Beiträge von giesbert


    Vor zwei Jahren habe ich mir kurz vor Weihnachten "Die Weihnachtsgeschichte" von Dickens gekauft, bisher aber noch nicht gelesen. Vielleicht schaffe ich es ja heuer vor Weihnachten diese Geschichte zu genießen.


    Unbedingt. Unabhängig von der Jahreszeit. Das ist wirklich eine wundervolle Geschichte. Sentimental, wie Dickens halt ist, aber trotzdem große Klasse. Schon der Anfang ist toll:


    Zitat

    Marley was dead: to begin with. There is no doubt whatever about that. The register of his burial was signed by the clergyman, the clerk, the undertaker, and the chief mourner. Scrooge signed it: and Scrooge's name was good upon 'Change, for anything he chose to put his hand to. Old Marley was as dead as a door-nail.


    „as dead as a door-nail“. Das ist einfach großartig. Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, wollte ich unbedingt weiterlesen. Und kann man etwas besseres über einen Anfang sagen?

    Klappt denn "Ungelesene Beiträge seit Ihrem letzten Besuch" wenn man nciht angemeldet ist? Dast ist imho die wichtigste Funktion überhaupt - und wenn die bei Nichtanmeldung nicht funktioniert, ist sie ein sehr guter Grund, warum sich auch bloße Lurker brav anmelden.


    Allerdings ist das natürlich kein Grund, reine Lurker in der Datenbank auf ewige Zeit herumlungern zu lassen. Zaungäste müssen halt damit rechnen, das ab und an aufgeräumt wird.

    Parallel lese ich übrigens gerade Safranskis neues "Schiller & Goethe"-Buch, für den der Briefwechsel natürlich eine der wichtigsten Quellen ist. Bin auf S. 150 und kann es bislang eigentlich rundum empfehlen.

    Eben bekam ich einen Anruf eines NZZ-Lesers. Ob es den Briefwechsel denn auch als Buch gäbe, seine Buchhandlung könne ihm da überhaupt nicht weiterhelfen. Ich war für einen Moment sprachlos und habe dann die Münchner Ausgabe als Taschenbuch empfohlen.

    Die Münchner Lokalpresse hat das Projekt jetzt auch entdeckt, im Münchner Merkur gibt es einen Artikel. Allerdings mit Zitaten, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, sie nicht gesagt zu haben. Nunja. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie der Redakteur kurz vor dem Urlaub das Zeug noch fertig kriegen musste und aus seinen raschen Telefonnotizen ein paar griffige Zitate gebastelt hat. Funktioniert halt so, der Betrieb.


    Aktuell verweist sogar die Startseite der NZZ auf diesen Artikel ... :zwinker:


    das hat nichts zu sagen, da werden (vermute ich mal) automatisch alle neuen Artikel verlinkt, das scrollt beim nächsten Artikelupdate dann wieder raus.


    Aber der Artikel hat mir gleich 10 neue Kommentare beschert. Erstaunlich.


    Derzeit denke ich darüber nach, wie man wohl Erläuterung & Kommentar integrieren kann. Ob man kommentierte Stellen in den Briefen verlinken soll? Oder stört das den Lesefluss?

    Zitat

    "Dem Melancholiker Fouqué aber, so hat Arno Schmidt behauptet,


    ja eben: behauptet. Nach der Lektüre würde ich mal sagen, dass das eine ziemlich haltlose Behauptung ist.


    Sicher ist der Zauberring wg. seiner Rezeption ein wichtiger Roman der Zeit. Aber das macht ihn doch nicht lesbar oder gut. Und wenn deutschnationale Romantiker sich dafür so erwärmten, dann werde ich erst recht skeptisch.


    Auch von den "großen sprachlichen Schönheiten" habe ich bei der Lektüre nichts bemerkt. Mag sein, ich bin ein stumpfer Stoffel. Aber der Widerwillen gegen Konstruktion und Kitsch des Textes war mir halt doch deutlich im Weg.

    Vom Nachwort? Oder von der Pointe?


    sowohl als auch. Egal, schon zu viele Worte über das Buch.


    Ich habe jetzt mit der Lektüre eines Klassikers der Moderne begonnen: John Dos Passos, Manhatten Transfer. Mal sehen, die ersten 10 Seiten habe mir schon mal gefallen ;-).


    Der Plot ist Ambrose Bierce' Erzählung " Die Brücke über den Eulenfluß" entnommen.


    Die muss ja oft herhalten, bei Arno Schmidts "Gadir" etwa oder dem Film "Jacob’s Ladder".


    Übrigens habe ich jetzt in der Wikipedia erfahren, dass das Nachwort die Pointe nur halb auszuplaudern scheint. Macht die Sache aber nicht besser.

    Na, Du motivierst einen ja wieder ... Wo sich doch gerade Perutz' "Der Meister des Jüngsten Tages" auf meinem Nachttisch so langsam nach oben gearbeitet hat ... :grmpf: :breitgrins:


    Der Meister ist auch gut & lesenwert, Zwichen 9 und 9 eher nicht. Das ganze basiert auf einem netten und verblüffenden Grundeinfall, der auch anfangs lesbar umgesetzt wird, für den der Autor dann aber keine befriedigende Lösung findet. Vielleicht hätte ich das Nachwort nicht lesen sollen, in dem die Pointe ausgeplaudert wird, aber wenn man weiß, wie’s ausgeht, lohnt die ganze Lektüre schon nicht mehr.


    Bevor ich mich wieder an Foques sterbensöden "Zauberring" mache, schiebe ich, noch gerade rechtzeitig vor Beginn der Leserunde, rasch noch Perutz "Zwischen neun und neun" ein.


    ach, btw - die Lektüre habe ich nach 100 Seiten abgebrochen, der Roman hat mir ja so rein gar nicht gefallen. Ein unsympathischer Held, eher lächerliche Abziehbilder als Personal und eine Story, die auf Verarsche hinausläuft. Ne, muss nicht sein. Vielleicht lese ich das in einer müßigen Stunde noch mal weiter, mal sehen, aber vorerst nicht.

    Charles Dickens Berichte über Amerika und Italien (die Bücher stehen im hintersten Regal unten, die krame ich jetzt nicht wg. der genauen Titel extra hervor) ;-)


    Sternes Sentimental Journey


    Bougainville: Reise um die Welt


    Forster: Um die Welt mit Capt. Cook