Beiträge von GinaLeseratte


    Auf deine Meinung zum Himmerlandsvolk bin ich gespannt. Mich haben einige der Geschichten ziemlich erschüttert. Es beginnt ganz harmlos, aber wenn man denkt, hier ginge es um ein wenig verklärende Heimatliteratur, merkt man schnell, dass dem nicht so ist. Kein Buch für schwache Nerven. Aber sehr schön.


    Ich habe Himmerlandsvolk eben beendet und bin ebenfalls beeindruckt. Jensen charakterisiert die Menschen und die karge Landschaft seiner Kindheit in ganz außergewöhnlichen Geschichten. Nein, das ist wahrlich keine verklärende Heimatliteratur, das ist inhaltlich keine leichte Kost. Aber die Sprache ist so stimmig und schön, dass es dennoch ein Lesegenuss ist. Und die Naturbeschreibungen sind wunderbar! - Laut Anhang sollen auch die anderen beiden Bände der Himmerlandsgeschichten erscheinen. Prima.


    ... der Urtext ist der Hammer !


    Ja!!!



    Und man fragt sich, was hinter manchen Anspielungen wohl steckt.


    z. B. Wenn sie über das Gleichnis des verlorenen Vaters spricht (was ja eigentlich das Gleichnis des verlorenen Sohnes heißen müsste)


    Könnte damit ein Vater gemeint sein, der vom Kriegseinsatz heimkehrt? Mir ist der Gedanke gekommen, weil wilderness hier mit Wüste übersetzt ist (bedeutet ja Wildnis oder eben Wüste) und mir fiel der Irakkrieg und die anschließende jahrelange Besetzung ein. Oder ist das zu weit hergeholt?


    Oder ist es eine Anspielung auf die weitere Handlung? Brian als der verlorene Vater von Tommy und die Jahre in der Wüste im übertragenen Sinn.



    Ich bin jetzt auf S. 32 und nur begeistert! Belebend und erfrischend trifft es ausgezeichnet.
    Morgen geht es weiter.


    Was für eine Künstlerin!
    Ich bin beeindruckt.


    So geht es mir auch!



    Heute habe ich "Brand New Ancients" beim Buchhändler abgeholt und bereits begonnen zu lesen. Der Sprach/Wortrhythmus ist mitreißend .


    :klatschen: Ich habe heute auch ein paar Seiten gelesen. Ich finde es faszinierend, wie man diesen Rhythmus beim Lesen aufnimmt, vor allem wenn man laut/halblaut liest.

    :lesen:
    Die Wohlwollenden von Anthony Powell
    (Ein Tanz zur Musik der Zeit Band 6)


    Ich habe eben die ersten Seiten gelesen. Das Buch beginnt 1913/1914, also in Nicks Kindheit. Man erfährt erstmals etwas mehr über seine Familie.


    Von Frans Sillanpää hat der Guggolz Verlag bereits zwei Bücher herausgebracht: Hiltu und Ragnar und Frommes Elend. Das erste habe ich bereits gelesen, es hat mir auch sehr gut gefallen, sodass ich das Fromme Elend auf jeden Fall auch bald lesen will.


    Diese beiden habe ich auch geplant. Hiltu und Ragnar habe ich seit ein paar Tagen hier, von Frommes Elend werde ich eine ältere Ausgabe lesen (Das fromme Elend, Klett-Cotta). :winken:

    Vielen Dank für diese schöne lange Liste, Maria.


    Ich habe ein wenig gestöbert und werde mir "Autumn" von Ali Smith und "Elmet" von Fiona Mozley mal genauer anschauen. Ach ja, "Reservoir 13" von Jon McGregor klingt auch interessant. :smile:


    ... und ein Band mit Erzählungen des dänischen Autors und späteren Nobelpreisträgers Johannes V. Jensen: Himmerlandsvolk. http://www.guggolz-verlag.de/himmerlandsvolk
    Den Erzählungsband habe ich jetzt zu zwei Dritteln gelesen. Eine sehr starke Erfahrung, muss ich sagen. Der Autor schildert die einfachen Menschen aus seiner Kindheit, Bauern, Tagelöhner, Mägde oder Schmiede vom dänischen Land. Aber er tut das mit einer Kraft und sprachlichen Schönheit, zugleich mit existenzieller Wucht, die mich wirklich beeindruckt.


    :klatschen: Jetzt freue ich mich noch mehr auf das Buch, ich habe es mir nämlich gestern bestellt!


    Ich habe mir die Erzählungen unter dem früheren Titel "Himmerlandsgeschichten" vor gut zwei Jahren notiert mit dem Gedanken, mir das Buch irgendwann antiquarisch zu besorgen. Vor ein paar Wochen habe ich danach geschaut und entdeckt, dass es im Guggolz Verlag erscheint. Klasse!


    Übrigens erscheint im Dezember ein weiteres Buch von Frans Eemil Sillanpää, das auch auf meinem "Merkzettel" steht: "Sanft entschlafen" (früherer Titel: Silja, die Magd).


    Im Nachwort zu Herman Bangs "Am Weg" bin ich auf die norwegisch-dänische Autorin Amalie Skram gestoßen (die Erzählung "Knud Tandberg" ist lesenswert, s. Projekt Gutenberg) und siehe da: Auch sie hat der Guggolz Verlag "ausgegraben". - Der Verlag scheint meine Lesewünsche zu kennen. :smile:


    Was die Ausstattung der Bücher angeht, kann ich JHNewman nur beipflichten. Sehr schön!


