Beiträge von finsbury

    Hallo,


    aber (vgl. sandhofer) grundsätzlich hast du, enigma völlig Recht. Im Gegensatz zu seiner eigenen ausufernden Schreibe zwingt Gutzkow seine Romangestalten in rasante räumliche, aber vor allem zeitliche Abläufe! Das war nicht gut durchdacht - wie vieles.


    Glückwunsch BigBen! :trinken:
    Nun hast du's auch geschafft!
    Ich höre aber auch bei dir, wie bei enigma, heraus, dass sich die Lektüre dennoch streckenweise gelohnt hat. Das ist mein Eindruck ja auch. Es verlohnt sich um des Zeitkolorits willen und einiger gut geschilderter Figuren, zu denen neben meinen Favoriten sicher auch Dystra und Schlurck gehören.
    PS: Aber die Gedichte sind wirklich entsetzlich!


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    im 16. Kapitel halte ich nun inne: Die meisten schrecklichen Dinge, die sich von Anfang an andeuteten, sind nun passiert und Dorian zieht sich um des Vergessens willen in eine Opiumhöhle zurück.
    thopas
    Am Ende des 11. Kapitels wird klar, dass Wilde im gelben Buch auch die oben erwähnten kulturhistorischen Werke verwurstet hat, denn da geht es ja um Anekdoten aus der römischen Kaiserzeit und der Renaissance, also wohl aus den o.g. Werken Suetons, Gibbons und Symonds.
    Die Handlung erhält nach dem 11. Kapitel zunehmend Fahrt, so dass ich diesem großmütig :zwinker: das retardierende Moment zugestehe und die ganzen Textilien, Steinchen und was noch ad acta lege.
    Basil Hallwards großer Auftritt in Kapitel 12 kontrastiert scharf mit diesen harmlosen Geschmäcklereien und rüttelt dadurch nicht nur Dorian, sondern auch den Leser auf. Das Ganze muss natürlich in der Katastrophe enden.
    Nun harre ich darauf, wie Dorian Gray seiner eigenen "Vollendung" entgegeneilt!


    Einen schönen Sonntag!


    HG
    finsbury

    Hallo enigma,


    weiter tapfer dabei! :winken:


    ja, die Szene im Gartenhaus habe ich auch logisch nicht verstanden. Da geht es wohl eher um den inneren Vexierspigel Egons! Dann aber hätte sich der Autor die umständlichen und falschen Erklärungen sparen können.


    Den Materialband habe ich auch nicht ganz durchgelesen; Es gibt aber ziemlich sicher keine editorische Aufdröselung der Zeitungs- gegenüber den Buchkapitellängen. Ich habe sowieso den Eindruck gewonnen, dass man im Materialteil einige aufschlussreiche, aber auch viele überflüssige Dokumente zusammenstellte, dass es sich aber keineswegs um eine sorgfältige wissenschaftliche Edition handelt. Dazu sind die diesbezüglichen Angaben viel zu oberflächlich und ungenau.


    Zum Schauplatz Berlin: Gutzkow vermeidet ja sehr gewissenhaft das Wort und schildert die Stadt auch relativ austauschbar.
    Da das Schloss Solitüde auf einem terrassierten Hügel steht, wenn ich mich recht erinnere und 1 1/2 Fahrstunden entfernt ist, ist es relativ leicht als Sanssouci in Potsdam zu orten. Da flösse dann die Havel ....


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, hatte wenig Zeit und ich muss beim Lesen dieses Romans auch einen ziemlichen Widerstand überwinden. Bin nun mitten in dem "kunstgewerblichen" Kapitel 11.


    Zitat von "Robinson"

    In dem Zusammenhang hat mich gewundert, weshalb Basil Dorian am Anfang des siebten Kapitels so sehr ermuntert, Sibyl zu heiraten. Was hatte er damit beabsichtigt?


    Das hat mir wenig Kopfzerbrechen bereitet, weil ich annahm, dass Hallward das kleinere Übel der Heirat Dorians mit Sybil in Kauf nehmen wollte, um Dorian vor dem verderblicheren Einfluss Lord Harrys zu schützen.


    Dieser Roman reißt mich hin und her. Er ist extrem sentenziös, wobei diese Sentenzen oft brilliant sind und mir einleuchten (ich habe schon viele Zeilen für mein Notizbuch notiert), genauso oft aber auch erschreckend hohl und oberflächlich. Nun sind die meisten davon ja Lord Harry zugeschrieben und dienen dazu, diesen zu charakterisieren, aber die reine Masse dieser Bonmots lässt doch darauf schließen, dass Wilde sich selbst in dieser Fabulierlust wohl fühlte und diese Hohlheiten zum Teil wenigstens für schick, wenn auch vielleicht nicht für wahr hielt. Weniger wäre hier mehr gewesen.
    Zu dem gelben Buch aus Ende Kap. 10:
    Laut den Anmerkungen meiner Ausgabe ist Huysmans "Gegen den Strich" nur einer der Ideengeber für dieses fiktive Werk, daneben sollen auch Ideen des Römers Sueton (De vita Caesarum) und von Edward Gibbons "History of the Decline and Fall of the Roman Empire" sowie von John A.Symonds "History of the Italian Renaissance" eingeflossen sein. Ich kenne alle diese Werke nicht, kann also nicht sonst dazu sagen.


    Das 11. Kapitel verlockte mich letzte Nacht immer wieder zu längeren Dös-Anfällen, denn die geradezu museale Aufzählung und Beschreibung der vielen kunst- und kunstgewerblichen Produkte fand ich schon öde.
    Sonst lese ich sehr gerne auch ausführliche Interieurbeschreibungen - wenn sie der Romankomposition dienlich sind - aber hier ist mir doch zuviel "Art déco"!


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    Jane Austen ist momentan modern!


    Das liegt an ihrer klaren, frischen Sprache, an der Art "Screwball-Komödie", die sie schon zu Beginn des 19. Jhs. bewunderswert beherrschte und an ihrer scheinbaren Thematik: Liebe und den Partner fürs Leben finden. Das macht sie momentan ungeheuer populär - da auch gut fürs Kino nutzbar - und lässt einige von uns - gerade die Deutschen, bei denen es immer so ernst zugehen muss - ihren Rang vergessen. Es klingt bei uns leicht gönnerhaft, so wie Sir Thomas sagt - Spiegelbild der viktorianischen Gesellschaft (die Austen nie erlebt hat, da zu früh verstorben) - aber da ist viel mehr: Austen ist die authentische Berichterstatterin des Widerspruchs zwischen unserem gesellschaftlichen Handeln und dem wirklichen Wollen! Sie versteckt diese Grundthematik nun einmal hinter der Liebes- und Heiratsthematik, andere tun dies hinter dem politischen Welttheater oder pseudophilosophischen Diskussionen. Das macht aber ihre Kunst nicht leichtfertiger!
    Austen ist für mich eine der ganz großen Romankünstler, die Schwierigers in scheinbar leichter Hülle verpackt.


    HG


    finsbury

    Hallo zusammen,


    das Caliban-Zitat, auf das Robinson hinweist, habe ich so verstanden, dass hier die tatsächlich vorhandene Grundspannung des 19. Jhs. hervorgehoben wird. Caliban = die wilde ungezügelte Entwicklung von Wirtschaft und sozialen Extremen sowie Gesellschaftstheorien und Imperialismus:
    Dieser Caliban will sich nicht sehen (= realistisch dargestellt werden), weil er seine dunklen Seiten nicht wahrhaben will;
    Dagegen will er auch nicht vernebelt werden (=romantisch-ästhetisierend dargestellt werden), weil dann vielleicht seine Kraft und seine Leistungen nicht genügend gewürdigt werden und eine solche Betracthungsweise dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt nicht weiterhilft.


    Knabe,
    einen solchen Romananfang hat z.B. der "Wilhelm Meister": Aber du hast Recht, es ist auch typisch für viele Dramen, gerne auch Gesellschaftskomödien. Und das passt wieder zu zu dem, was du, Sir Thomas, meinst: Wilde ist in erster Linie ein Dramatiker, das merkt man auch an der starken Dialogisierung des Romans und der Neigung zum publikumswirksamen Bonmot.


