Beiträge von Gitta

    Hallo Locis,


    willkommen hier! Eine Verstärkung bei der Musikabteilung ist nicht schlecht! :smile:

    Zitat von "Locis"

    .... Violinkonzert von A. Berg


    Welche Aufnahme(n) hast Du? Ich kann diese wärmstens empfehlen. D. Hope hat vor kurzem den Brits Award gewonnen, das ist die höchste Auszeichnung für Musiker in GB.


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    Fast alle Deiner anderen Tipps finde ich auch gut.


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "Steffi"


    da hattet ihr doch die Lösung schon fast !


    Ja, Steffi, nach Meckis Hilfe dachte ich auch, das wär's. Aber knapp daneben ist auch vorbei!

    Zitat

    Ich fand das Ganze recht spannend. Allerdings wäre ich nie auf etwas brauchbares gekommen


    Ja, spannend schon, aber wenn dann sowas Abseitiges rauskommt, na, ich weiß nicht...... :breitgrins:


    Viele Grüße,
    Gitta

    Hallo zusammen,


    was nun? Ich habe den Namen noch nie gehört (sage ich ehrlich, auch auf die Gefahr hin, mich zu blamieren) u. nun bekommt dieser Mann den Büchnerpreis, also die renommierteste Auszeichnung der deutschsprachigen Literatur! :grmpf: Er selbst sagte, als er davon hörte: "Meine Reputation als Autor ist endgültig gesichert."


    Wer hat von ihm etwas gelesen u. mag seine Einschätzung kundtun?
    Immerhin steht Genazino in einer Reihe mit z. B. H.C. Artmann, Alexander Kluge, Sarah Kirsch, Adolf Mugsch und.......ja, Elfriede Jelinek (1998)!


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "Mecki"

    Die Lektüre des "Nachsommers" war für mich eine einzige Qual,


    Ja, so ist das! Was dem Einen sin Uhl...Bei meinen Vorliebe für "Längen" habe ich mich inzwischen geoutet :breitgrins: , deshalb ist "Der Nachsommer" auch eines meiner liebsten Bücher. Dieses Bild mit der Rosenwand am Haus fällt mir bei der Titelnennung immer ein. "Der Hochwald" war eine Schullektüre u. ich erinnere mich noch, wie uns unser Deutschlehrer vor der Langatmigkeit dieser Novelle "gewarnt" hat (eigentlich hätte er ja dann was anderes aussuchen können, war aber wohl Vorschrift damals). Die Warnung war bei mir nicht nötig. "Brigitta" lasen wir dann später auch noch, habe aber so gut wie keine Erinnerung mehr daran!!


