Beiträge von Nele

    Ich auch, ich auch! Thomas Mann ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren :klatschen: (und davon gibt´s noch nicht mal `ne Handvoll!) .


    Felix Krull habe ich schon gelesen, kann es Euch aber wärmstens empfehlen, es ist ein weiterer Lesegenuss genau à la TM, wie man es sich erhofft.


    Viele Grüsse,
    Nele

    Mensch,
    die Bilder waren ja wirklich toll - ich habe mich gleich zurückversetzt gefühlt in die Stimmung, die ich auch beim Lesen empfunden habe. Und es war irgendwie sehr ähnlich, wie ich es mir vorgestellt hatte - schöööön! Danke, Doro!


    Und Dir auch Nimue, für die Erklärung mit den Bibelzitaten - das war nämlich nicht bei mir im Anhang drin (bzw. hatte ich überhaupt keinen Anhang!) und das hat es doch alles recht plausibel gemacht. Die Arme - was damals noch für Ansichten herrschten! Aber schon konsequent, wie sie sich daran gehalten hat. Hut ab.


    Ich wünschte, das Buch hätte irgendwie eine Fortsetzung oder so... :rollen: seufz..


    Viele liebe Grüsse, Nele

    Hallo :winken: ,
    Sandhofer und ich hatten mal beschlossen, im Neuen Jahr das o.a. Buch zu lesen.
    Besteht bei Dir noch Zeit/Interesse, Sandhofer?
    Bei wem noch?
    Habe gerade mal kurz bei Amazon geschaut, es gibt leider keine Inhaltsangabe dazu. Sandhofer, Du hast es doch schon mal gelesen, oder? Vielleicht weisst Du ja mehr..
    Würde mich freuen, wenn der ein oder andere mitlesen würde.
    LG, Nele

    Hallo zusammen,
    ich bin am WE fertig geworden (habe 2 Stunden am Stück in der Badewanne gesessen und konnte einfach nicht raus, bevor ich das Buch durch hatte :breitgrins: ).


    Zitat

    Ich habe mir das ganze nochmals durch den Kopf gehen lassen und bin inzwischen der Meinung, dass sie ihn verlassen hat, um sein Seelenheil zu retten. Sie ist ja sehr christlich und liebt ihn so sehr, dass sie davor Angst hat, dass er durch seine Tat auf ewig in der Hölle schmoren wird.
    Außerdem finde ich, dass er zwar die Sache erklärt hat, sie sich aber dennoch belogen fühlen musste. Er hat sie vorsätzlich hintergangen und sie konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen, obwohl sie ihn mehr als ihr Leben liebt. Da ist die logische Konsequenz, dass sie ihn verlässt. Sie sieht keinen anderen Ausweg, um sich selbst und ihn nicht in weitere Leiden zu stürzen.


    Ja, das denke ich auch, obwohl sie meiner Meinung nach eben etwas zuuuu christlich gehandelt hat und die ganze Fortschrittlichkeit, die sonst Janes Denken bestimmt hat, irgendwie überhaupt nicht zum Tragen kam bei dieser Sache. Er hatte ja schliesslich einen triftigen Grund, ihr die Wahrheit zu verschweigen, weil er einfach Angst hatte, sie würde gehen, wenn er ihr das erzählt hätte. Ich denke, einen Fehler aus einem solchen Motiv heraus muss man schon verzeihen können, natürlich braucht das seine Zeit aber...
    naja, zum Schluss haben sie ja wieder zusammengefunden (von diesem Aspekt her fand ich das ganze Geschichte auch relativ vorhersehbar, obwohl auch einige Male unvorhergesehene Wendungen eintraten).
    Ich fand "Jane Eyre" so einen richtig gelungenen Schmöker, wunderschön geschrieben teilweise, sehr sensibel nachempfunden und für diese Zeit wirklich ausserordentlich modern in der Denkweise.
    Das Buch werde ich in jedem Fall weiterempfehlen, und wenn es eine Fortsetzung gäbe, sässe ich vermutlich schon daran! :zwinker:
    LG, Nele

    Hallo,
    im Literatur-Café - Forum haben sie gerade dieses Buch gelesen, hier der Link:


    http://www.literaturcafe.de/


    Die Diskussion darüber war ganz gut! Ich habe das Buch vor ungefähr 15 Jahren gelesen und die Beiträge über Holden haben es wieder vor mein inneres Auge geholt und mich über Einiges nachdenken lassen, was mir damals vielleicht nicht aufgefallen ist.


