Beiträge von JMaria

    Hallo zusammen


    Am 11.1.2003 ist der 250. Geburtstag von Charlotte Buff. Aus diesem Anlaß bietet das Literatur-Cafe kostenlos Goethe: Das Leiden des jungen Werthers als MP3-Hörbuch zum download an.


    Ich habs mir gestern runtergeladen. Über den Sprecher findet ihr auf der Webside des Literatur-Cafes ebenso Infos wie über das Buch und den Hintergrund der Geschichte. Er ist uns ja nicht ganz unbekannt, nachdem wir zusammen "Lotte in Weimar" gelesen haben :-)


    http://www.literaturcafe.de/


    Viel Spaß


    LG Maria

    Hallo zusammen
    Hallo Steffi


    ich habe die Infos von der Buchhandlung Mahr nun bekommen, sie lauten wie folgt:


    13.1.2003 20.00 Uhr: Europa starb in Prag - Deutsche Literatur in Böhmen und Mähren in den 20iger und 30iger Jahren. Das ist der Beginn einer 8maligen Vortragsreihe. Ich weiß jetzt nur nicht ob es in der Buchhandlung Mahr oder im Pfleghof ist. Da müßte man nochmals nachfragen. Dieses Projekt leitet und spricht Herr Mahr.


    16.1.2003 20.00 Uhr: Cervantes: Don Quijote
    Ein Vortrag über den Autor und über seinen berühmten Roman.
    In der Buchhandlung Mahr


    30.1.2003 20.00 Uhr: Tolstoi - sein Leben - seine Werke
    im Pfleghof.


    Hört sich alles toll an. :-)


    LG Maria
    PS: nimue, ich habs auch in die Datenbank eingetragen ;-)

    Hallo Nele
    danke für den Tipp. Mit einem Hörbuch über eines von Thomas Mann's Werken liebäugele ich schon sehr lange. Da wir Lotte gelesen haben, wäre dieses Hörbuch das naheliegendste, zumal die richtige Lotte im Januar 250 Jahre alt geworden wäre.


    Auch "Die Buddenbrooks" würde ich mir zu gern als Hörbuch anschaffen.
    wird ja auch u.a. von Westphal gelesen.


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    um eine Wartezeit zu überbrücken und der Manzoni zum Mitnehmen zu unhandlich war, habe ich ein knapp 100 seitigen Roman von Somerset mitgenommen: Oben in der Villa


    http://www.amazon.de/exec/obid…d_1_1/302-9273184-4574425


    Ich bin ganz begeistert von dem leichten, lockeren Stil des Autors. Typisch britisch die Szenen. Der Roman wird als kriminalistischer Liebesroman beschrieben. Sehr interessant das Setting: die Geschichte spielt in der Toscana.


    Schreibt M.S. immer so angenehm? Könnt ihr etwas von ihm empfehlen?


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Rainer


    und das schlimme ist, daß Jokers oder 2001 oder Ebay für mich das reinste Stöber- und natürlich auch Kaufparadies ist *ggg*


    Schleppen muß die Kilos dann der Postbote, auch sehr praktisch, aber er bekommt von mir immer etwas Frühstücksgeld. In der Zwischenzeit weiß ich, daß er gern Butterbrezeln oder Leberkässemmel ißt. So sind wir beide ganz glücklich. Ich mit meinen Büchern und er kulinarisch ;-)


    Mein SUB habe ich schon lange nicht mehr gezählt und noch NIE abgemessen. Was für eine tolle Idee :lol:


    Aber in nächster Nähe lächelt mich an:
    Thomas Wolfe
    Tolstoi
    Irving
    Grass
    Thomas Mann
    Ulysses
    Fontane
    Schiller


    die anderen sind im Regal eingeordnet.


    Schönes Wochenende wünscht
    Maria

    Hallo Ikarus


    vielen vielen Dank für die Erläuterungen. Ich habe ab und zu das Gefühl beim Lesen, daß etwas fehlt. Was für eine Person, wenn sie nicht mal vor Mord zurückschreckt. Ich muß mal im Internet forschen ob es noch Infos gibt über die richtige Nonne. Bin neugierig geworden :-)


    Ikarus, steht in deiner Ausgabe etwas näheres über die Bravi? Ich weiß schon so ungefähr, daß sie Vagabunden und Schurken sind, die auch nicht vor Mord zurückschrecken, heimatlos, langhaarig. Aber ich hatte auf den ersten Seiten das Gefühl, daß es nicht nur eine Bezeichnung bzw. Schimpfwort sondern eine Volksgruppe ist.