    Schön, thopas, deine Beoachtung mit dem Gretchen: Mit diesem Kapitel habe ich gerade erst angefangen und bin noch nicht auf diesen Zusammenhang gekommen.


    HG
    finsbury

    Hallo BigBen,



    Gutzkow scheint sein eigener Roman selbst zu lang geworden zu sein. Er hat während des Schreibens eine handlungstragende Information "vergessen".


    :breitgrins: Das passt genau zu dem, was wir eben hier diskutierten! Gut aufgepasst!
    Bald hast du's ja geschafft. Freu dich schon auf den Gartenlaube- Teil am Schluss: Da fehlen nur noch die alten Stahlstich- Illustrationen, die immer bedeutungsvolle Himmelsstrahlen auf wackere Reckenbündnisse unter dem Applaus keuscher Maiden warfen.


    Im Gedächtnis bleiben mir dennoch positiv geradezu Hoffmannsche Szenerien: Besonders Hackert mit dem anderen Poizeispitzel auf der Gewölbedecke über dem Weinkeller.
    Auch Hackerts endgültiger Abgang ist spektakulär; Vielleicht ist der Fritz neben Pauline überhaupt die stärkste Romanfigur!


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    mir geht es ähnlich wie dir, @ thopas: Der Anfang ist schön idyllisch und lädt auf unerwartete Weise zum Weiterlesen ein. Die Idylle verflüchtigt sich allerdings schnell, wenn Lord Henry den Mund aufmacht und sentenziös den schrankenlosen Egoismus preist. Das tut er in einer schönen, wenn auch hohlen Sprache und fesselt dadurch natürlich das Noch-Naturkind Dorian, dem er mit dem Kontrast von Schönheit und Alter Angst einjagt.


    Übrigens ein sehr klassischer Romananfang: Im ersten Kapitel sprechen zwei zentrale Romangestalten über die Hauptperson, die dann im nächsten Kapitel erscheint. Da hat Wilde das Althergebrachte benutzt, um gleich die zwei möglichen Pfade darzustellen, die Dorian einschlagen könnte: den konventionell-moralischen des Malers oder den ästhetisierend-egoistischen des Lords.


    Interessant ist, dass in Kapitel 2 Hallword in dem Moment das Bild auf dem höchsten künstlerisch erreichbaren Niveau abschließt, als Dorian zum ersten Mal von des Gedankens Blässe in Gestalt der Tiraden Lord Henrys angekränkelt wird und also eigentlich auch den ersten Lackkratzer abbekommt. So haben wir schon im scheinbar makellosen Bild einen Bruch oder vielleicht auch nur die Seeleneinhauchung des Gevatters, die dem Bild erst Leben verleiht.
    Mir fällt auch auf, dass Dorian kurz nach dem Apfelbiss erkennt, dass Hallward durchaus nicht ihn, sondern seine Schönheit liebt, dass also auch Hallward letzten Endes dem Ästhtizismus, wenn auch dem moralisch orientierten, verfallen ist.


    Ich lese übrigens die Übersetzung von Siegfried Schmitz in der kommentierten Auswahlwerkausgabe aus dem Winkler-Verlag.


    HG
    finsbury

    Hallo sandhofer,


    Na ja: Gutzkow spielt mit der Tradition, dass Titel eines Kapitels etwas mit dem Kapitel zu tun haben müssen. Und liefert Titel, die zwar mit dem Kapitel durchaus zu tun haben - gleichzeitig aber schon mit dem nächstfolgenden Kapitel. Er verwirrt seine Leser, indem er eine Tradition und damit Erwartungen der Leser mit einem textimmanenten Spielchen unterläuft. Das könnten ihm zwar die Romantiker vorgemacht haben, ist aber dennoch recht hübsch. :winken:


    Danke für die Erklärung.
    Das könnte zwar so sein, aber gegen dieses versteckte Spiel mit dem Leser spricht
    - dass diese Art Kapitelüberschrift nur in den letzten Büchern und eher unregelmäßig vorkommt,
    - dass Gutzkow sonst dazu neigt, seine Leser zu entmündigen und ihnen alles das, was sie sehr gut selbst hätten erschließen können und auch tun, nochmal brühwarm in kleinen Häppchen aufbereitet, was ja auch sehr zur Schwerfälligkeit des Romans beiträgt.


