lieblings-Komponist, neben anderen Russen.


    Hallo Anita,


    nun ich gestehe, ich mag Musiktheater und Sprechtheater mehr als Tanztheater. Aber Tschaikowskys „Schwanensee“, „Dornröschen“ und „Nussknacker“ liebe ich auch und ganz speziell „Der Nussknacker“ gehört für mich zur Weihnachtszeit. Auch „Giselle“ von Goutier gehört zu meinen Lieblingsballetts. Kennst Du das? Ach ja, „Der Feuervogel“ und ganz besonders „Le sacre du printemps“ von Strawinski, finde ich natürlich auch wunderbar.


    Berichte doch bitte mal, wenn Dir eine Ballettaufführung gefallen (oder nicht gefallen) hat, ich lass mich gerne anregen.


    Gruß


    Hubert

    Hallo Hubert,


    meine einzige Musical-Erfahrung ist ebenfalls das Phantom der Oper, einst auf der Abiturfahrt in London gesehen. Seither hatte ich nicht mehr das Bedürfnis, nochmal ein Musical anzuschauen; es ist nicht so ganz mein Ding...


    Viele Grüße
    thopas


    Hallo thopas,


    na ja, „Das Phantom der Oper“ ist ja nicht das Maß der Dinge, meine Lieblingsmusicals sind z.B. „Anatevka“ von Joseph Stein und Jerry Bock nach dem Roman „Tewje, der Milchmann“ von Scholem Alejchem sowie „West Side Story“ von Leonard Bernstein, eine Übertragung von Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ in das New York des 20. Jahrhunerts.


    Und selbst von Andrew Lloyd Webber gibt es besseres: „Evita“, „Cats“ und „Starlight Express“ zum Beispiel.


    Natürlich weiß ich nicht ob Dir das besser gefällt, dafür kenne ich Dich zu wenig, aber einen zweiten Versuch solltest Du dem Musical schon geben.


    Gruß


    Hubert


    Da kann ich nur zustimmen - mir hat "Der Bauch von Paris" auch ausnehmend gut gefallen.
    Leider habe ich aber noch lange nicht alle Bände der Rougon-Maquart- Reihe gelesen, mein bisheriger Favorit ist aber "Der Totschläger". Die Beschreibungen des Wäschereigewerbes und auch die Zustände in einem der großen Mietshäuser und wie die ganze Umgebung und die Umstände sich auf die Personen auswirken - einfach großartig !


    Hallo Steffi,


    auch ich habe noch nicht alle Bände der Reihe gelesen, - immer wieder habe ich gehofft, dass hier noch mal eine gemeinsame Leserunde zusammen kommt, bisher vergebens, aber wenn Du wieder einmal Lust hast, Zola zu lesen, nicht einfach anfangen, sondern einen Lesevorschlag machen.


    Gruß


    Hubert


    Ich kann Tom nur zustimmen, die "Recherche" ist etwas ganz besonderes und eine intensive Erfahrung, aber hin und wieder erforderte sie auch etwas Durchhaltevermögen.


    Hallo Steffi,


    „Genießen“ und ich denke das gilt auch für das genießen von Literatur- „Genießen war noch nie ein leichtes Spiel“, singt Konstantin Wecker – und hat er nicht Recht?


    Gruß


    Hubert

    Hallo zusammen,


    vor 20 Jahren habe ich im Theater „Neue Flora“ in Hamburg das Andrew Lloyd Webber-Musical „Das Phantom der Oper“ gesehen mit dem Rocksänger und Opernstar Peter Hofmann als Phantom und Anna Maria Kaufmann als Christine. Obwohl man sich eine bessere Besetzung kaum vorstellen kann, hat mir das Musical nicht sonderlich gefallen. Für ein Musical fehlte mit die Action, für eine Oper war die Musik nicht gut genug.


    Trotzdem kann man einem so bekannten Stück nach 20 Jahren eine zweite Chance geben. Außerdem ist die literarische Vorlage, der gleichnamige Roman von Gaston Leroux 1911, also vor genau 100 Jahren als Buch erschienen (Leroux starb 1927, der Roman ist also ein echter Klassiker) und es war auch Gelegenheit dem vor 40 Tagen verstorbenen Peter Hofmann zu gedenken.


    So war ich also gestern im „Phantom der Oper“, diesmal nicht das Andrew Lloyd Webber-Musical, sondern „das deutschsprachige Meisterwerk mit großem Orchester und dem Weltstar Deborah Sasson“ so das Programmheft (der US-Opernstar Deborah Sasson, diesmal die Christine war übrigens 7 Jahre mit Peter Hofmann verheiratet und hat sowohl am Buch mitgeschrieben als auch einen Großteil der Musik komponiert).


    Das Stück hat mir diesmal besser gefallen, vor allem deshalb weil Stücke aus richtigen Opern eingebaut waren, so „O mio babbino caro“ aus Puccinis Gianni Schicchi am Anfang und „Libiamo“ aus Verdis La Traviata am Schluss, ja selbst Johann Strauss „Tritsch Tratsch Polka“ vor und nach der Pause wertete das Stück auf und als ganz am Schluß Deborah Sasson Bizets „Habanera“ aus Carmen sang, habe ich überlegt, ob es nicht besser gewesen wäre wenn man auf die Musicalstory verzichtet hätte und Deborah Sasson hätte den ganzen Abend Opernarien gesungen und diesen Gedanken weiterführend ob der Abend nicht besser genutzt gewesen wäre, wenn ich gleich in eine richtige Oper gegangen wäre?


    Welche Erfahrung habt Ihr mit Musicals?


    Grüße


    Hubert


    Der dritte Band der Rougon-Macquard-Reihe spielt im "Bauch" von Paris, in den Markthallen, "Les Halles". In fast impressionistischer Manier gelingt es Zola ein dichtes Abbild dieser Markhallen zu schaffen. In synästhetischen Beschreibungen riecht, dampft, blüht, stinkt Alles. Alle Sinneseindrücke wurden beschrieben: riechen, schmecken, sehen, fühlen, tasten. Ein Kaleidoskop der Sinne. Darin die Handlung des Strafentflohenen Florent, der durch politische Umtriebe wieder auf die Strafkolonie nach Guayana verurteilt wird. Starke Charaktere, wie die der Fleischersfrau Lisa oder der Fischverkäuferin Normande, ein großartiger Handlungsrahmen und Spannung bis zum Ende. Ein wahrer Höhepunkt in Zolas "Rougon-Macquard".


    Hallo stevenomen,


    danke für Deine Beschreibung. „Der Bauch von Paris“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern von Zola und gefällt mir persönlich besser als das meist als sein bestes Werk bezeichnete „Germinal“. Obwohl die von Zola als „Bauch von Paris“ beschriebenen Markthallen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen wurden, zählt das Gelände mit dem Einkaufs- und Freitzeitzentrum „Forum Les Halles“ auch heute wieder als Bauch von Paris. Imo muss man dieses Buch gelesen haben wenn man Paris verstehen will.


    Gruß


    Hubert


    Weiß zufällig jemand, welcher Prozeß wohl gemeint ist, den Proust bezüglich Zola in seiner verlorenen Zeit erwähnt, bzw. wessen er dort verklagt wurde?


    Gruß
    Meier


    Zola war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Journalist. In dieser Funktion schrieb er 1898 den Brief „J’accuse ...!“ an den französischen Staatspräsidenten, um sich für den offensichtlich zu Unrecht als Landesverräter verurteilten Juden Alfred Dreyfus einzusetzen. Dieser Brief spaltete Frankreich in ein linkes und ein antisemitisches Lager. Der französische Kriegsminister klagte Zola wegen Diffamierung an und Zola wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Zola flüchtete daraufhin nach England.


