Beiträge von Leibgeber

    Danke für diesen Hinweis, Leibgeber. Ich lese zwar nicht gerne am Bildschirm, aber manches habe ich nicht auf Papier, da ist das eine gute Ergänzung.

    Bei mir ganz einfach: daheim Papier. Aber unterwegs finde ich den Kobo praktisch. Mal eben ein paarhunderttausend Seiten mitnehmen. Ausserdem: wenn ich mir alle die Klassiker in Buchform gekauft hätte, wären es wieder Regalmeilen mehr. Vor ein paar Jahren hatte ich beispielsweise Wilhelm Raabe fast komplett gelesen.

    Unterwegs in Bus und Bahn ist eh ein guter Teil der Lesezeit.


    Den Leseerlebnissen des Jahres möchte ich noch

    Max Dauthendey: Raubmenschen

    anfügen. Josa Gerth fand ich auch passabel.

    Und ausserdem sind die Bestlektueren zum Teil Dauerlektueren.

    Lese mich, langsam und stetig, durch Joseph Conrad in English, und Nietzsche ist immer dabei.

    Leibgeber

    Meinst du mit Keyserlings "Gesammelten Werken" eine bestimmte Ausgabe? Bei manesse gibt es ja jetzt eine Starnberger Ausgabe, in der zwei Bände erschienen sind: "Erzählungen" (Landpartie) und "Späte Romane" (Feiertagskinder). Ob, und wie das weitergeführt wird, ist aber nicht erkennbar. Die beiden manesse Bände (grossformatig) sind ausführlich kommentiert.

    Nein, ich habe einfach dies

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=259166

    gelesen. Die Manesse-Ausgaben hatte ich danach im Schaufenster einer Buchhandlung gesehen, war aber nicht schwach geworden.

    Jules Verne, Die Kinder des Kapitän Grant. Und danach, so ich durchhalte, 20.000 Meilen unter dem Meer und Die geheimnisvolle Insel.

    Erstmals in den 70ern, und da in den verstümmelten Ausgaben von Bärmeier & Nikel / Fischer TB. Was ich natürlich nicht wusste.

    Dies

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=38055

    ist wohl die Hartlebensche. Und muss genügen. Französisch lerne ich eher nicht mehr ....

    --

    Längerwährende Lektüre übrigens: Albert Paris Gütersloh: Sonne und Mond.

    Gruß, Leibgeber

    Max Dauthendey, Raubmenschen. Dass Wahrscheinlichkeiten etwas auf der Strecke bleiben, halte ich für okay, denn es ist ja ein Abenteuerroman :-)

    farbenprächtig-unheimlich, durch eigene Reiseerfahrungen angeregt, einige Protagonistinnen gekonnt verlierend, überwiegend in Mexiko spielend.

    Lag mir weitaus mehr als die eher naturalistisch gefärbte Josa Gerth.

    Gruß, Leibgeber

    Elias Canetti: Die Blendung.

    Möchte ich, als zwar Nicht-Bibliotheksbesitzer (denn ich habe nur viele und immer mehr werdende Bücher) und Nicht-Sinologe (aber ein paar Semester hab ich da nebenbei mal abgesessen), aber Büchernarr seit über fünf Jahrzehnten, endlich mal gelesen haben. Verheiratet war ich ja auch mal :evil: also,

    letztes Jahr September im Grillparzer-Haus Wien ein Exemplar der Erstausgabe ausgestellt gesehen.

    Im Monat darauf ein Exemplar Büchergilde Gutenberg preiswert erworben ...

    und jetzt dabei.

    Eduard von Keyserling, Werke

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=259166


    Nachdem ich an sich nur "Wellen" hatte lesen wollen, ging es dann doch von vorne los, zur Zeit bis "Abendliche Häuser", und jeden der Romane fand ich gut. Es geht vom Naturalismus zum Impressionismus, sagt jedenfalls die Wikipedia, aber was impressionistische Literatur sein könnte, weiß ich nicht. An "Beate und Mareile", "Dumala", "Wellen" beeindruckt mich die Schilderung der absterbenden Adelsgesellschaft so.


    Charakterisierungs- und Sprachkunst pur.

    Wird ganz gelesen, außer vielleicht die Theaterstücke.


