Beiträge von JMaria

    Am 6.12.02 wird Peter Handke 60 und Arte präsentiert an diesem Tag um


    23.10 Uhr - Arte - Der Schwermütige Spieler (Fernsehfilm von Peter Hamm) - oder die Wiederholung auf SWR am 12. Dezember, 22.30 Uhr.


    über den Schriftsteller schreibt Focus:


    Handkes Schreiben will nie Routine sein. Sein Schreibstil sucht dem Rhythmus der Wahrnehmung und des Erlebens so nahe zu kommen, wie es nur irgend geht.


    Diese Haltung macht es vielen Lesern so schwer, ihm zu folgen. Wer sprachlichen Konventionen folgt, die in der Schule und noch viel mehr in Medien eingeübt werden, hat es schwer, seinen Sprachspielen Verständnis entgegenzubringen. Auf die üblichen Formen der Erzählung, die einen Stoff ausbreiten, verarbeiten und zu einem Fazit bündeln, also das gewohnte Geschäft der Schriftsteller, darauf kommt es ihm nicht an. Für sich selbst wie für den Leser will er den primären Zugang zur Welt zurückerkämpfen – ein schwermütiges Unternehmen, das meist wegen der Übermacht sekundärer Überzeugungen, Vorstellungen und Sprachformen misslingt.


    den ganzen Bericht findet ihr hier:


    http://focus.msn.de/F/2002/49/Kultur/handke/handke.htm


    Viele Grüße
    Maria


    Hallo Kang
    Stimmt, bei den Buddenbrooks beschreibt Thomas Mann den Zerfall einer Familie. Die Geschichte hat auch autobiografische Züge, denn die Mann's stammen aus Lübeck und das Buddenbrook-Haus kann man dort besichtigen. Ich war leider noch nie dort.


    http://www.buddenbrookhaus.de/


    Der Erzählstil Thomas Mann's wirkt zu anfangs schon kompliziert, selbst für mich als Deutsche. Er wird nicht umsonst der "bedeutendste Epiker " genannt. Aber ich liebe seinen Stil :-)


    Mein Lieblingsbuch von Thomas Mann ist "Der Zauberberg"


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Ikarus
    hab diesen Beitrag über Wilhelm Hauff erst jetzt entdeckt, ist mir irgendwie entgangen. Ich habe nämlich unter gemeinsames Lesen auch etwas über Wilhelm Hauff geschrieben, mit dem gleichen Gutenberg-Link den du angegeben hast :erroet:


    Seit ich heute meine Almanach Ausgabe bekommen habe, werde ich immer neugieriger darauf. :-)


    Die weiteren Adressen die du angeführt hast sind hoch interessant besonders diese Aussage:


    „Lichtenstein", ein historisch reichlich fragwürdiger Sinnstiftungsversuch für die despotischen Umtriebe des Herzogs Ulrich von Württemberg (1487-1555), war nicht nur der unglaublich erfolgreiche erste deutsche Historienroman in der Nachfolge Walter Scotts. Das Buch führte dazu, dass man selbige Burg wieder aufbaute, als frühes Beispiel des Historismus. Seit ihrer Fertigstellung 1841 gehört sie zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im gesamten „Ländle".


    als Schwabe kenn ich natürlich die Burg und sie sieht schon gigantisch auf ihrem Felsen auf, daß sie aufgrund von Wilhelm Hauffs Historienroman wiederaufgebaut wurde, wußte ich allerdings nicht. Finde ich aber großartig.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    Märchen als Almanach. Da hab ich mich gleich zu anfangs gefragt, wie kam Wilhelm Hauff dazu? Heute habe ich meine Ausgabe des Märchen-Almanachs bekommen und habe das 1. Kapitel gelesen. Ich sag euch, einfach entzückend: Da geht es um eine Königin "Phantasie" die ihre Kinder u.a. Prinzessin "Märchen" auf die Erde schickt, doch mit der Zeit verändert sich die Einstellung der Menschen zu "Märchen" und die Prinzessin kehrt weinend zu ihrer Mutter zurück um zu berichten. Einige Texte daraus sind so bezaubernd wie:


