Beiträge von Pius

    Hallo, Celeste!


    Ödipus hat nie wirklich gelebt. Es handelt sich um eine mythologische Handlung. Diese ist äußerlich oft fragwürdig, spiegelt aber innere Wahrheiten (kulturelle, religiöse, psychologische) wieder.
    Um die Bedeutung der Orakelsprüche für die alten Griechen zu verstehen, muß man sich schon etwas in den Geist der Zeit versetzen, um die damaligen philosophischen und religiösen Ansichten nachvollziehen zu können.
    Insofern ist es nicht verwunderlich, daß man Sophokles nicht besonders mag, wenn man keine innere Zuneigung zu dieser Epoche verspürt.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo!


    Nach 1321 Strophen gibts die nächste Pause beim Lesen des Nibelungenlieds.
    Die wird gefüllt durch: August Strindberg: Totentanz


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Troll!


    Zitat von "troll"

    Aber welches ist denn so euer Lieblingsstück.


    KV 219 - Violinkonzert Nr. 5 A-Dur
    KV 271 - Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur
    KV 297b - Sinfonia concertante Es-dur
    KV 304 - Violinsonate e-moll
    KV 333 - Klaviersonate B-Dur
    KV 388 - Bläserserenade c-moll
    KV 421 - Streichquartett d-moll
    KV 452 - Klavierquintett Es-Dur
    KV 465 - Streichquartett C-dur
    KV 466 - Klavierkonzert Nr. 20 d-moll
    KV 467 - Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur
    KV 475/457 - Fantasie und Sonate c-moll
    KV 478 - Klavierquartett g-moll
    KV 488 - Klavierkonzert Nr. 23 A-dur
    KV 503 - Klavierkonzert Nr. 25 C-Dur
    KV 504 - Sinfonie Nr. 38 D-Dur
    KV 527 - Oper: Don Giovanni
    KV 543 - Sinfonie Nr. 39 Es-dur
    KV 550 - Sinfonie Nr. 40 g-moll
    KV 551 - Sinfonie Nr. 41 C-Dur
    KV 581 - Klarinettenquintett A-Dur
    KV 595 - Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur
    KV 614 - Streichquintett Es-dur
    KV 620 - Oper: Die Zauberflöte
    KV 622 - Klarinettenkonzert A-Dur
    KV 626 - Requiem



    Noch Fragen? :breitgrins:


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Theaterfreunde!


    Zitat von "ikarus"


    Ich kann mir gut vorstellen, daß es außer mir noch andere Theatergänger gibt, die gerne über ihre Erlebnisse berichten und sich über diverse Inszenierungen austauschen möchten.


    Jaaa, hiiiier, iiiich !!! :klatschen:


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Mathilda, Celeste, Germa!


    "Erbarme, die Hesse komme!" :breitgrins:


    Viel Spaß hier im Forum!


    Pius, Hesse.

    Hallo, Wolf!


    Zitat von "Wolf"


    im Nibelungenlied lese ich auch gerade wieder einmal herum. Ich habe mir nämlich kürzlich eine CD gekauft, auf der Eberhard Kummer Auszüge aus dem Nibelungenlied singt, natürlich auf Mittelhochdeutsch, so wie es sich gehört. :-) Im Gegensatz zur höfischen Reimpaardichtung wurde die strophische Heldendichtung ja seinerzeit gesungen, es ist also tatsächlich ein Nibelungen<b>lied</b>.
    Seit ich das gehört habe, lese ich die mittelhochdeutschen Strophen in einem innerlichen Singsang. ;-)


    Tatsächlich stelle ich mir beim Lesen die Stophen häufig gesungen vor (einige habe ich sogar gesungen - wenn ich ganz allein war).
    Ich lese allerdings eine Übersetzung ins Neudeutsche, in der die Reim- und Strophenform aber erhalten blieb (Felix Genzmer; Reclam).


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Stoerte!


    Zitat von "Stoerte"

    Sophokles: König Ödipus (Steinmann, bei Reclam; ich, ohne Fachwissen, hab nix zu meckern an der Übertragung): einfach nur heftig, was Sophokles dem Kerl zumutet. Werd demnächst noch mehr von S. lesen müssen.