    Schönen Sonntag! Leibgeber

    Arthur Schnitzler, Novellen und Erzählungen.
    Und ich bezweifele mal wieder, dass ich ohne die E-books darauf gekommen wäre; das ist wirklich wie früher Stöbern im Antiquariat.


    Passend dazu hab ich (in letzter Zeit auch mal wieder zunehmend "Klassik-"Hörer) mir Mahlers Sinfonien mit Eliahu Inbal und dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt zugelegt. Nach kundigmachen hier.


    Wiener Fin de Siècle und scharfer jüdischer Witz im Doppel also :zwinker:


    Schönes Wochenende
    Leibgeber

    Gerade beendet: Heinrich Laube, Das junge Europa.


    Hinterlässt das Gefühl, einen im Ganzen nicht so geglückten Roman gelesen zu haben, den ich aber als Zeitbild interessant finde, mit dann doch vielen geglückten Passagen, und einer Figur, Hippolyt, die sich zu einem ganz nett byronesken Bösewicht entwickelt. Täte er es nur konsequenter ... die "gute" Hauptfigur, Valerius, dagegen, fand ich, wie oft "die Guten", nicht so interessant.


    Als Zeitbild interessant, das gilt für mich so, wie, ebenfalls dieses Jahr Friedrich Spielhagen "Problematische Naturen", und, vor vielen Jahren, Karl Gutzkows "Ritter vom Geiste".


    Vielleicht hat Laube die Schwäche dieser Art Romane in diesem ganz gut beschrieben (3. Teil, 12. Brief):


    "Die alte Lady ist eine hohe, vornehme Frau, höflich wie ein Buch, nicht mehr sprechend, als die strengste Zensur einem Buche erlaubt hätte – sie kam allein, wie wir erwartet hatten; wir waren sehr artig und bescheiden und sprachen über Walter Scott und dessen Romane. Es ist reizend, wieviel unbefangen romantisches Interesse in diesen Engländern lebt: jede erfundene Person einer Geschichte, jedes Wort, das diese spricht, jede Wendung, welche die Sache nimmt, alles findet hier den freundlichsten Boden, findet und weckt den Reiz einer Geschichte. Wie arm seid Ihr dagegen! Wo nicht ein Lehrgedanke das Faktum, die Schilderung, die Begebenheit unterstützt oder gar rechtfertigt, da meint Ihr Unnützes zu treiben; das Törichte nennt Ihr Romanhaftes, darum besitzt Ihr auch den reinen Roman nicht, Ihn seid verdorben für reine, bloße Bilder, die nichts sein wollen und sein sollen als Bilder."


    Ja, so ist es. Sehr viel Gespräche, aber eben solche, die Politisches, Philosophisches, Zeitgeschichte diskutieren. Und das reine Erzählen tritt in den Hintergrund.


    Am stärksten fand ich den Roman im 1. Teil, wo man durcheinanderliebt und -entliebt, die Herren wie die Damen, und die freie Liebe (eher die Herren) propagiert, ein fast rokokomäßiges Getändel, klar, dass es so schön nicht bleiben kann.


    Und im 2. Teil dann, wo es um den Novemberaufstand in Polen geht, aber da wird es eben nicht stringent genug durchgehalten, einfach von den Kriegsgreueln zu erzählen.


    Und die Romanfiguren sind eher Typen, Ideentransporteure, als Personen.


    Soweit ich es mitgekriegt habe, wird in diesem Roman kein Autor so oft erwähnt wie Walter Scott. Der ja eine immense Wirkung hatte - aber wohl auch oft etwas akademisch schrieb.


    Endlich einmal Laube (und Spielhagen) zu lesen, dazu hat mich Rolf Vollmann motiviert. Im Jahr 1833, meine Ausgabe Seite 196-200.


    Gruß
    Leibgeber

    "Wenn man den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki mal so richtig ärgern wollte, musste man ihn auf seine Privatadresse in Frankfurt ansprechen. Er wohnte in der Gustav-Freytag-Straße Nr. 6. Auf die Frage: „War denn im Thomas-Mann-Weg nichts mehr frei?“, reagierte er zuverlässig mit einem Wutausbruch."


    Quelle.


    :zwinker: