Die Ausgabe sieht wirklich sehr schön aus. Von Lagerlöf habe ich bisher nur den "Gösta Berling" - 1992 gelesen - in einer sehr schönen antiquarischen Ausgabe. Aber vielleicht kann man ja im nächsten Jahr was von ihr gemeinsam lesen.
Beiträge von finsbury
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Gerade lese ich eine schön und elegant geschriebene Romanbiografie ("Pflaumenblüten im Schnee" von Liza Dalby) über die Autorin eines der wichtigsten Romane der Weltliteratur: "Die Geschichte vom Prinzen Genji" von Murasaki Shikibu, entstanden um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Neugierig geworden werde ich mir diesen japanischen Klassiker selbst zu Weihnachten schenken: Die ungekürzte Ausgabe übersetzt von Oskar Behnl, von Manesse als zwei dicke Bände in japanischen Brokat gebunden und im Schuber veröffentlicht: Ein Fest für Bibliophile![kaufen='9783717523642'][/kaufen]
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Hm ... ich war ziemlich enttäuscht. Zum Glück hatte ich das Buch nur geliehen erhalten. Aber seitdem gehört Lewinski für mich nicht zu den Gegenwartsautoren, von denen ich vielleicht noch einmal etwas lesen werden.
Na ja, wir haben ja schon häufiger nicht in unserem literarischen Geschmack übereingestimmt. Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
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Ich habe vor Jahren von Lewinski "Melnitz" gelesen, ein Roman über ein jüdische Familie in der Schweiz. Von dem Roman war ich sehr angetan. Vor ein paar Monaten habe ich mir noch "Der Wille des Volkes", einen dystopischen Kriminalroman gekauft. Der Plot klingt sehr interessant, aber er steht im Moment nicht auf der nächsten Präferenzliste.
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Das hat auch was mit dem noch frischen Speicher zu tun. An meine ersten hundert Bücher erinnere ich mich viel besser als an fast alle anderen danach, weil sie frische Eindrücke in die kaum berührte Leseseele gruben. Später überlagern sich die Eindrücke und werden schnell beliebig. Dann muss ein Buch schon sehr aufs Eis hauen, wie in dem von mir gewählten Motto, um noch wirklich starke Spuren zu hinterlassen.
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Ich kenne O.Henry hauptsächlich von der berühmten Weihnachtserzählung her; ich glaube sogar, sie tauchte in meiner Schullektüre im Englischunterricht auf: Mary verkauft ihr prachtvolles Haar einem Perückenmacher, um ihrem Mann eine Uhrkette kaufen zu können; zeitgleich versetzt der Gatte die Uhr, um seiner Frau Schmuckkämme für ihr langes Haar zu kaufen. Am Ende kann weder der Mann noch die Frau mit dem Geschenk etwas anfangen, aber die tiefe Liebe ist bewiesen.
Die Geschichte ist unsterblich - vor kurzem fand ich sie wieder bei Facebook, ohne Nennung des Autors. Es gibt auch etliche Variationen davon.
Das ist witzig. Meine Eltern hatten mal eine Sammlung von Weihnachtsgeschichten als Broschüren in so einem schwarzen Schuber, und da war die auch dabei. Dass sie von O.Henry ist, wusste ich gar nicht. Ich habe diese Broschüren mit zehn oder elf gelesen, aber an den Inhalt habe ich mich sofort erinnert, als ich deine Beschreibung las, Zefira. Danke, dass du eine schon lange vergessene Schublade in meinem Gehirn aufgezogen hast.
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Solche Szenen gibt's aber auch schon in der griechischen Mythologie - vielleicht wortwörtlich, aber dass Söhne den Vätern als Vorspeise serviert werden und ähnliches.
Z.B. bei Tantalos, der seinen Sohn Pelops tötet und den Göttern als Mahl servieren lässt. Wird wohl in Goethes Iphigenie erwähnt. Ich dachte auch an Euripides' Medea, aber die tötet ihre Kinder nur.
Bei mir gibt's auch ein Problem mit meiner Shakespeare-Ausgabe. Ich habe auch die klassischen Tieck/Schlegel-Übersetzungen und finde die nach wie vor wunderschön, aber ich habe eine Dünndruckausgabe aller Shakespeare-Werke in einem Band, auf jeder Seite in zwei Spalten gedr.uckt, und da machen meine gealterten Augen nicht mehr so gut mit. Jetzt muss ich schon je nach Tagesform eine Lupe dazunehmen, und das hemmt etwas die Lesefreude. Die klassischen Übersetzungen und das Original gibt's ja aber bei Gutenberg, also ist das nicht so schlimm.
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Schöne Liste, giesbert. Danach bist du Drama-Fachmann!
Ich lese hin und wieder gerne Dramen und zwar viel lieber, als ich sie auf der Bühne sehe. Alles Interpretierte ist mir nicht so lieb und wird erst zur Kenntnis genommen, wenn ich den Text kenne. Das gilt auch für Verfilmungen und Hörbücher. Das nun verfließende Jahr habe ich ja den Wallenstein gelesen,den du, giesbert, auch auf der Liste hat. Das war durchaus ein Leserlebnis und er gefällt mir von den Schiller-Dramen mit am besten.
Jaqui, wenn du Molière magst, wirst du sicher auch gerne die Shakespeare-Komödien lesen. -
Mein Lesezeichen von vor ~30 Jahren steckt bei S. 430. Dann hab ich’s aufgegeben
Das könnte ich nicht bringen, wenn ich schon so weit gekommen wäre ... .
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sandhofer, deinen Beitrag bitte hierhin schreiben, der andere Thread ist nur für die Listen.
Warum nicht den Witiko? Hier haben ihn einige gelesen und sich zumindest nicht darüber beklagt. Im Wiki steht, der Stil sei vorallem in den zeremoniellen Szenen sehr breit und behäbig, aber das mag ich durchaus. Außerdem ist das Setting interessant. Ich habe schon viele Werke, die aus dem Mittelalter stammen oder im Mittelalter spielen, gelesen und hatte bisher noch nichts aus dem böhmischen Raum.
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Tja, der Freytag ... .Ich habe vor ca. zehn Jahren eine große antiquarische Ausgabe von einem Freund geschenkt bekommen und war selber nicht so ganz sicher, ob er das ernst meinte. Freytag ist ja wegen einiger antisemitisch erscheinender Passagen in "Soll und Haben" in Verruf geraten, ist aber eigentlich ein liberaler Vertreter des sogenannten "Professorenromans". Ich möchte mir nun ein eigenes Bild machen.
Einiges fehlt noch, eigentlich sollten noch Oppermanns "Hundert Jahre" dazu, aber das wurde dann zuviel.
Auf den Andahazi bin ich gespannt, der schlummert schon lange auf meinem SUB, und auf Flauberts Salambo (in meiner Ausgabe wird nur ein m geschrieben) freue ich mich auch schon. Die anderen Flauberts sind nicht so meins, aber ein historischer Roman ist ja etwas anderes. -
Ich habe jetzt auch nur den "Napoleon " von Grabbe auf meine Liste genommen, die jetzt fertig ist. Über unseren Klassiker-Anspruch setze ich mich dieses Mal insofern hinweg, indem ich mit Solschenizyn und Andersch auch zwei moderne "Klassiker" dazu nehme und dann noch zwei Romane von jüngeren AutorInnen, die sich aber mit Klassikern beschäftigen. Und ich habe diesmal zehn Werke genommen, bin gespannt, ob ich das schaffe.
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Historische Romane und Dramen, die selbst (moderne) Klassiker sind oder sich mit Klassikern beschäftigen:
1. Zeiten durchlaufend: Gustav Freytag: Die Ahnen 01/21 bis
2. Antike: Gustave Flaubert: Salammbô 02/213. Erstes Jahrtausend : Thomas Beckford: Vathek
4. Hochmittelalter: Adalbert Stifter: Witiko
5. Renaissance: Friedrich Schiller: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
6. Romantik: Federico Andahazi: Lord Byrons Schatten
7. Restauration: Christian Dietrich Grabbe: Napoleon oder Die hundert Tage
8. Biedermeier: Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer9. Erster Weltkrieg: Alexander Solschenizyn: August 1914
10. Zweiter Weltkrieg: Alfred Andersch: Winterspelt -
Da werd ich wohl den "Herzog Theodor" auf die Liste setzen und "Scherz, Satire …". Je länger ich über diese Liste nachdenke, desto länger wird sie – ich könnte wohl das ganze Jahr mit Schauspielen verbringen
Den ersteren habe ich nicht und die berühmte Komödie passt leider nicht in mein Konzept. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn hier unterschiedliche Dramen von Grabbe besprochen werden.
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Volker, schön, dass du wieder da bist.
