Beiträge von Leibgeber


    Du hast schon recht mit deiner Meinung über das MUSS beim Lesen. Aber wie soll man über Bücher urteilen können, wenn man sie nicht selbst gelesen hat? :grmpf:


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass schon ziemlich viele Mitmenschen über ziemlich viele Bücher geurteilt haben, ohne die gelesen zu haben. Und wenn nicht eh zu wenig gelesen würde, käme das wohl noch öfter vor.
    Aber so sind wir hier ja nicht.
    Hast schon recht, wenn du über ein Buch urteilen willst, musst du es gelesen haben.
    Aber dann liegt dir ja was am Urteil, und also am Buch, nehme ich mal an, und nicht nur am Urteil darüber, und insofern liest du das Buch weil du es lesen willst. Nicht, weil du musst.
    :wink:


    Das teile ich dann wohl mit Nabokov. Es gibt schlechtere Gesellschaft.


    ... als Dostojewskij ... ? :breitgrins:


    Zitat


    Ich habe bei Verbrechen und Strafe nicht eingesehen, warum ich mich mit dem offensichtlich geistesgestörten Protagonisten und seinen lächerlichen Pubertätsproblemen überhaupt beschäftigen soll. Und das Buch verärgert auf Seite, Mooment, 218 abgebrochen. Die Bösen Geister sind da doch eine ganz andere Gewichtsklasse.


    ... ja, der Roman ist dicker. :breitgrins:
    Übrigens behandeln beide, meines Wissens, zT die gleiche Problematik. Nihilismus, fehlende Werte etc.
    Ich hab nicht groß was Sekundärmäßiges zu Dostojewskij gelesen.
    Aber wenn ich beide Romane wiedergelesen habe, werde ich mich mal ein wenig, vergleichend, Raskolnikow und Stawrogin zu nähern versuchen. Die ich gleichermaßen interessant finde.


    Winnetou IV, ist das der Roman, der in der verfälschenden grünen Ausgabe als "Winnetous Erben" läuft?


    Maugham schrieb konventionelle Erzählungen, keine Short Stories. (Zumindest nicht, dass ich wüsste).


    Was ich gelesen hatte, kam mir der knochentrockenen Theorie nach vor wie Short Stories.
    Aber das kann an der jeweiligen Auswahl gelegen haben.
    Die 10-bändige Ausgabe der Erzählungen, die du erwähnst, gab es die bei Diogenes?
    Irgendwie kann ich mich da so an ganz früher und viele rote Taschenbücher erinnern.


    Adaption Wittgenstein: Wo man nicht reden kann, da muß man schweigen.


    Hallo Gantenbeinin,
    dazu stand in dem anderen Thread, soweit ich mich erinnere, ganz korrekt, dass das innerhalb der formalen oder sprachlichen oder wie auch immer Logik gilt.


    Zitat


    Deshalb nun ich selbst auch hier :winken:


    Das :winken: mal unbenommen, schreib ich kurz was dazu.


    Ich war die letzte Zeit viel aushäusig und hab den anderen Thread nicht bis zum Schluss weiter verfolgt.
    Warum es nun ausgerechnet da so einen Zänkes (so sagt es glaube ich der Rheinländer an sich :breitgrins:) gab, das kapier ich nicht.
    Wenn es um "Literatur" geht, gibt es den hier vergleichsweise selten.


    Ich unterscheide nicht grundsätzlich zwischen "Literatur" und "Philosophie".
    Und Schopenhauer ist für mich der zweitliterarischste Philosph, den ich gelesen hab.
    Und er hat mir mehr gegeben als der erstliterarischste. Nietzsche.


    Ich fand die Beiträge spannend, obwohl oder vielleicht weil sehr weit über meinem Niveau.
    Und insofern vielen Dank an Gantenbeinin (du kennst ja auch noch den handschriftlichen Nachlass !!) und Rolf53, aber genauso auch an Bonaventura. :zwinker:


    Wahrheiten finden, und Kritik, und Wissenschaftlichkeit, das ist alles ganz schön, und wenn wir das nicht haben, ist es keine Philosophie.
    Sondern dann Religion, nehme ich mal an.
    Und die mag ich nicht, denn ich will wissen.
    Weil ich nur an was glauben kann, was ich weiß oder meine zu wissen.