    Weiß deine Übersetzung näheres?


    Wie weit bist du?


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    Zitat von "Steffi"

    Ich bin auch erst im 12.Kapitel und das kannst du bestimmt locker aufholen


    Immer wieder begeistern mich auch die bildhaften Vergleiche Manzonis. Auch wie er die Ankunft Renzos in Mailand schildert, wo gerade ein Aufstand stattfindet. Nicht Kampf, Verwüstung und Blut sondern mehlbestäubte Strassen, Brot das auf der Erde liegt und eine slapstickhaft agierende Kleinfamilie, die ihr geraubtes Brot und Mehl in Sicherheit bringt. Sofort fielen mir Szenen aus Monty Pytons Film "Jabberwocky" ein - vielleicht war das Mittelalter doch ganz anders, als wir denken ?! Ich mußte auf jeden Fall ziemlich grinsen. Manzoni hat so eine Art Humor - zurückhaltend und doch beißend, einfach gut ! :lol:


    Soweit bin ich auch. Hat mich alles sehr verwundert, aber das Volk war ja auch zutiefst verärgert.


    Zitat

    Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass sich das Buch so flüssig liest - liegt das an der Übersetzung ? Aber ich glaube, das geht doch allen so, oder ?
    Viel zum Grübeln gibts bis jetzt nicht, bisher wird ja vor allem das damalige Leben geschildert und das für mich recht realistisch.


    empfinde ich auch so. Man liest gemütlich vor sich hin und fühlt mit den Protagonisten.


    Zitat von "Nele"


    Aber, aber... Das Blatt wendet sich: Der Ungenannte wird bekehrt und geläutert, das Unfassbare geschieht - ich glaube, mir war das dann doch ein wenig zu unrealistisch. Obwohl, dann auch wieder nicht, wenn ich mir die Macht der Katholischen Kirche in Italien überhaupt anschaue, und dann noch zu dieser Zeit... Ich glaube doch, es könnte den Leuten damals durchaus so gegangen sein.


    Don Rodrigo wird geläutert? Darauf bin ich ja nun sehr gespannt. Die Macht der Katholischen Kirche war enorm und da noch spanischer Einfluß dazu kommt, noch viel mehr. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß die fanatisten Katholiken die Spanier waren.


    habt ihr euch eigentlich gefragt, was diesem verschwundenen Mädchen passiert sein könnte? Dieses Mädchen aus dem Kloster, das ein Geheimnis von Gertrude wußte.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    Jetzt komm ich endlich dazu über meinen Besuch der Lesung über „Die Göttliche Komödie“ zu berichten. :-)


    Ist ein bißchen lang geworden:


    Dante Alighieri 1265 - 1321


    Um 19.45 Uhr standen wir vor der Buchhandlung Mahr in Langenau, es kamen immer mehr Leute an, ich fragte mich schon ob wir alle in die Buchhandlung Platz hatten und tatsächlich gab es Sitzprobleme, einige mussten stehen. Der Veranstalter hat gar nicht mit so vielen gerechnet. Schließlich ist Dante kein moderner Bestseller. Umso mehr freute er sich, dass sein Projekt so einen Anklang fand. Wir waren ca. 40 Personen.


    Der Vortragsredner hat erst den politischen Hintergrund der damaligen Zeit in der Dante lebte umrissen. Dante war nicht nur Schriftsteller sondern wurde auch als Theologe gesehen. Allerdings gehörte er der falschen Partei an und musste fliehen bzw. wurde verbannt. Außerdem wurde die Wichtigkeit des Werkes Dantes für die italienische Sprache hervorgehoben. Dante hat mit einem Schlag sprachlich das damalige Italien vereinigt. Nur leider konnte die Mehrheit des Volkes nicht lesen. Aber trotzdem eine beachtliche Leistung, denn die diversen Volksgruppen sprachen Dialekt, ein Italienisch wie wir es heute kennen gab es bis dato nicht. Der Italiener von heute könnte gut Dante in der Originalfassung lesen und mit ein paar Fußnoten gut verstehen. Anders als z.B. in England „Chaucer’s Canterbury Tales“ kann der heutige Engländer nur mit einer angepassten englischen Übersetzung lesen. Knapp 300 Jahre später schaffte es Luther Deutschland mit einem Schriftdeutsch zu einigen.