    »Sieh, die Menschen haben kluge Wächter aufgestellt, die alles, was aus deinem Reich kommt, o Königin Phantasie, mit scharfem Blicke mustern und prüfen. Wenn nun einer kommt, der nicht nach ihrem Sinne ist, so erheben sie ein großes Geschrei, schlagen ihn tot oder verleumden ihn doch so sehr bei den Menschen, die ihnen aufs Wort glauben, daß man gar keine Liebe, kein Fünkchen Zutrauen mehr findet. Ach, wie gut haben es meine Brüder, die Träume, fröhlich und leicht hüpfen sie auf die Erde hinab, fragen nichts nach jenen klugen Männern, besuchen die schlummernden Menschen und weben und malen ihnen, was das Herz beglückt und das Auge erfreut!«


    Die kluge Königin sagt dann zu ihrer Tochter, daß es an der bösen "Mode" liegt und gibt ihr ein neues Gewand: "Almanach" und schickt sie nun zu den Kindern um es ein letztes Mal zu versuchen.


    Neugierig geworden? Hier findet ihr diese Einleitung:


    http://gutenberg.spiegel.de/ha…hen/alma1826/alman001.htm


    und hier etwas über Wilhelm Hauff:
    http://gutenberg.spiegel.de/autoren/hauff.htm


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "Ginny"

    Ich hab "Der Menschen Hörigkeit" gelesen und das ist ein fantastisches Buch. Obwohl ziemlich dick ist man schnell gefesselt (ich wars zumindest) und es hat viele autobiographische Bezüge.



    Hallo Ginny
    Ich habe in der Zwischenzeit auch ein bißchen im Internet herumgeforscht und einiges über den Autor gefunden. Er hatte ja eine Sprachbehinderung, nicht wahr? "Der Mensch Hörigkeit" steht ganz oben auf meiner Leseliste.
    Danke für den Tipp :-)


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen


    Der Roman fesselt mich immer mehr. Das Gespräch zwischen Don Abbondio und Don Federigo, als "Der Heilige" Don Abbondio zurecht weist ähnelt einem Bühnenstück von Carlo Goldoni. Don Abbondio spricht meist das aus, was er für richtig hält um Gnade zu empfangen, denkt aber anders und dieses lesen seiner Gedanken, erinnert mich an Goldoni. (Kapitel 26)


    Ob es eine Wandlung im Leben Don Abbondios geben wird? Findet ihr ihn pragmatisch oder eher ein Egoist, der eigentlich für die Kirche nichts taugt?


    Ich finde jeder Mensch der einen Geistlichen Stand anstrebt sollte Manzoni lesen!!


    Lucia handelt wie eine Heilige, findet ihr nicht? Das muß man ihr lassen, sie hält an ihrem Glauben fest. Bin gespannt wie sie oder ob sie aus diesem Gelübde wieder rauskommt. Armer Renzo - er ist so verzweifelt, als er den Brief von Agnes las, wie es für einen jungen stürmischen Mann zukommt. Manzoni zeichnet die Charakteren sehr gut, wie ich finde.


    Wie findet ihr Donna Praxedia in ihrem Eifer. Mußtet ihr auch über folgenden Satz schmunzeln:


    Denn, wie sie oft zu andern und zu sich selber sagte, ihr ganzes Trachten ging dahin, den Willen des Himmels zu fördern; nur beging sie immer den Fehler ihr Gehirn mit dem Himmel zu verwechseln. :-)


    Ihr Mann der sich mit Büchern umgab und über die Ehre des Rittertums nachdachte und las hätte gut zu Don Quijote gepaßt ;-)


    ikarus, Rainer oder Steffi: Habt ihr Fußnoten zu Donna Praxedia und "Dem Unbekannten"?


    Nele: ich habe, bevor ich das Kapitel 27 begonnen habe, deine Erklärung zu den Kriegen der damaligen Zeit gelesen, sie haben mir sehr geholfen, danke schön. Mir war garnicht so sehr bewußt, wie klein Europa während dieses Krieges war und wieviele Länder in dem 30ig-jährigen Krieg beteiligt waren.


    Komme nun zum Kapitel 28.