    Gruß,
    Gitta

    Hallo nimue, hallo Forum,


    einige Forumskollegen haben nun schon gute Ratschläge gegeben. In keinem Musikbereich wie der sog. Klassischen Musik ist es ja so schwer, das für einen selbst Richtige zu finden. Es gibt zahlreiche Interpretationen noch zahlreicherer Künstler, Dirigenten usw. Dann zusätzlich noch akademische Streitigkeiten, z. B., ob eine historische oder historizierende Aufführungspraxis besser klingt oder nicht u. ä.
    Für den Einsteiger sind diese Fragen noch nicht so relevant. Ich würde mich, so wie auch vorgeschlagen, anhand von Klassikmagazinen z. B. aus dem Internet informieren. Man kann auch ruhig bei Amazon oder jpc einige Tracks anhören. Die miserable „Qualität“ dieser Hörproben sollte man mal unbeachtet lassen, es geht erst nur darum, überhaupt einen Eindruck von der Art des Stückes zu bekommen.
    Zunächst würde ich auch nicht zu Hochpreis-CDs greifen; es gibt auch preiswerte Labels, die ordentliche Musik bringen. Gerade liegt dem aktuellen Crescendo-Heft ein Coupon bei, nebst Händlerliste, wo man diesen einlösen kann. Man bekommt eine kostenlose CD, auf der sich eine Mischung aus den aktuellen Neuerscheinungen befindet, jeweils ein ganzes Stück daraus. Auf Nachfrage beim Händler bekommt man auch übrig gebliebene ältere CDs aus der Reihe.
    Drei große Labels (DG, Decca, Philips Classic) haben eine Serie „Eloquence“ herausgebracht (wurde auch schon erwähnt), die gute Aufnahmen (z. B. Dvorak 9. Symphonie, Smetana „Die Moldau“) mit bekannten Dirigenten enthält u. pro Scheibe zwischen 5 u. 10 € kosten.
    Diese Aufnahmen sind übrigens mit den „regulären“ identisch, lediglich die Aufmachung kann variieren u. ein Beiheft fehlt.
    Auch kann man im Internet gebrauchte Tonträger kaufen, die man oft gut erhalten u. spottbillig bekommt.
    Wie schon gesagt wurde, haben sich best. Interpreten für best. Musik qualifiziert, Harnoncourt z. B. für historische Aufführungen, die Pianisten Brendel u. Gulda für die Wiener Klassik.
    Ja, und dann die Instrumente, die man bes. mag….
    Das sind mal ein paar allgemeine Gedanken zum Thema Klassikeinstieg.
    Solltest Du nun schon einige Vorstellungen haben, können wir das Thema ja weiterführen.

    Grüße,
    Gitta


    Du hast mich nach meinen Vorlieben gefragt. Kurz: Mozart (sehr viel), Schütz, Bach, ganz frühe Musik, Schubert, Bartok, ....... :breitgrins:

    Zitat von "sandhofer"

    Ich will Dir ja Deine Illusionen nicht rauben. Es gibt aber auch Beschreibungen von Schiller mit seinen rötlichen Haaren, seinem blassen Teint, Pockennarben im Gesicht (? - ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meinte es ...), einem furchtbaren schwäbischen Genuschel ...


    Hallo Sandhofer,


    na, dann tröste ich mich mit Peter Alexanders "Ein Mann muß nicht immer schön sein". :zwinker:
    Und was heißt schon Illusionen? Davon leben wir ja meistens! :breitgrins:
    Und bitte keine Vorurteile: Schwäbisch ist ein so schöner Dialekt, so gemütlich! Ich verbrachte einige Jahre in diesem Ländle, hano!


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "Steffi"

    Hallo Gitta,


    und wer ist jetzt nun der weltbekannte europäische Schriftsteller ?


    Gruß von Steffi


    Hallo Steffi,


    das soll Oscar Wilde sein. Ehrlich gesagt, Steffi, der Rätselsteller hat das Ganze ziemlich verworren dargestellt (sagten die anderern Teilnehmer auch) u. um zig Ecken herum gedacht. :rollen:


    Grüße,
    Gitta

    Hallo Mecki u. wen's noch interessiert!


    Das Rätsel ist nun gelöst, leider habe ich den Hauptpreis verpaßt! :zwinker:
    Die Lösung:
    Komponist: Charles Tomlinson Griffes
    Werk: De Profundis (die Ballad of Reading Gaol auch als "De Profundis, The Ballad of Reading Gaol and Other Writings" veröffentlicht)
    Gedicht: De Profundis von William Sharp


    Deine - und meine - Vermutungen waren zwar für den Rätsellöser hilfreich, aber letztlich doch nur Wegmarkierungen. Aber sooo schlecht waren wir gar nicht, meine ich!


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "Mecki"

    Hallo,


    Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger. Da lobe ich mir den Kuckuck aus der 1.