    Man sieht also, dass Dante nicht nur literarisch wichtig für die Menschheit war. Er steht im literarischen Strom der Zeit in der Reihe von Homer (griech. Antike), Virgil (röm. Antike) ...
    Dante (Beginn der Renaissance) .... usw. (Ich habe mir leider keine Notizen gemacht, deswegen ist mir einiges wieder entfallen.


    Na jedenfalls stand Dante nicht ohne Konkurrenz da, aber die meisten schrieben französisch, die dann evtl. in lateinisch übersetzt wurden. Dante selbst nahm als Vorbild für seine Göttliche Komödie u.a. die Bibel (Vulgata), Virgil (der ebenfalls über die Unterwelt schrieb) u.a.....


    Dann folgten Empfehlungen für Übersetzungen und vorauf man achten sollte. Zuerst nannte er ein italienisches Sprichwort: traduzione traditore (o.ä.) d.h. soviel wie dass eine Übersetzung ein Verräter am Buch ist. Aber ohne Übersetzung geht es wohl bei den meisten nicht. ;-)


    Achten sollte man darauf, dass keine Kürzungen vorhanden sind. Kürzungen insofern, dass entweder nur ein Teil der Göttlichen Komödie wie z. B. nur das Inferno (Hölle), oder nur das Fegefeuer, oder nur das Paradies angeboten wird. Ohne Fußnoten umfasst das Werk so ca. 400 Seiten (kommt natürlich auf den Schriftsatz an). Mit Fußnoten oder erklärenden Anhang kann es schon auf 600-800 Seiten kommen.


    Die meisten Übersetzungen haben die Fußnoten am Ende in einem Anhang, das ist natürlich umständlich, aber trotzdem sollte man darauf achten, dass man eine Ausgabe mit diesem Anhang kauft.


    Eine gute Übersetzung ist die Diogenes-Klassiker Ausgabe, die vermutlich bereits out of print ist. Da die Göttliche Komödie in Versform geschrieben ist, macht der Übersetzer hier in den Dialogen einen deutlichen sprachlichen unterschied, wie Dante es auch gemacht hat. Ich muß dazu aber auch warnen, dass dieses sehr alte Deutsch schwer zu stehen war. Der Redner hat daraus vorgelesen. Da muß einem schon liegen.


    Ich habe mir später noch die DTV-Übersetzung in TB-Ausgabe angeschaut, die scheint auch nicht schlecht zu sein, jedenfalls gibt es einen Fußnoten-Anhang. Ansonsten sollte man sich die Übersetzungen vor dem Kauf anschauen um zu prüfen ob sie komplett ist.


    „Die Göttliche Komödie“


    in Versform geschrieben. Drei Stationen beschreibt Dante der sich mit Dichterkollegen auf den Weg macht: Hölle (unter der Erde) – Fegefeuer (Ort der Läuterung, auf der Erde) – Paradies (das Sternensystem).


    Es geht unter die Erde, trichterförmig, erst schmal, dann weitet es sich. Es gibt 9 Kreise zu durchwandern. Surreal und wer gern Science Fiction liest, dem mag die Hölle am meisten Spaß machen. Dante trifft so manche Personen, außerdem hat er 3 Päpste in die Hölle gesetzt, davon hat damals noch einer gelebt. Ihr könnt euch vorstellen, dass das für Dante nicht sehr gesund war. An Humor fehlt es in diesem Werk auch nicht. :D


    Im Fegefeuer gibt es 7 Terrassen und 2 Simse (oder umgekehrt). Wieviel Abteilungen das Paradies hat, hab ich vergessen.


    Im Laufe seiner Wanderung trifft er u.a.:
    Tristan und Isolde, Brutus, Constanze (die Mutter Kaiser Friedrich I oder II), 3 Päpste und viele andere. Auch Beatrice trifft er. Seine große Liebe, die mit 24 Jahren verstarb. Er hat diese Frau zum erstenmal gesehen als sie Kinder waren. Er war erst 9. Noch 2x traf er sie, doch nie sprachen sie ein Wort miteinander, als er von ihrem Tod hörte, war er zutiefst traurig. Er hat eine Liebeserklärung an sie geschrieben: Vita Nuova - Neues Leben.
    soll eine der schönsten Liebeslyrik sein die es gibt.


    um 20 Uhr begann der Vortrag um 21.15 Uhr waren wir um einiges gescheiter und sehr neugierig auf das Werk. Ich habe mir vorgenommen, Die Göttliche Komödie, im nächsten Jahr zu lesen.


    Steffi: Die Buchhandlung Mahr in Langenau plant noch andere Vorträge, Motto: „Literarische Reise zu den Wurzeln heutiger Literatur“. Ich muß dort mal anrufen und die nächsten Termine abfragen.


    Es hat jedenfalls Spaß gemacht und es war beeindruckend.


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo Ikarus


    ich habe deinen TV-Tip zwar rechtzeitig gelesen, aber dann doch wieder vergessen. Mein Gedächtnis ;-)


    Aber die Zusammenfassung auf der ZDF-Homepage war schön zu lesen und hat wieder Erinnerungen an unsere Gemeinsame Leserunde geweckt. Das dort abgebildete Foto paßt doch toll. So stelle ich mir D.Q. vor :-)


    D.Q. gehört immer noch zu den Romanen die mir während des Lesens meine ganze Geduld gefordert hatte, aber hinterher noch lange beschäftigte.


    Die Bildergalerie auf der ZDF-Webside ist wirklich empfehlenswert. Dort findet sich ein Bild vom Gefängnis von Argamasilla, dort schrieb Cervantes seinen Don Quijote. Auch die Höhlen von Montesina finden sich dort und das Wirtshaus, wo D.Q. vom Wirt zum Ritter geschlagen wurde.
    die Zeit blieb in der Mancha stehen.


    Einen Satz habe ich aus dem Text herausgenommen:


    Trotz seiner übergroßen Sehnsucht nach der "großen Welt" vermag er diesen Flecken Erde nicht einen Tag lang zu verlassen.


    Seine Welt durch die D.Q. zog war 50x50 km groß.


    und wieder hinterläßt mich Cervantes nachdenklich.
    Vielen Dank für den Link.


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "nimue"

    Hallo Maria,


    hmm...jetzt bin ich schon ein bißchen traurig. Warum trägst Du das denn nicht bei den Literurterminen auf der Hauptseite ein? Oder sollen das nur die Leute hier aus dem Forum mitkriegen? Fände ich schade, weil das bestimmt noch mehr Leute interessiert und die Literaturdatenbank schon gemeinschaftlich von anderen Webseiten genutzt wird :-)


    Liebe Grüße
    nimue


    Hallo Nimue
    nicht traurig sein - ich hab einfach nicht daran gedacht. In erster Linie habe ich tatsächlich die Schwaben hier im Forum angesprochen, da Steffi und ich recht nah beieinander wohnen :-)


    Aber ich habs nun eingetragen. :-)


    Kann man die Literaturtermine nur nach Stichworten durchsuchen oder gibt es auch eine Auflistung die ich mir anschauen kann?


    LG Maria

    Hallo Steffi, und andere Oberschwaben :-)


    In Langenau gibt es morgen abend einen Vortrag über Dante:


    Dienstag 19.11.02 // 20 Uhr


    Dante Alighieri
    "Die Göttliche Komödie"


    Dantes Schafen stellt nicht nur einen Scheidepunkt in der literarischen Entwicklung Italiens dar, sondern auch einen Wendepunkt der Weltliteratur. Dante ist der Anfang der Renaissance...


    Eintritt 4 € / Langenau, Buchhandlung Mahr


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    dann noch in Beimerstetten, Atelier Döhmann, Friedenstr. 13/1


    Freitag, 22.11.02 // 19 - 22 Uhr


    IMPRESSIONEN zum 125. Geburtstag von HERMANN HESSE
    arrangiert von Michael Döhmann


    Eintritt: 6 €


    Ich hab mir mal beides eingeplant, ich hoffe es klappt.