    Gruß


    Hubert

    Ein überirdisches Vergnügen!
    In Nacht und Tau auf den Gebirgen liegen,
    Und Erd’ und Himmel wonniglich umfassen,
    Zu einer Gottheit sich aufschwellen lassen,
    Der Erde Mark mit Ahnungsdrang durchwühlen,
    Alle sechs Tagewerk’ im Busen fühlen,
    in stolzer Kraft ich weiß nicht was genießen,
    Bald liebewonniglich in alles überfließen,
    Verschwunden ganz der Erdensohn,
    Und dann die hohe Intuition –
    (mit einer Gebärde)
    Ich darf nicht sagen, wie – zu schließen.
    :redface:


    (Und das von unserem Nationaldichter – Pfui!)
    :breitgrins:


    Bruckner im Konzertsaal zu genießen muss sicher ein Erlebnis sein.


    Hallo zusammen,


    Brucknersinfonien höre ich mir immer wieder gerne beim Brucknerfest in Linz an. Das Programm für 2011 kann man hier anfordern:
    http://www.brucknerhaus.at/www…amm/brucknerfest_idee.php


    Ich habe mir schon mal die folgenden zwei Konzerttermine notiert, beide in der Stiftsbasilika St. Florian (hier war Bruckner von 1848-1855 als Stiftsorganist tätig und hier ist er auch direkt unter der „Brucknerorgel“ bestattet):


    http://www.brucknerhaus.at/www1/de/detail.php?id=6587


    http://www.brucknerhaus.at/www1/de/detail.php?id=6599


    Grüße


    Hubert


    Ich hätte vielleicht dazu erwähnen sollen, daß ich während meines Studiums nicht nur in England, sondern auch in Deutschland häufiger im Theater war (v.a. Residenztheater und Kammerspiele in München). Kaum eine der Inszenierungen hat mich sonderlich begeistert. Ich kann mich nur an ein Stück erinnern, dessen Aufführung mir ziemlich Spaß gemacht hat: Shakespeares sämtliche Werke, leicht gekürzt


    Hallo thopas,


    „Shakespeares sämtliche Werke, leicht gekürzt“ habe ich auch mal gesehen und wie Dir hat es auch mir viel Spaß gemacht. ---- Die Kammerspiele in München waren mal mein Lieblingstheater, zumindest solange Dieter Dorn dort Intendant war. Ob Shakespeare, Kleist oder moderne Autoren wie Botho Strauß, es hat sich eigentlich immer gelohnt und viele Inszenierungen wurden auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen, aber inzwischen werden dort ja mehr dramatisierte Romane gezeigt als Dramen. Schade!


    Liebe Grüße


    Hubert


    Zola, na ja, er nähert sich wohl doch etwas zu sehr dem gewöhnlichen Leben um literarisch den feineren Geschmack zu bedienen. Außerdem ist er politisch, pfui. Da sind selbst Dickens und Balsac noch erträglicher (mit etwas 4711 im Taschentuch).


    Hallo Lost,
    aus der Tatsache, dass ich Fantasy-Literatur nicht mag und Schriftsteller, die sich dem gewöhnlichen Leben mindestens annähern bevorzuge, habe ich nie ein Geheimnis gemacht und ob Du Dickens Zola vorziehst interessiert mich nicht einmal am Rande, weil Geschmacksache. An Zola, „als Leitfigur und Begründer der geamteuropäischen literarischen Strömung des Naturalismus“ (Zitat Wikipedia) kommt man jedenfalls als ernsthaft an Literatur Interessierter nicht vorbei egal ob man einen feineren oder einen weniger feinen Geschmack hat und einen Schriftsteller der sich mit Erfolg für den zu Unrecht wegen Landesverrats verurteilten Juden Alfred Dreyfus mit seinem Artikel `“J’accuse“ einsetzte als politisch pfui zu bezeichnen halte ich für mehr als bedenklich.
    Gruß
    Hubert