Beiträge von finsbury


    Hallo,


    nur kurz, weil es gut hierher passt..... Weltliteratur für Eilige ! Ein Quiz :breitgrins:


    http://quiz.sueddeutsche.de/qu…literatur-f%C3%BCr-eilige


    Das war nett, danke Maria! War auch lösbar, nicht durch Kenntnis aller, sondern durch Ausschluss.


    Um zum ursprünglichen Thema zurückzukehren: Solche schwachsinnigen Blütenlesen gibt es ja auch bei Klassik-CDs: Bach für die Badewanne, Beethoven zum Bügeln, Schumann beim Schreiben .... .


    finsbury

    Hallo,


    von Zola las ich bisher "Thérèse Raquin", "Germinal", "Nana" und "Die Erde". Obwohl sehr düster und herunterziehend fand ich "Germinal" und "Die Erde" am eindrucksvollsten. Ersterer Roman behandelt das Schicksal einer Bergarbeiterfamilie, der andere das harte und erbarmungslose Leben von Bauern. Beide Lektüren sind schon so lange her, dass ich die Handlungsdetails vergessen habe, aber einzelne Szenen sind mir sehr eindrücklich im Gedächtnis geblieben. "Die Erde" ist auch heute noch ein Lehrstück dafür, wie materielle Interessen das Verhältnis von Familienmitgliedern zerstören kann.



    finsbury

    Hallo Tom,


    danke für den tollen link an den Klavierpuristen!
    Auch wenn man sich für sinfonische Musik begeistert, ganz ohne Heulen, ist man hier bestens bedient.


    finsbury

    Hallo Maria und sandhofer,


    sandhofer, vielen Dank für deinen Gruß und ja, an Meyer werden wir sicher noch viel Freude haben. Keller, um bei den Schweizer Realisten zu bleiben, schätze ich übrigens auch sehr; Er schreibt für meinen Geschmack aber manchmal zopfiger als Meyer.


    Maria,
    danke für die Erkundigung. Ich hab mir bös den rechten Fuß vertreten, aber zum Glück keinen Bänderriss, sondern nur eine massive Überdehnung. Nun darf ich in Urlaub fahren, aber das mit der Wanderei im Wallis, die wir uns vorgenommen haben, wird wohl nur eingeschränkt möglich sein.


    ich habe ca. die Hälfte nun von "Schuss von der Kanzel" gelesen.
    weißt du in welchen blutigen Feldzug Wertmüller ziehen muß? Er ist nun ca. 60 Jahre alt, es muß ca. 1680 sein? Ich habe hier nur das ebook und kein Nachwort.


    So weit wie du bin ich noch lange nicht, weil ich zu den Arzterminen immer einen Taschenkrimi und nicht meine Werkausgabe mitgenommen habe.


    Zu dem Feldzug habe ich im "Großen Kulturfahrplan" nur folgenden Eintrag gefunden, der eventuell Wertmüllers Teilnahme erforderte:


    1681: Frankreich annektiert (seit 1679) durch die "Reunionen"linksrheinische Gebiete einschließl. Straßburg.


    Das ist zumindest in der Nähe der Schweiz ... . 1683 beginnen dann die Kriege gegen die Osmanen in Österreich, vielleicht hatte der historische Wertmüller auch damit zu tun.


    Es ist interessant, dass Meyer auch einen so humoresken Ton wie im "Schuss" anschlagen kann. Die Meinung, dass dieser eine Ausnahme in seinem Werk sei (KLL und Einleitung zur Aufbau-Ausgabe) teile ich allerdings nicht ganz, denn im Jenatsch sind ja auch einige Personen, z.B. Fausch, Pater Pankraz und eben auch Wertmüller durchaus mit karikierenden Zügen ausgestaltet. Außerdem las ich mal in frühester Jugend den"Pagen Leubelfing", auch als "Gustav Adolfs Page" bekannt und meine mich zu erinnern, dass diese Novelle ebenfalls burleske Züge hat, da es um einen Geschlechtertausch geht.


    finsbury

    Hallo,


    im Anschluss an Jürg Jenatsch lese ich weiter Meyers Novellen, zunächst den "Schuss von der Kanzel", der eine Person aus dem Jenatsch, den quirligen Lokotenente Wertmüller, inzwischen zum General aufgestiegen, zu einer Hauptperson hat.
    Daneben erfreue ich mich an Meyers Gedichten.