    Mecki


    Hallo Mecki,


    das unterschreibe ich! :zwinker: Mir ist Vieles bei Mahler zu "dick", ich nenne es auch gern schwülstig, wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße. Mahler ist momentan angesagt, m. M. nach eine Modeerscheinung. Bei der 1. finde ich keinen rechten Zusammenhang der Motive/ Themen, ganz nett, ja. Einzelne Sätze aus verschiedenen Sinf., z.B. der 6., gefallen mir. Aber allgemein sagt mir fast die ganze spätromantische Musik nicht so zu. Besser Berg, Webern mit für mich klaren Strukturen. Alles Geschmacksache. :smile:


    Gruß,
    Gitta


    @ Maria: Ich besitze nur eine Mahlerausgabe (Box) mit den Sinfonien. Sie ist im Vergleich zu anderen Aufnahmen preisgünstig (62 €). Ich habe alles mehrmals durchgehört u. kann sie von der Orchesterleistung u. Interpretation her empfehlen.
    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/B00008Q03A.03.LZZZZZZZ.jpg]


    Viele Grüße,
    Gitta

    Hallo Alle,


    so ganz glaube ich das vom Nichtmehrschreibenwollen nicht. Es ist m. M. nach oft ein Vorwand, wenn man nicht mehr schreiben kann. Damit meine ich nicht unbedingt eine körperliche Erkrankung, die diese, wie zu Recht gesagt wurde, schwere Tätigkeit unmöglich macht. Nein, es gibt "ausgebrannte" Literatengehirne, Beispiele sind Hemmingway, T. Williams oder auch W. Hildesheimer, der 1983 beschloß, nicht mehr zu schreiben (außer einigen Reden ein Jahr später). In der Musik gibt's ähnliche Phänomene, wie G. Rossini, der plötzlich "beschloß", nicht mehr zu komponieren. Manchmal spielt auch ein psychisches Leiden eine Rolle. wie es bei Rossini der Fall war. Auch gibt es genug Gegenbeispiele, wo bis ins hohe Alter, bzw. gerade dann, geistig-literarische Höchstleistung vollbracht wird. Goethe ist Paradebeispiel. Und Fontane schrieb "Effie Briest" mit 80. Man darf auch nicht übersehen, daß früher nur wenige Menschen überhaupt älter als 70 Jahre wurden.
    Auf "Dostoevskijs" Frage: Letztlich müssen wir eine solche Entscheidung akzeptieren, weil wir die Beweggründe nicht wissen können.


    Gruß,
    Gitta

    Hallo,


    Zitat von "finsbury"


    Hallo Maria,


    wenn du's im Moment mit Jean Paul hast,.....


    :zwinker:
    Ja, wie gesagt, Schriftsteller sind sexy! Genau wie zwar alte, aber reiche Reeder, 90igjährige Maler oder Komiker usw....Da kommt's auch nicht unbedingt aufs Aussehen an :breitgrins:

    Zitat


    Ich finde Jean Paul selbst
    gut, aber schwierig zu lesen, weil er ständig abweicht und einen so unübersichtlichen Satzbau hat.


    Genau das liebe ich an ihm. Und überhaupt an Büchern. Man kann die verschlungenen Pfade mit der eigenen Phantasie nachgehen. Jean Paul hatte neben großer Sprachbeherrschung und - malerei viel Humor, bei deutschen Schriftstellern - ob damals oder heute - nicht allzu häufig. Köstlich beschreibt er Käuze u. Sonderlinge, was schon die ausschweifenden Titel einiger Werke andeuten. Im "Titan" zeigt er sich von einer anderen Seite mit dem Versuch, Macht zu entlarven, soweit ich mich erinnere.

    Zitat

    Sandhofer:
    Selbst Schiller wäre wohl heute nicht einmal Mr. Weimar geworden ...