Jochen Klepper sagte mir bis dato gar nichts. Ein ungewöhnlicher Vorname für einen Mann seiner Generation. Eher für deine und meine Generation typisch. Klingt nach einer anspruchsvollen wirklichen "Axt"-Lektüre. Ich mag das Motto immer noch, obwohl für die meisten, auch anspruchsvollen Bücher vielleicht ein weniger martialisches Werkzeug angebracht wäre, wie ein Eiskratzer. Das ist ja immerhin auch schon was. Man hält nicht immer das Gehacke auf seinem Seelen-Eis aus.
Ich habe gerade ein Buch vollendet, das ich unter völlig falscher Annahme damals gekauft und nun gelesen habe. Es handelt sich um "Maskenspiele. Eine venezianische Affaire" von Andrea di Robilant[kaufen='9783896671745'][/kaufen].
Damals war es in einem Fünfer- Angebinde historischer Romane enthalten, die ich mir vom Krabbeltisch geholt hatte.
Nun aber stellte sich bei der Lektüre heraus, dass es eine Kompilation historischer Dokumente, besonders Briefe aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist. Das Buch stellt die Liebesgeschichte der späteren Schriftstellerin Giustiniania Gräfin Orsini-Rosenberg , geborene Wynne, und des aus einem alten venezianischen Patriziergeschlecht stammenden und später bekannten Politiker Andrea Memmo dar.
Der erste Teil war für mich schwer erträglich, weil ich nicht gerne gefühlige Liebesdramen lese und der Briefwechsel zwischen der jungen Giustiniania und dem jungen Memmo genau dieses Genre verkörpert. Später aber reist Giustiniania durch Europa und man erfährt viel über die Lebensumstände der gehobenen Stände während des Siebenjährigen Krieges, was ich sehr interessant fand. Das Gleiche gilt für den Niedergang der venezianischen Republik, über den man hier auch einiges aus unmittelbaren Quellen erfährt.
Insgesamt eine im zweiten Teil interessante Lektüre, auf den ersten Teil hätte ich getrost verzichten können. -
giesbert, bei Grabbe könnten wir uns treffen: In meine Histo-Aufgabe, wenn ich sie nicht auf Romane beschränke, auch bei mir stehen noch viele ungelesene Dramen rum, würden Grabbes "Hermann-Schlacht" und / oder "Napoleon oder Die hundert Tage" passen.
sandhofer, danke für deine Aufklärung. Dann waren die 60 Jahre vielleicht die Urheberrechtsspanne? -
Das kann sandhofer am besten beantworten. Aber ich glaube, ein Werk muss seit sechzig Jahren immer wieder mal veröffentlicht worden sein oder der Autor/die Autorin ist seit sechzig Jahren tot und die Werke werden immer noch gelesen. Aber wir sind hier nicht so kleinlich: Ich würde Hermann Kants "Aula" oder Christa Wolfs "Der geteilte Himmel" und viele andere DDR- Romane u.a.. als moderne Klassiker sehen mit dem Anspruch darauf, natürlich auch hier gelesen zu werden.
Mir gefallen eure Auswahlen auch. Da sind wunderbare Werke bei. Den Zweig, Anne, den du auf der Liste hast, kannte ich noch nicht mal vom Titel her. Jaqui, dir wünsche ich ein gesundes Jahr mit bereichernder Lektüre. Und giesbert, ich habe dieses Jahr noch die beiden Iphigenien von Euripides auf der Liste, die würde ich ohne den Wettbewerb wahrscheinlich auch noch weiter vor mir herschieben.
Meine Liste braucht noch ein bisschen. Ich möchte nächstes Jahr zum historischen für mich ausrufen und fünf Klassiker des historischen Romans lesen. Ich forste noch meine großen Bestände durch, um mich dann auf fünf zu beschränken. -
Hier können wir alles zu den von uns und anderen gelesenen Werken schreiben und unsere Fortschritte kommentieren.
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Hiermit eröffne ich den Thread für 2021, damit wir alle planen können. Hoffentlich gibt es eine rege Teilnahme!
In diesem Thread bitte nur die Listen veröffentlichen und pflegen - Kommentare und Diskussionen in dem Thread "Ein Klassikerforumswettbewerb für 2021 - Kommentare und Diskussionen". -
Es wird Zeit für die Liste.
Dann richte du die doch dieses Mal ein! Ich freue mich auch aufs Aussuchen.