    LG Maria

    Hallo zusammen


    dem Pfarrer ein Schnippchen schlagen, hat ja nun nicht geklappt. Mir hat die Gewaltbereitschaft des Rodrigo entsetzt. Manzoni schreibt etwas verhalten, aber trotzdem kann ich mir die Figuren und ihre Motive sehr gut vorstellen. Die armen jungen Menschen und die arme Agnes. Auf der Flucht und ohne Heimat, Haus und Hof zurücklassend! Tragisch! Wie empfindet ihr?


    Arme Gertrude. Auch hier ist mir aus Manzonis Stil nicht klar hervorgegangen in wieweit die Unglückliche sich mit dem Diener einließ. Aber sehr bewegt habe ich ihre Geschichte verfolgt. Die Familie ist ja grausam, auch zu damaliger Zeit. Immerhin gab es damals statt das Kloster auch die Möglichkeit einer guten Verheiratung. Wäre doch auch für den Fürsten ein Möglichkeit gewesen seinen Reichtum und sein Ansehen zu vergrößern. Sein Fixiertsein auf seinen Erstgeborenen und alle andere Kinder müssen Mönche oder Nonnen werden fand ich empörend.


    Interessant finde ich, daß man bis Kapitel 10 (soweit bin ich nun) nicht sehr viel über Lucia erfährt. Ich kann mir von ihr noch kein so rechtes Bild machen. Sie ist gottesgläubig, aber irgendwie leidenschaftslos.


    Welche Eindrücke hab ihr?


    Wie weit seit ihr?


    Rainer: Toll, daß du mitmachst. Hast du bereits dein Buch erhalten?


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    Steffi: ich wohne ca. 20 km von Ulm entfernt, auf der bayrischen Seite.
    Schön, daß jemand aus dem Forum in der Nähe wohnt. :-)


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    ich bin nun im 7. Kapitel und habe keine Probleme mehr mit den Schachtelsätzen. Immer wieder bin ich von der Beschreibung der Landschaft beeindruckt. Das macht Manzoni sehr schön, auch wie Arm das Volk ist, weil es eine schlechte Ernte gab, beschreibt er gut anhand den Leuten auf dem Feld, den Bettlern usw...


    Der Rechtsverdreher saß am Tisch von Don Rodrigo, sehr enttäuschend, keine Gerechtigkeit für den gewöhnlichen Bürger. :(


    Wie findet ihr Lucia's Weigerung dem Pfarrer ein Schnippchen zu schlagen?
    Sie möchte lieber auf Gott vertrauen und rechtmäßig vor den Altar treten.
    Bewundernswert, aber ich kann Ungeduld des Bräutigams besser verstehen. Wieder kam der Einfall von der Mutter: "Hilft dir selbst, dann hilft dir Gott"


    Ich freu mich drauf, weiteres zu erfahren :-)


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo Sandhofer
    den Namen Theobald Tiger hab ich gesucht :-)
    Außerdem muß ich mich korrigieren. Nicht Andreas Hauser, sondern Kaspar Hauser war ein anders Pseudonym.


    Hier ein Gedicht von Theobald Tiger (1930):


    Aus!
    Einmal müssen zwei auseinandergehen;
    einmal will einer den andern nicht mehr verstehn ---
    einmal gabelt sich jeder Weg - und jeder geht allein --
    wer ist daran schuld?


    Es gibt keine Schuld. Es gibt nur dem Ablauf der Zeit.
    Solche Straßen schneiden sich in der Unendlichkeit.
    Jedes trägt den andern mit sich herum -
    etwas bleibt immer zurück.


    Einmal hat es euch zusammengespült,
    ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen,
    und dann erkühlt --
    Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab ---;
    ein neuer Mensch.


    Jeder geht seinem kleinen Schicksal zu.
    Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du.
    Jeder sucht seine Zukunft. Und geht nun
    mit stockendem Fuß,
    vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung
    und ohne Gruß
    in ein fernes Land.


    Das Gedicht findet sich am Schluß von "Rheinsberg" - ein Bilderbuch für Verliebte.