    Viele Grüsse,
    Nele

    Achtung Spoiler bis Seite 500!


    Na, na na! Zum Glück haben die beiden sich ja dann doch noch gekriegt! War ja eine sehr nervenaufreibende Angelegenheit!


    Doch leider währte das Glück ja nicht sehr lange, ich wusste zum Glück nur von einer "furchtbaren Entdeckung", die Jane machen würde, und nicht, wen die da oben unterm Dach finden würde.
    Geärgert hat mich allerdings ihre Reaktion darauf, dass sie Rochester nun tatsächlich verlassen hat. Argumentativ stand ich völlig auf seiner Seite, denn diese Ehe könnte man ja auch wirklich als annuliert oder ähnlich bezeichnen, mit so einem Zombie.


    Na ja, jetzt ist sie erst einmal auf und davon: ist Euch eigentlich auch aufgefallen, dass Hanna, die Haushälterin bei den Rivers, in der Übersetzung einen bayrischen Akzent hat ? Sie sagt dauernd Sachen wie "ein bisserl" und "setzen´S sich dorthin" und so. Hat etwas merkwürdig angemutet, fand ich, wo das Ganze doch in England spielt...


    Bin jedenfalls fleissig und gespannt dabei!
    Viele Grüsse und schönes WE,
    Nele

    Hallo zusammen,
    aber Achtung: Spoilergefahr auch bei mir ab Seite 280 ca.!
    Noch etwas, was ich wirklich klasse fand: dss nämlich Mr. Rochester die Wahrsagerin gespielt hat - ich finde das irgendwie sehr witzig, dass er auf so eine Idee kommt.
    Leider weilt Jane ja nun gerade bei ihrer ehemaligen Peinigerin, Mrs. Reed, der ich es übrigens durchaus gönne, dass eines ihrer missratenen Blagen tot und die anderen beiden zerstritten sind und ihrer Mutter keine einzige Träne nachweinen, als diese stirbt.
    Ich würde nämlich auch zu gerne erfahren, was Rochester der lieben Blanche so prophezeit hat! :zwinker:
    Ich finde das Ganze auch mehr als merkwürdig und traue dem Hochzeitsansinnen zwischen den beiden auch nicht so recht über den Weg: nach der Nacht, als Jane bei Mr. Mason ausharren musste, hat Rochester ihr ja mal wieder fast eine Liebeserklärung gemacht und ich denke, er hat das Ganze dann nur schnell auf Blanche bezogen, um sich noch schnell herauszuwinden.
    Das war übrigens auch wieder sehr geheimnisvoll, diese ganze Geschichte mit Grace Pole, oder? Uuuaah, wie die sich auf den Mason gestürzt hat und ihn gebissen und mit dem Messer verletzt hat! :entsetzt: Bin wirklich sehr gespannt auf den Grund!
    Ein tolles Buch, ich kann´s gar nicht mehr so richtig weglegen... und muss doch arbeiten :rollen:
    Viele Grüsse erstmal - Nele

    Hallo zusammen,
    ich bin auch durch mit dem ersten Teil und bin total gefesselt. Obwohl manches ja relativ vorhersehbar ist von der Entwicklung der Geschehnisse, begeistert mich Brontes Art zu schreiben wirklich sehr.
    Als sie im Bett lag und dieses unheimliche Kichern vor ihrer Tür gehört hat, lag ich auch gerade schon im Bett und hatte wirklich etwas Schiss :entsetzt: , als ich mir das vorgestellt habe, uah!
    Toll finde ich auch, dass ich mir mitlerweile von allen Situationen, Personen und Räumen ein genaues Bild machen kann, da alles so detailgetreu beschrieben wird, das fing im Prinzip schon mit dem Schlafsaal in Lowood an, wo der Wind dann so kalt pfiff, dass das Wasser in den Waschschüsseln gefror. Und jetzt Thornfield, nachdem die Gäste eingetroffen sind und alles nur so blitzt, nachdem stundenlang gescheuert und poliert wurde - wharscheinlich so ein richtig toller englischer Herrensitz - ich will auch Fotos sehen, fällt mir gerade ein!
    Jane fand ich am Anfang auch nicht "zu gut" für diese Welt, ich denke, sie war ein eigenständiges junges Mädchen, das schon einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatte (manche erdulden ja so eine Behandlung, ohne sich je freizukämpfen). Sie hat viel erreicht mit ihrer direkten Art und all das auch durchgezogen, was sie sich erträumt und vorgestellt hat. Sehr modern und emanzipiert in ihrer Denkweise. Das fällt auch auf im Umgang mit Adèle, sie fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl das kleine Mädchen ja einiges von ihrer Mutter geerbt zu haben scheint, denn sie kann nach Meinung von Jane nichts für das Verhalten ihrer Mutter und die blauäugige Verliebtheit (die ja eigentlich sehr ehrlich war) vom angeblichen Vater. Ich denke, zu dieser Zeit haben die meisten Leute eher von den Eltern auf die Kinder geschlossen, Herkunft spielte eine viel zu grosse Rolle.
    Jetzt bin ich bei der arroganten Blanche gelandet, ich bin gespannt, was Rochester mit der Einladung dieser Gesellschaft im Schilde führt - Jane geht ja davon aus, dass er Blanche ehelichen will. (Wetten nicht?) Obwohl, vielleicht nimmt das Buch jetzt die erste, wirklich überraschende Wendung (noch bevor das Geheimnis aufgedeckt wird)...
    Viele Grüsse!
    Nele

    Ich bin auch schon dabei, allerdings erst auf Seite 20. Aber die haben mir gleich ausnehmend gut gefallen, obwohl ich normalerweise eine Weile brauche, um mich so richtig einzulesen.
    Aber morgen mehr, da bin ich sicher weiter!
    (Aber dem John, dem würde ich jetzt schon gerne eine reinhauen! :breitgrins: )
    LG, Nele

    Hallo zusammen,
    ich habe von Thomas Hardy mal "The Mayor of Casterbridge" gelesen (auf englisch), das wurde mir empfohlen. Das Thema ist zwar sehr brisant (ein Mann verkauft völlig betrunken seine Frau und Tochter auf dem Jahrmarkt), aber mir ist es nicht gelungen, mich wirklich auf diese Geschichte einzulassen. Alles in allem ist der Aufstieg und Fall des Mannes, der in Casterbridge sehr mächtig war, eher an mir vorbeigezogen und mir istes nicht gelungen, mich richtig auf die Geschichte einzulassen. Das Einzige, was mich am Weiterlesen hielt war Hardy´s Sprache. Das war schon sehr schön!
    LG, Nele

    Hallo zusammen,
    ich habe von Thomas Hardy mal "The Mayor of Casterbridge" gelesen (auf englisch), das wurde mir empfohlen. Das Thema ist zwar sehr brisant (ein Mann verkauft völlig betrunken seine Frau und Tochter auf dem Jahrmarkt), aber mir ist es nicht gelungen, mich wirklich auf diese Geschichte einzulassen. Alles in allem ist der Aufstieg und Fall des Mannes, der in Casterbridge sehr mächtig war, eher an mir vorbeigezogen und mir istes nicht gelungen, mich richtig auf die Geschichte einzulassen. Das Einzige, was mich am Weiterlesen hielt war Hardy´s Sprache. Das war schon sehr schön!
    LG, Nele

    Hey hey hey- stooop! :winken:
    Kaum ist man mal ein paar Tage nicht im Forum zugange, verpasst man gleich was!! Ich les auch mit!!! Muss mir nur noch das Buch besorgen und dann stosse ich gleich dazu!
    Freu mich schon, denn dieses Buch wollte ich schon lange lesen!
    LG, Nele

    Ihr Lieben,
    ich verabschiede mich für dieses Jahr aus dem Forum und wünsche Euch allen fröhliche Weihnachten, geniesst die Feiertage, lest viel :) und rutscht gut!!!
    Alles Liebe,
    Eure Nele

    Hallo Sandhofer,
    ja, der Zauberlehrling hört sich doch gut an! Bin voraussichtlich noch bis Ende der Woche im Forum, danach mache ich erstmal Urlaub - sollen wir es diese Woche noch machen oder lieber im Neuen Jahr? Ich hätte zu beiden Terminen Zeit.
    Macht noch jemand mit? Ist wirklich kurz!
    Viele Grüsse,
    Nele

    Hallo Ikarus,
    da kann ich mich nur anschliessen: eine frohe Weihnachtszeit trotz Umzugsstress wünsche ich Dir! Habe am WE einer Freundin beim Umzug geholfen, ich kann mir also lebhaft vorstellen, dass da vorerst keine Musse zum Lesen besteht. Freue mich auch mit Euch allen auf weitere schöne Leserunden im Neuen Jahr - und einen guten Rutsch!
    Nele

    Hallo Sandhofer,
    ich kann Dich trösten: auch ich gehöre zur arbeitenden Bevölkerung :wink: . Wir können uns ja auf ein ganz gemütliches Lesetempo einigen. Welches Buch würdest Du denn vorschlagen??
    LG, Nele (´gerade (nicht) arbeitend :D )

    Hallo Sandhofer,
    das meinte ich mit "Tucholsky ist ernster" - vielleicht etwas blöde ausgedrückt :lol: .
    Mit dem Tiefgang, meine ich. Obwohl ich finde, das das nur vordergründig ist, denn in dem, was ich sonst so alles von Kästner kenne, drückt sich schon sehr viel Tiefgang aus, vergleichbar mit Tucholsky. Ich glaube, beide sahen eben in der Literatur ein Medium, ihre Kritik am Dritten Reich und der Öffentlichkeit generell zu verarbeiten und zu thematisieren und Kästner ist etwas anders an die Sache herangegangen, mit weniger "schweren" Texten, also leichter verdaulich quasi.
    Hast Du denn schon alles gelesen? ich habe nämlich auch die Gesamtausgabe von Kästner, bin abe noch nicht einmal komplett durch. Vielleicht können wir ja hier mal was gemeinsam lesen??
    Viele Grüsse,
    Nele

    Hallo----
    ich habe "Fabian" gelesen und auch noch einige andere der Erwachsenenbücher, die Erich Kästner geschrieben hat, und bin seitdem ein glühender Fan! Kennst Du z.B. "Das grosse Erich Kästner Lesebuch"? Darin sind alle möglichen Gedichte, Briefe (an sich selbst) und Essays, die die Politik und die damalige Zeit aufs Korn nehmen, in einer unvergesslichen Art und Weise. Und meiner Meinung nach noch ein bisschen witziger und geistvoller als Tucholsky, der auf seine Weise etwas ernster war, wenngleich auch er viel Humor hatte.
    Viele Grüsse,
    Nele

    Hallo zusammen,


    Zitat

    Don Abbondio ist mir nicht unsympathisch, im Laufe der Geschichte hat sich das gelegt und er sorgte für das Heitere, die menschliche Schwäche gepaart mit Vernunft, so scheint es mir.


    Mir ist Don Abbondio zwar nicht als unsymphatisch in Erinnerung, aber doch als ein kleiner Mann, der zuerst an sich, und dann an andere denkt, der viele sehr menschliche Eigenschaften in sich vereint, aber eigentlich zu Höherem berufen ist. Der Kardinal war da natürlich ein ganz anderes Kaliber. Don Abbondio hat mir aber gerade deshalb gut gefallen, weil er einen so starken Kontrast zu der Frömmigkeit Lucias und des Kardinals darstellte und er schliesslich auch den Anstoss gab, der den Stein ins Rollen brachte zuallererst. Was ja vielleicht bezeichnend ist, wenn man mal die tiefe Religiösität betrachtet, die in der ganzen Stimmung im Buch vorherrscht. Meint Ihr nicht auch, Manzoni hat es darauf angelegt, dem Leser zu zeigen, dass solche Dinge am ehesten geschehen bei Nichtbeachtung der christlichen Tugenden?


    Zitat

    Am besten, finde ich, kann Manzoni Gegenden, Situationen beschreiben. Viel besser als Menschen.


    Das ging mir genauso. Obwohl ich finde, dass er mit seinen Beschreibungen einzelner Gegebenheiten und vor allem in den Dialogen die Not der Einzelnen oder deren Empfinden auch sehr gut nachvollzieht.


    Was mich auch noch sehr bewegt hat, war der Tod Pater Cristoforos. Das war sehr traurig, zumal er ja ein Mann war, der eben die Tugenden, von den sich Don Abbondio mal eine Scheibe hätte abschneiden können :D , ausgelebt hat und inmitten der Pestwirren und -viren für die Menschen sorgte und sich aufopferte um schliesslich selbst an dieser furchtbaren Krankheit zu sterben.
    Und dann die Bilder der Menschen, die ihre Liebsten begraben müssen: vor allem die Mutter des kleinen Mädchens, die sich, nachdem sie diese auf den Wagen der Monatti geladen hat, zu ihrem letzten Kind zum Sterben legt. Furchtbar.
    Und die Geschichte der Salber - was sagt Ihr denn dazu? Also, was die Leute sich alles ausdenken, unglaublich! Und Lorenzo wird dann ja auch gnadenlos, ohne Nachfrage und Anhörung verfolgt und wäre wahrscheinlich vom Mob niedergemacht worden, wäre er ihnen in die Fänge geraten.


    Für das Gesamtgeschehen sind die historischen Ausführungen wirklich nicht sooo wichtig, aber als ich fertig war, habe ich über das Buch nachgedacht und wollte dann doch mal wissen, was es mit dieser Zeit so genau auf sich hatte.


    Viele Lesegrüsse,
    Nele


    P.S.:
    Ich lese gerade meinen zweiten Dostojewski, verehrte Ex-Mitleser von "Verbrechen und Strafe" :wink: : "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus" - es ist grandios und seeehr zu empfehlen!!

    Hallo Ihr Lieben,
    nach dem Hungeraufstand in Mailand, von dem Ihr ja schon alle gelesen hattet, wird Lucias und Renzos Geduld erneut auf eine harte Probe gestellt, es wäre ja zu einfach, wenn sie einfach so wieder zueinander gefunden hätten :wink:
    Ich fand die geschichtlichen Zusammenhänge etwas kompliziert und musste erst einmal etwas nachlesen, um zu verstehen, wie die ganzen Kriege zustande kamen und in welcher Situation sich die Menschen zu dieser Zeit befanden. Hier ein paar Zusammenhänge:
    Die geschichtliche Situation in Italien, in der wir uns in der Geschichte befinden, ist begründet auf dem Niedergang der Stadtstaaten im 13. Jahrhundert, der mit einem allmählichen Desinteresse der Bürger am politischen Leben, der Entstehung von Fraktionen, der Durchsetzung von Adelsoligarchien begann. Die internen Streitigkeiten und Kämpfe endeten mit der Begünstigung des Aufstiegs eines "Signore", eines Herren, sowie absolutistischer Regierungsformen, die von einigen großen Familien ausgeübt werden.
    Gleichzeitig wurde Mailand immer mehr zur dominierenden Stadt.
    Die Herren von Mailand, die Visconti, erweiterten nach der Eroberung der Macht über die Stadt ihre Herrschaft auch außerhalb der Region (14. und 15. Jhdt).
    Nur Mantua gelang es, sich selbständig unter der Familie Gonzaga durchzusetzen, die die Stadt vom 14. bis zum 17. Jahrhundert beherrschte. Manzoni beschreibt diesen Erbfolgekrieg am Anfang des 27. Kapitels.
    Ich fand es sehr bemerkenswert, wie die Herrscher in Mailand inmitten all der Irrungen und Wirrungen dieses Krieges mit dem Hungeraufstand umgehen und, als sich alles nach dem St. Martins-Tag-Aufstand ein wenig beruhigt, den Bäckern befehlen, Brot zu backen, in das dann infolge der knapp werdenden Backmittel Reis gemischt wird zur "Verlängerung" des Teiges, den Brotpreis festsetzen und bei Strafe verbieten, Brot aus Mailand herauszuschaffen. Natürlich kommt es nach so einem extremen Eingriff in die Gesetze des Brotmarktes zu einer weiteren Hungersnot nach erneuten Plünderungen und Brandschatzungen.