    Ich bin sehr erstaunt wie offen in dem Roman über die lesbische liebe geschrieben wird. Es wird zwar nur ein Kuss erwähnt aber da scheint viel mehr gewesen zu sein. Auch das Wort Sex kommt vor. Da würde mich interessieren ob das im original auch so steht oder ob es freizügig übersetzt wurde.


    Das Wort Sex steht im Original auch.
    In der Bloomsbury Group, zu der Virginia Woolf gehörte, wurde offen über Sexualität (auch Homosexualität) gesprochen - und wohl auch gelebt. Innerhalb der Gruppe gab es die unterschiedlichsten Beziehungen. Vor dem Hintergrund ist die Offenheit im Roman vielleicht nicht ganz so überraschend.

    Mir hat "Regentonnenvariationen" sehr gut gefallen. Natürlich haben mich manche Gedichte mehr, andere weniger angesprochen, aber ich fand die überraschenden und auch ungewöhnlichen Bilder interessant, die Jan Wagner gefunden hat. Manchmal kam ich mir vor wie in einer Galerie, in der ich mit jeder neuen Zeile ein neues Bild betrachte. Ich lese selten aktuelle Lyrik, aber dieser Band hat sich für mich gelohnt.


    Klingt interessant. Dazu muss ich aber mal das original von Woolf lesen.


    Viel Spaß mit "Mrs. Dalloway", Jaqui.


    Virginia Woolf wollte den Roman anfangs "Die Stunden" nennen, der Titel von Cunninghams Buch kommt also nicht von ungefähr. Beide Romane finde ich ausgesprochen lesenswert.

    Ich bin auf Dein "Schlusswort" gespannt, Jaqui. :zwinker:


    Für mich ist Ibsen wirklich eine Entdeckung. Ich lese nicht oft Dramen und an sich auch nicht sooo gerne, aber "Nora" hat mir richtig Spaß gemacht. Ich werde sicher noch mehr von Ibsen lesen.

    Ich habe "Nora" eben beendet. Was für ein letzter Akt!


    Dass Frau Linde und Krogstad eine Beziehung hatten und sie ihn wegen der Vernunftehe verlassen hat, war nicht so überraschend. Aber dass sie sich sozusagen eine zweite Chance geben, damit habe ich nicht gerechnet.


    Doktor Rank hat mir leid getan. Sein Vater mit dem lockeren Lebenswandel hat ihm mit der Krankheit ein furchtbares "Erbe" hinterlassen ... und dann geht er, um allein zu sterben. In seiner letzten Begegnung mit Torvald und Nora hat sich auch gezeigt, dass er mit Nora vertrauter war als mit seinem Freund Torvald.


    Am meisten hat mich überrascht, dass Nora am Ende tatsächlich geht. Das hätte ich ihr vorher nicht zugetraut, aber im letzten Akt erkennt sie nach und nach doch, was sie für Torvald war bzw. nicht war ... nur ein Spielzeug, keine Ehefrau. Torvald ging es nur um sich, um seine Ehre, sein Ansehen, als da keine Gefahr mehr drohte, war für ihn alles in bester Ordnung und er konnte sich an die Erziehung seiner "Puppe" machen.


    Bei seiner Bemerkung zum Stricken musste ich allerdings grinsen (so dämlich die Bemerkung auch war): Ich habe gestern nach Wolle geschaut, weil ich nach Jahren mal wieder Socken stricken will. Dann werde ich beim Stricken denken: "Das hat so was Chinesisches an sich." :breitgrins:


    Diese Frau Linde scheint vernünftig zu sein. Da bin ich schon gespannt wie sie mit Krogstad verwickelt ist


    Frau Linde gefällt mir gut. Sie hat Lebenserfahrung und ist wesentlich reifer als Nora. Vor allem hält sie von deren Lügen nichts. Sie scheint Krogstad von früher doch näher zu kennen. Vielleicht war er mal ihr Verehrer.



    Torwald geht mir im Grunde auf die nerven. Dieses von oben herab Getue kann ich nicht leiden.


    Nun interessiert es mich aber wie Torwald alles erfahren wird. Denn ich glaube auch nicht dass Nora das ganze noch lange verheimlichen kann.


    Ja, Torvald nervt echt. Besonders seine Aussagen, als Nora die Tarantella geübt hat: "...du hast ja alles vergessen, was ich dir beigebracht habe" und "Hier ist wirklich noch Unterricht nötig". Nora ist nicht seine Frau, sondern seine Schülerin ...


    Vermutlich wird Torvald Krogstads Brief lesen, wenn er ihn in die Hände bekommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich davon abbringen lässt.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Henrik Johan Ibsen (* 20. März 1828 in Skien; † 23. Mai 1906 in Christiania) war ein norwegischer Dramatiker und Lyriker.


    "Nora oder Ein Puppenheim" ist 1879 erschienen. Im selben Jahr war die Uraufführung in Kopenhagen. (Quelle: Wikipedia)
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    Ich habe bisher den Ersten und den Zweiten Akt gelesen und bin recht angetan. Das Stück liest sich sehr süffig und ist unterhaltsam. Ich kann es mir sehr gut auf der Bühne vorstellen.


    Nora hat anfangs etwas von einem aufgeregt flatternden Vogel, vergnügt und scheinbar unbeschwert. Torvald wiederum behandelt seine Frau wie ein Kind, nennt sie u.a. Lerche und Eichhörnchen und droht mit dem Finger ... Er nimmt Nora nicht ernst, die allerdings auch sehr naiv ist.


    Interessant wird es, als die Verwicklungen rund um das geliehene Geld samt Unterschriftenfälschung nach und nach ans Licht kommen. Man ahnt früh: Lange kann Nora die Geschichte trotz aller Bemühungen nicht vor ihrem Mann verbergen.


    Nur soviel für den Moment.