    Es gibt aber Wahrheiten - bzw. Wahrheit - die muss gefühlt werden.
    Wenn das nicht so wäre, könnten wir uns die ganzen Romane doch schenken.
    :wink:


    Aber auch in der Philosophie gibt es irgendwann eine Ultima Ratio oder wie auch immer, da zerfließen die Grenzen zwischen Wissenschaftlichkeit, was auch immer das ist, und Spekulation, und was auch immer sonst.


    :winken:
    Leibgeber

    Ich scheine noch nie so lang eingeloggt gewesen zu sein.
    Bekam die Auforderung, mich neu einzuloggen, Sitzungslänge ist 60 Minuten.
    Hat mich einen Beitrag gekostet, an dem ich gerade schrieb.
    :grmpf:
    Lässt sich die Sitzungslänge irgendwo raufsetzen? Finde nix Passendes in meinem Profil.


    LG
    Leibgeber


    Das einzige, was ich sicher weiß: Alle Erzählungen von ihm zielen auf eine Pointe am Schluss.


    Das haben Short Stories so an sich. Durfte ich seinerzeit pauken im Rahmen meiner halbliterarischen Ausbildung.
    Und dass man sich nur an besonders gute erinnert, das wurde mir nicht beigebracht. Hab ich einfach so gemerkt.
    :wink:
    Gilt auch für die von WSM, die ich immer mal wieder anthologisiert gefunden und dann auch gelesen hatte.


    Endgültig (so glaube ich zumindest) bin ich an James Joyce Ulysses gescheitert, zwei Mal angefangen und jeweils bis zur Hälfte ca. gekommen! Einen dritten Anlauf werde ich wohl nicht mehr wagen!


    Kleiner Trick, falls nicht bekannt:
    zunächst nicht am Anfang anfangen, sondern mit Kapitel Vier, Kalypso, das, wo Leopold Bloom erstmals auftaucht.
    :winken:


    Ansonsten bin ich der undisziplinierteste Leser, den ich kenne.
    Meine Angewohnheit, nach und nach ein Buch nach dem anderen anzufangen, war früher so ausgeprägt, dass ich mir selber auf den Wecker gegangen bin damit.
    Und dann blieb eines liegen und das nächste ... und das lag keineswegs an der Qualität der Bücher.
    Ich habe auch schon *flüster* Jean Paul *flüsterflüster* für andere liegen *peinlich* lassen.


    Das ist die letzten Jahre etwas anders geworden, aber immer noch liegen meist 3-4-5 parallel.
    Die Bücher, die ich anfange, und die mir dann nicht gefallen, sind auch zunehmend weniger geworden, ich wähle sorgfältiger aus, lese nicht mehr so wahllos, und auch immer mehr wieder. Da weiß ich dann, was ich hab.


    Im übrigen hab ich als Leser ja auch meine Rechte (und die Linke natürlich :wink:), und das Recht, Bücher zur Hand zu nehmen und wieder wegzulegen wie ich will, nehm ich mir jederzeit.
    "Du MUSST aber das und das und das gelesen haben", das gibt es für mich nicht mehr.


    Nur noch ein "......... *seufz* ich möchte aber noch das und das und das lesen ....." :wink:


    Ich hab wenig Kontakt zu jungen Leuten, bin aber der Meinung, dass MUSS der Ausbildung von Lesekultur nicht sehr förderlich ist.
    Ich fand Disziplin immer zum Kotzen. Weil aufgezwungen.
    Und nur Selbstdisziplin OK.
    Aber die muss sich entwickeln. Auch beim Lesen.


    Verbrechen und Strafe musste ich wg. genereller Unerträglichkeit abbrechen.


    Das deutet auf ein Geschmacksproblem hin. :wink:
    Und darüber lässt sich nicht streiten. Aber falls du es näher ausführen kannst, würde es mich interessieren.
    Ist lange her, dass ich es las, irgendwann demnächst ist es wieder dran.
    Ich erinnere mich bis heute an die Dialoge zwischen Raskolnikow und Untersuchungsrichter. Oder was der Typ da ist.
    Fand sie absolut grandios.


    Vor fast einem Jahr hab ich mit der "Strudlhofstiege" begonnen. Und wenn ihr so wieder über Doderer schreibt, kriege ich wieder Lust... :grmpf: mein armes Geld!


