Ich bin auch schon seit zwei Tagen fertig, hatte aber keine Zeit zum Posten. Schöne Gedankenverbindungen, @b.a.t, die ich noch ein bisschen ergänzen will in Bezug auf die beiden "Familien":
Steinar hat sich durch seine an die alten Sagas angelehnte Glückssuche an seiner Familie versündigt, was den Missbrauch an seiner Tochter, die Verarmung seiner Familie und schließlich den Verlust des Hofes zur Folge hatte, des weiteren den abermaligen Missbrauch an seiner Tochter und den Tod seiner Frau.
In Utah hat er einen gewissen Erfolg und sich eine recht wohlhabende Existenz als Ziegelmacher aufgebaut, auf die Parallele zum Mauernbauer in Island, hast du, b.a.t., hingewiesen.
Parallelen erkenne ich neben dem Nähmotiv auch darin, dass die Näherin und ihre ebenfalls missbrauchte Tochter mit Kind von ihm im Prinzip zur Sühne angesiegelt werden und er auch dem erfolglosen isländischen Pfarrer ein besseres Leben ermöglicht. Er reist ebenfalls als Missionar nach Island wie Theoderich vor ihm, der nun einen ruhigen Lebensabend genießen kann.
Aber in Island angekommen wendet er sich von der erfolglosen Missionierung ab und fängt ganz von vorne an.
Zur Tochter der Näherin: Auch da ist eine starke Parallele zur isländischen Familie: DIe Frau von Steinur verschließt fest die Augen vor Björns Missbrauch an ihrer Tochter; Die Näherin in Utah geht noch darüber hinaus, sperrt ihren besoffenen Liebhaber zu ihrer Tochter ins Zimmer (da muss man sich beim Lesen echt zusammenreißen).
Ich bin gespannt, wie du die Biografie findest, schokotimmi, mir war sie etwas zu detailliert und ich werde sie weiterlesen, wenn ich weitere Werke aus der mittleren Schaffensperiode lesen will.
Auch ich finde es sehr wohltuend, dass nach einer relativ langen Zeit wieder mal eine Leserunde zustande gekommen ist, auf so überraschende Weisesogar zu viert, das war sehr schön. Auch ich würde mich freuen, wenn wir uns bald wieder bei einer gemeinsamen Lektüre treffen würden und bin schon gespannt auf mögliche Synergien im neuen Thread.