    LG Maria

    Hallo Dyke
    eine schöne Idee. Ich hab mich schon mal schlau gemacht und bei Zweitausendeins eine Ausgabe gefunden:


    Hauffs Märchen. Nur 2,95 EU. Seine Märchen (Kalif Storch, Geschichte vom kleinen Muck, Zwerg Nase) zählen zu den zeitlos schönsten der deutschen Literatur. Diese Ausgabe enthält neben den Geschichten der drei Märchenalmanache "Die Karawane", "Der Scheik von Alessandria" und "Das Wirtshaus im Spessart" auch Hauffs Novellen und Erzählungen (Phantasien aus dem Bremer Ratskeller u.a.). 624 Seiten. Fester Einband. 2.95 € ( 5.77 DM) . Nr. 11324. Notieren.


    Ich wäre gern bei dieser Leserunde dabei. :-)


    LG Maria

    Hallo zusammen


    Steffi: Danke für den Link. Dass das Thema Übersetzung den Herbst hindurch in Ulm behandelt wird, war mir noch nicht bekannt.


    Wir Schwaben scheinen hier im Forum stark vertreten zu sein :-)
    Bist du aus Ulm, oder nähere Umgebung?


    ikarus: ich finde auch, als begeisterter Thomas Mann Leser braucht man keine Satzkürzungen :-)
    Danke für die Abbondio Erklärung. Der Gute wurde durch die Bedrohung richtig krank.
    -------


    Ich bin im 3. Kapitel und da ist mir der Gedanke gekommen, da Manzoni sehr gläubig war, ob ihm nicht die Geschichte von dem sulamitischen Mädchens und dem König Salomo im Kopf spukte als er die Geschichte niederschrieb. Ich weiß ja noch nicht wie es mit der Liebe zwischen Renzo und Lucia weitergeht, aber bisher sehe ich Parallelen.


    König Salomo hat das sulamitische Mädchen gesehen und begehrt, doch sie liebte ihren Hirtenjungen und obwohl sie all den Reichtum vom König hätte bekommen können, blieb sie ihrer Liebe treu.


    Es wäre schön, wenn sich "Die Verlobten" auch so entwickeln würden. Ist natürlich ein persönlicher Wunschgedanke und wenn es anders kommt, dann nehme ich das so hin ;-)


    Was mir bisher gut gefällt ist, daß es eine klare Linie gibt. Keine romantischen Verwicklungen. Renzo ging der Sache gleich auf den Grund und nachdem er vom Pfarrer den Namen erfuhr, ging er zu Lucia und wollte ihre Seite hören. Ohne Mißverständnisse gingen sie das Problem an. Die Mutter hat mit ihrem Vorschlag zu einem "Rechtsverdreher" zu gehen, hat gut pariert.


    Habt ihr auch über die Szene schmunzeln müssen, wie sich Renzo mit den zusammengebunden, kopfüberhängenden Federvieh auf den Weg machte? Das erinnerte mich irgendwie an Wilhelm Busch. :-)


    Mal sehen wie es weitergeht.


    LG Maria


    Hallo Nimue
    ich habe "Rheinsberg" und "Schloß Grispholm" von Tucholsky gelesen, die heiter und auch ironisch über die Liebe handelt. Der Dialekt iritierte mich als Süddeutsche etwas, man kann sich aber gut reinlesen. In diesen leichten Geschichten kommt mir der Autor schelmisch vor, bringt es aber trotzdem zustande, noch Kritik unterzubringen. Ich weiß nicht viel über Tucholsky, kann mir aber nicht vorstellen, daß er geistig absolut krank war. Er hatte gesundheitliche und psychische Probleme, die in einem Selbstmord ein Schweden(?) endete. Selbst wenn er kritisch die Politik und Gesellschaft unter die Lupe nahm, so war doch immer heiteres in den Texten zu finden. So habe ich das wenige das ich unter seinen Pseudonymen las empfunden. (Peter Panter, Andreas Hauser, und noch ein Name den ich vergessen habe). Dann gibt es noch den pazifistischen Ausruf: "Soldaten sind Mörder", der natürlich damals wie heute für Diskussion sorgt und auch mißbraucht wird. Denn Tucholsky wollte damit die Menschen aufrütteln, und das ihm gelungen ist.
    Für mich ist Tucholsky ein Suchender, der vielleicht an seiner Zeit zerbrach.


    Lg Maria