    Es ist nie zu spät. :wink:
    Ich begann dem Roman mal so in der unteren oder oberen Hälfte meiner 20er.
    Und blieb stecken.
    Es lag wahrlich nicht am Roman. Ist einer der am besten konstruierten, die mir je untergekommen sind.
    Hab es bis heute nicht ausgelesen.
    Ist bis heute auf der Ewigen Liste zu lesender Bücher.


    wie gefällt es dir bisher? Mein Exemplar ziert bisher (nur) die Bücherwand, ich hoffe in diesem Jahr das Buch noch zu lesen.


    Ich will der eigenen Meinungsbildung nicht vorgreifen :wink:
    Aber falls sich tatsächlich eine Leserunde bildet, schreib ich vielleicht dann was dazu.


    Das Buch ist definitiv zu dick, es mit auf die Reise zu nehmen.
    Ich hatte daher die letzten Tage dieses hier zwischen, eher nebenbei bei Jokers aus dem Taschenbuchramsch gefischt.
    Kommt immer mal vor, dass ich irgendwo was seh, reingucke, mich festlese, und es dann kaufe.
    War eine gute Entscheidung.


    Roth, Henry:
    Nenn es Schlaf : Roman / Henry Roth. Dt. von Eike Schönfeld. - 1. Aufl.. - [Frankfurt am Main] : Suhrkamp, 2003. - 524 S. ; 18 cm
    (Suhrkamp-Taschenbuch ; 3532)
    Einheitssacht.: Call it sleep <dt.>
    Lizenz des Verl. Kiepenheuer und Witsch, Köln
    ISBN 3-518-45532-X kart. : EUR 15.00


    Noch nie was gehört von dem Autor, erschien erstmals 1934.
    Großartig, sehr empfehlenswert.


    Ich hab eben mal zwei Rezensionen gegoogelt, Die Welt und Deutschlandfunk.


    Den Einschränkungen Klaus Modicks dort mag man zustimmen oder nicht, welcher 500-Seiten-Roman ist eigentlich fehlerfrei?
    Das sind halt mal wieder Feinheiten, auf die ich unbefangener Leser gar nicht komm. :wink:
    Ich fand es eine über weite Strecken hinreißende Lektüre.
    Zumal der Roman auch viele Passagen voller, recht jiddischer, Komik zu bieten hat.


    Ich zitiere mal nicht.


    Ich auch mal nicht.


    Zitat


    Wenn Schopenhauer den "Willen" als Kern des eigenen Wesens nennt, so hat er bis zu diesem Punkt eigentlich nur dem Ding an sich einen Namen (und natürlich eine Eigenschaft) verpasst, nicht der erste Versuch dieser Art in der Geschichte der Philosophie. Soweit noch kein Anlaß für Herrn von Hartmanns Denkkritik.
    Daß Sch. jedoch behaupten würde den Willen unmittelbar im Bewußtsein zu finden, wäre mir aber sowas von neu - allerdings spricht aus mir der unmittelbare philosophische Dilettant, ich mag mich völlig irren.


    Keineswegs.
    Inwieweit er den Willen mit dem Kant'schen Ding an sich identifiziert, inwieweit er da Modifizierungen vorgenommen hat, das weiß ich nicht mehr. Müsste ich nachlesen. Aber der Wille findet sich natürlich nicht im Bewusstsein, er steht ja außerhalb aller Vorstellung, er ist, wie das Ding an sich, transzendental.


    Ich sehe ein, mir meine Haffmans-Ausgabe und die ergänzende Biographie von Rüdiger Safranski wieder einmal zu Gemüte führen zu müssen!


    Das nehme ich mir auch schon seit Jahren vor, die fast komplette Lektüre des Gesamtwerks (nur die Schrift zur Farbenlehre hatte ich weggelassen) ist entschieden zu lange her.


    gantenbeinin:


    Du hast sowas von recht. :klatschen:
    Kennst du "Nichts" von Ludger Lütkehaus ?