    Aber vielleicht Mr. Stuttgart oder Mannheim, da war er noch etwas jünger. Die Büste von 1794, die ihn als 35jährigen darstellt, zeigt doch eigentlich einen gut aussehenden Mann, so im Stil vom "Bamberger Reiter", echt teutsch. (Also wenn ich ihm begegnet wäre..... :zwinker: )


    Grüße,
    Gitta


    Maria: Balzac gibt vielleicht eine Antwort auf Deine Frage mit seinem Roman "La femme de trente ans". :cool:

    Zitat von "Hubert"

    aber die Frage was man von „Neuer Musik“ hält, was dieser Thread eigentlich fragt, ist wegen der Artenvielfalt, m.M.n. nicht zu beantworten.


    Hallo,


    absolut. Zur Umfrage noch: Wenn man sich denn für eine der Alternativen entscheiden solllte, fehlt m. M. nach eine Frage etwa im Sinne von "Ich finde schwer Zugang zu neuer Musik". Ansonsten könnte ich keine der Fragen als für mich passend beantworten.


    Gruß,
    Gitta

    Hallo nimue,


    nach der langen Zeit, die seit Deiner Anfrage verstrichen ist, kann es sein, daß Dein Regal inzwischen voller CDs, DVDs usw. ist. :breitgrins:
    Was soll's, man kann immer noch eine mehr gebrauchen, man kann sogar sammelsüchtig werden! :rollen:
    Gerne würde ich Dir ein paar Tipps geben, weiß aber nicht, wo Dein Schwerpunkt liegt. Ist es mehr alte Musik, z. B. Barock u. früher, mehr klassisch-romantisch oder magst du best. Genres wie Sinfonien, Kammermusik, Oper, Lied? Von all dem gibt es wunderschöne Sachen in hervorragenden Interpretationen.
    Vielleicht kommt ja dann auch so was wie eine kleine Diskussion darüber hier in Gang. Spezielle Klassik-Musikforen gibt's natürlich auch, will jetzt hier aber keine Werbung machen. :zwinker:
    Wenn du also Lust hast (gilt für Alle hier), kann ich ein paar Aufnahmen nennen. Ich glaube, es gibt im Forum durchaus auch andere Leute, die sich auskennen.


    Gruß,
    Gitta

    Hallo zusammen,


    bitte schimpft mich nun nicht als besserwisserisch oder Erbsenzählerin, aber ich möchte doch noch mal darauf aufmerksam machen, daß die Erzählung "Der Tod in Venedig" heißt". Ich meine schon, daß sich Mann mit der Voranstellung des Artikels etwas gedacht hat. Mit Artikel ist es sozus. die Allegorie des Todes in Venedig, der sich dort gerade aufhält, ohne Artikel das Ereignis, welches den Protagonisten in Venedig trifft. Das sind zwei Bedeutungsebenen im Werk, meine ich. Oder stehe ich allein mit meiner "Weisheit"? Oder spielt das alles keine Rolle?


    Grüße,
    Gitta

    Hallo Musikfreunde,


    an anderer Stelle wurde ja schon über die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek geschrieben - meist wenig schmeichelhaft.
    Vielleicht ist weniger bekannt, daß sie sich auch über Musik Gedanken gemacht hat, so über Franz Schubert. Hier kann man etwas von ihr nachlesen:
    http://www.a-e-m-gmbh.com/wessely/fschuber.htm


    Wer sich etwas mit Schuberts Werk u. Leben (die in diesem Fall tatsächlich zusammen hängen) befaßt hat, wird den letzten Abschnitt interessant finden, weil Jelinek da konkret über Werke des Komponisten schreibt, u. ich tatsächlich ein tiefes Verständnis darin finde. Vielleicht geht es auch anderen Kennern der Musik Schuberts so.


    Ich gestehe, daß ich diesem Artikel ansonsten keine Aussicht, in ein Musiklexikon zu gelangen, zutraue!


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "alpha"


    @ Gitta: Heinrich Mann? – Der Bruder im Schatten des jüngeren... Ja, natürlich war dies nicht einfach für Heinrich, besonders dann im amerikanischen Exil: der Bruder hoch gefeiert, er selbst eher einsam (wenn ich richtig informiert bin).


