Beiträge von stevenomen@web.de

    ...oder man könnte sagen, die Menschheit hat sich in manchen Dingen nicht weiterentwickelt und sie macht immer wieder dieselben Fehler.


    Liest du die in einem durch die Goetheschen Werke oder immer mal wieder eines zwischendurch?


    Ich versuche es hintereinander zu lesen, aber immer mit Pausen zwischendurch, wo ich dann etwas anderes lese. Alle 14 Bände hintereinander würde glaube ich in einer Psychose enden.

    ich lese gerade Goethes gesammelte Werke in der Ausgabe von C.H. Beck Verlag in der 13. Auflage von 1982. Zurzeit bin ich bei Band 2:Gedichte und Epen mit dem West-östlichen Divan, Die Geheimnisse, Reinecke Fuchs, Hermann und Dorothea und Achilleis. Der Divan hat natürlich auch einen aktuellen Tagesbezug mit dem Koflikt mit der arabischen Welt im Nahen Osten. Goethe war bereits damals ein Vordenker der Völkerverständigung und Freundschaft zwischen den Religionen.

    Für mich ist „Die Wolken" ein humorvolles und kritisches Werk, das auch heute noch relevant ist und zeigt, wie Philosophie und Theorie oft unzureichend sind, um praktische Probleme zu lösen. Es lädt zum Nachdenken und Reflektieren über die Beziehung zwischen Philosophie und Praxis ein.

    Habe im dritten Anlauf es endlich geschafft, die kompltte Wanderung durch die Mark Brandenburg durchzulesen. Natürlich haben die Wanderungen einige Längen und enthalten Nebensächlichkeiten. Der Reiz enftaltet sich aber in den sehr schön beschriebenen Landschaftsbeschreibungen, geschichtlichen Anektoden oder Personenbeschreibungen. Ich habe es sehr genossen und kann jetzt diese Gegend, die ich als Münchner bisher nicht so gut kannte nun besser verstehen.

    @Bulgakow und finsbury: Ist es denn ratsam, den Zyklus der Reihe nach zu lesen oder spielt das keine Rolle?


    Man muss den Zyklus nicht nach der Reihenfolge lesen, jeder Band steht für sich allein. Aber ich habe sie hintereinander gelesen, damit ich den Überblick nicht verliere :zwinker:

    Habe am Wochende damit begonnen, die Recherche zum zweiten Mal durchzulesen. Für mich ist die Recherche der Gipfel der Weltliteratur und man kann es eigenlich nicht oft genug lesen. Allein das Intro mit Combray hatte schon wieder einen "Wow"-Effekt bei mir. Niemand kann so distinguiert und detalliert beschreiben wie Proust. Man entdeckt eine Langsamkeit des Lesens abseits des immer schneller werdenden Literaturgeschäfts. Ein besseres Buch wie die Recherche von Proust habe ich noch nicht finden können. Ein Mikrokosmos für sich! :smile:

    Für mich ist Zolas Rougon-Macquart-Zyklus mit seinen 20 Bänden und unzähligen Personen ein wahrer Fundus. Seitenstark ist der Zyklus bestimmt, jeder Band hat so ca. 300-400 Seiten. Ich habe den Zyklus sehr gerne gelesen, obwohl es auch schwächere Bücher gab. Dabei sind aber Highlights wie Germinal oder Nana.

    Nachdem ich fast die gesamt menschliche Komödie von Balzac gelesen habe (ich bin zur Zeit bei Band 17 "Die Chouans"), kann ich nur sagen, wie sehr ich Balzac bewundere und verehre. So starke Charaktere, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, fast klassische Konflikte und deren Lösung, ich bin begeistert. Ich werde die menschliche Komödie bestimmt irgendwann wieder lesen. Danach bereite ich mich vor, Prousts Suche zum zweiten Mal zu lesen. diesmal an einem Stück.

    Inszwischen habe ich mir die komplette Dostojewski-Ausgabe aus dem Piper Verlag gekauft und lese die 12 Bände Stück für Stück durch. Zur Zeit lese ich die Aufzeichnungen aus einem Totenhaus, dem ersten Roman von Dostojewski. Es ist der einzige Roman, der ohne Geldnot und Termindruck von ihm geschrieben wurde. In diesem Frühwerk kann man sehen, woher Dostojeski die große Charaktervielfalt seiner späteren Romane hat: aus dem sibirischen Straflager. Dort konnter jahrelang die verschiedenartigsten Charaktere in Ruhe studieren, um sie dann später in seinen Romanen zu verwenden.