    Schöne Lesegrüße
    Maria

    Nele's Infos zum 30jährigen Krieg:


    Hallo Ihr Lieben,
    nach dem Hungeraufstand in Mailand, von dem Ihr ja schon alle gelesen hattet, wird Lucias und Renzos Geduld erneut auf eine harte Probe gestellt, es wäre ja zu einfach, wenn sie einfach so wieder zueinander gefunden hätten
    Ich fand die geschichtlichen Zusammenhänge etwas kompliziert und musste erst einmal etwas nachlesen, um zu verstehen, wie die ganzen Kriege zustande kamen und in welcher Situation sich die Menschen zu dieser Zeit befanden. Hier ein paar Zusammenhänge:
    Die geschichtliche Situation in Italien, in der wir uns in der Geschichte befinden, ist begründet auf dem Niedergang der Stadtstaaten im 13. Jahrhundert, der mit einem allmählichen Desinteresse der Bürger am politischen Leben, der Entstehung von Fraktionen, der Durchsetzung von Adelsoligarchien begann. Die internen Streitigkeiten und Kämpfe endeten mit der Begünstigung des Aufstiegs eines "Signore", eines Herren, sowie absolutistischer Regierungsformen, die von einigen großen Familien ausgeübt werden.
    Gleichzeitig wurde Mailand immer mehr zur dominierenden Stadt.
    Die Herren von Mailand, die Visconti, erweiterten nach der Eroberung der Macht über die Stadt ihre Herrschaft auch außerhalb der Region (14. und 15. Jhdt).
    Nur Mantua gelang es, sich selbständig unter der Familie Gonzaga durchzusetzen, die die Stadt vom 14. bis zum 17. Jahrhundert beherrschte. Manzoni beschreibt diesen Erbfolgekrieg am Anfang des 27. Kapitels.
    Ich fand es sehr bemerkenswert, wie die Herrscher in Mailand inmitten all der Irrungen und Wirrungen dieses Krieges mit dem Hungeraufstand umgehen und, als sich alles nach dem St. Martins-Tag-Aufstand ein wenig beruhigt, den Bäckern befehlen, Brot zu backen, in das dann infolge der knapp werdenden Backmittel Reis gemischt wird zur "Verlängerung" des Teiges, den Brotpreis festsetzen und bei Strafe verbieten, Brot aus Mailand herauszuschaffen. Natürlich kommt es nach so einem extremen Eingriff in die Gesetze des Brotmarktes zu einer weiteren Hungersnot nach erneuten Plünderungen und Brandschatzungen.


    Dazu gesellen sich dann die Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges: die Pest wird eingeschleppt durch die deutschen Truppen, die den Zustand in Mantua mit den Franzosen, dem Herzog von Nevers, beenden wollen. Die Leitung der französischen Politik lag zwischen 1624 und 1661 nacheinander in den Händen der Kardinäle Richelieu (1585-1642) und Mazarin (1602-1661): Richelieu, der innenpolitisch die Hugenotten und den gegen die Krone frondierenden Hochadel bekämpfte und damit den Grundstein für den Absolutismus Ludwigs XIV. legte, sah sein außenpolitsches Hauptziel im Widerstand gegen die Habsburger, die Frankreich im Süden (Spanien) und Norden (Niederlande) umklammerten und im Reich den Kaiser stellten. Daher verbündete er sich 1631 ohne konfessionelle Bedenken mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf, dem Haupt der protestantischen Union. Er setzte nach des Königs Tod 1632 alle Machtmittel Frankreichs gegen die Habsburger und den Kaiser ein und verhinderte so den Sieg der kaiserlich-katholischen Seite im Dreißigjährigen Krieg.
    (Die noch von Richelieu 1641 eingeleiteten Friedensverhandlungen brachte sein Nachfolger im Westfälischen Frieden 1648 zu einem für Frankreich günstigen Abschluß: Die Schwächung der Reichsinstanzen und die Stärkung der Territorialgewalten besiegelten die Vormachtstellung Frankreichs. Die Schwächung des Reiches blieb eine der Maximen französischer Außenpolitik auch in den folgenden Jahrhunderten.)


    In diesem Zusammenhang wird auch Wallenstein erwähnt und auch dessen Ende, dessen Tod:


    Der protestantische Adlige Albrecht von Wallenstein aus Böhmen, am 24. September 1583 in Hermanitz zur Welt gekommen, trat 1604 in habsburgische Dienste und aus Karrieregründen 1607 zum Katholizismus über. Konfiszierte Güter, die er in Böhmen aufgekauft hatte, erhob Kaiser Ferdinand II. zum Herzogtum Friedland.