    Hallo alpha,


    vom "im Schatten seines Bruders" habe ich nichts gesagt. Sollte das nach außen hin der Fall gewesen sein (war es wohl), so fühlte sich Heinrich dem Thomas gegenüber nicht im Schatten stehend, eifersüchtig war er vermutlich, unter Brüdern nicht ungewöhnlich. Er wußte vielmehr um seine schriftstellerische Ebenbürtigkeit, die allerdings sowohl sprachlich als auch thematisch u. - wenn man so will - politisch völlig anders gelagert war. Briefe (auch öffentliche) zeigen eine Rivalität, gewiß.
    Einsam waren wohl beide im Exil, wie alle schriftstellernden Emigranten. Wenn auch Thomas in Amerika gefeiert wurde, so gibt es andererseits von ihm Zeugnisse, die eine tiefe Verzweiflung in eben diesem Exil offenbaren, weil dort das für einen Schriftsteller Wichtigste, die eigene Muttersprache, bedeutungslos war. Natürlich auch wegen der Verhältnisse in Deutschland!
    (Entschuldigt bitte meine Abschweifung, die nicht zum Thema gehört! :redface:)

    Zitat

    aber der Heinrich steht auch bei mir im Schatten seines Bruders, tut mir leid.


    Muß es nicht, jeder hat seine Präferenzen. :smile: Ich persönlich finde H. Manns Sprache moderner als die von Thomas, obwohl ich letztere bewundere.
    Sandhofer:

    Zitat

    Heinrich "im Schatten seines Bruders" stehen zu lassen, tut diesem genialen Romancier Unrecht.


    Ja.


    Grüße,
    Gitta

    Hallo,


    auch von mir Dank an Maria für den Thread u. Link. Ja, sehr interessant zu lesen, bes., wenn man von der oft herben Kritik an E. Jelineks Werken hört. So in der Vatikan-Veröffentlichung vom 13.10.04:


    http://www.diepresse.com/Artik…el=k&ressort=kl&id=447120


    Darin wird Jelinek als Fahnenträgerin des "absoluten Nihilismus" bezeichnet.
    Und: "Die österreichische Schriftstellerin verbreite eine Frauenwelt "mit Szenen roher Sexualität, die nicht auf die Emanzipierung der Frau vom Erotismus hindeuten, sondern Sex und Pathologie, Macht und Gewalt verbinden."


    Da ich zu meiner Schande gestehen muß, noch absolut nichts von der Autorin gelesen zu haben, möchte ich mir über diese Aussagen (noch) kein Urteil erlauben.
    Hat von Euch jemand was gelesen oder kann etwas empfehlen? Würde mich über ein Feedback freuen!


    Unsere Regionalzeitung brachte am Wochenende auch einen größeren Artikel über die Preisträgerin, in dem ein für sie bezeichnender Ausspuch, mehr ein Motto von ihr, stand: "Das Anklagen wie das Klagen, das liegt mir einfach im Blut."


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "Hubert"


    1. Ein Buch, dass man ohne Biographie des Autors nicht mit Gewinn lesen kann, ist kein gutes Buch.


    2. Ein Buch, bei dem einem die Kenntnis der Autorbiographie nicht einen zusätzlichen Gewinn bringt, ist nicht viel besser.


    Hallo.


    dieser Aussage schließe ich mich an! Es werden doch bedeutend mehr Bücher ohne vorherige Lektüre der Biografie des entspr. Autors gelesen. als umgekehrt. Oft mit Gewinn. Wenn überhaupt, dann wird die Biografie meist erst nach dem Werk gelesen, weil das Werk erst Lust auf Lebenshintergründe macht. Bei mir war/ist dies jedenfalls oft so. Dann erhöht(e) sich laut Satz 2 oben mein Gewinn.
    Bei Kafka forderte mich sein Werk heraus, seine Biografie zu lesen, weil ich vermutete, daß sie aufschlußreich für seine Romane u. Erzählungen sein könnte. Meine Vermutung stellte sich als richtig heraus. Ähnlich, wenn auch etwas anders gelagert, war dies bei Thomas Mann der Fall. (Wieso stellt eigentlich niemand diese Frage bei seinem Bruder, Heinrich Mann? M. M. nach war er genau so bedeutend u. hatte erhebliche Probleme mit seiner Rolle als "Bruder").