    Gruß
    Leibgeber


    Schopenhauer zitiert den Vicar übrigens auch, weiß natürlich nicht mehr wo - wollte aber nicht versäumen etwas, mir bald schon Anhaftendes, erwähnt zu haben :breitgrins:


    Klebt das Etikett "Schopenhauer" auf dir? Oder wie ist es gemeint? :wink:


    Das Register meiner Ausgabe (Hrsg. Lütkehaus, Haffmans Verlag) verzeichnet nur eine Stelle: "Parerga und Paralipomena II", § 376, und das ist wirklich hübsch. Der ganze Paragraph, meine ich, er würde sich hier keine Freunde damit machen. :breitgrins:
    Es ist nach wie vor kein kompletter Schopenhauer im Web, soweit ich weiß, und zum Abtippen hab ich keine Lust. Schade.


    Der Kunstgriff 36 der "Kunst, Recht zu behalten", verweist auf den "Vicar", Kap. 7, und was er damit meint, werde ich dann ja sehn.


    Das hier ist ja wohl eine englische Übersetzung der "Aphorismen zur Lebensweisheit", und da erwähnt er Goldsmiths "The Traveller":


    Still to ourselves in every place consign’d
    Our own felicity we make or find.


    Ich finde das aber in der deutschen Ausgabe, jedenfalls so auf die Schnelle, nicht wieder.
    Vielleicht ist das ein anderer Text, denn sonst hätte der sehr gründliche Lütkehaus es ja wohl im Register verzeichnet.
    Oder er hat es doch übersehen, und ich jetzt auch.


    Nach der von mir genannten Stelle, Goethe, Dichtung und Wahrheit, Buch 10, hab ich noch nicht gefahndet.


    Gruß
    Leibgeber


    Ich lese seit nunmehr 40 Jahren und durchaus nicht nur Klassiker.


    Du musst dann so etwa in meinem Alter sein, und auch ich lese nicht nur Klassiker.
    Sehr erfreut !! :winken:

    Ich kenne noch nicht mal den "Zauberberg". Sowas. Aber die Erzählung von Tschechow. Die ist übrigens sehr gut.


    Ich hab mich daran erinnert, dass ich vor zig Jahren mal einen "Sanatoriumsroman" gelesen hab.
    Diesen hier.


    Galen, Philipp:
    Der Irre von S[ank]t James : Roman / Philipp Galen. - Neuausg.. - Frankfurt (am Main) : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1974. - 421 S.; ; 18 cm
    (Fischer-Taschenbücher ; 1506 : das Schmökerkabinett)
    ISBN 3-436-01961-5 kart. : DM 6.80

    (Es gibt auch zwei andere neue Ausgaben davon.)


    Es ist ein in der klassischen Literatur häufiger vorkommendes Thema, jemand wird von der bösen Verwandtschaft ins Irrenhaus gebracht.
    Ich erinnere mich, ohne konkret Titel nennen zu können, dass bspw. Bedlam in der englischen Romanliteratur immer mal wieder vorkommt.
    Die Zustände müssen grauenhaft gewesen sein.
    Muss irgendwie auf den Nägeln gebrannt haben, das Thema ...


    Philipp Galen war seinerzeit ein recht viel gelesener Autor.


    ( Von den in der Wikipedia angegebenen Links hab ich gerad mal den über seine Bekanntschaft mit Balduin Möllhausen durchgelesen. Interessant. Möllhausen hatte ich seinerzeit wegen einer Seminararbeit zwischen. )


    Einer der vielen viel produzierenden Autoren des 19. Jahrhunderts, irgendwie in der zweiten Reihe hinter denen, die wir noch kennen und lesen.
    ( Wie Möllhausen auch, ein Klassiker der Indianerliteratur, Karl May hat sich bei ihm bedient. )
    Mit Sicherheit gute Schmökerliteratur. Über den literarischen Wert kann ich nichts sagen, ist viel zu lange her.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich hänge jetzt in der "Continuatio" des "Simplicissimus", die ziemlich symbolbefrachtet, mythologisch, und was auch immer sonst noch so ist.
    Und sprachlich trockener, finde ich.
    Trotzdem mach ich das natürlich durch.


    Nebenbei ein wenig "Reiselektüre".
    Ich kenne wenig von den klassischen Reiseberichten.
    Schulz, Joachim Christoph Friedrich: Reise nach Warschau ist in schön sparsam klassischen Deutsch geschrieben und wirklich interessant. Die Kürzungen sind im Anhang nachgewiesen, was den Philologen zufriedenstellt.
    :wink:
    Erschien erstmals in der Polnischen Bibliothek.