    Herzog Albrecht, fortan auch der Friedländer genannt, trat im Dreißigjährigen Krieg mit einem eigenen Söldnerheer auf des Kaisers Seite, wurde Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen, besiegte 1626 Ernst II. von Mansfeld und vertrieb die Dänen vom Festland. Mit dem Herzogtum Mecklenburg und dem Fürstentum Sagan belohnt, mußte er 1630 auf Druck der Kurfürsten zurücktreten. Doch seine Stunden kam erneut, als sich die Lage der Kaiserlichen durch die Intervention Schwedens zusehends verdunkelte und man den kühnen Feldherren wieder brauchte. Er verlor zwar 1632 die Schlacht bei Lützen, der Gegner aber den genialen König Gustav II. Adolf. Diese Lage und die neuen Vollmachten nutzte Wallenstein zu eigenmächtigen Verhandlungen mit den Schweden, was den Argwohn gegen ihn am Kaiserhof schürte und zu seiner Ermordung am 25. Februar 1634 in Eger führte:
    18.2. Die Liga macht Wallenstein den Prozeß wegen Hochverrats (er hatte eigenmächtig mit den Protestanten verhandelt) und setzt ihn ab. Er wird am 25.2. von einigen seiner Offiziere im Stadthaus in Eger durch Aufspießen ermordet, seine ihm ergebenen Offiziere werden im Bankettsaal der Kaiserpfalz zu Eger umgebracht.
    Hier noch ein Link dazu:
    http://www.fraenkisch-crumbach.de/orstver/30jkriege.htm


    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel und zu verwirrend und hat etwas Licht in die Geschichte gebracht , aber vielleicht wusstet Ihr das ja sowieso schon und habt nicht so ein miserables Geschichtsgedächtnis wie ich


    Hallo Sandhofer
    ich gebe zu, mit dem Ausleihen hab ich es auch nicht so. Nur an Auserwählte", da weiß ich, daß ich sie wieder in bestem Zustand zurückbekomme. Bin da auch empfindlich. Ich gehe selbst sehr sorgsam mit einem Buch um und erwarte das eigentlich auch von anderen, sofern es meine Bücher betrifft.


    Wie handhaben es die anderen? Leiht ihr gern aus?


    LG Maria

    Zitat von "sandhofer"

    Mit Leihbüchereien habe ich ein anderes Problem: Es geht mir damit wie mit Bordellen. Ich kann mir ja theoretisch vorstellen, dass es einen packt und man(n) ein dringendes Bedürfnis dort befriedigen will/muss - persönlich ist mir die eigene Frau lieber. Allerdings verdamme ich keinen, der solche Lokale frequentiert. ;-)
    Grüsse
    Sandhofer


    was für ein Vergleich :lol:
    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Rainer


    was soll man jetzt noch schreiben, du hast das Buch toll zusammengefaßt. :-)


    Die Szenen in diesem Waisenhaus haben mich auch gleich zu Beginn des Lesens tief beeindruckt, da läuft einem die Gänsehaut über die Arme.


    Aber ich möchte auch noch auf das letzte Drittel bezug nehmen als sie bei diesen entfernten Verwandten ist und der Pfarrer ihr einen Heiratsantrag macht. Dieses Fast-Abgleiten in den religiösen Fanatismus bis in Tod sozusagen, fand ich als Höhepunkt der ganzen Geschichte. Wie Jane bei den Reden des Geistlichen schwach wird und dann hört sie eine Geisterstimme einen Ruf durch die Nacht von Rochester und sie weiß, sie muß ihn finden, sie muß zurück *schluck*. Dies kann ich immer wieder lesen.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Steffi


    ich habe einen Rattan-Zweisitzer im Zimmer und eine knallrote Kuscheldecke :-)


    Mit der Leihbücherei habe ich ein Problem:
    Belletristik leihe ich mir gern aus, aber Klassiker möchte ich besitzen. Also nützt mir hier die Bücherei nur im äußersten Notfall *ggg*.


    du hast recht: SUB ist der Stapel ungelesener Bücher, manchmal kann es auch ein GUB sein (Gebirge....) :lol:


    noch was zu Ulysses: ich habe bei Jokers von Homer: Odysseus bestellt, sozusagen als Vorbereitung auf den Joyce. Ich weiß zwar nicht ob das was bringt, aber ich war neugierig ;-)


    LG Maria

    Zitat von "nimue"

    auauauauauaua...ich weiss nicht, ob ich das noch lange aushalten kann. Gestern habe ich die Gesammelten Werke von Tucholsky gekriegt und nach den einfachen Stephanie Plum Büchern von Janet Evanovich, muss ich jetzt unbedingt mal wieder was anspruchsvolleres lesen!