    Obwohl ich Gs Roman durchaus in Einigem schätze, traue ich ihm diese Art literarische Leichtfüßigkeit und Ironie kaum zu.
    Ich könnte mir eher vorstellen, dass er die Kapitelüberschriften erst später festgelegt und bei der Zuordnung geschlampt hat oder dass unterschiedlich große Kapitel aus derZeitungsveröffentlichung gegenüber der Buchveröffentlichung später harmonisiert wurden und es daher zu diesen Zuordnungsfehlern kam.


    Aber vielleicht bin ich auch zu misstrauisch und kann diese ziemlich offensichtlichen Titelverschiebungen nicht mit der Ironie der Romantiker verbinden.


    HG
    finsbury

    Hallo Sir Thomas,


    in noch ziemlich jungen Jahren habe ich recht viel von Turgenjev gelesen: Die Romane "Ein Adelsnest", "Rauch", "Väter und Söhne", "Vorabend", den Erzählungsband "Erste Liebe" und die Komödie "Ein Monat auf dem Lande". Die "Aufzeichnungen eines Jägers" habe ich noch auf meinem SUB.
    Leider ist das alles lange her, so dass ich mich nicht an Einzelheiten erinnere.
    Mir ist der Eindruck geblieben, dass Turgenjev ein sehr eleganter Schriftsteller ist, der gesellschaftliche Zustände gut aufzeigt und vielleicht ein paar Ähnlichkeiten mit unserem Fontane hat. Ich habe damals seine Sachen sehr gerne gelesen, besonders die drei erstgenannten Romane.
    Müsste eigentlich mal wieder was von ihm lesen. Die Russen habe ich in den letzten Jahrzehnten wirklich vernachlässigt, weil ich so vieles schon ganz früh las und danach andere Literaturen entdecken wollte.


    HG
    finsbury

    Hallo Zola,


    Hallo Finsbury,


    ich habe den Termin jetzt auf den 7. Oktober geändert. Ich denke auf einen Tag früher oder später kommt es bei einem so dicken Werk auch nicht an :breitgrins:
    Wenn Du vorher noch Bürgers Münchhausen lesen willst, können wir es auch noch weiter nach hinten schieben.


    herzlichen Dank. Dann versuche ich nach der Dorian Gray- Leserunde schnell noch den Bürgerschen Münchhausen zu schaffen.


    Bis denne


    finsbury

    Hallo,



    Gestern ist mir mal wieder Gutzkows Kapitelbenennung negativ aufgefallen. "Zwei Todte" - am Ende des Kapitels war ich erstmal ratlos, wer der zweite Tote sein sollte. Bis ich nochmal den letzten Satz las. Da fiel mir auf, wie weit der Titel hergeholt ist. Oder bei "Des Sohnes Locke". Der Titel wird erst im darauffolgenden Kapitel wirklich klar.


    Diese Merkwürdigketi ist mir auch - besonders in den letzten Büchern - aufgefallen. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum Gutzkow hier entweder so schlampig war oder was er mit dieser vorausdeutenden Kapitelbenennung beabsichtigte ... . :rollen:


    HG
    finsbury

    Hallo,


    mir fällt dabei ein, dass ích seit einigen Wochen bei Zweitausendeins um die zweisprachige Ausgabe von Miltons "Paradise Lost" herumstreiche, mich aber nicht entschließen kann, es zu erwerben, so ein dickes religiöses Versepos! Ähnlich geht es mir mit dem "Messias" von Klopstock.
    Ansonsten mache ich auch immer Bögen um attraktive Angebote des "Manns ohne Eigenschaften" und erst recht um "Zettels Traum", sonst wäre ich Jahre beschäftigt! So geht es mir ebenfalls mit den "Jahrestagen" von Johnson, obwohl die hier ja gelesen wurden.
    Ich gebe auch zu, dass für die obenstehenden Meisterwerke Gutzkow nur dem Umfang nach eine echte Alternative gewesen ist :zwinker:.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen,


    Knabe, kann ich verstehen! Vielleicht wird's ein andermal was mit dem Immermann.