    Dazu gesellen sich dann die Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges: die Pest wird eingeschleppt durch die deutschen Truppen, die den Zustand in Mantua mit den Franzosen, dem Herzog von Nevers, beenden wollen. Die Leitung der französischen Politik lag zwischen 1624 und 1661 nacheinander in den Händen der Kardinäle Richelieu (1585-1642) und Mazarin (1602-1661): Richelieu, der innenpolitisch die Hugenotten und den gegen die Krone frondierenden Hochadel bekämpfte und damit den Grundstein für den Absolutismus Ludwigs XIV. legte, sah sein außenpolitsches Hauptziel im Widerstand gegen die Habsburger, die Frankreich im Süden (Spanien) und Norden (Niederlande) umklammerten und im Reich den Kaiser stellten. Daher verbündete er sich 1631 ohne konfessionelle Bedenken mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf, dem Haupt der protestantischen Union. Er setzte nach des Königs Tod 1632 alle Machtmittel Frankreichs gegen die Habsburger und den Kaiser ein und verhinderte so den Sieg der kaiserlich-katholischen Seite im Dreißigjährigen Krieg.
    (Die noch von Richelieu 1641 eingeleiteten Friedensverhandlungen brachte sein Nachfolger im Westfälischen Frieden 1648 zu einem für Frankreich günstigen Abschluß: Die Schwächung der Reichsinstanzen und die Stärkung der Territorialgewalten besiegelten die Vormachtstellung Frankreichs. Die Schwächung des Reiches blieb eine der Maximen französischer Außenpolitik auch in den folgenden Jahrhunderten.)


    In diesem Zusammenhang wird auch Wallenstein erwähnt und auch dessen Ende, dessen Tod:


    Der protestantische Adlige Albrecht von Wallenstein aus Böhmen, am 24. September 1583 in Hermanitz zur Welt gekommen, trat 1604 in habsburgische Dienste und aus Karrieregründen 1607 zum Katholizismus über. Konfiszierte Güter, die er in Böhmen aufgekauft hatte, erhob Kaiser Ferdinand II. zum Herzogtum Friedland.


    Herzog Albrecht, fortan auch der Friedländer genannt, trat im Dreißigjährigen Krieg mit einem eigenen Söldnerheer auf des Kaisers Seite, wurde Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen, besiegte 1626 Ernst II. von Mansfeld und vertrieb die Dänen vom Festland. Mit dem Herzogtum Mecklenburg und dem Fürstentum Sagan belohnt, mußte er 1630 auf Druck der Kurfürsten zurücktreten. Doch seine Stunden kam erneut, als sich die Lage der Kaiserlichen durch die Intervention Schwedens zusehends verdunkelte und man den kühnen Feldherren wieder brauchte. Er verlor zwar 1632 die Schlacht bei Lützen, der Gegner aber den genialen König Gustav II. Adolf. Diese Lage und die neuen Vollmachten nutzte Wallenstein zu eigenmächtigen Verhandlungen mit den Schweden, was den Argwohn gegen ihn am Kaiserhof schürte und zu seiner Ermordung am 25. Februar 1634 in Eger führte:
    18.2. Die Liga macht Wallenstein den Prozeß wegen Hochverrats (er hatte eigenmächtig mit den Protestanten verhandelt) und setzt ihn ab. Er wird am 25.2. von einigen seiner Offiziere im Stadthaus in Eger durch Aufspießen ermordet, seine ihm ergebenen Offiziere werden im Bankettsaal der Kaiserpfalz zu Eger umgebracht.
    Hier noch ein Link dazu:
    http://www.fraenkisch-crumbach.de/orstver/30jkriege.htm


    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel und zu verwirrend und hat etwas Licht in die Geschichte gebracht :idea:, aber vielleicht wusstet Ihr das ja sowieso schon und habt nicht so ein miserables Geschichtsgedächtnis wie ich :lol:


    Wo seid Ihr denn alle gerade?


    LG, Nele