    finsbury

    Hallo,


    Durch die aktuelle Jürg Jenatsch-Leserunde bin ich darauf aufmerksam geworden, dass der gute Conrad Ferdinad Meyer auch ein interessanter Lyriker ist. Stöbern in seinem lyrischen Werk könnt Ihr hier: http://www.zeno.org/Literatur/…Conrad+Ferdinand/Gedichte


    Das kann ich nur unterstützen: Meyer ist ein großer Sprachmagiker, der schon einige Merkmale des Symbolismus vorwegnahm und dessen Metaphern oft einzigartig sind. In der von ihm selbst zusammengestellten und oft überarbeiteten Gedichtsammlung finden sich vor allem in dem Kapitel "Stunde" herrliche Gedichte. Daneben war er ein großer Balladenschreiber: Die meisten von euch werden seine "Füße im Feuer" kennen, die sich mit dem auch für sein Prosawerk typischen Thema Politik und Moral beschäftigen.


    finsbury

    Hallo Maria,
    gestern hatte ich einen Unfall, hänge daher mit meinen Recherchen zurück.


    Seltsamerweise kann ich Jenatsch besser verstehen als Lukretia, die ihre Hände für die Rache als rein betrachtet. Geht hier Blutrache wieder vor Gottes Gesetz "Mein ist die Rache"?


    Ja, so geht es mir auch, wobei ich allerdings glaube, dass Lukretia Jenatsch nicht getötet hätte, wenn sie nicht sicher gewesen wäre, dass er sowieso stürbe:


    In Verzweiflung richtete sie sich auf, sah Jürg schwanken, von gedungenen Mördern umstellt, von meuchlerischen Waffen umzuckt und verwundet, rings und rettungslos umstellt. Jetzt, in traumhaftem Entschlusse, hob sie mit beiden Händen die ererbte Waffe und traf mit ganzer Kraft das teure Haupt. Jürgs Arme sanken, er blickte die hoch vor ihm Stehende mit voller Liebe an, ein düsterer Triumph flog über seine Züge, dann stürzte er schwer zusammen.


    Vielleicht ist es so verständlicher, wenn man annimmt, dass Lukretia in der Ausweglosigkeit der Situation beschlossen hatte, dass er nicht durch die Waffen seiner in ihren und seinen Augen nicht ebenbürtigen Feinde sterben dürfe, sondern dann lieber durch ihre Hand, da sie als einzige wirkliches Recht (nach mittelalterlichem Verständnis) an seinem Tod hatte und ihm dadurch auch einen ehrenvollen Abgang bescherte. Daher auch seine Reaktion.



    Jenatsch Skrupellosigkeit in seinem Befreiungskampf war so ungewöhnlich nun auch nicht. Sogar dem französischen König Heinrich IV (im Grunde ein Hugenotte) war ein paar Jahrzehnte zuvor Paris eine Messe wert, als er zum katholischen Glauben übertritt. Kardinal Richelieu folgte auch nicht seinem Glauben, sondern den polititschen Ränkeschmieden, die er selbst schnürte.


    So ähnlich sehe ich das auch: Jenatsch war ein ganz gewöhnlicher Machtpolitiker, und dieses Moralisieren bezüglich des Betrugs am Herzog sehe ich als relativ schwach motiviert: Er hatte diesen schließlich deshalb unterstützt, weil er sich dadurch Freiheit für die Bünde versprach. Als diese sich als
    von französischer Seite unerwünscht herausstellte, war es (aus Sicht des Realpolitikers) sein gutes Recht, sich andere Verbündete zu suchen, um sein Ziel zu erreichen. Dass er dabei den Herzog hinhielt und hinters Licht führte, ist sicher nicht die feine Art, aber anders hätte er keine Möglichkeit gehabt, sein Ziel zu erreichen.


    Die Ursache ist wohl, dass Meyer in seinem Leben politisches und öfffentliches Handeln oft als unmoralisch und korrupt erlebt hat: Als junger Mann unternahm er z.B. eine Reise nach Paris und war von dem Handeln und Denken der Menschen dort derart abgestoßen, dass er schnell in seine Heimat zurückkehrte.
    Er hatte auch eine schwierige Jugend, in der er sich auf sich selbst zurückzog und lange Jahre unfähig war, in der Gesellschaft zu agieren und einen Beruf zu erlernen. Eine große Erbschaft ermöglichte ihm schließlich, auch weiterhin Privatier zu bleiben und dann später zu seinem wahren Beruf, dem Schreiben zu finden.


