Das stimmt natürlich. Auch bei andern Hörspielen aus der Zeit merkt man dasselbe
Aber die sind nicht so verquast auf "Bedeutung" aus und zielen nicht auf Weisheit und Welterkenntnis, sondern simple Unterhaltung.
Die Paul-Temple-Hörspiele mit Rene Deltgen sind zB große Klasse. Ich wüsste gar nicht mehr, wie ich ohne die einschlafen können sollte, auch (oder gerade weil?) ich jedes der 11 Hörspiele jetzt schon mehrfach gehört habe – kann man ja mal durchrechnen: ein Hörspiel dauert 4 bis 5 Stunden, nach ca. 20 Minuten schlaf ich ein, ich hör die jetzt, mit größeren Pausen für die kompletten Van Dusen-Hörspiele, Cox, Karl May und anderes, seit gut drei Jahren. Favorit immer noch und immer wieder: Paul Temple und der Fall Spencer (1959), einer jugendlichen Hörerfahrung geschuldet – aber nicht nur, in dem Hörspiel hat Durbridge seine bescheidenen Mittel am besten im Griff, die Sprecher sind sehr gut besetzt. Und Durbridge verzichtet auf die sonst so peinlich peinigenden Szene mit aufgelösten Frauen unter Schock oder Leuten, die angeschossen, schwer verletzt oder vom Krankenbett aus leidend noch letzte Hinweise röcheln (1 Ausnahme zugestanden).
Zitatgerade diese Produktionen führen mir sehr deutlich vor Augen, dass und in welcher Weise Schmidt eben auch in seiner Zeit verankert war. Das Spiessige passt nämlich durchaus zu ihm und seinen Features, finde ich
Das ist durchaus richtig. Aber *so* fürchterlich, wie der Brockes gelesen wird -- also da kann Schmidt nun wirklich nichts für. Eher schon der Martin Walser, der das, wenn mich nicht alles täuscht, zu verantworten hat.