    Schön das zu hören (bzw. lesen) ! :smile:


    Ich bin ein großer Sophokles-Fan, was man auch an meinem Avatar sehen kann.
    Als nächstes kann ich Dir "Antigone" oder "Philoktet" empfehlen.
    Du kannst ja auch im Sophokles-thread nachlesen.


    Sophokles ist es übrigens nicht, der dem Ödipus das alles "zumutet" (auch wenn er in seinem Drama die Geschehnisse so ergreifend-tragisch darstellt, daß es seine Zeitgenossen nicht ertragen konnten), er bringt einen Mythos auf die Bühne, der damals so schon lange Kulturgut der alten Griechen war.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo!


    Zweitausendeins verdanke ich den größten Teil meiner CD-Sammlung!
    Die Sonderangebote bei klassischer Musik sind unübertroffen, und ich kann da keinen Qualitätsverlust feststellen.
    Zum sonstigen Angebot von Zweitausendeins kann ich nicht so viel sagen. Hin und wieder kaufe ich ein Buch über Philosophie.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo!


    Mein großes Projekt derzeit ist das Nibelungenlied.
    Da habe ich aber nach 828 Strophen eine Pause eingelegt und lese nun zwischendurch Ionesco: Die Stühle.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo!


    Dann werde ich auch mal die Person benennen, die mir im Stück am sympathischsten ist. Es ist Maggie.


    Zitat

    Die für mich sympathischste Person ist Maggie, weil sie trotz Bricks Trinkerei und den bösen Sticheleien nicht resigniert, sondern kämpft.


    Da schließe ich mich Manjula an. Maggie ist ehrlich, selbstbewußt und die psychisch (und physisch) gesundeste aller Beteiligten.


    Am unsympathischsten finde ich Mae. Warum, ist wohl klar.


    Manjula:


    Zitat

    Zur Symbolik des Titels bin ich zufällig über einen englischen Ausdruck gestolpert und zwar "to be like a cat on hot bricks" = wie auf glühenden Kohlen sitzen. Ich könnte mir vorstellen, dass Williams ganz bewusst den Namen Brick (den ich vorher noch nie gehört habe) und das Bild der Katze verknüpft hat.


    Interessant, das wird wohl auch so von Williams gedacht sein, nehme ich an.


    @Roland:


    Zitat

    Soweit ich weiß, hat Williams selbst den Film überhaupt nicht gemocht, weil für das Fünfzigerjahre-Hollywood das Stück, ähm, angepasst werden musste.


    Genau, die homosexuelle Komponente von Brick wurde im Film ausgeblendet. Er ist dennoch ein Meisterwerk. Daß dem Autor die Verfilmung nicht gefällt, ist meistens so - egal ob sie gelungen ist oder nicht. Die schreibende Zunft will sich ja durchs Kino nicht ersetzen lassen...


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo an alle Mitleser(innen)! :winken:


    Schön, daß Euch das Werk gefallen hat!


    @ Roland:

    Zitat

    Da ist was dran. Vielleicht sollte ich mal versuchen, das Stück im Theater zu sehen (oder notfalls den Film), es kann sein, dass es beim Sehen anders auf mich wirkt.


    Der Film ist keine Notlösung. Eine Theatervorstellung, die so gut ist, wird man selten finden. Na gut, live ist es schon was anderes...
    Der Film hat auf mich auch anders gewirkt als das Lesen des Stücks, nicht nur weil im Film der ein oder andere Akzent anders gesetzt ist.


    Da das Lesen nun anscheinend zu Ende ist, kommt nun meine (obligatorische ?) Frage an Euch: Welche Person im Stück ist Euch am sympathischsten und welche am unsympathischsten?


    Ich bin gespannt auf die Antworten.



    Manjula: Bist Du noch dabei?


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Ragle!


