Hi Eni,
Jentl selbst fand ich irgendwie einen ziemlichen Schmarrn. Dass sich eine Frau mit vllt. recht wenig Rundungen als Talmudstudent ausgibt, mag ja noch angehen. Auch dass sich eine andere junge Frau in den Talmudstudent verliebt. Dass aber Hadass in ihrer Hochzeitsnacht nicht merkt, dass sie mit einer Frau geschlafen hat, halte ich dann aber doch gelinde gesagt für einigermaßen abstrus. Besser gefiel mir schon die zweite Geschichte mit dem Titel "Kurzer Freitag" in der ein sehr liebevoll gezeichnetes Ehepaar sich nach einem letzten Schäferstündchen plötzlich im Himmel wiederfindet, weil beim Backen des Sabbatbrotes irgendetwas schief gelaufen ist. Hier gelingt es Singer sehr gut, die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu vermischen.
Gruß
Meier