Beiträge von giesbert

    Der BR hat ein vierteiliges Hörspiel auf Basis von Karl Mays seltsamen Alterswerk Ardistan und Dschinnistan produziert. Die einzelnen Folgen werden am 7., 8., 14. und 15. Mai ausgestrahlt. Anschließend - manchmal auch kurz vorher - kann man die Folgen im Hörspielpool des BR laden. Als Auftakt gab es eine Lesung von Karl Mays Augsburger Vortrag von 1909, gelesen von Peter Fricke. Die Lesung kann bereits geladen werden.


    Infos zum Vortrag


    Infos zum Hörspiel


    Hörspielpool Bayern 2

    An "In die Sonne sehen" hab ich auch nur verschwommene Erinnerungen, dafür habe ich "Als sie mich noch nicht kannte" (bzw. "Vor meiner Zeit") als beeindruckenden Roman über destruktive (männliche) Eifersucht in Erinnerung.

    Aktuell lese ich Arno Schmidts ›Fouqué und einige seiner Zeitgenossen‹. Meine Erstlektüre ist locker 30 Jahre her, da wird es mal wieder Zeit …


    Es ist schon verblüffend, wie Schmidt es schafft, einen Haufen eher trockener Zahlen und Daten in lesbaren, ja fesselnden Text zu verwandeln.

    Emma Bovary ist einfach eine dumme Gans 8-). Und Flaubert ein gnadenloser, ungemein präziser Erzähler. Da gibt es ja mal eine Operation, von der man schon im Voraus ahnt, wie sie ausgehen wird. Und Flaubert liefert ein minutiöses Protokoll der Katastrophe. Das hab ich seinerzeit - ich hab den Roman zuletzt so vor gut 10 Jahren in der Haffmans-Ausgabe gelesen – als fast unerträglich empfunden. (Als sehr, sehr große Literatur, das natürlich auch ;-))


    7-teilige Lesung von Krieg der Welten
    Neuübersetzung von Lutz-W. Wolff
    Gelesen von Andreas Fröhlich
    Teil 1


    Ah, sehr schön. Kürzlich haben sie das bei Bayern 5 vorgestellt und auf die CD verwiesen - und ich hab mich geärgert, dass eine Produktion, die mit Rundfunkgebühren finanziert wurde, nicht im Radio läuft. Tut sie also doch. Sehr schön.


    Oweih, das steht bei mir auch schon lange im Regal. Hab ich mal geschenkt bekommen und von der Reihe vorher noch nie was gelesen.


    da ist der (bisher) letzte Roman der Reihe vielleicht kein optimaler Einstieg - aber die Brenner-Romane von Haas sind durch die Bank empfehlenswert. Sein Nicht-Brenner-Roman "Das Wetter vor 15 Jahren" ist das übrigens auch.

    Das klingt sehr interessant, aber auch so, als ob man danach nicht gut schlafen kann. Wenn ich das lese, dann in einer helleren Jahreszeit, jetzt wäre mir das zu bedrückend.


    In der Tat. Der rumort ziemlich im Hinterkopf. Ein Teil von mir möchte das am liebsten vergessen (wie passend!), aber das geht natürlich nicht.


    Weshalb ich als nächstes Buch Wolf Hass "Brennerova" lesen werde. Steht seit einer kleinen Ewigkeit im Regal und will endlich gelesen werden.

    Ich hab's erst jetzt gehört, ganz interessant gemacht, aber kein Highlight. Und es sind zwei Hörspiele in einer Datei, Nr. 2 ist "Die Nacht der Barbaren" von Fred Vargas (das hab ich mir noch nicht angehört).

    Neu und beeindruckend war 2016 für mich Howard Jacobsons "J". Eine tja "satirische Dystopie/dystopische Satire". Ein böser, finsterer Roman mit einer abgefeimten Schlusspointe (die ich hier natürlich nicht verrate). Jacobson erzählt sehr ellipitsch, begnügt sich oft mit Andeutungen und auf den ersten 30, 40 Seiten ist man einigermaßen verloren. Dann nimmt der Text allmählich Fahrt auf, ab der Mitte (der Roman ist in zwei fast gleichlange Bücher aufgeteilt) überschlagen sich die Ereignisse dann fast.


    So nach und nach setzen sich die Andeutungen zu einem immer fürchterlicheren Bild zusammen. Was einem schon auf dem ersten Seiten auffällt sind die seltsamen Namen wie Ailinn Solomons oder Kevern Cohen. Viele Personen (fast alle) haben jüdisch klingende Nachnahmen, Wörter mit "J" soll man vermeiden (im Druck wird das J mitunter doppelt durchgestrichen, das Wort "Jude" taucht überhaupt nicht auf).


    Es muss in der Vergangenheit eine Katastrophe mit unglaublichen Gewaltexzessen gegeben haben, die aber totgeschwiegen werden und über die nur mit einer festen Floskel in Großbuchstaben gesprochen wird: "WAS GESCHEHEN WAR, FALLS ES GESCHEHEN WAR". Beschäftigung mit der Vergangenheit ist verpönt, nicht wirklich verboten, aber man macht so etwas einfach nicht. Kunst, Kultur & Technik sind auf einer Schrumpfstufe: Kitsch und sehr eingeschränkte Gerätschaften; es gibt zB nur noch Telefone für einfache Ortsgespräche, Computer überhaupt nicht mehr (früher muss es mal "soziale Medien" gegeben haben, aber die stehen im Verdacht, an dem schuld zu sein, was geschehen war, falls es geschehen war; eine Figur nennt das Geschehen in der Vergangenheit "Twitternacht" (wohl auch im Original so)). Dabei sind fast alle Leute von kaum zu bändigender Aggressivität, es kommt immer wieder zu Streitereien, bei denen man sich sofort entschuldigt und wieder zuschlägt oder jemanden beleidigt, um sich sofort danach zu entschuldigen. Es gehört zum guten Ton, sich permanent zu entschuldigen, Schuld auf sich zu nehmen (ohne dass die Protagonisten wissen, wofür sie sich eigentlich entschuldigen), aber es ist normal, dass Männer ihre Frauen verprügeln. Es gab ein "Projekt Ishmael" ("Nennt mich Ishmael …" - Moby Dick spielt eine gewisse Rolle), bei dem anscheinend alle Menschen umbenannt wurden. Und es scheint eine Art Geheimpolizei zu geben, die aufpasst. Mehr verrate ich jetzt aber nicht ;-).


    Ein ziemlich komplexer, vielschichtiger, verstörender Text. Unbedingt empfehlenswert.

    Bin ich der einzige Harry-Potter-Leser in der Runde ;-)?


    Ich habe von der Liste gelesen: "Joanna K. Rowling: Harry Potter and the Cursed Child. Pts.1 + 2".


    Vom Rest interessieren mich Rita Falk und Heinz Strunk. Aber auch nicht so sehr, dass ich mir davon in absehbarer Zeit etwas kaufen und lesen würde (bei Falk kann man ja ganz entspannt auf die Filme warten ;-)).