    Hier habe ich mich über Kurosawas Verfilmungen von Shakespeares "Macbeth" ("Das Schloß im Spinnwebwald") und v.A. "King Lear" ("Ran") geäußert.
    Ansonsten kenne ich noch "Kagemusha - Der Schatten des Kriegers", ein Film, der mich tief beeindruckt hat, für mich einer der besten Filme überhaupt.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Steffi!


    Zitat

    Im übrigen ist Big Daddy für mich der einzige, der nicht von egoistischen Motiven geprägt ist - warum er sich allerings so zu Brick hingezogen fühlt, weiß ich nicht. Vielleicht die Ähnlichkeit der Gefühlskälte ?


    Das mit der Gefühlskälte liegt nicht daran, daß die beiden keine "Gefühls-menschen" sind, denn das sind sie, sondern daß ihre Gefühle in der Vergangenheit verletzt wurden bzw. sie dauerhaft gezwungen waren, falsche Gefühle zu zeigen. Über die Jahre resultiert dann daraus eine derartige Kälte, Gleichgültigkeit.
    Was war noch mal das Hauptthema des Stückes? Big Daddy schätzt Brick auch sehr, da er ehrlich und direkt ist.



    Zitat

    Etwas irritierend fand ich auch die Regieanweisungen und die Erklärun des Autors im 2. Akt. "Es ist nun soweit. Was sie hier zu diskutieren ... "
    Ob das im Theater auch gesprochen wird ?


    Hoffentlich nicht. Es handelt sich um (etwas ausführlich geratene) Regieanweisungen. Einige moderne Dramatiker (u.A. Williams, Ionesco) texten den Leser mit Regieanweisungen zu. Das kennt man von Goethe, Schiller & Co freilich nicht.


    Zitat

    Es ist schon sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe und präsent ist mir nur noch Paul Newman, den ich intensiver in Erinnerung habe als Brick im Stück.


    So, so... :zwinker:



    Zitat

    Maggie, obwohl Titelgeberin des Stückes, verstehe ich nicht so ganz. Auch die Gleichsetzung mit einer Katze nicht. Sie lauert so lange, bis sich die Gelegenheit ergibt, zuzuschlagen ? Bis Brick (=Ziegelstein ?) weichgeklopft ist ? Und dann ?


    Auch ich finde die Metapher mit der Katze etwas hinkend. Fakt ist, daß Maggie zu dem Typ Frau gehört, die ihr Schicksal an einen bestimmten Mann hängen und an ihm festhalten, egal wie mies sie behandelt werden.
    Dabei ist sie sonst realitätsnah, aufgeschlossen, energisch. Aber bereits EIN negativ arbeitender psychischer Komplex kann reichen, das Leben oder die Liebe zu versalzen. Zumindest sieht es am Ende (in der zweiten Fassung) so aus, als würde die Situation sich zum Guten wenden.
    Da ich mit Katzen eher "freie" Tiere, die sich schwer fest binden, assoziiere, paßt das für mich nicht wirklich.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Roland!


    Deinen Schilderungen entnehme ich, dass die Urfassung doch in weitaus mehr Punkten unterschiedlich ist als nur am Ende. Irgendwann werde ich sie wohl auch mal lesen.


    Was Bricks Änderung ausgelöst haben soll? Er wurde mit seiner Lebenslüge konfrontiert und musste sich mit ihr auseinandersetzen. Das ändert (hoffentlich) jeden Menschen! Es hat eine innere Reinigung (passend dazu: Regen draußen) bei ihm stattgefunden, P. Newman spielt das im Film sehr gut. Der gewaltige Konflikt, der sich in ihm aufgebaut hat (Gewitter!) musste sich irgendwann entladen (Feuerwerk!). Die Konsequenz kann das totale Desaster sein (Blanche in Williams’ Stück „Endstation Sehnsucht“) oder die Wende zum Besseren (so wie hier oder in Williams’ Stück „Die Nacht des Leguan“), wenn auch keine Lösung aller Probleme.
    Mit Big Daddy ist das ähnlich, auch er befreit sich von Lebenslügen. Die Lüge an sich ist ja im Drama stark thematisiert. Für mich ist es einer der, wenn nicht gar DER, Schlüsselbegriff des Dramas. Wie seht Ihr das?