    Heute habe ich mein Exemplar von "Zenos Gewissen" erhalten. Eine schöne Taschenbuchausgabe mit leicht gewellter Coverstruktur, sehr angenehm zu fühlen.


    Ja, das ist ein schnuckliger Ziegelstein, und übrigens auch gar nicht so schwer, bei angenehmem Satzspiegel.
    Und nebenbei Italienisch lernen kann ich auch noch, hat doch der Schliemann auch so gemacht, einfach durch zweisprachig lesen. :wink:


    Überhaupt ist bei denen das Preis-Leistungsverhältnis in Sachen Klassiker ziemlich unschlagbar.
    Holte heut meinen Zeno und sah, dass die jetzt auch einen einbändigen Shakespeare haben, NOCH 2 Euro billiger als der, den ich vor ein paar Monaten kaufte. *shluchtz* "Bitte Geld zurück, bei 2001 gibts den jetzt billiger ..."
    Nein, ich werde keinen ganzen Kafka kaufen, oder doch ... selbst wenn ich dann nur ein paar der Erzählungen lesen, also, bei DEM Preis ...
    Nein, was soll ich mit dem ganzen Heym, wie schön auch die Gedichte sind, andererseits, beim DEM Preis, und steht auch noch von selbst, ohne zu kippeln ... gut, dass mein Rucksack schon voll war.


    Ich sitz hier und lese mich gerade mal durch den Wikipedia-Artikel; wann ich mit dem Roman beginne, weiß ich noch nicht.


    Leibgeber


    unbenommen.


    Aber schau dir mal das Cover an, das dieser Verlag in den 90ern der Taschenausgabe von Manzonis Verlobten gegeben hat:
    eine lüsterne Carmen windet sich in ihren freizügigen Klamotten: Da ist bestimmt jeder Leser, der sich das Werk wegen dieses Covers gekauft hat, maßlos enttäuscht gewesen!


    Unbenommen. Zumal ich das Cover nicht kenne.
    Aber vielleicht war der Roman auch entsprechend bearbeitet.
    Und wer einen Klassiker aus dem Bastei-Verlag kauft, ist es ja auch selber schuld. :wink:


    Eventuell sind es solche Aktionen, womit ein Verlag es schafft, so lange Zeit zu überleben :wink:


    Mal im Ernst :breitgrins: der Verlag fiel mir auf im Zuge Gymnasialer Trivialliteraturforschung in den 70ern. Auf gut Deutsch: es gab Unterricht darüber, von einem Deutschlehrer, der halt ein Fortschrittlicher war, weil er einen Vollbart trug und Gruppendynamik machte anstatt Grammatik und Wilhelm Tell. Aufhing sich das ganze übrigens an einem Heftel der Konkurrenz. "Perry Rhodan" nämlich.
    Und viel viel später hatte ich mal einige "Geisterjäger John Sinclair" aus dem Papiercontainer gefischt und mit ihnen und Rotwein einen vergnügten Abend verbracht.


    Und der Verlag fiel mir unliebsam auf, als er eine an sich gute Reihe für Kriminalliteratur, "Schwarze Serie", mit schlechten Covers, dem Bastei-typischen Druckfehlerteufel, und überhaupt in den Sand setzte. Und gute Titel aus der Kriminalliteratur in schlechtem Krempel untergehen ließ. Aber das machen andere auch.


    Übrigens hat der Verlag Lübbe auch schon ab und an mal anspruchsvolle Titel archäologischer Art gemacht. Damit meine ich nicht Philip Vandenberg ...


    Das Romanheft an sich, oder die so genannte Populärliteratur an sich - den Begriff Trivialliteratur mag ich überhaupt nicht -
    das ist ein weites Feld, es ist im Zuge linkssoziologischer Versülzung insbesondere in den 70ern hemmungslos verschwafelt worden, und überhaupt ...


    also, ich weiß nicht, warum ich hier nun was auch immer geschrieben hab.


    Es ist einfach ein Phänomen der Alltagskultur.
    So, wie die Kassenschlange im Aldi.
    Die Heimatromanheftel-Leserinnen im Bus sind seltener geworden.
    Irgendwie fehlen sie mir.


    Gruß
    Leibgeber