    Das Problem von Moral und Realpolitk bestimmt viele seiner Werke, z.B auch die Novellen " Der Heilige" und "Die Versuchung des Pescara".



    Die Nebenfigur Wertmüller wird zweimal als Hexenmeister und Zauberer bezeichnet. Hier habe ich das Gefühl, dass mir ein Hinweis entgangen ist.


    Es wird ein paarmal erwähnt, dass Wertmüller sich einen Spaß daraus macht, astrologische Zeichen zu bemühen und Kartentricks usw. durchzuführen. Allerdings nur in Kreisen, die nicht mit dem Herzog in Verbindung stehen. Wertmülller ist sowieso ein interessanter Charakter, in dem sich unbedingte Treue mit einigen lasterhaften und auch misanthropen Zügen paaren. Eigentlich ähnlich wie Jenatsch, nur dass sich dessen unbedingte Treue auf die Freiheit seiner Bünde bezieht. Daneben hatte er aber auch Spaß am Töten und bereicherte sich durch seine Stellung.


    finsbury, dein Lesevorschlag war goldrichtig. Die Leserunde hat mir ein neuen Schriftsteller beschert, den ich unbedingt weiterlesen möchte.


    das freut mich! Mir geht es ebenso. Eigentlich war mir Meyer nur eingefallen, weil ich meinen diesjährigen Urlaub in der Schweiz verbringe(n möchte, je nachdem, was der Arzt nun dazu sagt).
    Jetzt aber habe ich wieder Lunte gerochen und mit den Gedichten begonnne, von denen viele wunderschön sind und von einer einzigartigen Sprachkunst: Tipp: Schwarzschattende Kastanie, Eingelegte Ruder, Zwei Segel


    Auch die in meiner Ausgabe enthaltenen Novellen will ich nun noch (einmal) lesen. Ich beginne mit dem "Schuss von der Kanzel" und empfehle dir, wenn du weiter Meyer lesen weillst, auch damit weiterzumachen, weil diese Novelle in der gleichen Zeit spielt und durch die Person des Wertmüller mit dem Jenatsch verknüpft ist.


    Vielen Dank, es war eine sehr schöne, kleine, aber feine Leserunde!


    finsbury

    Hallo jenny,


    da denke ich ganz wie du! wenn ich nicht als Kind die griechischen Sagen in der Beabeitung von Gustav Schwab oder bearbeitete andere klassische Stoffe wie die Schatzinsel oder Robinson Crusoe gelesen hätte, ew weiß, ob ich heute so viel Spaß an klassischer Literatur hätte.


    Nun, ich werde mir mal die Kalevala zulegen. Wann ich das Buch dann lese, ist eine andere Frage ... .


    finsbury

    Hallo Maria,


    danke für den interessanten link zum Hörspiel. Das werde ich mir in der nächsten Woche anhören! Falls ich den Dialekt verstehe ... . Ich bin mit dem Roman fertig, schreibe aber erst später eine Schlussstellungnahme, weil ich mich erstmal noch ein bisschen zu Jenatsch und Meyer informieren will.
    Das Ende mit Schrecken ist ein sehr konsequentes Ende und passt zu Jenatsch und Lucretia, allerdings nichts für "helle" Romantiker.
    Ein derart gebrochener Held wie Jenatsch ist mir selten begegnet, da hast du schon Recht.
    Danke für die Parallelen in den angesprochenen Kunstwerken. Das habe ich bis auf den Corneille glatt überlesen: Zu Corneille steht in meinen Anmerkungen, dass sich die Anspielung auf den "Cid" bezieht, den spanischen Freiheitskämpfer, der auch den Vater seiner Geliebten, allerdings unabsichtlich, ermordete und durch den Kampf fürs Vaterland die Blutschuld löst.


