Hallo zusammen!
Zitat von "Pius"
Hallo!
Ein paar Gedanken zum ersten Akt:
"Die schönen Tage von Aranjuez sind nun zu Ende": Für Don Carlos ist die Kind- und Jugendzeit nun vorbei, er muß sich nun den großen Problemen des Lebens stellen, "sich als Mann beweisen".
...Wozu er inzwischen auch bereit ist. ...dreiundzwanzig Jahre, Und nichts für die Unsterblichkeit gethan! Der Prinz leidet darunter von seinem Vater, König Philipp, nicht akzeptiert und geliebt zu werden, erstrebt deshalb auch den Auftrag ein Heer nach Flandern zu führen. Dies jedoch findet keine Zustimmung, da der König Karlos als zu "weich" für diese Aufgabe empfindet, ihm nicht sein erstes Heer anvertrauen kann und will, fürchtet er doch auch weiterhin die "Herrschbegierde" seines Sohnes.
Zitat von "Pius"
Don Carlos ist hier wie eine idealistische "Sturm und Drang"-Figur gezeichnet, als Gefühlsmensch isoliert in einem gefühlskalten patriarchalischen Königshof. Seine Liebe zu Elisabeth wird zu seinem Lebensinhalt: "Ein Augenblick, gelebt im Paradiese, wird nicht zu teuer mit dem Tod gebüßt." / "Sie zu erkämpfen hab ich Riesenkraft, Sie zu verlieren, keine." Elisabeth versucht im Guten, seine Gefühle in das Notwendige, Realistische zu leiten: "Elisabeth war ihre erste Liebe, ihre zweite sein Spanien!"
Er ist nicht nur isoliert, sondern wird gar bespitzelt, ist sich dessen auch bewusst. Sein Verhältnis zum König ist außerdem dadurch vorgezeichnet,
dass er durch die Ehe desselben mit der Königin seine vormalige Verlobte Elisabeth aufgeben musste, die er auch vom König als zu wenig geliebt erachtet.
Einen Ausweg aus dieser isolierten Lage versucht Karlos durch seine Beziehung zu Posa zu erreichen, dem es allerdings weniger um die Freundschaft, denn vielmehr um die Durchsetzung seiner politischen Ideen und Ideale geht. Den Prinzen aber auch Elisabeth von Valois betrachtet er gewissermaßen als ´Marionetten´, die ihm bei der Erreichung seiner freiheitlichen Ideale und Ziele (vor allem im Hinblick auf die Niederlande) dienlich sein sollen.
Im Don Karlos sind einige historische Geschehnisse zugunsten des dramatischen Stoffs verändert oder ergänzt worden, so z.B.:
- die Erfindung des Marquis von Posa
- aus dem "schwachsinniger" Charakter der Historie beim Prinzen wird ein tragischer Held mit edlem Charakter. Philipp ist ein Greis, um den Kontrast zum jugendlichen Karlos zu verschärfen.
- der Prinz liebt die Königin, diese erwiedert seine Liebe.
Ich bin inzwischen im 10. Aufzug des 2. Akts angekommen.
Soviel für den Moment .
Viele Grüße :winken: