Beiträge von Poppea

    Eigentlich hätte ich diese Woche meinen Jahresurlaub antreten sollen, liege aber stattdessen mit gebrochenem Fuß im Bett. Um wenigstens ein bißchen Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen lese ich


    Manzoni: Die Brautleute in der Übersetzung von B. Kroeber


    und danach


    Stendhal: Die Kartause von Parma in der Übersetzung von E. Edl


    falls dann noch Zeit ist, möchte ich mit


    Nievo: Pisana oder die Bekenntnisse eines Achtzigjährigen


    meine "Italienische Reise" vervollständigen und eventuell mit


    Dickens: Bilder aus Italien


    beschließen. Da fällt mir ein, mir fehlen noch Campari und Orangensaft.... ob ich schnell mal das Nachbarskind??? :breitgrins:


    Eine Buchhandlung, die nicht den üblichen Kram im Sortiment hat, eine Wohltat.


    Oh ja! Und nicht nur das. Zu meinem großen Glück gab es in meiner Jugend eine Buchhandlung am Ende unserer Straße, in der die Buchhändler durch ihre Empfehlungen und vor allem ihre Beschreibungen der Bücher, die mich immer wieder neugierig auf "Höheres" machten, meinen Geschmack gebildet haben.


    Dies ist, so glaube ich fest, das höchste Lob, das man einem Buchhändler zollen kann.


    Wollen wir dazu mal einen neuen Thread eröffnen?




    Wer sich dafür interessiert, wo man Zeit für eine junge Leserin hatte:
    http://www.buecher-kabinett.de/index.php/history
    und auch in der Buchhandlung um die Ecke, war dieses "An-die-Hand-nehmen" gegeben
    http://www.margaschoeller.de/

    Dostoevskij


    Wenn Deine Empfindung das Bücherfasten sei schlecht aufgenommen worden, mich mit einschließt, so muss ich Dir vehement widersprechen. Die Idee hatte doch wahrscheinlich jeder von uns schon einmal und wir haben sie mit mehr oder weniger Erfolg mehr oder weniger ernsthaft verfolgt.


    Was mich abstößt ist einzig und allein dies zum Gegenstand eines Buches zu machen. Die Welle derer, die ihren doch eigentlich profanen Alltag zwischen zwei Buchdeckel quetschen und daraus Kapital schlagen wollen ist mir einfach zu groß und in der Einfachheit ihrer Gedanken und der noch größeren Einfachheit derer, die diesen Quatsch auch noch kaufen zu ekelhaft.


    Frag doch einfach mal in der Generation unserer Großeltern, ob jeder sich dazu berufen fühlte, ein Buch über irgendein durchgezogenes persönliches Projekt zu schreiben. Meine Vermutung ist, Du bekommst ohne viel Federlesens einen Vogel gezeigt. Diese Art der Publikationen ist m.M.n. nur der Idiotie unserer Medienlandschaft geschuldet.


    Vielleicht werde auch ich eines Tages bewundernd zu diesen "Autoren" aufschauen, wenn ich demenzkrank im Altenheim die mittäglichen Talkshows schaue, wer weiß? Aber bis dahin, bin ich froh literarische Texte goutieren zu dürfen und Abstand von Abzocke und Dummbratzerei halten zu können.

    Hallo Ihr Lieben,


    wobei ich aber gestehen muss: Bücher über Bücher lese ich eigentlich schon gern :smile:


    Liebe Grüße
    Poppea, die im gesamten Imperium für ihre Verschwendungssucht bekannt ist und gern Bücher kauft :breitgrins:

    Ich finde es einfach nur widerlich. Heutzutage gibt es nicht, was ein Mensch tun kann, das nicht von irgendeinem geldgierigen Subjekt in ein Buch verwandelt und als "Erfahrungsbericht" verhökert wird. Da wird die uninteressanteste MickyMaus zur Bestsellerautorin, weil sie endlich abspeckt und wenn sie wieder fett wird, dann ist das natürlich auch ein Buch wert, ein Verkaufsdauerbrenner entsteht aus einer Wanderung in Verbindung mit einem Seelenstriptease über einen einst spirituellen Pfad und jetzt ist anscheinend die Abstinenz im Kommen...


    Nun ja, da bleibt mir nur zu überlegen, was noch nicht zu Geld gemacht wurde und schnell zu handeln. Hm, wie lange kann ich wohl von meinen Essensvorräten leben? Oder noch besser: Ohne Internet, Handy und Telefon. Vielleicht sollte ich versuchen meinen Alltag trotz eines Schweigegelübdes zu meistern?


    Was meint ihr? Ich will auch auf die Dumme reich werden!

    [quote author=thopas]


    Hallo Poppea,


    ja, die BBC-Verfilmungen sind meist gar nicht schlecht. Und mir ist es auch lieber, eine Verfilmung zu sehen, in der relativ unbekannte Schauspieler mitspielen. Hollywoodstars in Literaturverfilmungen irritieren mich immer eher. Leider sind die BBC-Verfilmungen nicht gerade billig...


    Viele Grüße
    thopas
    [/quote]


    Hallo thopas,


    ach, ich weiß nicht, ich finde 30€ für sechs Stunden jetzt nicht wirklich teuer, gemessen an einer Kinokarte für 10-12€ und 1,5 Stunden... aber das sieht jeder anders.


    Tatsächlich habe ich sie mir aber aus der Bibliothek ausgeliehen und das geht selbst auf dem kleinsten Dorf vía Fernleihe. :smile:


    Liebe Grüße
    Poppea

    Zitat

    Angeblich soll eine Verfilmung des Romans dieses oder nächstes Jahr in die Kinos kommen. Dazu gibt es aber leider kaum Informationen im Internet.


    Hallo Ihr Lieben!

    Es gibt bereits eine herrliche BBC Verfilmung von Middlemarch


    http://www.amazon.de/George-El…dvd&qid=1278762620&sr=1-1


    Die Personen sind hervorragend besetzt und sehen wirklich aus, wie von George Eliot beschrieben. Ausstattung und Kostüme sind überwältigend schön und das Format (sechs Stunden Spieldauer) ist in der Lage, dem Buch gerecht zu werden.


    Liebe Grüße
    Poppea

    Hallo Lost,


    auch Dir Dank für das Willkommen!


    Manisch? Worauf beziehst Du Dich? Auf das Horten einer Mindestzahl an ungelesenen Seiten? Das liegt allein an meinem Schneiderblick. Ich weiß eben, wie lang 20 cm sind, kann einparken und sehe, wann der Noch-zu-lesen-Berg unter eine beruhigende Marke fällt :breitgrins:


    Zuhause fühle ich mich als fleißige Mitleserin hier schon seit einiger Zeit, deshalb wollte ich diesem gemütlichen Club auch beitreten und mein Incognito lüften.


    Liebe Grüße
    Poppea

    Hallo Maria,


    danke für das Willkommen.


    Ich liebe Austen - fast alles , Anne Bronte - Die Herrin von Wildfellhall, George Eliot - Middlemarch (Inselbuch), Galsworthy - Die Forsyte-Saga, Nievo - Pisana, alles von Dickens - besonders Bleakhaus, Nabokov - Lolita, Ada, Garcia Marquez - Hundert Jahre Einsamkeit (Inselbuch), Gaskell - North and South, Wives and Daugthers, alles von Balzac, alles von Zola, fast alles von Maalouf, Machfus - Die Kairo Trilogie, Pamuk - Rot ist mein Name, fast alles Klaus Mann, Kaminski - Nächstes Jahr in Jerusalem (eins meiner Inselbücher), Eco - Der Name der Rose, Hilsenrath - Der Nazi und der Friseur (Inselbuch), Felix Krull, Erzählungen der großen Russen, Anna Karenina, Die gefährlichen Liebschaften...


    Ich mag Dumas, Hugo, Flaubert, die beiden Manns, Dostojewski, einige Afrikaner.... und noch viele, viele mehr.


    Und ich lese gerade:


    - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (abends im Bett, das Buch mit den Bildern aus der verlorenen Zeit neben mir)
    - Die Brautleute (morgens in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit)
    - Venus im Pelz (abends auf der Nachhausefahrt)


    Auf meinem Stapel ungelesener bzw. wiederzulesender Bücher liegen:
    - Der Zauberberg
    - Die Buddenbrocks
    - Die Insel des vorigen Tages (dank Eurer Anregung!)
    - Der schwarze Herr Baßetub
    - Das Gänsemännchen
    - Kin Ping Meh
    - Die Wohlgesinnten


    Mein Steckbrief: Bücherverschlingende Schnellleserin.
    Meine größte Angst: Unter 10.000 ungelesene Seiten im Haus zu haben. :breitgrins:
    Meine größte Tugend: Gnadenlose Krimiaussortierer- und Verschenkerin
    Mein teuerster Spleen: Fadengeheftet und Werkdruckpapier, da werd ich immer schwach.
    Mein größter Feind: Der Gerichtsvollzieher mit Ahnung.


    Hoffentlich war das jetzt nicht zu ausführlich :smile:


    Liebe Grüße
    Poppea

    meiner unwürdigen Person möchte auch ich, werte Damen und Herren, nicht verabsäumen.


    In Berlin geboren und auch lebend, verbringe ich meine Tage nun schon über vier Jahrzehnte in den Köpfen anderer, lebe ihre Träume, weine um ihre Enttäuschungen, lache mit ihnen und über sie, freue mich an und mit ihnen und bin so nie allein. Fremde Welten und ferne Kontinente bereiste ich bereits mit Hilfe meiner Vorstellungskraft und den Schwingen der lebendigen Beschreibungen göttlicher Autoren, deren Kunst mich das Höchste dünkt, dessen ein Mensch auf Erden teilhaftig werden kann.


    Lesen lernte ich bereits mit drei Jahren, nachdem ich meine Großmutter beinahe in die geistige Umnachtung getrieben hatte mit der Frage: "Warum kannst Du lesen und ich nicht?" Da ihr niemals eine bessere Antwort als: "Weil ich es gelernt habe." einfiel, woraufhin ich triumphierend konterte: "Das will ich auch!", blieb der geplagten Frau nur noch der Griff zur Fibel und die Mühsal des Schulmeisters.


    Und hier bin ich nun. Ihnen, meine werten Herrschaften, danke ich für die vielen Anregungen, welche ich bereits durch Sie erfahren habe und freue mich auf weitere.


    Ihre gehorsame Dienerin
    Poppea