    Liebe Grüße
    nimue


    Hallo Nimue
    Hast du etwas von Tucholsky in der Zwischenzeit gelesen?
    Mir kam noch ein Gedanke, zu diesem wollte ich aber in dem Buch "Gripsholm" erst nachschauen und gestern bin ich dazu gekommen, danach zu suchen.


    Folgendes:


    Als vor ein paar Jahren von John Gray herauskam: Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus (o.ä. Titel) habe ich mir gedacht ob der Autor nicht Tucholsky gelesen hat und so auf die Idee für seinen Titel kam, denn in Gripsholm gibt es eine Passage, in der Peter und Lydia, jeder für sich die Stille genossen:


    In diesem Augenblick war jeder ganz allein, sie saß auf ihrem Frauenstern, und ich auf einem Männerplaneten. Nicht feindselig... aber weit, weit voneinander entfernt.


    Das fand ich damals beim Lesen des Buches bereits bezeichnend.


    Naja - dieser Gedanke hat mich noch gedrückt und wollte ihn gern hier niederschreiben.


    Ich kann dir "Gripsholm" empfehlen, eine heitere Sommergeschichte mit oft traurigen Einlagen und ein pikantes Erlebnis. Was die Menschen in den 20iger Jahren wohl "dazu" gesagt haben? Wenn du neugierig bist, um was es hier handelt, mußt du es lesen ;-)


    Hier noch etwas nachdenkliches, als Lydia Peter nach dem Leben ausfragt und was es bedeutet:


    "Erst habe ich gemerkt", sagte ich, "wie es ist. Und dann habe ich verstanden, warum es so ist - und dann habe ich begriffen, warum es nicht anders sein kann. Und doch möchte ich, daß es anders wird. Es ist eine Frage der Kraft. Wenn man sich selber treu bleibt..."


    So wechselt der Roman sich immer wieder ab von Heiterkeit zu ernsteren Tönen.


    LG Maria

    Hallo Rainer

    du hast vor ein paar Wochen erwähnt, daß du deine Eindrücke schilderst. Ich hoffe ich hab jetzt nicht irgendwo einen Beitrag von dir übersehen. Mich würde es sehr interessieren, wie dir "Jane Eyre" gefallen hat.
    Es gehört nämlich zu meinen Lieblingsbüchern, was aber nicht heißt, daß du es nicht kritisieren darfst ;-)


    Viele Grüße
    Maria

    Auszug aus Ikarus Kommentar während der Leserunde zu Gertrude:


    Die Figur der Gertrude hat nämlich ein historisches Vorbild. Kroeber schreibt dazu in seinen Anmerkungen:


    Die spätere >Signora von Monza< wurde 1575 als Marianna de Leyva geboren, der Vater war ein spanisch-stämmiger Edelmann in Mailand, die Mutter starb ein Jahr nach der Geburt. Mit dreizehn Jahren kam sie als Novizin ins Kloster Santa Margherita in Monza, 1591 wurde sie dort Nonne unter dem Namen Schwester Virginia, wurde jedoch von allen >la Signorita< genannt, übte feudale Oberhoheit über das Städtchen aus und genoß große Freiheiten im Kloster, wo sie als Maestra das Erziehungswesen leitete.


    Und zu diesem "Egidio" dem Gertrude begegnet, folgende Anmerkung:


    In der realen Geschichte der Nonne von Monza hieß er Gian Paolo Osio


    Manzoni charakterisiert ihn ja so: "...ein berufsmäßiger Übeltäter, einer von vielen, die sich zu jener Zeit, umgeben von Schergen und im Bunde mit anderen Übeltätern, bis zu einem gewissen Grade über die öffentliche Gewalt und ihre Gesetze lustig machen konnten."


    Zum Verschwinden des Mädchens schreibt Manzoni: "Vielleicht hätte man mehr erfahren können, hätte man, statt in der Ferne zu suchen, in der Nähe gegraben".