    @ BigBen, wenn du zulangst, dann aber vollständig! Bin schon gespannt, was du angelegentlich über die mir unbekannten und von mir unbesessenen Schriften zu posten weist.
    Vielleicht schaffst du es ja doch trotz SLW an unserer Leserunde teilzunehmen.
    (P.S: Zum Potocki gibt's aber doch keine- hier oder im Nachbarforum - von mir übersehene ausgelobte Leserunde?! Daran würde ich nämlich gerne teilnehmen.


    HG
    finsbury


    Wieso? An und für sich ist ja die Lektüre, wie eine Idee sich als heisse Luft entpuppt und verpufft nicht uninteressant. Und wenn es dann noch so ist, dass dem Autor diese heisse Luft eigentlich gegen seinen Willen und seine persönliche Ideologie entweicht, dann ist das vielleicht literarisch nicht unbedingt gelungen - es kann aber ein gewisses völkerpsychopathologisches Interesse wecken ... :winken:



    :smile: :klatschen:


    finsbury

    Hallo BigBen,


    antiquarisch habe ich nach langer Suche endlich die "Epigonen" ergattert, in einer sehr empfehlenswerten Dünndruckausgabe aus dem Winkler-Verlag von 1981. Sie folgt der Erstausgabe von 1836 und enthält Entstehungsgeschichtliches, Anmerkungen, eine Zeittafel und ein ausführliches Nachwort. Mein "Münchhausen" ist ein Dünndruck-Insel-TB mit den gleichen Ausstattungsmerkmalen und macht ebenfalls einen seriösen Eindruck.


    Eine Werksausgabe kenne ich nicht. Sicherlich ist auch keine aktuelle auf dem Markt.
    Übrigens - falls du dich mit dem Gedanken des Mitlesens trägst - ich kann dir versichern, dass Immermann viel unterhaltsamer ist als Gutzkow. Außerdem steht er mit beiden Beinen auf dem Boden und lässt höchstens ironischerweise seine Personen schwafeln und Geistesritter gibt es auch nicht.


    (Allerdings alles ohne Gewähr, meine "Epigonen-Lektüre" liegt mehr als 25 Jahre zurück.)


    HG
    finsbury

    Hallo Knabe,


    es wäre schön, wenn du mitlesen würdest. Du brauchst auch keine Bedenken zu haben, dies sei nur eine Lektüre für Insider. Ich habe Immermanns "Epigonen" in jungen Jahren gelesen und sehr viel Spaß gehabt, denn der Autor ist sich nicht zu schade dafür, seine Leser zu unterhalten.
    Georg Weerth ist übrigens ein leider zu Unrecht vergessener Autor des deutschen Vormärz, der sehr witzige, satirische Romane über die deutschen Verhältnisse geschrieben hat:
    "Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnski" und "Fragment eines Romans".
    Außerdem stammt von ihm das ziemlich bekannte "Hungerlied".


    (Auch für diesen Autor kann ich nicht genug die Lanze brechen. Wir Deutschen neigen dazu, politisch angehauchte Literatur als zeitgebundene Tendenzliteratur zu missachten und lassen wahre Perlen "links" liegen.)


    Übrigens: wie bereits geschrieben, den Bürgerschen Münchhausen schaffe ich vorher wahrscheinlich auch nicht!


    HG
    finsbury

    Hallo,


    Auch Spiegelverkerkehrtes: Hackert stirbt und reisst bei seinem Tod auch die materielle Grundlage der "Ritter" mit sich <-> Egon zerstört erst die ideelle Grundlage der "Ritter", bevor er selber zu Grunde geht ... :winken:


    Genau, und so bleibt am Ende von der Ritterbundidee genau nur die heiße Luft übrig, die das Ganze von Anfang an war!


    HG
    finsbury