    Gruß,
    Gitta


    @ Berch nochmal: Meine Bemerkung mit dem "Vorurteil" war rein sachlich gemeint, also bitte nicht als persönliche Kritik auffassen. Eine Diskussion macht m. M. nach nur Sinn, wenn das Gegenüber sachliche Einwände akzeptiert. Dies gilt auch für mich! :smile:

    Zitat von "Georg"


    Da du Thomas Manns Biografie anscheinend gar nicht kennst, kannst du ja auch nicht wissen, ob sie Erkenntniszuwachs gebracht hätte.


    Hallo,


    da stimme ich Georg zu. Es ist doch etwas sonderbar, wenn Berch sagt:

    Zitat

    ....und 2. ich mag Thomas Mann nicht sonderlich. Die Texte, die ich bisher von ihm gelesen habe, konnten mich nicht wirklich faszinieren, sodaß ich mich nicht auch noch eingehender mit dem Menschen Thomas Mann befassen möchte, zumal ich annehme, daß eine tiefere Kenntnis seines Lebens bei mir keinen größeren Lesegenuß hervorrufen wird.


    Wie kann er aus seiner Abneigung Th. Mann gegenüber, bzw. seinem Mißfallen der bisher gelesenen Werke darauf schließen, daß ihm Manns Biografie nichts bringen könnte?
    Berch, Du sagst ja selbst, daß Du annimmst, eine tiefere Kenntnis von Manns Leben würde Dir nichts bringen. Für diese Haltung gibt's einen Begriff, der heißt "Vorurteil". Versuch' doch einfach mal, eine kleine Biografie Th. Manns zu lesen, ich glaube fast, Du wärst überrascht! Und manches seiner Werke erschiene Dir in einem neuen Licht. :smile:


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"

    Nun, ich sagte: grösstenteils. Seine frühen Kurzgeschichten (so von Wanderer kommst du nach Spa... bis Doktor Murkes gesammeltes Schweigen sind nicht übel. Dazu noch sein Irisches Tagebuch und eventuell Gruppenbild mit Dame -


    Hallo Sandhofer,
    stimme Deinem Urteil bei den angeführten Werken generell zu, obwohl ich das "Gruppenbild" nicht so stark finde. Dabei ersetze ich für mich "nicht übel" mit "vorzüglich". :breitgrins: Mit dem "Irischen Tagebuch" kann man noch heute Irland erleben.

    Zitat

    Und im Gegensatz zu Dir, Gitta, empfinde ich Böll und seine Themen schon in den frühen Romanen als äusserst zeitgebunden....


    Für mich zeigen sie exemplarisch eine Nachkriegszeit. Böll schrieb sie für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Wie anders als zeitgebunden soll ein Autor schreiben? Borcherts "Draußen vor der Tür" ist auch zeitgebunden u. zeitlos - meine ich. Oder Brechts "Mutter Courage" - adaptiert in frühere Kriegszeiten.

    Zitat

    Zu Deinem letzten Satz wäre mein ehrlicher Kommentar: Hoffentlich nicht! Böll war notwendig, richtig und wichtig zu seiner Zeit; aber genug ist genug.


    Tja, ob wir es noch erleben, wer von uns beiden recht hat, ist fraglich (oder auch nicht).

    Zitat

    Aber eben: Dem einen sein Uhl


    Jau! Sagt der/ die Norddeutsche :smile:


    Grüße,
    Gitta