    Anmerkung von Kroeber dazu:


    Die Leiche war im Keller Keller des Hauses von Gian Paolo Osio vergraben worden.


    ---------------


    im Internet konnte ich nur etwas in italienischer Sprache über Marianna de Leyva bzw. Schwester Virginia finden:


    http://www.comune.bologna.it/i…onna/religione/monaca.htm


    Gruß Maria

    Hallo Rainer


    ohoh - ich glaube ich muß den Recorder programmieren, denn auf ZDF kommt Boxen mit Vitali Klitschko. Nicht daß ich ein Boxfan bin, aber es gibt noch andere Familienmitglieder *gg*. Es gibt doch nichts schöneres als wenn sich 2 die Lippen blutig schlagen und die Augen zuschwellen ;-)


    Mich würde das Buch noch mehr interessieren, da ich nicht sehr viel TV sehe. Die Buchbeschreibung hört sich interessant an:


    http://www.amazon.de/exec/obid…d_1_1/302-9273184-4574425


    Ich habe dann noch etwas in der TV-Zeitung geblättert und gesehen, daß morgen um 23.45 Uhr auf NDR "Jud Süß - Ein Film als Verbrechen?" kommt. Bin fast wegen dem ersten Teil des Titels der Annahme aufgesessen, daß es nach dem Roman "Jud Süß" von Lion Feuchtwanger gedreht wurde. Stimmt aber nicht. Dies nur als Hinweis, falls jemand ebenfalls über den Titel gestolpert ist.


    Hier die Beschreibung bei Amazon:


    http://www.amazon.de/exec/obid…56001/302-9273184-4574425


    LG Maria

    Hallo zusammen


    Es ist interessant eure Ansichten zu lesen, hier nun meine Schwächen ;-)


    die Atmosphäre und Düfte zu Weihnachten liebe ich sehr. Allerdings mag ich die vielen Süssigkeiten nicht, die vermehrt angeboten werden. *schüttel*. Dem Kaufkonsum erliege ich nicht, außer ich bekomme einen Gutschein von Amazon ;-)


    Ich lese keine Weihnachtsgeschichten, obwohl mir Dickens Weihnachtsgeschichten schon mal interessieren würde. Aber ich sehe mir gern sentimentale Filme zu dieser Zeit an, die auch auf die Tränendrüse drücken :-)
    oder auch Märchen die zu dieser Zeit vermehrt ausgestrahlt werden.


    LG Maria

    Hallo Ikarus


    du mußt ja ein gigantisches Bücherregal haben, oder vielleicht sogar ein Bücherzimmer?


    Ich habe immer einen permanenten Platzmangel in meinem Bücherregal :-) und obwohl ich ein kleines Bücherzimmer habe, überlege ich bereits wo man noch ein Regal unterbringen kann.


    Langsam wird es schwierig mit der Unterbringung :lol:


    LG Maria

    Hallo zusammen


    sandhofer: danke für die Info. Ich kann die Bravi nun besser einordnen.


    Nele: die Schreibfehler sind mir auch aufgefallen z.B. im 12. Kapitel:


    Die Bäcker amteten auf, aber das Volk ergrimmte.


    oder Kapitel 15:


    Die Schergen berieten sich mit den Auen und meinten gut zu tun, indem sie den Manschetten eine Ruck gaben.


    Ich lese darüber hinweg, aber ich wünschte ich hätte auch die Koeber-Übersetzung. Koeber hat ja auch "Der Name der Rose" von Eco übersetzt, das war bestimmt auch nicht einfach.


    Ich bin mitten im 17.Kapitel er ist nun am Ufer des Flusses Adda.


    Es gibt eigentlich nicht viel zu kommentieren. Wie sich Renzo dem Wein hingegeben hat fand ich irgendwie verständlich. Ein Landjunge kommt in die Stadt, unerfahren, fast schon naiv kommt er in so manche Schwierigkeiten. Dann die Angst, aber mit Bauernschläue windet er sich aus des Schergen Händen :-)


    Zitat von "Nele"

    Maria: Der Ungenannte ist nicht Don Rodrigo, ob dieser geläutert wird, kann ich noch nicht sagen. Ich verrate aber erstmal nichts über ihn.


    Jetzt machst du mich neugierig *ggg*


    LG Maria