    Bis bald


    finsbury

    Hallo Maria und alle,


    befinde mich nun in III, 5 und das Verhältnis zwischen Rohan und Jenatsch wird nach langer guter Zusammenarbeit schwierig, denn es deutet sich an, dass der Herzog seine Versprechungen gegenüber den Bündnern nicht einhalten kann.
    Bei Jürg Jenatsch selbst gleitet Meyer manchmal ein wenig ins Triviale ab: Er ist groß, stark, hat blitzende Augen und imponiert überall mit seinem eindrucksvollen Auftritt.
    Im Gegensatz zu ihm zeichnet Meyer die Nebengestalten viel differenzierter: den nüchtern-gemütlichen Waser, den nervös-kritischen, mageren Wertmüller, die hysterisch-gemütvolle Herzogin usw.
    Insgesamt ein imponierender Roman, in dem der Autor auch sehr effektiv Zeitdehnung und -raffung einsetzt. Wie du schon schriebst, Maria, ist es ihm um effektvolle Szenen zu tun; Auch dramatischen Handlungen zwischendrin lässt er im Bewusstseinsstrom oder Berichten der beteiligten Personen wiedergeben. So erinnert sich Lucretia - malerisch an einem Klosterfenster über dem Rheintal sitzend - an ihre Befreiung Jenatschs und die gemeinsame Flucht.


    Bis bald


    finsbury

    Hallo jenny,



    Und wie! Warum auch immer, war in ehemaliger Sowjetunion sehr berühmt. Mögliche Gründe: historische bedingte Ansprüche auf Finnland und eben "einfacher Mensch", Bauer bzw. Handwerker in Vordergrund:))).
    Mit nostalgischen Grüßen, Jenny


    Und ...? Hat es dir gefallen? Oder war es mehr verordnete Pflichtlektüre?


    Das, was man unter dem link unten einsehen kann, finde ich ganz nett. Allerdings lassen die Eingangsverse von Lönnrot vermuten, dass er doch stark bearbeitend eingegriffen hat.


    In Kalevala - so habe ich in dem unten erwähnten Bednarz-Buch gelesen, gibt es einen legendären Baum, unter dem Lönnrot gesessen haben soll, und alle Runensänger der Umgebung seien zu ihm gekommen, damit er dort sitzend ihre Lieder aufzeichne. Erinnert an eine Mischung aus Hl. Franziskus und Religionsgründer :zwinker:.


    finsbury

    Hallo Maria und alle,


    bin inzwischen auch mit dem ersten Buch fertig und im zweiten Buch bei der Beschreibung der Begegnung von Rohan und Jenatsch.


    Immer wieder erfreue ich mich an der schönen Sprache Meyers und seinem Blick für Kulisse und Perspektiven. Er wäre heute auch ein hervorragender Regisseur und Kameramann geworden.


    Aus II, 2:


    Mit diesen Worten stieß er beide Flügel weit auf. Der dunkle Steinrahmen der Tür umschloss ein Bild voller Farbenglanz, Leben und Sonne.


    Zur Etymologie des Wortes "Weltkrieg": Turnvater Jahn hat es 1814 als erster für die Befreiungskriege verwendet. (Vgl. wiki)


    finsbury

    Hallo Tom und Maria,


    ihr macht einem wirklich Lust auf "Salammbô".


    Zitat von "Sir Thomas"


    Flaubert hat durch "Salammbo" eine andere Qualität für mich bekommen. Während ich "Madame Bovary" und "Lehrjahre des Gefühls" als präzise, wenn auch triste Studien über die bürgerliche Verlogenheit in Erinnerung habe (und dabei immer an Balzac, Stendhal und Zola denken musste), entdecke ich in dem Karthago-Roman eine Farbigkeit und einen "apokalytischen Sound", der manchmal fast ein wenig trivial anmutet. Aber das ist nicht schlimm angesichts der prächtigen "Rekonstruktion" einer Zivilisation, die sehr viel mit der bürgerlichen Epoche des 19. Jahrhunderts gemein zu haben scheint.


    Schön, dass jemand "Madame Bovary" auch trist findet. Es mag sich zwar um eine großartige Charakterstudie des vbürgerlichen Standes handeln, aber ich fand das Buch damals ziemlich uninteressant. Dagegen klingt das, was ihr über "Salammbô" schreibt, so farbig und spannend, dass der Roman ganz nach oben auf meinem SUB wandert. Schade, dass die Leserunde nicht zustande kam.


    finsbury

    Hiess der Erste Weltkrieg nicht lange einfach der "grosse Krieg"? Und - auch wenn die Geschichte im 17. Jahrhundert angesiedelt ist: Meyer hat selbstverständlich im 19. Jahrhundert geschrieben. Und ob seine Sprache historisch korrekt ist, z.B. in der direkten Rede, wage ich anzuzweifeln. :zwinker:


    "Weltkrieg" passt aber zum 30jährigen Krieg aus Sicht des 19. Jahrhunderts wirklich gut. Auch wenn man im 17. Jahrhundert das Zeitalter der Entdeckungen zum großen Teil schon absolviert hatte, fand man sich doch hier in Europa sehr "welthaltig". Und von den europäischen Mächten waren ja die meisten - von Schweden bis zu Spanien und Tschechien - in diesen Krieg verwickelt.


    finsbury

    Hallo,


    gerade lese ich nebenbei den Bildband "Das Kreuz des Nordens - eine Reise durch Karelien" von Klaus Bednarz und stoße dabei einmal wieder auf das finnische Nationalepos Kalevala.


    Es wurde in den 1830er Jahren aufgrund von mündlich überlieferten sogenannten "Runensängen" von Elias Lönnrot in dem karelischen Ort Kalevala zusammengestellt, dessen Namen es daher trägt. Im Gegensatz zu den sogenannten Nationalepen anderer Völker wie dem Nibelungenlied, dem Artussagenkreis oder auch Beowulf und Edda geht es nicht um Helden, sondern um das Schicksal ganz gewöhnlicher Menschen, Fischer, Bauern, um Liebe, Tod, Hunger usw.


    Kennt jemand von euch dieses Werk?


    Es ist noch in einer gebundenen Ausgabe im Buchhandel erhältlich [kaufen='3150103320'][/kaufen] und ich erwäge, es mir in Ergänzung der anderen Epen anzuschaffen.


    Wieviel davon allerdings original und wieviel Lönnrot zuzuschreiben ist, da bin ich mir unsicher. Wer weiß mehr?


    finsbury

    Hallo Maria und alle,
    eben habe ich sehr viel über den Roman geschrieben und alles ist mir abgestürzt. Mein blöder Laptop hat direkt neben dem A die Umstelltaste, die beim Schreiben im Netz diesen Effekt hat. Aber ich bin immer noch zu faul, das Ganze vorher in Word zu speichern, was ich jetzt aber doch mache.


    Jetzt also nochmal in Kürze:


    Danke für die Informationen aus dem Nachwort deiner Ausgabe, Maria. Ergänzend dazu nennen meine Einleitung sowie das Kindler den Widerspruch zwischen politischem Willen und ethischen Grundsätzen – hier verkörpert in dem Pfarrer und Machtmenschen Jenatsch – als Thema des Romans.


    Bin bis zu I, 5 vorgedrungen.
    Der Roman gefällt mir bisher sehr gut: Meyer hat hier einen echten Pageturner geschrieben, der mit plastischen Charakteren, eindrucksvollen Kulissen und schöner Sprache prunkt.
    Es gelingt dem Autor, Situationen anschaulich und spannend zu schildern, ohne abgebrauchte Versatzstücke zu benutzen.
    Die Hauptperson, Jürg Jenatsch, wird erst im vierten Kapitel direkt eingeführt: Vorher erhalten wir durch die Schilderungen und Erinnerungen seines Jugendfreundes Waser und seines Erzfeindes Planta eine Vorstellung von seinem widersprüchlichen Charakter.
    So wird er dann auch in Kapitel vier dargestellt: Nachdem er seinen Freund Waser herzlich begrüßt hat, geht er ihm gleich mit dem Messer an die Gurgel, um ihm eine Information zu entreißen.
    Auch sein Verhältnis zu seiner Frau ist – zumindest nach seinen Sprüchen zu schließen, von Nützlichkeitserwägungen bestimmt: Um wenigstens eine katholische Veltlinerin zum Protestantismus zu bekehren, habe er sie heiraten müssen, und ihre außerordentliche Schönheit stehe ihm schließlich zu. Haha ...


    Man kann Meyer nicht vorwerfen, dass er unkritisch um Sympathien für seinen Helden wirbt.


    Was mir an diesem Roman auch Spaß macht, ist zu gucken, wo das Ganze stattfindet. So bin ich mit Schweizer Karten erstmal auf die Suche nach den angegebenen Gebirgspässen gegangen und habe schließlich das Veltlin im heutigen oberitalienischen Addatal wiedergefunden.
    Noch einen schönen (Lese)Sonntag wünscht


    finsbury

    Hallo zusammen,
    hiermit eröffne ich die Leserunde zu Meyers historischem Roman aus dem Dreißigjährigen Krieg.


    Teilnehmer:


    JMaria
    finsbury
    sandhofer als sporadischer Beiträger




    Ich lese den Roman als Teil einer zweibändigen Werkausgabe aus dem Aufbau-Verlag der Endsiebziger und wünsche uns eine schöne Leserunde.


    finsbury