    Zudem muß ein Drama nicht 1:1 realistisch sein, wie ein psychoanalytisches Protokoll. Charakterkonstellationen und ihre Änderungen werden in verkürzter, intensivierter Form, typisiert dargestellt. Eine Art „Meta-Wahrheit“ soll vermittelt werden, die wichtiger ist, als greifbare Details.
    Zumindest sehe ich das so.


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo zusammen!


    Ich bin leider z.Zt. etwas schreibfaul, möchte aber zu dem bisher Diskutierten auch etwas beitragen.


    @ Roland: Kannst Du uns die Unterschiede zwischen der Urfassung und der von Kazan überarbeiteten Fassung, die heute die übliche ist, mitteilen?
    Soweit ich weiß, ist das Ende in der Urfassung sehr pessimistisch und endet mit Big Daddys Todesschreien...
    Ich bin kein "Happy-End-Fan", wahrlich nicht, jedoch gefällt mir das Ende wie in der 2. Fassung oder gar wie im Film besser. Das ist es nämlich, was meiner Meinung nach gutes modernes Theater ausmacht: Es gibt eine Menge ernster Probleme, von denen aber einige gelöst werden, nachdem die Charaktere sich entwickelt haben bzw. Lösungen werden angedeutet. Ich will das nicht pauschalisieren (auch "Warten auf Godot" ist großartig), aber die Aussage des Stückes erhält dann ein anderes Gewicht, es gibt einen positiven Impuls...


    Manjula: Ja, beim Lesen habe ich stets Liz Taylor als Maggie gesehen. Und auch Paul Newman als Brick. Die beiden spielen auch wirklich göttlich im Film. Schauspielerisch ist das einer der besten Film, die ich kenne (eigentlich auch sonst). Auch Big Daddy und Mae sind hervorragend im Film, genau getroffen (habe ihn mir vorgestern wieder angesehen).


    maria90: Zum Hürdenläufer Brick hat Roland ja schon sehr treffend m Text belegbares geschrieben. Ich möchte mich noch darüber hinaus wagen und den symbolischen Gehalt dieser Aktion beleuchten: Brick scheitert an einer Hürde auf seinem Lebensweg und trägt eine Lähmung (geht auf Krücken) davon. Die Hürde, die er zu meistern hat, um auf seinem Lebensweg weiterzukommen, ist die Verarbeitung der Angelegenheit mit Skipper. Dann braucht er auch seine Krücke (den Alkohol bzw. den Knacks) nicht mehr.


    @Roland: Ach so, die Anrufe im Hintergrund: Big Mama telefoniert zweimal mit einer Miss Sally, die schwerhörig und schwer von Begriff ist, und ansonsten keine Rolle spielt. Ihr wird mitgeteilt, daß Big Daddy bis auf Darmkrämpfe gesund ist. Williams benutzt diese Anrufe, wie Du scharf beobachtet hast, als Kontrapunkt.
    Apropos scharf beobachtet:

    Zitat

    Immerhin sagt Big Mama im 3. Akt, dass Brick es schon als kleiner Junge nicht mochte, wenn man ihn küsste oder betuttelte.

    hatte ich doch glatt überlesen. Hut ab!


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo!


    Manjula, Maria90, Roland, Steffi und wer sonst noch mitlesen möchte, seid Ihr soweit?


    Ich eröffne mal diese Leserunde mit der einfachen feststellung, welche Ausgabe ich lese, nämlich die deutsche Erstauflage von 1956 aus der "Fischer * Bücherei" - antiquarisch erstanden. Da ist auch noch das Williams-Drama "Die tätowierte Rose" dabei.


    Dann viel Freude bei Lesen!
    Ich hoffe, hier wird einiges diskutiert!


    Viele Grüße,
    Pius.

    Hallo, Finsbury!


    Zitat von "finsbury"


    Obwohl ich nicht so gerne Opern und Kunstlieder mag, ...


    Dann empfehle ich Dir, mal die "Alpensymphonie" und "Till Eulenspiegels lustige Streiche" zu hören!


    Viele Grüße,
    Pius.